Verkauf von Smartphones: Studie klärt Auswirkungen von Covid-19
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Der Smartphone-Markt befindet sich in der Krise. Darüber haben wir bereits mehrmals berichtet. Der Umsatzrückgang im ersten Quartal 2020 hängt teilweise mit Covid-19 zusammen, dessen Auswirkungen auf den Markt in Europa und in Deutschland in einer kürzlich durchgeführten Studie nun detaillierter beschrieben werden.
Das Forschungsinstitut Counterpoint Research veröffentlichte am Mittwoch, den 3. Juni, eine neue Studie über die Verkäufe des Smartphone-Marktes im ersten Quartal 2020. Es war bereits bekannt, dass sich der Smartphone-Markt in der Krise befindet. Eine Studie der Firma Strategy Analytics berichtete im vergangenen Mai, dass die Branche weltweit 275 Millionen Einheiten verkauft habe, was einem Rückgang der Verkäufe um 17 Prozent im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres entspricht.
Die neue Studie von Counterpoint liefert uns viel genauere Zahlen über den europäischen Markt und die Situation in Deutschland. So erfahren wir, dass der Smartphone-Markt hierzulande um elf Prozent eingebrochen ist, gegenüber minus neun Prozent in Frankreich oder sogar minus 21 Prozent in Italien. Das ist in Deutschland relativ wenig, aber der Rückgang liegt dennoch über dem europäischen Durchschnitt von minus sieben Prozent.
Die klassischen Top drei der Hersteller bleiben auf europäischer Ebene bestehen, während Samsung weiterhin an der Spitze vor Apple und Huawei liegt. In Frankreich hingegen wurde Huawei von Xiaomi vom Podium gestoßen, während Huawei wiederum in China sehr gut abschneidet. Laut Peter Richardson, Co-Direktor der Counterpoint-Studie, "erlebte Huawei im ersten Quartal 2020 einen bedrohlichen Rückgang von 43 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr, da die US-Sanktionen andauern".
Xiaomi hat am meisten von Huaweis Rückgang profitiert, mit einem Wachstum von 145 Prozent im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 und einem Marktanteil von elf Prozent. Xiaomi ist der einzige Hersteller, der im ersten Quartal 2020 ein signifikantes positives Wachstum verzeichnen konnte.
Dieser Gesamtrückgang des Marktwachstums auf europäischer Ebene von sieben Prozent mag eher begrenzt erscheinen. Dabei handelt es sich jedoch um einen sogenannten "Rückgang von Jahr zu Jahr" oder YoY-Rückgang, wenn man die Ergebnisse im Q1 2020 mit denen des Q1 2019 vergleicht. Das erste Quartal ist im Allgemeinen eine ruhige Zeit für den Markt.
Doch der Ausbruch von Covid-19 hat das Phänomen ernsthaft verschärft. Vergleicht man die Zahlen von Q1 2020 bis Q4 2019, dem Zeitraum vor der Pandemie und der Blockade von Produktionsketten oder der Schließung von Geschäften, beträgt der Rückgang nicht sieben Prozent, sondern 23 Prozent.
Während einige Hersteller immer noch verdächtigt werden konnten, das Coronavirus als magische Entschuldigung für schlechte Ergebnisse heranzuziehen, steht die direkte Auswirkung von Covid-19 auf die Industrie, wie in dieser Studie hervorgehoben wird, nun wohl außer Zweifel.