ZTE Axon 30 Ultra im Test: ein tolles Datenblatt reicht nicht
Das ZTE Axon 30 Ultra konkurriert direkt mit Samsung, Xiaomi und Oppo im Bereich der Premium-Android-Flaggschiffe, indem es das Preisschild buchstäblich sprengt. Aber reicht ein mit Schlagwörtern wie 144 Hz, Snapdragon 888 oder Quad-64-MP-Kameramodul gespicktes Datenblatt, um ein gutes Premium-Smartphone zu erhalten? Die Antwort gibt es in unserer vollständigen NextPit-Rezension.
Pro
- 144Hz-AMOLED-Display
- Leistungsstarker Snapdragon 888
- Periskop-Teleobjektiv mit 5-fachem optischen Zoom
- Solide Batterielaufzeit
- Günstiger Preis
Contra
- Unzuverlässige Fotobearbeitung
- Schnellladung ist ein bisschen langsam
- Überhitzung bei intensivem Spielen
- Keine IP-Zertifizierung
- Kein kabelloses Laden
Meine Meinung zum ZTE Axon 30 Ultra in Kürze
Das ZTE Axon 30 Ultra ist seit kurzem erhältlich und kommt in zwei Konfigurationen mit 8/128 GB und 12/256 GB für 749 bzw. 849 Euro in den Handel. Damit ist es zwar teuer, aber für ein Premium-Flaggschiff immer noch vergleichsweise günstig.
Nur zum Vergleich: Das Samsung Galaxy S21 Ultra kostet 1250 Euro, das Oppo Find X3 Pro 1150 Euro oder das Xiaomi Mi 11 Ultra 1200 Euro. Und auf einmal ist ZTE richtig günstig.
Aber wie sagt man: Wenn ein Versprechen zu schön klingt, um wahr zu sein – dann ist es das meistens auch. Das ZTE Axon 30 Ultra hat zwar auf dem Datenblatt jedes Ausstattungsmerkmal, was man sich nur wünschen kann. Aber in der Praxis ist der Klotz an allen Stellen noch etwas zu ungehobelt (vor allem bei der Software), und auch die Update-Politik des Herstellers lässt zu Wünschen übrig.
Dennoch: Wer sich mit allen Stärken und Schwächen auf das Smartphone einlässt, erhält hier für 800 Euro ein spannendes Gesamtpaket.
Design und Display: Ein Samsung Galaxy Note 20 Ultra mit Schnurrbart
Das ZTE Axon 30 Ultra ähnelt dem Samsung Galaxy Note 20 Ultra mit einer wirklich inspirierenden Optik und einer starken Fokussierung auf die Qualität des Displays, zumindest aus der Perspektive der Spezifikationen. AMOLED-Display und 144-Hz-Bildwiederholrate, 300-Hz-Touch-Sampling-Rate, abgerundete Kanten, Gorilla Glass 5 Rückseite... ZTE bringt wirklich jedes Keyword unter.
Hat mir gefallen:
- die Bildwiederholfrequenz von 144 Hz
- die 300-Hz-Touch-Abtastrate
- das elegante Design
- die Beschichtung auf der Rückseite, die Fingerabdrücke einschränkt
Hat mir nicht gefallen:
- keine IP-Zertifizierung
- der kapriziöse Power-Button
- die durchschnittliche Bildschirmhelligkeit
- keine 3,5-mm-Buchse
Ich werde mich jetzt nicht drei Stunden lang darüber auslassen: Wenn Ihr im Detail sehen wollt, wie ähnlich das ZTE Axon 30 Ultra dem Samsung Galaxy Note 20 Ultra ist, lade ich Euch ein, dass Ihr Euch den Test von MKBHD auf Youtube anseht.
Aber ja, wir finden eine ganz ähnliche Designsprache mit einer subtilen Kurve im 2,5 D-Stil. Ich weiß nicht, ob es ein Verarbeitungsproblem oder eine bewusste Design-Entscheidung ist, aber ich finde, dass die Unterbrechung der Display-Rundung durch den erhöhten Aluminiumrahmen sich nicht sehr angenehm anfühlt.
Auf der Rückseite ist das Kameramodul erwartbar riesig, da es sich um ein "Ultra"-Flaggschiff mit 4 Kameras handelt. Die einzelnen Sensoren befinden sich in einer großen rechteckigen Erhebung und seitlich in einer dünnen Flosse findet sich der "Neovision Photography"-Aufdruck. Die matte Beschichtung auf der Rückseite ist sehr schön und erlaubt es, Fingerabdrücke effektiv einzuschränken.
Auf der Vorderseite des Smartphones finden wir ein 6,67 Zoll großes Full-HD+-AMOLED-Display mit einer Auflösung von 1080 x 2400 Pixeln oder einer Dichte von 395 dpi. Nichts allzu Beeindruckendes, außer dass dieses Display eine adaptive 144-Hz-Bildwiederholrate und eine 300-Hz-Touch-Sampling-Rate beherrscht.
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Wie immer zeigt der FPS-Zähler von Android 11 (der über die Entwickleroptionen aktiviert werden kann), dass Ihr außerhalb von Twitter und bestimmten Spielen selten 144 FPS erreicht. Die meiste Zeit war ich mit 120 FPS beim Browsen und 60 Hz beim Streaming von Videos oder Musik unterwegs.
Die Helligkeit schien ziemlich durchschnittlich zu sein, der Bildschirm blieb sogar während meiner Foto-Tests im Freien in der Hitze des Tages meist lesbar, aber ich habe schon besseres gesehen.
Insgesamt fühlt sich das ZTE Axon 30 Ultra ein wenig so an, als hätte man es als Galaxy Note 20 Ultra verkleidet. Designtechnisch finde ich das Kostüm des ZTE Axon 30 Ultra überzeugend. Auch der Bildschirm ist wirkungsvoll und verstärkt den Eindruck, ein hochwertiges Produkt in den Händen zu halten.
Schnittstelle: MyOS 11 muss verfeinert werden
Das ZTE Axon 30 Ultra läuft auf Android 11 mit einem Software-Overlay namens MyOS 11, das ziemlich weit von Stock-Android entfernt ist und noch verfeinert werden muss.
Im Allgemeinen verbringe ich nicht viel Zeit mit den Oberflächen von Smartphones und habe ihnen auch bereits einen vollständigen Test gewidmet, wie es bei OxygenOS 11 oder MIUI 12 der Fall ist. Die Idee ist, meine Artikel aufzulockern und Redundanz zu vermeiden. Aber dies ist das erste Mal, dass ich MyOS in die Hände bekomme und die Erfahrung war ziemlich verwirrend, also werde ich kurz darüber sprechen.
Um es einfach auszudrücken: Es ist die gleiche Philosophie wie bei den chinesischen Android-Overlays, d.h. eine Oberfläche, die optisch weit von der sauberen Version von Stock-Android entfernt ist und einen geschäftigeren Look hat. Optisch können wir sagen, dass MyOS mit seinen großen farbigen Lautstärkereglern, seinen großen Widgets im Schnellmenü dieser Tradition treu bleibt.
Aber in Bezug auf die Funktionen ist es einfach zu finden, es gibt keine 10 Milliarden Anpassungsmöglichkeiten oder Tonnen von Bloatware und vorinstallierten Anwendungen (außer Google Apps, einem Browser und einem nativen Dateimanager).
Aber wir finden, dass diesem Overlay noch ein wenig Reife fehlt. Bei einigen Apps kam es zu Darstellungsfehlern, insbesondere bei Twitter, wo mein Hintergrundbild jedes Mal transparent erschien, wenn ich meinen Nachrichten-Feed neu lud. Manchmal reagierte der Touchscreen nicht mehr, wenn ich den App-Drawer öffnete.
Derzeit hat das Smartphone den Sicherheitspatch vom Mai 2021 erhalten, aber wir sollten nicht die regelmäßigste oder häufigste Update-Politik erwarten. Das im letzten Jahr vorgestellte ZTE Axon 20 5G hat meines Wissens nach immer noch kein Android 11 erhalten. ZTE hat jedoch zugesichert, dass das Update auf Android 12 im Jahr 2022 für das Axon 30 Ultra kommen wird.
Persönlich hat die MyOS-Oberfläche von ZTE meine Erfahrungen nicht ernsthaft beeinträchtigt. Ja, das Overlay ist optisch unschön, aber alle Android-11-Funktionen sind vorhanden. Das ist eindeutig nicht die Stärke des Smartphones, aber es ist vor allem die Erfolgsbilanz des Herstellers mit Updates, die mir Sorgen macht.
Leistung: Der Snapdragon 888 bleibt sich treu
Das ZTE verbaut wie die Gesamtheit der seit Anfang 2021 auf den Markt gebrachten Android-Flaggschiffe einen Snapdragon 888 und verhält sich damit in puncto Leistung eher klassisch.
Wenig überraschend also, dass die Rohleistung im Mittelfeld dessen liegt, was die mit dem gleichen SoC ausgestatteten Konkurrenten bieten. Es überrascht nicht, dass es ebenso anfällig für Überhitzung und damit thermal Throttling ist.
ZTE Axon 30 Ultra
Benchmarks | ZTE Axon 30 Ultra | Xiaomi Mi 11 Ultra | OnePlus 9 Pro | Samsung Galaxy S21 Ultra |
---|---|---|---|---|
3D-Markierung Wild Life | 5808 | 5621 | 5670 | 7373 |
3D Mark Wild Life Stresstest | Ausgefallen, überhitzt | Ausgefallen, überhitzt | 5698 |
5175 |
Geekbench 5 (Einzel / Multi) | 1124/3582 | 1123/3619 | 1112/3633 |
942 / 3407 |
PassMark Speicher |
31.347 | 30.460 | 31.891 |
31.752 |
PassMark-Disc |
92.550 | 115.473 | 112.370 |
81.108 |
Ich habe das ZTE Axon 30 Ultra der klassischen Reihe an Grafiktests unterzogen, die ich schon seit Monaten benutze. Unter anderem simuliert der Wild Life Stress Test von 3DMark 20 Minuten lang eine intensive und lang anhaltende Gaming-Nutzung. Nur konnte ich diesen Benchmark nie zu Ende bringen, weil das Smartphone nach 5 Minuten immer wieder die Anwendung verließ und dabei heiß wurde.
In der tatsächlichen Nutzung, die aus 30-60-minütigen Spielesessions von Call of Duty Mobile mit Grafik auf Maximum, allen aktivierten Grafikoptionen und Framerate auf höchster Stufe besteht, habe ich keine Verlangsamung gespürt.
Insgesamt ist das ZTE Axon 30 Ultra nicht besser oder schlechter als jedes andere Snapdragon 888-betriebene Android-Flaggschiff. Aber sowohl Qualcomm als auch die Hersteller müssen wirklich an diesem Überhitzungsproblem für 2022 arbeiten.
Kamera: Drei 64-MP-Objektive und ein Periskop-Teleobjektiv
Das ZTE Axon 30 Ultra 5G verfügt über eine 64-MP-Quad-Kamera mit einer aus Hardware-Sicht eher merkwürdigen Mischung von Sensoren.
ZTE Axon 30 Ultra
Objektiv | Specs |
---|---|
Hauptweitwinkel Sony IMX686 64 MP | Blende f/1,6 / 26 mm / Sensorgröße 1/1,72", PDAF, Laser AF, OIS |
Ultraweitwinkel Samsung GW3 64 MP | f/2,2 Blende / 13 mm / 120˚ FOV / 1/1,97" Sensorgröße |
Porträt Samsung GW3 64 MP | Blende f/1,9 / 35 mm / 1/1,97" Sensorgröße / PDAF |
8 MP Periskop-Teleobjektiv | Blende f/3,4 / 123 mm / 1/4,0" Größe, PDAF, OIS, 5-fach optischer Zoom |
Hat mir gefallen:
- ein vielseitiges Modul
- Spezielles Teleobjektiv mit 5-fachem Zoom
- überzeugendes Ultraweitwinkelobjektiv
Hat mir nicht gefallen:
- der x60-Zoom ist totaler Schnickschnack
- der Nachtmodus zu durchschnittlich
- die Fotobearbeitung im Allgemeinen nicht sehr effizient
- warum ein 64-MP-Porträtobjektiv?
ZTE Axon 30 Ultra-Weitwinkel und Ultra-Weitwinkel-Fotos
Der Hauptkamerasensor des ZTE Axon 30 Ultra ist ein Sony IMX686, der standardmäßig 16-MP-Aufnahmen über ein Pixel-Binning einfängt. Es ist ein sehr klassisches Modul, das man auch beim RedMagic 6 von Nubia (einer Satellitenmarke von ZTE) oder dem ROG Phone 5 von Asus findet.
Tagsüber läuft es gut. Wir sind eindeutig nicht auf dem Niveau eines Galaxy S21 Ultra oder eines Xiaomi Mi 11 Ultra, die über größere Sensoren sowie eine höhere Auflösung von 108 MP verfügen. Der Detailgrad ist gut, keine Glättung am Horizont und die Farbmetrik hat mir gefallen, obwohl ich dazu neige, gesättigte Farben mehr zu mögen als der durchschnittliche Tester und Anwender.
Im Ultraweitwinkel ist die Detailtreue ebenfalls sehr zufriedenstellend, obwohl das Objektiv etwas weniger Licht einfängt als im Weitwinkel, da wir sowohl bei der Blendenöffnung als auch bei der physischen Größe des Sensors verlieren.
Trotz eines sehr respektablen FOV von 120° konnte ich keine Verzerrungen an den Bildrändern feststellen. Logischerweise gibt es einige Farbinkonsistenzen, aber auch und vor allem in Bezug auf die Belichtung (siehe unten das Wasser, das im Ultraweitwinkel viel trüber ist als mit dem Hauptsensor).
ZTE Axon 30 Ultra Zoom Fotos
Für den Zoom verfügt das ZTE Axon 30 Ultra über ein dediziertes 8-MP-Periskop-Teleobjektiv, das einen optischen Zoom von bis zu x5 mit einer Brennweite von 123 mm ermöglicht. Die Foto-App bietet standardmäßig Vergrößerungen von x2, x5 und x60.
Bei x2 greift nicht das Teleobjektiv ein, sondern das dritte Objektiv mit 64 MP, das sogenannte "Portraitobjektiv". Das Ergebnis ist korrekt, aber wir nehmen eine digitale Glättung wahr, um die Artefakte im Zusammenhang mit der Hochskalierung des Bildes zu maskieren. Im Übrigen sind der Dynamikumfang und die Farbmetrik durchaus in Ordnung.
Neben dem x2-Zoom kommt das Periskop-Teleobjektiv ins Spiel. Ich habe nach den Zoom-Fähigkeiten von Xiaomi und Samsung wirklich mit einer Enttäuschung gerechnet. Letztendlich ist die Wiedergabe bei x5 und sogar bei x10 recht gut, obwohl wir die gleichen Probleme mit der digitalen Glättung feststellen, durch die die Bilder an Schärfe verlieren.
Ich hatte auch Spaß daran, Bilder bei x60-Zoom zu machen, der maximalen und rein digitalen Vergrößerung. Es überrascht nicht, dass die Ergebnisse völlig unbrauchbar sind und diese Funktion ein reines Gimmick ist. Das ist schade, denn das Teleobjektiv hat zwar eine optische Stabilisierung (OIS), aber das Fokussieren ist nicht so einfach wie bei einem Galaxy S21 Ultra oder einem Mi 11 Ultra, wo die Foto-App mit einer Vorschau des gezoomten Objekts etc. hilft.
ZTE Axon 30 Ultra Nachtaufnahmen
Der Nachtmodus des ZTE Axon 30 Ultra funktioniert mit allen Objektiven außer dem Teleobjektiv. So könnt Ihr mit dem Hauptweitwinkelobjektiv Nachtaufnahmen bei x1, mit dem Ultraweitwinkelobjektiv bei x0,5 und mit dem Portraitobjektiv bei x2 machen.
Die Wiedergabe ist insgesamt sehr durchschnittlich, selbst in gut beleuchteten Nachtumgebungen ist die Szene immer noch unterbelichtet mit einem sehr eingeschränkten Dynamikumfang. Die digitale Glättung ist wieder einmal zu präsent.
Insgesamt ist das Kameramodul nicht auf dem Niveau eines Android-Flaggschiffs für über 1000 Euro. Ich verstehe den Zweck des Porträtobjektivs nicht. Aber die Darstellung ist meiner Meinung nach immer noch eines High-End-Android-Smartphones würdig: Wie ein Xiaomi Mi 11, ein Galaxy S21 oder ein OnePlus 9, aber mit dem zusätzlichen Teleobjektiv und zum gleichen Preis. Es ist also ziemlich gut.
Solide Akkulaufzeit, aber etwas zu lahmes Quick-Charging
Das ZTE Axon 30 Ultra wird von einem 4600-mAh-Akku angetrieben, der kabelgebundenes Schnellladen mit 65 Watt unterstützt (Quick Charge 4+ und USB PD 3.0). Außerdem ist das Ladegerät im Karton enthalten.
Hat mir gefallen:
- 65-W-Ladegerät im Lieferumfang enthalten
- solide Akkulaufzeit
Hat mir nicht gefallen:
- schnelles kabelgebundenes Laden, aber nicht so schnell wie die Konkurrenz
- kein kabelloses Laden
Abgesehen von meinem Bildschirmtest habe ich die meiste Zeit mit dem ZTE Axon 30 Ultra verbracht, wobei die Bildwiederholrate des Displays bei 144 Hz hängen blieb. Keine adaptive Rate also. An einem intensiven Tag, der von einer Fotosession von 1h30 und einer guten Stunde Grafik-Benchmarks unterbrochen wurde, war der Akku nach 12 Stunden am Ende.
Im konkreten täglichen Gebrauch habe ich im Durchschnitt fast zwei volle Tage mit 6-7 Stunden Bildschirmzeit pro Tag verbracht, bevor ich unter die Marke von 20 % verbleibender Akkulaufzeit fiel. Um es einfach auszudrücken: Bei "normaler" Nutzung und 6 Stunden Bildschirmzeit pro Tag müsst Ihr das Gerät erst nach anderthalb oder sogar fast zwei Tagen aufladen.
Die 65-Watt-Schnellladung ist schnell, mein bestes Ergebnis von 0-100 war 42 Minuten. Das ist zwar immer noch etwas weniger als das, was Xiaomi, Oppo oder OnePlus bieten, aber es ist deutlich besser als das, was Samsung mit seinen mageren 25 Watt macht (bei einem 5000-mAh-Akku des S21 Ultra immerhin).
- Lest auch: Schadet das schnelle Laden dem Handy-Akku?
Die Akkulaufzeit des ZTE Axon 30 Ultra liegt auf dem Niveau, das man von einem High-End-Smartphone mit einem Sub-5000-mAh-Akku erwarten würde. Der Bildschirm ist offensichtlich der größte Stromverbraucher. Das Schnellladen hätte meiner Meinung nach noch etwas schneller sein können.
Technische Daten im Überblick
ZTE Axon 30 Ultra
Komponenten | Specs |
---|---|
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 888 |
Speicher |
|
Erweiterbarer Speicher? | Nein |
Display |
|
Kamera |
|
Video |
|
Akku |
|
OS | MyOS 11 basierend auf Android 11 |
Konnektivität | Wifi 6E / Bluetooth 5.2 / NFC / LTE / 5G / Dual SIM / Dual nano SIM |
IP-Zertifizierung | Keine |
Abmessungen & Gewicht |
|
Preis | 749 € / 849 € |
Fazit
Wenn ich das ZTE Axon 30 Ultra zusammenfassen müsste, würde ich sagen, es ist ein Flickenteppich aus Spezifikationen und Schlüsselwörtern, dank denen wir alle Kästchen eines High-End-Spezifikationsblattes ankreuzen können. Alles in einem Paket, das wie das Samsung Galaxy Note 20 Ultra aussieht.
Auf dem Papier mag es daher durchaus logisch erscheinen, das ZTE Axon 30 Ultra auf eine Stufe mit dem Samsung Galaxy S21 Ultra oder dem Xiaomi Mi 11 Ultra zu stellen. Es ist ein Premium-Android-Flaggschiff mit allem Schnickschnack, den man erwartet, oder?
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144Hz-AMOLED-Display? Check. Snapdragon 888? Check. 65-Watt-Schnellladung? Check. Vierfach-Kameramodul mit Teleobjektiv? Check.
Doch ein genauerer Blick auf die Software-Verarbeitung für Fotos, die Stabilität und Übersetzung der Oberfläche oder die fehlende IP-Zertifizierung erinnert uns daran, dass sich hinter dem blauen Traumding, das sie einem verkaufen, technische Zugeständnisse verbergen.
Dem Benutzererlebnis fehlt einfach der Schliff, das ist unbestreitbar, aber wir haben immer noch ein Smartphone, das ein ziemlich vollständiges Rezept bietet. Ein Rezept, das natürlich nicht ausreichend gewürzt oder gekocht ist, aber zumindest sind (fast) alle Zutaten vorhanden.
Abschließend kann ich den Kauf dieses Smartphones nur empfehlen, wenn der Hersteller ein klares Bekenntnis zum Thema Android und Sicherheitsupdates abgibt. Und ich werde es nur Anwendern empfehlen, die Hardware/Preis über alles andere stellen und nicht auf ein reibungsloses Benutzererlebnis Wert legen.
Als Besitzer dieses Gerätes kann ich sagen, dass ich mit dem Gerät als solches sehr zufrieden bin, es ist leicht und schnell. Ich hatte eigentlich einen Ersatz für mein Xiaomi Mi Note 10 gesucht, dass kameratechnisch ein Spitzengerät ist, mit einer leider viel zu schwachen CPU. Das damals 388€ (neu) Mi Note 10 schlägt das ZTE Axon 30 Ultra in fast allen Belangen.
Die Stock Kamera App ist von den Ergebnissen her mehr als bescheiden, die Hardware könnte weit mehr, mit ProShot, das bis Version 8.3 alle Kameramodule erkannt hat und Aufnahmen in RAW/DNG erlaubt (in Version 8.4 ist diese Funktion verloren gegangen) kann man mit eigener Entwicklung sehen wie gut die Kameramodule wirklich sind. Speziell das als 2x bezeichnete 35mm Äquivalent (in Wirklichkeit 1.2x) liefert gestochen scharfe Bilder mit extrem vielen Details (bei gutem Licht). Mit einem hoffentlich bald wieder funktionierenden ProShot und dem Willen Bilder auch selbst zu entwickeln bekommt man für schmales Geld ein Gerät mit dem sich gute Bilder machen lassen, wenn auch nicht top, so doch sehr Gute.
Alle GCams, die ich bisher finden konnte und funktionieren erkennen leider nur das 1x und das 5x Modul, die beiden GW3 Sensoren werde erkannt, funktionieren aber nicht.
Gibt es aktuell nicht einen schicken Begriff dafür? "Vanilla-Flaggschiff" oder so? Nicht nur nützt in derlei Fällen das Datenblatt nix, auch der Zusatz "Ultra" kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass man hier definitiv Abstriche machen muss. Ähnlich wie beim OnePlus 9 gegenüber der "Pro" - Variante. Gefühlt bringt momentan jeder Hersteller aus China monatlich ein neues Top-Modell auf den Markt, welches sich bei näherer Betrachtung als nicht gar so top erweist. Das ist nurmehr ermüdend.
Im konkreten täglichen Gebrauch habe ich im Durchschnitt fast zwei volle Tage mit 6-7 Stunden Bildschirmzeit pro Tag verbracht, bevor ich unter die Marke von 20 % verbleibender Akkulaufzeit fiel. Um es einfach auszudrücken: Bei "normaler" Nutzung und 6 Stunden Bildschirmzeit pro Tag müsst Ihr das Gerät erst nach anderthalb oder sogar fast zwei Tagen aufladen.
12h Display on und 48 Stunden dazwischen und noch 20% über, bei einem Gerät mit Hutzeproblemen.
Das passt nicht zusammen und 12h dot mit 20% Restakku wären ja gerade absolute oberste Spitzenklasse.
Im Text steht eigentlich, dass der Akku nach 12 Stunden am Ende war, nicht nach 12 Stunden DoT.
12 Stunden heißt in dem Fall du nimmst es 8 Uhr vom Netz und 20 Uhr ist Schluss.
Ist schon irgendwie arg komisch formuliert.
Ist aber auch blöd, dass wieder nur von "normale Nutzung" gesprochen wird, aber nicht, was genau das bitte sein soll. Für den einen sind 6h YouTube am Tag "normal", für jemand anderes sind es 2h 4K Videos aufnehmen oder beruflich viele Bilder. Letzteres verbraucht unglaublich viel Strom, YouTube streaming hingegen kaum.
Kann mir irgendwie kaum vorstellen, dass das Ding mit dauerhaften(!) 144Hz auf 12h SoT kommen soll - außer man schaut eben 80% davon nur YouTube oder ähnliches.
Verstehe nicht warum es immer negativ ist wenn ein Gerät nicht kabellos geladen werden kann . Ich finde es sogar besser mit Kabel zu laden .
Gerade im Auto macht sich kabelloses Laden prima - kein störendes Kabel, sehr praktisch! Wer nicht kabellos laden möchte, kann dies ja trotzdem tun.
Weil es keine Nachteile hat und bei solch teuren Geräten und vor allem bei Geräten mit Glasrückseite einfach Standard zu sein hat.
Wenn du es nicht nutzen willst, musst du es nicht. Es zwingt dich keiner und vor allem merkst du auch nicht, dass es überhaupt da ist. Nur weil kabelloses Laden verbaut ist, ist es nicht automatisch die einzige Lademöglichkeit (jedenfalls noch nicht).
"[...] indem es das Preisschild buchstäblich sprengt."
Das erinnert mich an eine Folge von How I met your mother. Ich denke eher weniger, dass das Ding "buchstäblich" irgendwelche Preisschilder sprengt... 😅 das hat wenn überhaupt nur das Note 7 damals gemacht.