Im Jahr der Ratte: Die unbekannten chinesischen Smartphone-Hersteller kommen
Kennt Ihr eigentlich Oppo, Vivio und Realme? Nein? Dann prägt Euch diese Namen für das kommende Jahr 2020 ein. Spätestens zum Mobile World Congress werden diese drei Marken massiv um unsere Käufergunst buhlen.
Das Jahr 2019 wirkt auf den ersten Blick wie eine Katastrophe für die chinesischen Smartphone-Hersteller. In erster Linie gilt das für den chinesischen Musterschüler in Sachen Smartphone: Huawei. Auch Ende 2019 gibt es das Mate 30 Pro aufgrund politischer Unwegsamkeiten nur punktuell zu kaufen, etwa in Spanien oder Italien. Und selbst dann fehlen Google-Dienste und der Play Store.
Klar: Es kamen noch weitere Huawei- und Honor-Smartphones und -Wearables trotz der fehlenden Google-Lizenz auf den Markt. Aber die meisten Geräte waren umgelabelte und leicht angepasste Produkte, die noch vor dem Verlust der Google-Lizenz zertifiziert wurden, siehe etwa das Honor 9X.
Chinas Telekommunikationsriese geschwächt – die Chance für die vermeintlich Kleinen
Schon im ausklingenden Jahr 2019 haben sich die vier Marken Oppo, Vivo, Realme und OnePlus aus dem BBK-Konzern weltweit schon zu einem der größten Smartphone-Produzenten aufgeschwungen. Aus dem Quartett mag OnePlus in Europa am bekanntesten sein, ist global betrachtet aber die kleinste Marke.
Oppo und Vivo alleine kommen im 3. Quartal 2019 schon auf einen Weltmarktanteil von 17 Prozent. Nimmt man dann das in Indien gerade rasant wachsende Realme auch noch dazu, dann erzielt BBKs Trio schon 20 Prozent Marktanteil. Damit platziert man sich insgesamt hinter Samsung und vor Huawei auf Platz 2. Zu den nachfolgenden Counterpoint-Zahlen muss man noch erwähnen, dass bei Huawei auch noch die Marktanteile von Honor mit eingerechnet wurden.
Erstaunlich sind die Zahlen vor allem in anbetracht dessen, dass weder Oppo noch Vivo oder Realme in diesem Jahr in Europa wirklich aktiv waren. Alle drei Marken haben 2019 erst mit der schrittweisen Erschließung Europas begonnen – meist beginnend mit Spanien, Italien, UK und Frankreich. Zum Jahresende hin siedelten sich sowohl Oppo und Vivo, aber auch Xiaomi in Düsseldorf an. Von dort aus soll mit Deutschland der wohl schwierigste europäische Markt anvisiert werden. Gleichzeitig fungiert das Ruhrgebiet als Europazentrale, um die weitere Expansion in Europa zu koordinieren.
Aus der Vergangenheit gelernt
Noch vor einigen Jahren hätten die chinesischen Firmen bei der Expansion in neue Länder kaum auf lokale Mitarbeiter gesetzt. Stattdessen hätte man einen Stab an chinesischen Mitarbeitern aus der Zentrale in die jeweiligen Ländern versetzt. Heutzutage ist das anders: Oppo, Vivo, Realme und auch OnePlus setzen immer mehr auf erfahrene und mit den jeweiligen Märkten vertrauten Arbeitskräfte. Dabei werden sogar Mitarbeiter von konkurrierenden Smartphone-Herstellern abgeworben.
Das ist durchaus verständlich: Die lokalen Profis kennen ihre Märkte und können bereits auf ein bestehendes Netzwerk bei Netzbetreibern, Retailern und Presse zurückgreifen. So kommen Oppo, Vivo & Co. schnell in Fahrt und müssen nicht erst alles von Grund aufbauen.
Produkte auf Augenhöhe mit Samsung, Huawei & Co
Neben diesen strukturellen Vorarbeiten müssen selbstverständlich die Produkte von Oppo, Vivo und Realme auch liefern. In genau diesem Punkt haben die Chinesen aber mächtig Vorarbeit geleistet. Realme etwa avanciert immer mehr zur Xiaomi-Konkurrenz und stürmt mit Top-Smartphones zu Niedrigpreisen die Verkaufscharts.
Oppo und Vivo scheinen es ruhiger angehen zulassen und wollen nicht zwingend über den Preis kommen, sondern mit Lifestyle und technischen Features glänzen. Letzteres gilt vor allem für Oppo, die in der Vergangenheit etwa mit der Schnellladetechnologie VOOC oder der später im Reno 10x gefeierten Periskopkamera glänzten.
Es ist zu erwarten, dass Oppo 2020 noch mehr die Rolle des technologischen Treibers im BBK-Konzern einnimmt und somit auf Jagd nach Flaggschiff-Kunden von Samsung und Huawei geht. Während der ersten Innovation Days in Shenzhen Anfang Dezember 2019 hatte Oppo schon angekündigt, massiv in Technologien rund um 5G, AR und Wearables zu investieren – und in den nächsten drei Jahren satte sieben Milliarden US-Dollar in die Entwicklung entsprechender Produkte zu stecken. Von den Entwicklungen werden mit Sicherheit auch die Schwesterunternehmen aus der BBK-Gruppe profitieren, da alle vier Marken zwar ihre eigenständige Gesichter und Zielgruppen haben, aber Technologien sehr häufig markenübergreifend genutzt werden.
2020, im chinesischen Horoskop ist es das Jahr der Ratte, solltet Ihr als Smartphone-Fans nicht nur die üblichen Marken wie Samsung, Apple und Huawei im Auge haben. Viel mehr solltet Ihr Oppo, Vivo und Realme eure Aufmerksamkeit schenken. Das Trio wird 2020 noch für mindestens ein richtig geiles Highlight sorgen. Versprochen!
Quelle: Counterpoint
Klar belebt die Vielfalt das Geschehen! Aber ich werde es beobachten, aber bestimmt werde ich mir die nächsten Jahre kein chinesisches Smartphone kaufen, sei es noch so billig und optisch Highend.
Solange alle führenden Gremien von chinesischen Unternehmen in der Kommunistischen Partei sein müssen. So glaube ich an den Auftrag dieser, die EU und die USA kleiner zu machen. Einfacher als über die Masse geht es nicht. Reizen tuen mich einige Geräte auch, aber solange das nicht geklärt ist, ohne Mich!
Oppo war im High-End-Bereich eigentlich ein sehr renommierter Hersteller von DVD- und Blu-ray-Player. Die Smartphones können da im Vergleich nicht wirklich mithalten.
Neben den genannten Marken finde ich noch Meizu sehr spannend.
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Die Entwicklung ist spannend.
Nun was haben Apple, Samsung und Huawei zu befürchten?
Ich sehe diese drei Firmen unter Druck, da das Smartphonegeschäft zur Zeit deren Hauptfelder sind und wie es sich schon zeigte, Aktionäre empfindlich auf niedrige Verkaufszahlen reagieren.
Dementsprechend werden Reaktionen bei Apple und Samsung deutlich:
Apple drehte für viele überraschend dieses Jahr die Preise eher runter anstatt wie üblich hoch.
Samsung dagegen hat wieder wie früher die Produktpalette mit den verschiedenen A-Modellen stark erweitert. Das erinnert mich stark an die ersten Jahre nach der Einführung des ersten iPhones, wo sich Samsung neben Apple versuchte zu etablieren.
Die neuesten Daten zu den Modellverkäufen (Q3 2019 von counterpoint research) zeigen, dass sich die Reaktionen beider gelohnt haben.
Die Top 10:
1. iPhone XR - 3% market share
2. Galaxy A10 - 2,6%
3. Galaxy A50 - 1,9%
4. Oppo A9 - 1,6%
5. iPhone 11 - 1,6%
6. Oppo A5s - 1,5%
7. Galaxy A20 - 1,4%
8. Oppo A5 - 1,3%
9. Xiaomi Redmi 7A - 1,2%
10. Huawei P30 - 1,1%
Kein P30 Pro, kein iPhone XS, kein 11 Pro, kein Galaxy S/Note in den Top 10 zu finden...
Keine Flagschiffe, die aktuell das Nonplusultra darstellen sollen, sind unter den Top 10 zu finden.
Wenn nun nach Xiaomi die anderen Hersteller aus China versuchen im Westen Fuß zu fassen, dann kann ich mir gut vorstellen, dass vorallen Samsung Anteile verlieren wird.
Huawei ist ohnehin angeschlagen durch politische Maßnahmen.
Über Apple mache ich mir weniger Sorgen.
Das XR und das 11er iPhone sind zwar nicht High-End, werfen aber trotzdem hohe Gewinne ab, da sie wie das XS und 11 Pro Premium sind. Apple scheint da alles richtig zu machen.
Da sehe ich eher das Problem bei User die abwandern oder potentielle Neukunden, welche sich gegen Apple entscheiden. Entgegen dem Trend hat Apple 3,4 Mio Smartphones weniger verkauft als im Vorjahr. Natürlich spielt die lange Nutzungsdauer eines iPhones eine große Rolle und dass Apple ein Neudesign bis zur 5G Implementierung zurück hält.
Apple ist Apple... Die machen sich nichts aus anderen und lassen sich nicht immer Druck setzen.
Konkurrenz belebt das Geschäft.
Ich bin auf jeden Fall gespannt.
Ist alles schön und gut, aber diese Hersteller müssen noch viel über den europäischen Markt lernen. Huawei hat einige Jahre gebraucht um unseren Markt zu verstehen. Das wichtigste ist Vertrauen zum Kunden aufbauen. Das setzt voraus, dass Kunde die Marke kennt und sich damit auseinander setzt
Genau dazu sollen lokale Shops und Vertriebspartner dienen, die im Ballungsgebiet NRW auch für sehr viele Menschen (NRW beherbergt immerhin ein Fünftel der Bevölkerung Deutschlands) gut erreichbar sind und auch überregionalen Support anbieten.
Wäre toll wenn diese Marken hierher kommen.👍
Das bringt wieder mal Leben in die Bude. Finde sowieso, das die Chinesen komischerweise die interessanten Smartphones haben als wir.
Genau genommen schaffte RealMe nicht "aus dem Stand" so eine Leistung. Das Subunternehmen gibt es schon seit 2010, es wurde 2018 nur einfach umbenannt und ist jetzt als Realme bekannt...
Und sie sind eine Untermarke von OPPO. Also ist das genau genommen keine Kunst, dass so ein "neues" Unternehmen dann schnell bekannt wird ^^
"Zum Jahresende hin siedelten sich sowohl Oppo und Vivo, aber auch Xiaomi in Düsseldorf an... Gleichzeitig fungiert das Ruhrgebiet als Europazentrale..." Was denn jetzt, Düsseldorf oder Ruhrpott?
Ja so ist es Düsseldorf liegt im Rheinland und nicht im Ruhrgebiet.
www.google.com/amp/s/www.nrz.de/staedte/duesseldorf/duesseldorf-liegt-im-ruhrpott-id12382081.html%3fservice=amp
Ergo fungiert das Rheinland als Europazentrale, um die weitere Expansion in Europa zu koordinieren. 😉
hoffentlich sehr bald dann können sich Samsung,Apple und Huawei mit ihren 1100€ Handys warm anziehen
Weil? Wenn die im gleichen Markt ankommen, verlangen die genauso viel. Sieht man an Huawei, OnePlus und Co., die mal den gleichen Stand hatten, mit den gleichen "dann können die sich warm anziehen"-Kommentaren.
klar, genau so viel 😂 100% mehr ist ja fast das gleiche 😅
@Christoph N.
Das OnePlus 7 Pro kostete bis zu 830€ und ist damit nur knapp 100€ günstiger, als die meisten Flaggschiffe mit bspw. ähnlichem Speicher bei ihrer Einführung.
Vergleich hier mal nicht das günstigste OnePlus-Smartphone mit dem maxed out iPhone 11 Pro Max oder ähnlichem. So brauchst du gar nicht anzufangen.
ich bekomm aber zwei op7pro für ein ip11promax.. der Vergleich geht voll klar...
Dazu muss man aber auch sagen dass das OnePlus 7 Pro so ziemlich alles zu bieten hat was so geht bei Android und dass das iPhone 11 Max ziemlich teuer ist fürs gebotene. Da sind die 830€ fast schon billig, zumal die Preise bei Android ja auch sinken. Ich bin mal gespannt was so passiert, zumindest bei Xiaomi weiß ich dass die locker mit der Konkurrenz mithalten können, zu deutlich günstigeren Preisen.
"Ziemlich alles" ist manchen aber nicht genug.