Amazon und Google: Echo und Home sollen Telefon-Funktionen erhalten
Amazon Echo und Google Home sind Smart-Home-Gadgets, die einen digitalen Assistenten in Euer Wohnzimmer bringen. Mit mehreren dieser kleinen Lautsprecher könnt Ihr Euer ganzes Zuhause in eine kleine Abhörstation verwandeln und überall Sprachbefehle geben, Musik abspielen und Informationen abrufen. Star Trek lässt grüßen. Eine Funktion fehlt noch, aber Google und Amazon arbeiten wohl daran: Telefonie!
Laut einem Bericht des Wall Street Journal sind beide Konzerne daran, ihren Smart-Home-Angeboten eine Telefon-Funktion zu verpassen. Google hat damit Erfahrung, Amazon dürfte eher mit Schrecken an Worte wie Telefon oder Smartphone denken. Aber das Feature könnte sich für Google Home oder Amazon Echo als enorm nützlich erweisen.
Google und Amazon sollen dem Artikel zufolge schon seit geraumer Zeit an Telefonfunktionen arbeiten. Amazon soll sogar schon seit 2015 daran arbeiten, es habe aber Verzögerungen bei der Entwicklung gegeben. Letztlich wäre es dann möglich, mit einem Sprachbefehl eine Telefonverbindung zu einem Kontakt aufzubauen. Die Telefonate würden dann über die integrierten Lautsprecher und Mikrofone laufen - quasi mit einer Freisprecheinrichtung.
Es gebe mehrere Wege, eine Telefonfunktion in Home oder Echo zu implementieren. Laut dem Bericht sind mehrere Fragen noch offen. Einerseits könnte die Telefonfunktion über Services wie Skype oder als eigener VoIP-Dienst eingerichtet werden. Auch Varianten wie Weiterleitungen aus dem klassischen Telefonnetz seien denkbar. Weil durchaus damit zu rechnen ist, dass die Funktion auf große Gegenliebe bei den Nutzern treffen könnte, gibt es ein Problem mit dem Notruf. Wer Echo oder Home verwendet, um damit Gespräche zu starten, wird möglicherweise auch Notrufe damit starten wollen. Diese sind aber über Dienste wie Skype nicht erreichbar. Dieses Problem müssten Google und Amazon lösen, wenn sie Home und Echo mit Telefonfunktionen ausstatten möchten.
Bevor Telefonfunktionen ins Wohnzimmer kommen, müssen offenbar noch regulatorische Hürden genommen werden. Außerdem seien Kunden bei Telefonaten besonders um die Privatsphäre besorgt, nicht gerade das Steckenpferd von Echo und Home.
Würdet Ihr eine Telefonfunktion in Echo oder Home verwenden? Oder bleibt Ihr Eurer Allnet-Flat am Handy treu? Schreibt es in den Kommentaren!
Quelle: Wall Street Journal
Das Gerede um Datensicherheit und Privatsphäre halte ich für Augenauswischerei.
Was da tatsächlich seit langem im Hintergrund getrieben wird, ist unglaublich - Stichwort Big Data und Videoüberwachung.
Da kann sich keiner schützen - wird schließlich sehr intensiv vom Staat und der Industrie genutzt.
Was Windoofs und Android so hintenrum kommunizieren außerhalb der messbaren Werte weiss nur der der es nutzt.
Selbst der Fernseher führt da ein Eigenleben, ist schließlich smart...
Da nutze ich lieber die netten und nützlichen Funktionen als Ausgleich für eine existierende Überwachung - schließlich habe ich nichts zu verbergen.
Toll, wenn mich Alexa informiert, wer da gerade anruft, meine Lieblingsmusik abspielt oder mich mit Bequemen Bedienfunktionen fürs smarte Home entlastet (bin körperlich behindert).
Wenn es sowas von Threema oder Wire gibt...Immer her damit.
Aber als reinen Telefon Standard.
Muss jetzt nicht sein dass da was schräg läuft, aber Vertrauen hab ich absolut keins. Da ist so ein Gefühl des Unbehagen, dass ich das nie anschaffen würde. Mir fehlt nach all den aufgedeckten Machenschaften das Vertrauen für sowas. Das muss aber jeder für sich entscheiden.
Abhöranlagen im Wohnzimmer scheinen im Trend zu sein. Coole Features, nettes Design und der Hersteller hört mit .... egal was er behauptet, er kann es und wenn er es kann, so wird er oder sonst jemand es auch tun..... wir werden uns wohl dran gewöhnen müssen .... ich werde mir so ein Ding aber nicht kaufen, neben der Tatsache, dass es für mich keinerlei nutzen hat, finde ich es auch nicht gerade hübsch .....
Wenn du jeden deiner Sätze mit "Alexa..." beginnst, ist es sicher eine tolle Abhöranlage.
Alexa ist höchstens ein guter Staubfänger.Ich hatte mir mal so ein Teil geholt. Innerhalb der ersten zwei Wochen hat es echt Spaß gemacht mit Alexa zu sprechen aber schnell habe ich auch die Faszination und den Spaß verloren. Ich habe es dann meinem Cousin geschenkt.
Ermittler wollen Aufzeichnungen von Amazon Echo: Alexa als Zeugin einer Mordanklage?
Im Rahmen eines laufenden Ermittlungsverfahrens verlangt die Polizei von Bentonville (Arkansas) von Amazon die Herausgabe von Daten und Audio-Aufzeichnungen eines vernetzten Echo-Lautsprechers.
"Alles was Sie zu Echo sagen, kann vor Gericht gegen Sie verwendet werden." – diese oder eine ähnliche Warnung steht vielleicht künftig auf vernetzten Lautsprechern mit integriertem Sprachassistenten.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Ermittler-wollen-Aufzeichnungen-von-Amazon-Echo-Alexa-als-Zeugin-einer-Mordanklage-3582492.html
Der vermutliche Täter wird wohl kaum Alexa gefragt haben, wie man eine Leiche entsorgt. Ansonsten kann man die Fragen auch im der Alexa App nachschauen. Handy oder PC werden sicherlich auch beschlagnahmt worden sein. Ich sehe nicht das Problem hier, für mich nicht anderes als z.B. Google Now Assistent oder Siri
hoffe es klappt. Das wäre doch super wenn das zur Aufklärung einer Straftat behilflich wäre.
Ist dass dann der moderne Mensch ?
Der Jahrtausende frei lebte. Darf ich ein Micro bei euch in der Wohnung platzieren ? Ich schau auch in die Audiofiles nicht rein. Das E-Mail Passwort auch bitte.
Yes we scan, bei einem Hack zerstöre ich euer Leben in 20 Minuten.
Wehe wir kommen in solche Zeiten. Dann steht euer DatenPool als erster bereit.
Es geht den großen nur darum Milliarden abzukassieren. Bedenken interssieren da nicht. Ich will mehr Geld. Und alles alles Kostenlos im Internet und Software.
Das lebt sich klasse so.
In anderen Zeiten bin ich SS Oberscharführer Tom. Ich kriege euch alle...
Aber davor verkauf ich euch alle (euer Leben) an jeden der eine Hand voll Euro zahlt...
Ich sollte mich aus solchen Artikeln raushalten, macht mich nur wütend. Weil das Grundproblem aus der Philosophie heraus kaum jemand hören und akzeptieren will.
Und ja, es betrifft nicht nur die Dinger von Google und Amazon.
Sorry wenn ich über den guten Ton hinaus gehe. Hab wieder eine Grippe und bin nicht gut drauf.
Ich wünsche Dir gute Besserung, auch was Deine düsteren Gedanken betrifft...
Wieso? Er hat recht. Alexa ist nichts als ein weiterer Versuch die Kundschaft auszuspionieren, um zu wissen was ihnen gefällt. Amazon kann so erörtern was ich mir vielleicht noch wünsche und mich am Ende gezielt mit Werbung bombardieren. Was Google so mit den Daten macht? CIA, NSA? Datenschutz was ist das denn in den USA? Da wird nur ein Riesen-PR-Schau von den Herstellern vor Gericht veranstaltet und unter der Hand sind die Daten schon rausgegeben. Wer meint er müsse sich so ein Ding ins Wohnzimmer stellen soll das tun. Bei mir werden solche Sachen wie Cortana, Siri oder Google-Speak sowie die Sprach- und Gesten-Assistenten in anderen Geräten ausgeschaltet und fertig. Was die Industrie will interssiert mich nicht, schafft sie doch mit ihrem Datensammelwahn auch Einfallstore für ganz anderen Verbrecher die dann über diese Wege für andere Machenschaften spionieren können. Ich sage nur Billig-Überwachungscams von Discountern. Damit auch ja jeder mein Wohnzimmer sehen kann. Das sind Heute keine düsteren Gedanken mehr, das ist Real und das nicht zuletzt weil es heute vielen egal ist was mit ihren Daten passiert die sie über WhatsApp oder Facebook in die Welt setzen. Ich wünsche gute Besserung für die Grippe.
Auch leider wieder so ein 08/15-Kommentar von Dir...
Die Daten der deutschen Echo-Nutzer werden auf Servern in der EU gespeichert, nicht in den USA. Für Server in den EU gelten wiederum die wesentlich strengeren Datenschutzbestimmungen der EU.
Bis heute gibt es keinen mir bekannten Fall, in dem die von Dir erwähnten Verbrecher einen Amazon-Server gekapert und Daten deutscher Kunden/Nutzer abgegriffen haben. Ich gebe Dir gerne Recht, dass man solches sehr wohl bei Billig-Herstellern von Netzwerkgeräten befürchten muss (ja selbst bei Qualitätsherstellern wie z. B. D-LINK gab es schon eklatante Lücken), aber zumindest ich vertraue auf die Datensicherheit und den Datenschutz bei Amazon. Auch klar ist natürlich, dass dies jeder für sich selbst entscheiden muss...
Was die Bombardierung mit Werbung angeht: Bis heute kann ich auch das nicht im geringsten bestätigen...
Ich finde es besonders witzig, wenn Android-User (wie auch ich einer bin) über mögliche Probleme mit dem Datenschutz räsonieren. Der Amazon Echo oder auch der Google Home dienen lediglich dazu, Tastatureingaben bzw. die App-Bedienung per Hand durch eine Spracheingabe zu ersetzen.
Die von den genannten Geräten geleistete Interaktion mit Beleuchtungs-, Jalousien- oder Heizungssteuerung bzw. die Fernbedienung der Unterhaltungselektronik mittels Sprachbefehl sehe ich in keiner Weise als datenschutzkritisch. Bisher fand sich auch niemand, der mit erklären konnte, inwieweit hier Unheil drohen könnte...
Der besondere Clou ist für mich der Umstand, dass man mehrere Aktionen auf einen Befehl hin auch in Folge ablaufen lassen kann (z. B. via Yonomi oder Conrad Connect). Oder die Einkaufsliste per Zuruf erweitern, ein Taxi anfordern oder einfach nur den Wetterbericht für das Wochenende abrufen kann. Die Möglichkeiten wachsen täglich, eine "Bedrohung" sehe ich darin nicht, zumal jeder für sich die Wahl hat, ob er daran teilhaben will oder nicht. Vielleicht bin ich als IT-ler aber auch einfach zu technikaffin, um mich mit Aluhut-Fragen beschäftigen zu wollen... ;-)
Wie AcWengler auch schreibt, ist es durchaus möglich, Sprache auch aufzuzeichnen, ohne zu signalisieren, dass dies der Fall ist. Damit könnte im Prinzip jedes gesprochene Wort auf den Servern der Dienstleister landen, und eben nicht nur das, was nach dem Triggerwort gesprochen wird. Sollte das der Fall sein, wäre das die völlige Aufgabe von Privat- und Intimsphäre. Und bevor wieder das Argument kommt, das wäre beim Smartphone nicht anders: die haben in der Regel keine Mikrophone, die Vorzugsrichtungen bündeln können, darüber hinaus kann man in bestimmten Situationen, insbesondere zu Hause, Smartphones auch ausschalten, ohne sie, anders als die Lautsprecher, ihres Sinnes zu berauben. Dass sie dann wirklich nichts mehr senden, kann man mit Software wie Wireshark und seiner Mobilfunkrechnung überprüfen.
Von einem IT-ler, der mit Fragen der Softwaresicherheit einigermaßen vertraut sein sollte, und dem bekannt sein sollte, wie mannigfaltig Apps, Webseiten oder Schadsoftware Informationen erlangen, die sie nichts angehen, hätte ich eigentlich nicht erwartet, dass er solche Probleme als Aluhut-Fragen abtut. Die selbst unterstellte Technikaffinität würde ich in diesem Kontext dann auch eher als Technikblindheit auslegen.
Ein Smarthome lässt sich auch komplett ohne externe Server steuern. Es ist dann nicht nur robust gegen Störungen der Internetverbindung und der externen Server, sondern auch leichter gegen externe Angriffe abzusichern. Das ist vielleicht nicht so einfach, wie mit den Lautsprechern, sollte aber einen IT-ler mitnichten überfordern.
Dein Kommentar wäre sehr viel wertvoller, wenn er von echtem Wissen um die Umstände getragen würde. Wird er aber leider nicht...
Würde ich - und das scheinst Du anzunehmen - den Echo im "Auslieferungsmodus" (also mit ständig aktiviertem Mikrofon) nutzen, dann gäbe es an Deinen Äußerungen nichts auszusetzen. Allerdings ist bei mir das eingebaute Mikro dauerhaft abgeschaltet und ich nutze die separat erhältliche Fernbedienung zur Sprachsteuerung - kein Aktivierungswort, kein Dauerlauschen, kein Aufgeben der Privatsphäre...
Den meisten Anti-Kommentatoren scheint es aber wichtiger, einfach eine Meinung zu äußern, ohne sich mit der lästigen Erhebung von Informationen und Fakten aufzuhalten - Deine versteckten Spitzen lassen mich somit völlig kalt... :-)
Wie Du den Lautsprecher benutzt, hast Du ja in dem ersten Kommentar gar nicht beschrieben, also darf von einer Standardanwendung ausgegangen werden.
Aber auch wenn die Mikrofone (scheinbar) per Software ausgeschaltet sind, und Du nur das Mikro der Fernbedienung nutzt, wer sagt Dir denn, dass die Mikrofone wirklich aus sind? Nur weil sie nicht auf die Triggerworte reagieren, oder das Indikatorlicht aus ist, heisst das nicht, dass sie wirklich aus sind, und nicht alles mithören.
Es ist ja meistens nicht so, dass das Indikator-Licht wirklich die physikalische Fähigkeit der Mikros anzeigt, Geräusche aufzunehmen, weil es z.B. mit dem Biasstrom der Mikros gekoppelt wäre, sondern eher einen logischen Zustand des Gerätes, in dem keine Aufzeichnung erfolgt.
In der Regel hängt die Biasbestromung der Mikros an einem Port, das Licht, das z.B. blinkend noch was anderes, z.B. einen Fehler, anzeigen kann, an einem anderen. Dadurch wird es viel flexibler verwendbar.
Dann kann eine Software aber die Mikros einschalten, und dem Anwender gleichzeitig vorgaukeln, sie wären aus, indem das Licht aus bleibt.
Ich behaupte ja nicht, dass es so ist, aber was, wenn es einem Hacker gelingt, den Lautsprechern eine Schadsoftware unterzujubeln, die die Audiostreams nicht nur auf die Server der Dienstleister schickt, sondern auch auf den eigenen, und für diese Umleitung noch ein paar Zusatztrigger verwendet wie "Seitensprung", "Geliebte", oder vielleicht auch "Steuererkläung" oder "schweizer Bankkonto", natürlich bei ausgeschaltetem Indikator, dann könnte er vielleicht die ein oder andere Grundlage für eine Erpressung finden.
Von Fakten habe ich daher auch nicht geredet, sondern von potenziellen Bedrohungsszenarien. Ich sichere mein Haus nicht gegen Einbrecher, weil schon eingebrochen wurde, oder mir die Absicht dazu bekannt wäre, sondern weil ein Einbruch ein realistisches Bedrohungsszenario ist. Und so wie es mir Schutz vor dem Eindringen von Dritten bieten soll, soll es mir auch Schutz vor "Mithörern", auch vor potentiellen, bieten, wenn ich mal vertrauliche Gespräche führen will.
Meine "Spitzen" waren übrigens nur eine Reaktion auf Deinen letzten
Satz des ersten Kommentars, der indirekt impliziert, dass "Nicht-IT-ler" wohl nicht genug technikaffin sind, und sich deshalb mit "Aluhut-Fragen" beschäftigen, was solche ebenfalls als Spitzen empfinden müssen, vor allem, weil eine kritische Betrachtung der Geräte keine "Aluhut-Fragen" sind.
Vielen Dank für die Klarstellung, natürlich darfst Du ausgehen, wovon immer Du möchtest. Sinnvoll werden Schlussfolgerungen aber erst dann, wenn sie von Fakten gestützt werden...
Wie auch immer, es lassen sich natürlich die tollsten und wildesten Bedrohungsszenarien zeichnen, aber die gelten dann so genauso für den Gebrauch von Smartphone, Tablet, Computer usw. Während Du selbst im ersten Kommentar beschreibst, wie man sich darüber bis zu einem gewissen Grad Gewissheit verschaffen kann, ob hier Böse am Werke sind, werden Echo und Home von Dir und vielen anderen grundsätzlich verteufelt. Das ist zwar Dein/deren gutes Recht (im Sinne der Meinungsfreiheit), gleichzeitig aber - zumindest aber aus meiner Sicht - nicht wirklich ernstzunehmen (nur deshalb auch die Erwähnung des Aluhuts)...
Wenn ein Risiko erstmal ein Fakt ist, dann ist es zu spät, deshalb kann ich sinnvollerweise auch Schlussfolgerungen über Risiken ziehen, bevor sie zu Fakten geworden sind.
Sonst könnte ich auch auf Updates verzichten, denn die Risiken die damit, zumindest für mich persönlich, verbunden sind, haben sich ja auch noch nicht realisiert, sind also keine Fakten, sondern nur eine Möglichkeit.
Die Lautsprecher haben nun mal die Möglichkeit permanent in den Raum zu hören, und dabei noch bestimmte Richtungen aus den Umgebungsgeräuschen heraus zuheben (Technisch hervorragend gelöst mittels einer Art Mikrofon-Phasenarray). Also stellen sie bezüglich des Abhörrisikos eine größere Gefahr dar, als Smartphones, ich habe aber nie behauptet, dass da das Risiko Null ist. Nur ist es wegen der weniger guten akustischen Möglichkeiten geringer, und man kann dem Risiko durch Ausschalten oder Weglegen der Geräte begegnen, eine bei hochvertraulichen Besprechungen gar nicht unübliche Methode. Schalte ich die Lautsprecher nur vorübergehend ab, sind sie eigentlich sinnlos.
Ich verteufle auch nichts, sondern analysiere nur Kosten, Nutzen und Risiken.
Und ein Risiko muss ich auch unter dem Aspekt des ihm entgegen stehenden Nutzens sehen, und da schlägt Smartphone und Tablet die Speaker in fast allen Belangen.
Selbst bei der Kernfunktion, der Assistenzfunktion, ist der Lautsprecher doch nur bei ganz einfachen Fragen schneller, wie "Was ist die grösste Insel der Welt?" oder "Wie heisst der 5. amerik. Präsident?" und im Vorteil, wobei ich Sprachassistenz natürlich auch bei den genannten Geräten haben kann. Will ich wissen wie ein Raketenmotor funktioniert, oder wie man eine Differentialgleichung zweiter Ordnung löst, dann will ich Bilder und Formeln sehen, und nicht endloses Gequatsche. Smartphone und Tablet bieten mir das, die Speaker nicht.
Auch zur Steuerung eines Smarthomes halte ich eine Touchsteuerung viel besser geeignet, als eine Sprachsteuerung, weil sie viel mächtiger ist. Im Auto ist eine Sprachsteuerung vielleicht sinnvoll, weil die visuelle Steuerung für die Führung des Fahrzeuges benötigt wird. Diese Notwendigkeit entfällt aber in der Regel zuhause. Auch die neu angekündigte Telefonfunktion kann ich nur als sinnlose Redundanz sehen.
Wer den für die Speaker ohnehin notwendigen Internetanschluss hat, hat in aller Regel auch einen Festnetzanschluss, oft mit Telefonieflatrate.
Die dazu vorhandenen Telefone beherrschen in der Regel nicht nur den Freisprechmode, sondern auch Lauthören und telefonieren mit
Hörer, dazu haben sie eine Wähltastatur. Einzig die Sprachbedienung beherrschen sie nicht, wohl aber das Smartphone. Das unterstützt dazu noch Bildtelefonie, was mit den Speakern nicht so ohne weiteres geht.
Was soll das also? Soll ich einen zusätzlichen Vertrag mit einem SIP-Anbieter abschliessen, nur um manchmal mit den Lautsprechern zu telefonieren, meistens aber doch mit den schon vorhandenen Telefonen?
Wenn ich das alles analysiere, sehe ich ein zusätzliches Risiko, zusätzliche Kosten, aber fast nichts, was nicht funktionell schon abgedeckt wäre, zudem meistens mit besserer Funktionalität.
Was hat das mit verteufeln zu tun, wenn ich danach zu dem Schluss komme, dass die Anschaffung eines solchen Lautsprechers, zumindest aus meiner Sicht, absolut keinen Sinn ergibt?
Wir werden alleine schon deshalb keinen wirklich gemeinsamen Nenner in der Betrachtung dieses Themas finden, weil Du - aus meiner Sicht - in Deiner Wortwahl nicht gründlich genug bist.
Du sprichst von Schlussfolgerungen und Risiken, ich spreche - da Du weder das Produkt, das Du hier bewertest, besitzt noch es analysiert hast - vielmehr von Vermutungen und potentiellen Risiken. Angelesenes Wissen ist allenfalls (gefährliches) Halbwissen, solange die praktische Erfahrung dazu fehlt. Das mag nicht für alle Aspekte des Lebens gelten (mir reicht es z. B. zu lesen, dass man sich mit einem Pistolenschuss gefährlich verletzen kann, ich muss es nicht selbst erproben), aber wenn es um die Nutzung technischer Geräte geht, sollte man sich mit "Schlussfolgerungen" wie Du sie ziehst, ohne eine praktische Verifizierung besser zurückhalten.
Es ist auch nicht so, dass ich dem Ganzen nur blauäugig gegenüber stehe (warum hätte ich sonst die Mikrofonfunktion dauerhaft deaktiviert?), allerdings bin ich neugierig genug, mich auf neue Technologien einzulassen und gleichzeitig bestrebt, die möglichen Risiken auszuschalten bzw. zu minimieren.
Es macht also für Dich keinen Sinn, einen solchen Lautsprecher anzuschaffen; das kann auch daran liegen, dass Du den Sinn einfach (noch) nicht verstanden hast (möglicherweise auch nur deshalb, weil Dir zuhause geeignete ergänzende Komponenten fehlen).
Was die mögliche Telefoniefunktion angeht: es ist durchaus denkbar, dass AVM einen Skill für den Echo bereitstellt, der dann einen sprachgesteuerten Anrufaufbau via Fritz!Box (und das dort hinterlegte Adressbuch) erlaubt. Wer wollte das heute ausschließen? Wir befinden uns heute erst am Anfang einer Entwicklung, die dem Menschen künftig lästige (weil heute manuell zu erledigende) Routinetätigkeiten (z. B. Licht einschalten, Heizung regeln) erleichtern soll, indem man sie per Sprachbefehl erledigen lässt. Fahrplanauskunft, Taxibestellung, Erweiterung der Einkaufsliste - einfach auf Zuruf...
Und da ist es mir - mit Verlaub - s...ehr egal, ob Amazon weiß, wann ich zum letzten Mal Brot oder Tomatensaft auf meine Einkaufsliste gesetzt habe (das gilt so auch für alle anderen Dinge des täglichen Bedarfs)...
Dabei kommt mir sicherlich zugute, dass meine Paranoia nur mittelmäßig ausgeprägt ist; beim Lesen der meisten Kommentare zu dem Thema hier muss ich zum Schluss kommen, dass es viele Menschen gibt, die eine Technik (hier Android-basierte Geräte, wegen AndroidPIT) nutzen, deren Nutzung sie aber insgeheim sehr skeptisch gegenüber stehen. Und das ist noch sehr zurückhaltend beschrieben. Es gibt eben solche und solche und das ist prinzipiell auch sehr gut so. Man darf nur den Fortschritt nicht nur von den Skeptikern abhängig machen, sonst wären wir alle heute noch zu Pferde und per Segelschiff unterwegs.
Bei der Erprobung der Eisenbahn im 19. Jahrhundert gab es Wissenschaftler(!), die behaupteten, dass die Passagiere bei Geschwindigkeiten von mehr als 6 km/h zwangsläufig tobsüchtig werden müssten. Wenn die gewusst hätten, dass dies (zumindest heutzutage) vor allem bei ungewolltem Stillstand eines Fahrzeugs und sonst bei beliebigen Geschwindigkeiten passiert... :-)
In anderen Punkten (z. B. der Nuklearforschung oder Waffensystementwicklung) hätte ich mir dagegen sehr gewünscht, wenn mehr Skeptiker wie Du diese Entwicklung begleitet hätten...
Ich danke Dir sehr für die sachliche Diskussion und dafür, dass Du mir zu diesem Thema Einblick in Deine Gefühls- und Gedankenwelt gewährt hast!
Ein paar Punkte kann ich hier aber leider nicht so unkommentiert stehen lassen:
- Ich bin keineswegs generell technikskeptisch oder ablehnend. Das könnte ich mir schon aufgrund meines Berufs nicht erlauben. Der erfordert aber eben auch die kritische Betrachtung von Technik und die Abklärung möglicher Risiken.
- Natürlich habe ich die vorgesehenen Funktionen der Lautsprecher verstanden, und ich habe auch geschildert, warum ich für jede einzelne eine bessere, und schon vorhandene Alternative sehe.
Dazu gehört aber auch, wie geschildert, dass ich Sprachsteuerung in fast allen Situationen nur als zweitbeste Alternative sehe.
- Egal was Drittfirmen mit ihren Routern machen: Die Lautsprecher werden telefonieren können, aber mit ihrer derzeitigen Ausstattung eben ausschliesslich im Freisprechmodus, Telefonhörer und Wähltastatur sind zum Anschluss ja wohl eher nicht vorgesehen.
Wenn ich mit Hörer telefonieren will, oder keine Spracheingabe zur Wahl wünsche, sind die schon vorhandenen Telefone überlegen.
- Natürlich kann ich Produkte auch beurteilen, ohne sie selber zu besitzen. Bei jeder in Erwägung gezogenen Kaufentscheidung, die dann nicht so gefällt wird ist das der Fall. Über die Lautsprecher, jedenfalls den Echo, habe ich mich aus der entsprechenden Printliteratur schon ausführlich informiert. Ihn zu kaufen, nur um ihn beurteilen zu können, wäre ja nach vorangeganener Diskussion ziemlich unsinnig.
- Im Fall eines Smarthomes befürworte ich eine dezentrale Systemarchitektur. Um wirklich smart zu sein, benötigt es wohl einen Internetzugang, aber der kann auch über einen lokalen Webserver realisiert werden.
Eine Systemarchitektur, bei der ich, um mir zu ersparen den Hintern zu heben und zwei Meter zum nächsten Lichtschalter zu gehen, ein Sprachtoken über - sagen wir mal geschätzte 10 000 km - nach Denver/USA schicke, um von dort den selben Weg zurück den Befehl zum Einschalten meines Lichtes zu erhalten, finde ich, nun ja, zumindest krude, auch wenn sie prinzipiell funktionsfähig ist. Die Gewalt über mein Haus will ich auch innerhalb meines Hauses behalten. Ich halte dezentrale Architekturen auch prinzipiell für robuster.
- Ich unterstelle den Dienstleistern nicht, dass sie bewusst Gespräche abhören, ohne dies zu signalisieren. Dies würde gegen geltende (deutsche) Gesetze verstoßen, und den Ruf der Dienstleister und ihrer Geräte auch ruinieren. Allerdings können die Geräte das Triggerwort auch verstehen ohne dass es gesagt wurde (Fehltriggerung), und wer achtet nach einigen Monaten Gebrauch noch auf das Signallicht.
Und niemand kann garantieren, dass nicht durch Malwarebefall eine Ausspähung durch Dritte möglich ist.
Für Singles ist das vielleicht nicht so wichtig, wenn sie keine Selbstgespräche führen. Innerhalb der Wohnung sollte aber innerhalb von Familien ein Bereich absoluter Vertraulichkeit herrschen. Wenn nicht garantiert werden kann, dass die Lautsprecher nicht doch unbeabsichtigt mithören, kann das nicht gewährleistet werden.
Risiken lassen sich aufgrund von Erfahrung unterstellen, und aufgrund von Statistiken verifizieren. Bei einem neuen Netzwerkprodukt kann ich auf Grund von Erfahrung daher unterstellen, dass es prinzipiell anfällig für Malware ist. Anhand von Statistiken verifizieren kann ich das naturgemäß noch nicht. Deiner Argumentation folgend müsste ich jedem neuen Produkt unterstellen, dass es sicher ist, und erst bei Beweisbarkeit des Gegenteils davon abkommen. Das halte ich nicht nur für riskant, es deckt sich auch nicht im Geringsten mit bisherigen Erfahrungen.