Android Wear: Alle Informationen zu Googles Wearable-Offensive
Nach der Vorstellung von Googles Android Wear im März hatte das System für Wearables auf der Google I/O seinen großen Auftritt. Wir haben alle Informationen zur ersten Android-Variante für Smartwatches.
Dass Android Wear einen gewichtigen Platz auf der diesjährigen Google I/O einnehmen würde, hatte sich bereits im Vorfeld relativ deutlich abgezeichnet. Vorgestellt wurde die speziell auf Smartwatches und andere Wearables angepasste Android-Variante bereits im März (wir berichteten), zeitgleich wurden auch die ersten Uhren von Motorola (Moto 360) und LG (G Watch) angekündigt. In der Zwischenzeit ist dann auch Samsung auf den Zug aufgesprungen - die Gear Live ist die dritte Uhr, die mit Android Wear laufen wird. Samsungs und LGs Uhren werden ab morgen zu kaufen sein, Motorolas Uhr kommt später im Sommer.
Werfen wir aber erst einmal einen Blick auf die Kernfunktionen von Android Wear. Im Zentrum der Präsentation stand der Begriff "glanceable" - in Bezug auf angezeigte Informationen und die Benutzeroberfläche heißt das, dass alles auf einen Blick ("glance") erfassbar sein muss. Interaktionen müssen einfach, schnell und intuitiv erfolgen können.
Design
Das Design von Android Wear ist für eckige und runde Oberflächen angepasst, sodass neben den eckigen Modellen von LG und Samsung auch die runde Moto 360 ein ansprechendes Interface bekommt. Doch das Aussehen ist nicht alles. Die Gestaltung von Informationen als Karten im Now-Stil stellt sicher, dass immer nur eine Information angezeigt wird und das Display nicht überladen wirkt. Durch Wischgesten navigiert man durch die Karten.
Interaktion
Die Bedienung von Android Wear setzt ganz auf Bewegungen, Wischgesten und auf Sprachbefehle. Sensoren in der Uhr erkennen zum Beispiel die Bewegung, wenn man nach der Zeit sehen will - das Display schaltet sich automatisch an und zeigt die Zeit (Always On).
Durch Wischgesten sind vier Arten der Interaktion möglich. Mit einem seitlichen Wisch lassen sich zum Beispiel mehr Informationen zu einer Benachrichtigung anzeigen oder die jeweils aktuellen Karten wegwischen. Durch Drücken und Halten auf dem Homescreen kann man zwischen verschiedenen Themes wechseln. Ein Wisch von oben nach unten aktiviert direkt den "Bitte nicht stören"-Modus, in dem Benachrichtigungen nicht durchgestellt werden.
Sprachbefehle spielen ebenfalls eine wichtige Rolle: Wie man es von Google Now kennt, sind zahlreiche Interaktionen mit der Uhr nur mittels Sprache möglich. So können zum Beispiel Benachrichtigungen, Wecker und Timer gestellt werden, Suchanfragen im Netz eingegeben werden etc. Mit den passend programmierten Apps ist auch noch mehr Interaktion möglich: Am Beispiel der App Lyft zeigte Google, wie man mit dem Befehl "Besorge mir ein Auto" eine Suchanfrage bei der Mitfahrer-App Lyft startet. Die Uhr erkennt den aktuellen Standort und durchläuft den Buchungsprozess dann automatisch.
Verbindung mit dem Smartphone
Die Verbindung zum Smartphone erfolgt über Bluetooth. Eingehende Benachrichtigungen bekommt der Benutzer direkt auf die Uhr, Anrufe werden mit Kontaktbild angezeigt, sie können von der Uhr aus abgewiesen oder mit einer automatischen SMS beantwortet werden. Auch der Musikplayer kann von der Uhr aus gesteuert werden (Kommando: "Play some music!"), hier werden die Cover-Bilder gleich mit angezeigt - ein weiteres ansprechendes Design-Element.
Google stellt App-Entwicklern APIs zur Verfügung, mit denen sie ihre Apps nahtlos an Android Wear anbinden können. Sind Apps entsprechend programmiert, reicht ein Download der App auf das Smartphone, und die entsprechende Android-Wear-Ergänzung wird automatisch auf die Smartwatch heruntergeladen und aktualisiert.
Alle Aktionen, die auf der Smartwatch vorgenommen werden, werden direkt mit dem Smartphone synchronisert - und umgekehrt. Blättert man auf der Uhr durch ein Rezept, blättert das Smartphone gleich mit.
Kommunikation der Smartwatch mit dem Nutzer
Als Träger von Android-Wear-Devices kann man nicht nur mit der Uhr sprechen, sondern bekommt auch automatische Mitteilungen, das Device spricht quasi mit dem User. Diese kontextbezogenen Informationen kennt man ebenfalls schon von Google Now: Das System bezieht die aktuelle Zeit und den Standort mit ein und liefert nützliche Informationen direkt ans Handgelenk - es erkennt Orte "intelligent", zum Beispiel "Zuhause" oder "Arbeit".
Im Kern geht es also darum, Kontexte zu verstehen und dem Nutzer dadurch möglichst viel eigene Arbeit abzunehmen - einfache und intuitive Bedienung, die mit kurzen Blicken direkt erfassbar ist und nicht mehr als "Mikro-Interaktionen" benötigt.
Verfügbarkeit von Android Wear
Die ersten Geräte mit Android Wear sind die LG G Watch und Samsungs Gear Live. Beide werden noch heute im Play Store zu kaufen sein (zum Artikel). Später im Sommer kommt dann die erste runde Android-Wear-Uhr, Motorolas Moto 360.
Mich kann das Konzept nicht überzeugen. Insbesondere das immer laufende Mikrofon (wie auch Kameras) gehören nicht in eine Uhr. Hier gilt das gleiche wie bei Google Glas.
Die Smartwatch von LG hat einen für diese Größe sehr großen Rahmen!
Kommt denn nichts zu der Google Glass. War davon fest überzeugt, nach dem Sie vor ca. 2 Jahren die Brille vorgestellt hatten, nun offiziell auf dem Markt bringen.
In Großbritannien ist sie bereits zu kaufen, aber während der Keynote wurde nichts dazu gesagt...