Apple iPhone 14 im Test: Fast schon kriminell inkrementell
Mit satten 100 Euro Aufschlag zahlt Ihr für das iPhone 14 fast 1.000 Euro. Gleichzeitig waren iPhone-Kenner nach der Vorstellung des neuen Smartphones mehr als ernüchtert. Denn Apple lässt weite Teile der Hardware unverändert und wagt auch beim Design nix neues. Empfiehlt sich der Kauf des Apple iPhone 14 dennoch – und wenn ja, für wen? In meinem Test für NextPit habe ich es herausgefunden!
Pro
- Top-Leistungsniveau trotz Vorjahres-Chip
- Sehr hochwertig verarbeitet
- Verbesserte Bild- und Videoqualität
- Hervorragende Akkulaufzeit
Contra
- Kaum Neuerungen
- Mächtiger Preisanstieg von 100 Euro
- Satelliten-Notruf nur für die USA
- Aufladen dauert für 2022 zu lange
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Kurzfazit & Kaufen
Selten war es so schwierig, für ein neues iPhone eine Kaufempfehlung auszusprechen. Denn mit einem Quäntchen mehr Bildqualität, ein wenig mehr Akkulaufzeit und einem GPU-Kern mehr decken wir hierzulande schon fast alle Neuerungen des neuesten iPhones in der Basis-Version ab. Dass Apple in der UVP dafür gleich 100 Euro zusätzlich verlangt, ist auch nach mehreren Testtagen unverständlich.
Das iPhone 14 sieht aus wie das Vorgängermodell, es fühlt sich im Alltag genauso an und selbst in der S-Bahn sieht niemand, dass Ihr das neueste iPhone nutzt. Obwohl das neueste iPhone 14 ein sehr gutes Handy ist, wird es somit von den Vorgängermodellen und den deutlich spannenderen Pro-Modellen überrollt. Diese Iteration können Apple-Jünger getrost überspringen – oder auf die neue Plus-Variante mit größerem Display warten.
Wollt Ihr das iPhone 14 dennoch kaufen, zahlt Ihr für die Basis-Variante mit 128 Gigabyte Speicherplatz genau 999 Euro. Die Farben Blau, Violett, Mitternacht, Polarstern und "(Product) Red" sind bereits online bei Apple, im Apple-Store Eurer Wahl oder bei Retailern verfügbar.
Apropos Farben: Apple hat kürzlich eine neue Farboption für das iPhone 14 Plus vorgestellt. Seit dem 14. März könnt Ihr die gelbe Variante im Apple Store und bei Partnern finden. Wie auf dem Bild unten zu sehen ist, behält diese Version das Premium-Design bei, wobei der Aluminiumrahmen und die Tasten einen dezent gebräunten gelben Farbton aufweisen und die Glasrückseite einen auffälligen gelben Farbton zeigt.
Abgesehen von der gelben Version ist das iPhone 14 Plus nun also in insgesamt sechs Farben erhältlich: Midnight, Purple, Starlight, (PRODUCT)RED, Blue und die verspielte gelbe Variante, die hier intern liebevoll "Das Pikachu iPhone" genannt wird (Hut ab vor dieser Idee, Antoine Engels).
Design & Display: So langsam wird's alt
Eine schräge Dual-Kamera auf dem Rücken, eine tiefe Stirnfalte auf der Front – das iPhone 14 lässt sich kaum vom Vorgängermodell unterscheiden. Das 6,1 Zoll große "Super Retina XDR OLED"-Display sowie alle Knöpfe und Anschlüsse sind ebenfalls gleich geblieben. Nur in den USA erkennt Ihr, ob Ihr gerade ein iPhone 14 oder ein iPhone 13 in der Hand haltet.
Gefällt:
- Hohe Verarbeitungsqualität
- Zubehör abwärtskompatibel
- 6,1-Zoll-Format noch immer handlich
- Bessere Reparierbarkeit
Gefällt nicht:
- 0 Neuheits-Faktor
- 0 Prestige-Faktor
- Design und Technik veraltet
Apple verfolgt beim iPhone 14 die Strategie seiner SE-Serie und lässt das Design des Smartphones unverändert. Bei wem sich ein neues Handy auch gerne neu anfühlen soll, der wird enttäuscht sein. Genauso der sicher nicht kleine Anteil der Bevölkerung, die ihr Smartphone an Handyketten oder in der Bahn zur Schau stellen. Denn anders als beim Upgrade von iPhone 12 auf iPhone 13 wird niemand erkennen, dass Ihr das neueste iPhone nutzt.
In der Praxis weiß das kompakte Format dank 6,1-Zoll-Display aber noch immer zu überzeugen. Die gebotene Displayqualität ist dank des farbenfrohen OLED-Panels noch immer top, gleiches gilt für die Schärfe dank Retina-Auflösung, welche mit 1.170 x 2.532 Pixeln arbeitet. Nicht mehr zeitgemäß ist allerdings, dass Apple beim Basis-Modell und dem neuen Plus-Brecher mit 6,68-Zoll-Display noch immer auf 60 Hertz setzt. Apples iOS 16 läuft also nicht ganz so butterweich wie bei den aktuellen Pro-Modellen.
Bei diesen revolutioniert Apple zudem die berüchtigte Notch, die als neue "Dynamic Island" zur intelligenten Informationszentrale wird. Während sich über Geschmack streiten lässt, gibt Apple dadurch selbst zu: die Notch ist veraltet – und gehört wie der Lightning-Anschluss im Jahr 2022 abgeschafft. Den mutigen Schritt, den SIM-Karten-Schlitten rauszuschmeißen, revidiert Apple in Deutschland prompt. Na was denn nun?
Apropos mutiger Schritt: Apple hat die Konstruktion seines Basis-iPhones verbessert. Die Rückseite lässt sich nun einfacher – und vor allem kostengünstiger – austauschen. Beim iPhone 14 kostet die Reparatur der Rückseite 199 Euro – beim Vorgänger belaufen sich die Kosten bei einem Drittanbieter bereits auf 369 Euro. Begrüßenswert!
Apple iPhone 14: Software
Das iPhone 14 läuft mit iOS 16.0.1. Wir haben bereits viel über Apples neues mobiles Betriebssystem berichtet. Lest also unbedingt unsere Übersicht zu iOS 16 und auch den Beitrag zu 10 der wichtigsten iOS-Funktionen, die Ihr kennen solltet.
Die meisten Funktionen, die Apple in seiner Pro-Serie bietet, sind auch auf dem iPhone 14 zu finden. Ausgenommen des schicken Always-On-Displays, das den Modellen Pro und Pro Max vorbehalten ist.
Ihr profitiert dennoch von den neuen Möglichkeiten, den Sperrbildschirm zu personalisieren. Die neuen iOS-Lockscreens samt Widgets sowie der Tiefeneffekt, der auf den Bildschirmhintergrund angewendet wird, sind ziemlich cool. Auch wenn letztere Funktion sehr launisch und kompliziert zu bedienen ist.
Für das iPhone 14 und die Apple Watch 8 gibt es zudem eine neue Schutzfunktion. Diese erkennt Autounfälle über eine Reihe verbesserter Sensoren, darunter Barometer, Beschleunigungsmesser und Mikrofone, um zu erkennen, wenn Ihr in einen Autounfall verwickelt wart. Anschließend setzt das iPhone einen Notruf ab, wenn Ihr diesen nicht rechtzeitig abbrecht.
Leistung: Ein Kern spaltet die Apple-Gemeinde
Apples neuestes iPhone 14 läuft mit dem SoC aus dem letzten Jahr, dem A15 Bionic. Anders als die Basis-Variante des iPhone 13 verfügt das 14er-Modell aber über einen zusätzlichen Grafikkern. Damit liegt es mit dem iPhone 13 Pro gleichauf, fällt aber hinter das diesjährige Pro-Modell mit A16 Bionic zurück. Ihr merkt wieder: Es lohnte sich kaum so sehr, in die Pro-Modelle zu investieren.
Gefällt:
- Größerer Arbeitsspeicher als im Vorgänger
- Leistungsniveau trotz Vorjahres-SoC sehr hoch
- Neue Funkstandards an Bord
Gefällt nicht:
- Erstmal kein Satelliten-Feature für Europa
- Kaum Vorteile gegenüber iPhone 13
Seit einigen Generationen launcht Apple seine neuen Smartphones mit einem gehörigen Vorschub an Prozessorleistung. Bedeutet, es gibt zum Launch kaum Anwendungen, welche die Rechenpower ausnutzen. Aus diesem Grund wird es Euch im Alltag gar nicht auffallen, dass Apple im iPhone 14 dasselbe SoC verbaut wie im iPhone 13 Pro und iPhone 13 Pro Max. Der Chip aus dem Vorjahr war bereits leistungsstark genug, dass Ihr die nächsten Jahre keine Probleme mit der Systemstabilität bekommen solltet.
Diese Entscheidung Apples hätte ich sehr begrüßt, würde man dadurch auch die Kosten für ein neues iPhone senken. Aber das iPhone 14 ist 100 Euro teurer geworden – und das fehlende Prozessor-Upgrade bekommt einen faden Beigeschmack. Im Benchmark zeigt sich aber zumindest, dass Apples A15 Bionic nicht viel leistungsschwächer ist als sein Nachfolger.
Darüber hinaus verpasst Apple seinem alten Chip einen neuen Funkstandard. So findet Bluetooth 5.3 Einzug in das iPhone. Die Möglichkeit, sich in Notfällen mit dem iPhone auch über Satelliten mit Notrufzentralen zu verbinden, fällt in Deutschland bislang weg. Ob und wann das Feature kommt, ist nach wie vor unklar. Und auch in den USA ist der Satelliten-Notruf nur zwei Jahre lang kostenfrei.
Apple iPhone 14 | Apple iPhone 14 Pro Max | Asus Zenfone 9 | Samsung Galaxy Z Fold 4 | Samsung Galaxy Z Fold 3 | |
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3D Mark Wild Life | Zu leistungsstark | Zu leistungsstark | Zu leistungsstark | 8611 | 5683 |
3D Mark Wild Life Extreme | 2431 | 3362 | - | - | - |
3D Mark Wild Life Stress Test | Bester Loop: 9.761 Schlechtester Loop: 8.321 |
Bester Loop: 9599 Schlechtester Loop: 8121 |
Bester Loop: 10.524 Schlechtester Loop: 5.617 |
Bester Loop: 10.332 Schlechtester Loop: 5606 |
Bester Loop: 5579 Schlechtester Loop: 3435 |
Geekbench 5 | Einfach: 1699 Mehrere: 4817 |
Einfach: 1885 Mehrere: 5406 |
Einfach: 1263 Mehrere: 3899 |
Einfach: 1332 Mehrere: 3947 |
Einfach: 1095 Mehrere: 3239 |
Setze ich meinen Mecker-Hut ab, muss ich aber von der Performanz des neuen iPhones schwärmen. Wie mein iPhone 13 mini, das ich sonst als Alltags-Handy nutze, gibt es beim iPhone 14 kaum Ladezeiten oder Ruckler. Mobile Games laufen par excellence und Apps parallel zu nutzen, läuft dank einem RAM-Upgrade auf nunmehr 6 statt 4 Gigabyte Arbeitsspeicher tadellos.
Kamera: Das wichtigste Argument
Die größten Änderungen gibt's bei der Kamera des iPhone 14. Apple verbessert die Lichtstärke der Hauptkameras mit größeren Sensoren und besseren Objektiven. Gleichzeitig ordnet der Gigant aus Cupertino seinen Bildverarbeitungsprozess neu an. Selfies sind dank der Frontkamera mit Autofokus zudem schärfer und Videos werden noch "cinematischer" und ruckelfreier.
Gefällt:
- Neue Photonic Engine sorgt für bessere Nachtfotos
- Actionmodus und Kinomodus in 4K sind eine Wucht
- Sinnvolles Update für Frontkamera
Gefällt nicht:
- Wieder großer Abstand zu den Pro-Modellen
Apple schafft es beim iPhone 14 erneut, größere Sensoren und lichtstärkere Objektive einzubauen. Die Änderungen sind mit einem Sensorgrößen-Upgrade von 1,7 auf 1,9 µm in der Hauptkamera und einer verbesserten Lichtstärke von f/1.6 auf f/1.5, auch Hauptkamera, aber marginal. Das Ultraweitwinkel-Modul ist gleich geblieben, Selfie-Fans freuen sich aber über einen Autofokus und ein lichtstärkeres Objektiv mit f/1.9.
Käufer des iPhone 14 schauen der Bourgeoisie mit ihren schicken Pro-Modellen aber dennoch neidisch nach. Denn hier hat Apple in diesem Jahr einen neuen 48-Megapixel-Hauptsensor integriert, der neben Pixel-Binning auch eine 2x-Zoomstufe ohne Qualitätsverlust auf das iPhone bringt. Dennoch ist es erfreulich, dass Apple vier wichtige Features flächendeckend auf alle 14er-Modelle bringt.
Der erste ist die neue Anordnung in der Bildbearbeitung, Photonic Engine genannt. Apple verarbeitet die Rohdaten der Kamerasensoren anders, wodurch bessere Bilder entstehen sollen. In der Praxis macht sich das vor allem bei Nachtaufnahmen bemerkbar, die mit besseren Details und satteren Farben in dunklen Bereichen glänzen. Aufnahmen bei Dunkelheit wirken qualitativ hochwertiger als bei meinem iPhone 13 mini.
Die iPhone-13-Serie kam zudem mit einer derben Einschränkung im eigentlich technisch doch so beeindruckenden Kinomodus. Was im letzten Jahr nur in Full-HD und 60 Bildern pro Sekunde funktionierte, gelingt nun in "glorious 4K" bei wahlweise 30 oder 24 Bildern pro Sekunde. Vorteile ergeben sich vor allem bei gemischter Nutzung, da sich Aufnahmen mit und ohne Kinomodus nicht mehr in der Auflösung unterscheiden. Wie gut sich das digitale Bokeh im Vergleich zu anderen Modellen schlägt, lest Ihr im verlinkten Test.
Apple führt mit seinen 14er-Modellen einen Actionmodus ein. Egal ob mit der per Sensor-Shift stabilisierten Hauptkamera oder mit der unstabilisierten Ultraweitwinkelkamera, Ihr könnt Aufnahmen digital stabilisieren lassen – und das funktioniert ungefähr auf GoPro-Niveau. Sehr gut also, wenn Ihr Euer iPhone für Aufnahmen beim Mountainbiking oder Skaten nutzt. Praktisch: der Zuschnitt, den Apple für die Stabilisierung braucht, ist nur minimal. Das Zenfone 9 (zum Test) beispielsweise schneidet Eure Aufnahmen hierfür ganz schön eng zusammen.
Zu guter Letzt noch zwei, drei Worte über Selfies: Die Frontkameras der neuen iPhone-14-Modelle sind allesamt mit einem Autofokus ausgestattet. Zwar ist die Hyperfokaldistanz, also der Abstand zwischen Motiv und Objektiv, bei dem alles scharf ist, bei 23 Millimetern Brennweite und winzigem 1/3,6-Zoll-Sensor ohnehin recht kurz – die Aufnahmen sind aber gerade im Nahbereich ein wenig schärfer. Erfreulich: Auch hier arbeitet der Kinomodus in 4K!
Fassen wir zusammen: Die Bildqualität der Hauptkameras hat sich beim Fotografieren nur marginal verbessert, Videografen erfreuen sich über zwei neue Funktionen. Selfie-Knipser werden jetzt automatisch scharf gestellt (*rrrr*) und bei mir stellt sich eine Frage: Wenn Apple denselben Chip samt desselben ISP nutzt, warum gibt es die neuen Funktionen dann nicht auch auf dem iPhone 13? Will man etwa künstlich Software-Neuerungen exklusiv halten? Womöglich wäre all das mit kleineren Sensoren und einem Kommaschritt in der Lichtstärke nicht möglich. Wer's glaubt!
Akku & Aufladen: Erstaunlich ausdauernd
Mit 3.279 Milliamperestunden ist der Akku des iPhone 14 genau 39 mAh größer als beim Vorgängermodell. Die Akkulaufzeit war im Test mit durchschnittlich zwei Tagen aber über jeden Zweifel erhaben. Dass Apple am veralteten Quick-Charging festhält, ist aber bedauerlich.
Gefällt:
- Sehr gute Akkulaufzeit
- Wireless-Charging und Reverse-Wireless-Charging mit an Bord
Gefällt nicht:
- Langsames Quick-Charging
- Lightning-Anschluss
Auch in diesem Jahr zaubert Apple durch energieeffiziente Hardware und vergleichsweise kleinen Akkus eine hervorragende Akkulaufzeit ins iPhone. Im Testzeitraum ließ sich das Smartphone in der Regel zwei Tage ohne erneutes Aufladen verwenden. Wer mehr Laufzeit benötigt, sollte sich das Plus-Modell mit größerem Akku noch einmal genauer anschauen.
Zu Bemängeln gibt es dieselben Punkte wie beim Test des iPhone 13: Apple lädt seine Smartphones nach wie vor zu langsam auf. Gleichzeitig nutzt der Hersteller mit Lightning einen Anschluss, der im Jahr 2024 in Europa endgültig verboten wird. Im Jahr 2022 ist er vor allem aus dem Grund nervig, dass die meiste Technik – selbst iPads und MacBooks von Apple selbst – bereits auf USB C setzen. Man sucht also immer zwei Kabel statt einem.
Kabelloses Laden funktioniert wie beim Vorgänger: Entweder per MagSafe inklusive Möglichkeit für MagSafe-Zubehör – oder über jeden Qi-Charger, den Ihr im Umfeld finden könnt.
Datenblatt
Apple iPhone 14 Reihe | ||
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Produkt | Apple iPhone 14 Plus | |
Farben |
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Display |
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SoC |
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Speicher |
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microSD |
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Hauptobjektiv |
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Ultraweitwinkel |
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Teleobjektiv |
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Video |
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Selfie |
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Audio |
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Akkulaufzeit |
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Schnelles Aufladen |
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Robustheit |
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Connectivity |
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Preis | 999 € | 1149 € |
Abschließendes Urteil
Auch wenn sich über Apples Entscheidungen immer streiten lässt, in der Regel sind die Entscheidungen des Unternehmens nachvollziehbar. Im Jahr 2022 muss ich mich aber gehörig am Kopf kratzen, wenn ich über meine Notizen zum iPhone 14 schaue. Für 999 Euro führt das Unternehmen ein neues Modell ein, das sich nur in Details vom inzwischen knapp 800 Euro teuren Vorgängermodell unterscheidet. Dabei gibt es nicht einmal optische Änderungen, mit der sich der Kauf aus einer Art Kultgefühl begründen ließ.
Apples iPhone 14 ist ein Statement hin zur Pro-Serie. Die wenigen Änderungen und der Preisaufschlag, der meiner Meinung nach nur in Teilen dem schwachen Euro geschuldet ist, wirken wie ein Fingerzeige auf das Pro-Modell sein, das allerdings noch einmal 299 Euro mehr kostet. Damit stehen gerade Apples treueste Kund:innen vor einer schweren Entscheidung, der ich als Technikjournalist nur eine einzige Hilfestellung beifügen kann:
Nutzt Ihr ein iPhone 13, könnt Ihr diese iPhone-Generation aussetzen – oder Euch das Pro-Modell kaufen. Nutzt Ihr ein älteres iPhone, solltet Ihr auf das iPhone 15 warten – oder Euch das Pro-Modell kaufen. Wollt Ihr Euch erstmalig ein iPhone kaufen ... solltet Ihr das iPhone 13 kaufen – oder eben das iPhone 14 Pro.
Es wirkt, als opfere Apple sein mitunter beliebtestes iPhone-Modell, um einen stärkeren Fokus auf die Pro-Modelle zu legen. Denn hier, und das bahnte sich schon im letzten Jahr an, gibt es die wirklichen Innovationen. Mit der Liebe zum Detail und der Raffinesse, wegen derer sich die meisten Menschen überhaupt ein iPhone kaufen.
Apple ist also wieder Premium – und das iPhone 14 ist ein Nicht-Premium-Handy zum Premium-Preis. Auch wenn es keine "technischen Mängel" gibt, wie in unserem Test-Chart steht, schafft es das iPhone in meinen Augen nicht über die 3,5 Sterne hinaus.
Dieser Test wurde am 19. März aktualisiert, um das seit dem 14. März erhältlichen gelben iPhone zu berücksichtigen.
Das größte Problem des iPhone 14 ist das 13 pro was aktuell für das selbe Geld zu haben ist und einfach in allen Punkten das bessere gerät ist.
Sie hätten sich das 14ner einfach sparen können und das 13 pro weiter verkaufen aber das währe wahrscheinlich zu nah am 14 pro gewesen.
So wie es jetzt ist existiert die non pro Variante nur um die pro Variante besser aussehen zu lassen und der Preis vom pro dann gar nicht mehr so hoch wirkt.
Ich habe mir mal das Bild von Denns Bio runtergeladen und versucht in die dunkle Kleidung Details rein zu bringen, indem ich die Schatten hoch zog. Ergebnis: Apple lässt die Schatten absaufen. Man kann dort keine Details rein bringen. Das kann das Pixel 5 besser.
Außerdem sieht es so aus, als wenn Apple immer noch die alte UWW-Kamera mit den 1µm Pixeln verwendet. Das ist nicht mehr der Stand der Technik. 1,4 µm oder wenigsten 1,2 µm bei besseren Sensoren kann man heute erwarten. Fazit: Kamera mit StockSoftware durchgefallen.
Edit
Kann es sein, dass das an der vom Fotografen gewählten Einstellung liegt - kontraststark?
Apple verfolgt eine klare Linie/Strategie:
JEDE/R soll erkennen, wenn du ein iPhone nutzt. Anhand der Form, Anordnung der Kameras und Farbe. Ob 12, 13 oder 14.... völlig Wumpe. Das Design hat sich bewährt. Und wird nur in Nuancen geändert (wenn z. B. technisch notwendig).
Andere große Hersteller im Android-Sektor versuchen es ähnlich zu machen. Müssen aber damit kämpfen, dass Ihre Designs sehr schnell von kleinen/billig-Herstellern übernommen werden, die ihre Geräte nicht selten im selben Unternehmen produzieren lassen.
"Apple verfolgt beim iPhone 14 die Strategie seiner SE-Serie und lässt das Design des Smartphones unverändert."
Finde ich nicht, dass das jetzt ein Nachteil ist. Hat doch dadurch einen schönen Wiedererkennungswert.
"0 Prestige-Faktor"
"Genauso der sicher nicht kleine Anteil der Bevölkerung, die ihr Smartphone an Handyketten oder in der Bahn zur Schau stellen. Denn anders als beim Upgrade von iPhone 12 auf iPhone 13 wird niemand erkennen, dass Ihr das neueste iPhone nutzt."
Das ist aber wirklich sehr bedauerlich. Was hat sich Apple bloß dabei gedacht? 😅
Finde es auch affig, das Design immer wieder nur der Änderung wegen zu ändern. Ein Punkt bei Apple, der mir gefällt ist genau der. Man ist deutlich konsequenter.
Naja mal ehrlich, was will man am Design auch noch groß ändern? Außer beim Formfaktor…..irgendwie gabs da jetzt auch alles. Zig Hersteller, zig Geräte über Jahre hinweg, da ist nicht mehr viel Spiel. Finde ich aber nicht schlecht.
Das kommt noch dazu...
Ja man könnte es wieder rundlich machen oder völlig sinnlos die Kameras anders anordnen. Das war's im Wesentlichen.
"...gelingt nun in "glorious 4K" bei wahlweise 30 oder 24 Bildern pro Sekunde. Vorteile ergeben sich vor allem bei gemischter Nutzung, da sich Aufnahmen mit und ohne Kinomodus nicht mehr in der Auflösung unterscheiden."
Mittlerweile sind (~)30 fps Standard. 30 und 60 fps lassen sich ganz prima "gemischt" nutzen. Wer jedoch 24 fps mit 30 und oder 60 fps "mischt", wird enttäuscht sein. Das liegt aber nicht an Apple, sondern an der doch arg differierenden Framerate. Da ruckelt das Endergebnis gewaltig!
24 fps machen allenfalls OHNE "Mischung" mit 30 und oder 60 fps Sinn (sofern das Abspielgerät diese Framerate wiedergeben kann). Allerdings ist das in meinen Augen (fast wörtlich zu nehmen) schon wieder etwas sinnfrei. Selbst das alte PAL hatte immerhin 25 fps. Wer bei Kameraschwenks oder -fahrten im Kino genau auf das Bild achtet, der sieht, dass es vor allem im Bildhintergrund ruckelt. Wer diesen Nachteil aber stolz als "Kinomodus" verkauft, muss die Nutzer für gehörig blöd halten - oder hat nur wenig Ahnung. 24 fps im Kino ist 100 Jahre alt. Witzig, das als "Neuerung" anzupreisen.
Wollte mir eigentlich das 14pro holen doch sehe keine besonderen Verbesserungen zu meinem 13pro. Diese komische Dynamic Island ist für mich nur Spielerei komme ich sowieso mit einer Hand nicht dran . Auch der Prozessor ist ja nicht viel besser und dieser Action Modus funktioniert ja nur bei guten Lichtverhältnissen. Always-ON brauche ich nicht habe es bei meiner Apple Watch auch immer aus. Kann nicht verstehen was die Leute daran so toll finden .
Das iPhone 14 ist ein schlechter Witz.
Das entscheidende Kriterium verbirgt sich in einem der letzten Abschnitte des Artikels: Wieso sollte jemand ein iPhone 14 für rund 1.000 Euro kaufen, wenn man die kleinste Pro-Variante - also das Modell, bei dem es tatsächlich Änderungen zum Vorjahr zu vermelden gibt, die nicht zwangsläufig mit der Lupe gesucht werden müssen - für 300 Euro mehr bekommt? Jetzt wären 300 Euro Differenz auch nicht unbedingt ein Taschengeld, aber da wir hier ohnehin schon von einem Einstiegspreis von 1.000 Euro (der eine Euro ist geschenkt, Apple) sprechen, relativiert sich die Summe dann doch recht schnell.
Mir ist tatsächlich nicht ganz klar, welche Zielgruppe Apple mit dem normalen 14er ansprechen möchte. Das Plus-Modell ist ja wenigstens noch interessant für Leute, die echte Smartphone-Klopper mit großem Display bevorzugen (wobei der Preis im Verhältnis zur Pro-Variante... egal), aber das Brot und Butter-Modell des diesjährigen LineUps ist tatsächlich sowohl preislich wie auch technisch das unintetessanteste aller Geräte. Wer sparen will, der greift zum fast identischen Vorgänger (das SE lasse ich mal außen vor), wer Technik will, zum Pro. Das normale 14er hängt irgendwo in der Luft, als ob Apple es nur anböte, um im der Reihe abseits der Pro-Modelle überhaupt etwas im Portfolio zu haben. Für mich persönlich ist das auch im internen Apple-Vergleich einfach zu wenig Smartphone für zu viel Geld.
Bin eigentlich komplett bei Dir - außer bei der Geschichte mit dem 14 Plus. Das halte ich für komplett unsinnig, weil ich mir anstelle des 14 Plus ja ebenso das identisch große Pro Max aus dem letzten Jahr holen kann, wenn ich einen großen Klopper brauche. Bei der Einstiegsvariante zahlt Ihr aktuell fürs 13 Pro Max mitunter nur 50 Euro mehr als für ein 14 Plus. Erschließt sich mir einfach nicht, wieso man dann zum 14 Plus greifen sollte.
Weil es tatsächlich fast 40g leichter ist und die anderen Funktionen vom Iphone 14 Pro Max nicht benötigt werden und zudem noch einige Hundert Euro spart.