Bose QuietComfort 35: Bluetooth-Kopfhörer mit exzellentem Noise-Cancelling
Bei Bose-Kopfhörern denkt man automatisch an exzellente Noise-Cancelling-Technologie, aber mit dem Nachteil, dass diese bisher immer nur kabelgebunden erhältlich waren. Mit dem neuen QuietComfort 35 durchtrennt Bose nun erstmals das Kabel zwischen Smartphone und Kopfhörer und setzt auf Bluetooth für den Transport des Audiostreams. Wir haben die Bluetooth-Kopfhörer von Bose im Test ausprobiert und zeigen Euch ob Sie den hohen Erwartungen entsprechen und ob das Nutzen von Bluetooth Vor- oder Nachteile mit sich bringt.
Pro
- Sehr effektives Noise-Cancelling
- Lange Akkulaufzeit
- Robuste Verarbeitung
- Einfache Handhabung
- Investition in die Zukunft
Contra
- Hoher Preis
- Mittenbetonung
- App mit zu wenig Funktionen
Bose QuietComfort 35: Preis und Verfügbarkeit
Die Audio-Spezialisten des US-amerikanischen Herstellers Bose sind seit 2008 nun mehr bekannt für Kopfhörer und Headsets mit sehr effektiver Geräuschunterdrückung. Das Noise-Cancelling-System von Bose filtert vor allem konstante Nebengeräusche, wie in Flugzeugen, Autos und Zügen so effektiv heraus, dass gerade Kopfhörer von Bose sehr beliebt sind bei Vielreisenden. Die Erfahrung sammelte dabei Bose aus den professionellen Bereichen wie zum Beispiel Kopfhörern für Piloten.
Alle bisher verkauften Kopfhörer und Headsets hatten neben den NC-Eigenschaften auch noch die analoge Anbindung gemeinsam. Mit dem neuen QuietComfort 35 betritt Bose erstmals den Markt der hochpreisigen Bluetooth-Kopfhörer mit Noise-Cancelling. Wie von Bose gewohnt sind auch die neuen QuietComfort 35 keine günstigen Bluetooth-Kopfhörer. Satte 379,95 Euro lautet die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Damit liegen tatsächlich nur 50 Euro zwischen dem kabelgebundenen QC 25 (UVP: 329,95) und dem Schwestermodell mit Bluetooth. Neben den unauffälligen Schwarz, steht das QC 35 auch in silbergrau zur Auswahl.
Bose QuietComfort 35: Design und Verarbeitung
Beim Design eines Kopfhörers gibt es nicht viel Spielraum, wenn sich der Hersteller entschieden hat, welche Trageform der Kopfhörer haben soll. Es gibt neben den dezenten In-Ear-Varianten noch die On-Ear und die Over-Ear-Versionen. Die Bose QuietComfort 35 gehören zu den Over-Ear-Kopfhörern. Der Name ist hierbei Programm, da die Ohrmuscheln das Ohr umschließen und die Polsterung nicht auf dem, sondern um die Ohren aufliegen. Diese sind beim den Bose Kopfhörern mit Leder bespannt und liegen auch nach Stunden des Tragens bequem an. Nur an sehr heißen Tagen, könnte es heiß an den Ohren werden, da die Kopfhörer geschlossen sind und kaum Luft in die Hörmuscheln dringen. Ein kleiner Nachteil, den man aber für bessere passive Geräuschabdämmung in Kauf nehmen muss.
Das Kopfband des QC 35 ist an der Oberseite mit Leder bespannt und an der Unterseite in Alcantra gehüllt. Das restliche Material sieht auf den ersten und auch zweiten Blick aus wie Kunststoff, ist es aber nicht. Bose hüllt sein Premium-Kopfhörer in glasfaserverstärktes Nylon. Dieses Material hat die Leichtigkeit von Kunststoff, ist aber wesentlich robuster und strapazierfähiger. Da der QuietComfort 35 für den Transport faltbar ist und somit die Gelenke eine Schwachstelle sind, hat Bose diese und Teile des Kopfbandes aus Edelstahl gefertigt.
In Sachen Bedienung befinden sich nahezu alle Elemente auf der rechten Ohrmuschel. Da wäre ein Ein- und Ausschalter, der auch genutzt wird um das QC 35 in den Bluetooth Pairing Modus zu versetzen. Für die Steuerung der Lautstärke und Bedienung des Audioplayers oder um Telefonate durchzuführen sind am unteren Rand der rechten Ohrmuschel drei Tasten platziert. Die Äußeren Tasten sind einzig zur Regulierung der Lautstärke, während die mittlere Taste eine Multifunkionsrolle übernimmt. Einmal drücken startet entweder die Musik oder dient dazu um ein Telefonat anzunehmen oder zu beenden. Drückt man diese Taste kurz hintereinander, dann springt man ein Track in der Playlist vor, bei dreimal drücken einen Titel zurück. Es gibt noch mehr Funktionen, die man mit der mittleren Taste durchführen kann, aber sämtliche hier aufzulisten würde den Rahmen des Artikel sprengen. Wenn Ihr wissen wollt, was Ihr für Aktionen mit der mittleren Aktionstaste durchführen könnt, dann könnt ihr diese im Bedienungshandbuch nachlesen.
Für die Bluetooth-Koppelung an das eigene Smartphone stehen Euch zwei Wege zur Verfügung: die klassische Variante oder die NFC-Variante. Letzteres setzt selbstverständlich ein entsprechendes Smartphone voraus und ist die komfortabelste Variante des Verbindens. NFC aktivieren und das Smartphone an die Stelle am Bose QuiteComfort 35 halten, wo sich das NFC Logo befindet und schon sind beide Geräte miteinander verbunden. Habt Ihr kein NFC-fähiges Smartphone, dann kann das QC35 mit dem Ein- und Ausschalter in den Pairing-Modus versetzt werden. Danach wird es für das Smartphone oder Tablet sichtbar und kann verbunden werden.
Bose QuietComfort 35: Software
Unglaublich aber wahr: Bose spendiert dem QuietComfort 35 tatsächlich eine App, die für iOS und Android erhältlich ist. Die Funktion der App ist aber sehr überschaubar. Zum einen lässt sich die gesprochene Sprache anpassen. Zur Auswahl stehen immerhin elf Sprachen, angefangen von Englisch, über Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, bis hin zu Koreanisch, Japanisch und Chinesisch.
Außerdem könnt Ihr in der App dem Bose Kopfhörer einen eigenen Namen geben, die Liste der schon mal mit dem QC 35 verbunden Geräte einsehen und auch die Firmware aktualisieren. Letztere kann neue Funktionen, Fehlerbehebungen oder Optimierungen enthalten. Ansonsten lässt sich nichts weiteres über die App am QC 35 einstellen. Persönlich hätte ich mir gewünscht, dass man vielleicht vom Klangbild über einen Equallizier die QC 35 anpassen lässt, aber wer weiß, viellicht reicht Bose die Funktion später noch nach.
Bose QuietComfort 35: Audio
Beim Klang kommt es immer sehr stark auf die eigenen Präferenzen an. Will man einen sehr Bass-betonten Kopfhörer haben, dann sind die Bose QC35 nicht das richtige. Der Klang ist beim QC 35 mehr in die neutrale Richtung, so dass man den Equalizer im Smartphone verwenden kann um den Sound seinem eigenen Klangwunsch anpassen kann.
Wer ein Smartphone besitzt, das den aptX-Codec unterstützt wird sich freuen, denn der Bose QuietComfort unterstützt dieses das mittlerweile mehr als 30 Jahre alte und fast in Vergessenheit geratene Codec. Eigentlich wurde der Algorithmus von Dr. Stephen Smyth beim Wechsel des analogen zum digitalen Telefons (ISDN) verwendet um die Sprachqualität zu verbessern. Normalerweise geht bei der Komprimierung von Audiosignalen die Qualität verloren, mit dem aptX-Codec weist das Audiosignal nach der Dekomprimierung nahezu keinen Qualitätsverlust vor. Eine komplette Übersicht von aptX-fähigen Smartphones findet ihr auf der Übersichtsseite von aptX.com.
Insgesamt wirkt aber das Klangbild für meinen persönlichen Geschmack nicht ausgewogen genug. Sowohl bei der Übertragung per Bluetooth und aktiviertem Noise-Cancelling, als per Kabel (hier kann man NC auch abschalten) werden die Mitten einen Hauch überbetont. Die Bässe und Höhen sind im Gegensatz zu den Mitten etwas in den Hintergrund gedrängt. Bei Klassischer Musik fehlt es in meinem persönlichen Hörtest also an klaren Höhen und bei R&B und HipHop fehlt es etwas an Bässen. Hier kommt wieder das Verlangen auf, dass man mit Hilfe der App die Kopfhörer nachjustieren kann.
Der Klang ist also gut, je nach Musikgeschmack. Videos lassen sich lippensynchron unterwegs kabellos mit dem Bose QC 35 genießen. Aber mit aktiviertem Noise-Cancelling taucht man mit dem QuiteComfort 35 erst so richtig in die musikalische Welt ein und schottet sich von der realen Umwelt ab. Konstante Umgebungsgeräusche wie das Brummen in Flugzeugen, Rauschen im Zug oder das Motorgeräusch im Auto werden so effektiv vom Bose Noise-Cancelling-System herausgefiltert, dass man meint ein Privatkonzert seiner Lieblingsband oder Interpreten zu erhalten. Sicher ist das System von Bose auch nicht ganz perfekt. Akustische Spitzen wie sprechende Menschen, plötzliches Kindergeschrei oder Hupen eines Autos, kann das NC-System nicht komplett herausfiltern. Diese Spitzen sind merklich gedämpft, aber wahrnehmbar.
Das ist auch gut so, denn es besteht sonst die Gefahr, dass man seine Umgebung vernachlässigt, vor allem wenn man sich am öffentlichen Straßenverkehr teilnimmt. Sei es als Fußgänger, Fahrradfahrer oder vielleicht auch Skateboarder, man bewegt sich beim Tragen des QC 35 ganz anders im Straßenverkehr. Die Augen sind dann die primären und auch die einzigen Sinnesorgane, mit der man sein Umfeld wahrnimmt. Es gibt zwar kein Verbot von Kopfhörern während des Fahrradfahrens, aber alleine schon wegen der eigenen Gesundheit und auch die der anderen Verkehrsteilnehmer solltet Ihr bei der Verwendung von Kopfhörern im allgemeinen und vor allem den QC 35 drauf achten, dass ihr immer noch die Umwelt wahrnehmen könnt.
Kleiner Wehrmutstropfen: Wenn dem QC 35 mal der Saft ausgeht und man das analoge Kabel anschließt, dann sind die Mikrofone im Headset nicht brauchbar und man muss das Mikrofon des Smartphones an den Mund führen.
Bose QuietComfort 35: Akku
Mit dem QC 35 wagt Bose nicht nur den Schritt zum kabellosen Übertragen von Audiodaten, sondern verabschiedet sich auch von den AAA-Batterien der Vorgänger wie dem QC 25. Im QuietComfort 35 kommt ein festverbauter Lithium-Ionen Akku zum Einsatz, der laut Bose bis zu 20 Stunden kabelloses und bis zu 40 Stunden kabelgebundenes Musikvergnügen bieten soll. Im Test hielt das QC 35 was Bose versprochen hat. Schade nur, dass man für eine komplette Ladung fast 2 Stunden Ladezeit einrechnen muss. Immerhin funktioniert das QC 35 im analogen Betrieb ohne Noise-Cancelling dann immer noch.
Abschließendes Urteil
Boses QuietComfort 35 zielt auf eine ganz spezielle Zielgruppe an Nutzern. Diese sind auf der Suche nach einem Bluetooth-Kopfhörer mit effektivem Noise-Cancelling. Die beiden Kriterien stehen noch vor Klangqualität, das ist eindeutig an der leichten Überbetonung der Mitten zu bemerken. Bei einer Hörprobe mit dem kabelgebundenen und um 50 Euro günstigeren QC 25 war das Klangbild deutlich hörbar besser. Man muss sich also entscheiden, wenn man die besten Noise-Cancelling-Kopfhörer haben will: Entweder das kabelgebundene QC 25, das 50 Euro laut Liste günstiger ist, oder das kabellose QC 35 mit leichten Klangdefiziten.
Letztendlich wird die Entscheidung von einem anderen Kriterium abhängen: Welches Smartphone werdet Ihr Euch künftig zulegen? Ein Moto Z oder gar ein iPhone 7? Dann ist das QC 35 dank der Bluetooth-Technologie die bessere Wahl. In 2017 werden sicher noch weitere Smartphone-Hersteller dem guten alten 3,5 mm Kopfhöreranschluss den Rücken kehren. Die QuietComfort 35 sind also die bessere Investition, wenn Ihr langfristig einen guten Kopfhörer mit Noise-Canceling sucht.
Hallo zusammen,
das mit dem aptX müsste wohl korrigiert werde.
Laut meiner Info unterstützt der QC35 nur AAC und SBC und hat damit eine ordentliche Zeitverzögerung bei der Audioübertragung, die bei Musik egal ist, bei Videos aber dazu führen wird, dass Bild und Ton nicht ganz synchron sind. Wie schlimm es ist werde ich testen, wenn ich von Bose eine Antwort habe bzgl. empfohlener Parameter für einen Bluetooth Transmitter, den ich an mein TV hängen möchte.
Fest verbauter Akku...
Für so ein Premium-Gerät. Da bin ich dann raus.
Ich möchte mir auch diese Bluetooth Kopfhörer von Bose zulegen! Warte jedoch noch auf ein Amazon Angebot ;)
Weiß zufällig jemand, in welchen Zeitabständen neue Kopfhörer von Herstellern wie Bose, etc. vorgestellt werden?
Bestimmt ein super Kopfhörer.
Aber soll man tatsächlich als Erwachsener damit durch die Gegend laufen ? Nicht wirklich.
Tja, wenn man auf die Meinung von anderen etwas gibt... :-)
Wieso nicht? Verstehe die Frage nicht ganz, mir persönlich gefallen On-Ears grundsätzlich eher, aber wieso ein Erwachsener sowas nicht nutzen können sollte.. hm sehe ich nicht so.
Bei Bose gefällt mir der neutrale Klang sehr gut. Die Kopfhörer von Bose sind zwar nicht ganz so detailreich, aber man hat das Gefühl, dass alles dort ist wo es hingehört. Viele Modelle von Sennheiser liefern entweder einen unerträglichen Bassbrei (Urbanite on ear und Sennheiser Momentum Over Ear Bluetooth mit Noise Cancelling) oder haben derart viele Höhen, dass es schmerzt (Sennheiser Momentum Over Ear als kabelgebundene Variante) Die Beats sind so schlecht, dass ich sie hier nicht erwähne.
An diesen Kopfhörern finde ich es blöd, dass ich den Akku nicht wechseln kann. Dann kann ich die in 2 Jahren gar nicht mehr vernünftig nutzen?
Also alles beim alten: super ANC, aber mittelmäßiger Sound. Wenn die Musik nicht gut klingt, bringt mir auch das "Privatkonzert" nichts. Für Musik bleibe ich beim MDR1A und wenn ich Filme/ Hörbücher unterwegs konsumiere, dann reicht mein alter QC15.
Ich habe mir vor 3 Monaten den Philips SHB9850NC gegönnt. Habe lange auch mit dem Bose Qc 25 geliebeugelt, mich aber letztendlich doch für den Philipps entscheiden.
Dieser hat die gleichen Features wie der Bose QC 35 aber noch einige nützliche zusätzliche Funktionen wie eine Touchsteuerung oder mehr Möglichkeiten zum Zusammenfalten.
Meiner Meinung nach werden die Bose Kopfhörer ein wenig zuviel gehypet, denn letztendlich zahlt man doch sehr viel für den Markennamen. Bei der Konkurrenz findet man Ähnliches für weniger Geld.
Hallo Freunde, seid fast einem Jahr besitze ich die BOSE QC 25 und bin nach wie vor begeistert! Viele Zugfahrten als Student; Reisen etc... genau dafür sind das die besten der besten! im Gegensatz zu dem neuem QC 35 halten meine Batterien um die 34-38 Std, woran sich bis heute nichts geändert hat! Mittelfristig warte ich entweder auf den Nachfolger von dem QC 35 oder hole mir den bei einem etwas günstigeren Preis! Auch dieser Preis ist es definitiv Wert!!! :)
ich finde das dieser Preis mehr als gerechtfertigt ist denn Bose ist und bleibt meiner Meinung nach das beste was es gibt. es wird dann wieder welche rummaulen ja die das Ananas aber dat is mir Wurst. wir haben auch nose zu Hause und es ist einfach geil. bin mal gespannt was die anderen zu meckern haben
Kleiner Tipp:
Probier mal Beyerdynamic :)
ich bleibe bei Bose aber danke.