EU will austauschbare Akkus: Rückschritt für Smartphones?
Akkus in Smartphones, Notebooks und mehr sollen zukünftig wieder austauschbar sein. Das geht aus einem Vorschlag des Europaparlaments hervor, der für mehr Nachhaltigkeit sorgen soll. Aber wie könnte sich das auf die Technologien auswirken, die wir inzwischen von Smartphones gewohnt sind?
- Vorschlag des Europaparlaments pocht darauf, dass Akkus in Smartphones, Notebooks, Kopfhörern und weiterer Technik austauschbar werden
- Wichtiger Schritt für mehr Nachhaltigkeit, da Akkus recycelbarer und Geräte reparierbarer würden
- Könnte allerdings für Probleme bei IP-Zertifizierung, Design und Quick-Charging sorgen
Der Vorschlag des Europaparlaments soll bereits ab dem 1. Januar 2023 in Kraft treten. Wie aus einer Pressemitteilung des Europäischen Parlaments hervorgeht, dürfen Akkus in Smartphones, Notebooks und weiterer Technik bald ohne spezielle Werkzeuge durch Nutzer austauschbar sein. Somit dürften sie nicht mehr verklebt oder fest mit dem Gehäuse verbunden sein.
Ziel des Vorschlags ist es, gleich in mehrerlei Hinsicht für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen. Einerseits würde Technik durch die Umsetzung der neuen Regeln wieder reparierbarer, anderseits ließen sich die Chemikalien und Metalle in Akkus somit leichter zurückgewinnen lassen. Wie die Gamestar schreibt, wolle das EU-Parlament so auch die Recycling-Quote bis 2026 auf 90 Prozent erhöhen.
Was bedeutet das für zukünftige Smartphones?
Auch wenn die neuen Regeln noch durch weitere Schritte im EU-Parlament durchlaufen müssen, können wir bereits spekulieren, wie sich die Änderungen auf Smartphones auswirken könnten. Denn dass Akkus fest in Smartphones verbaut wurden, hat in den letzten Jahren für einige Komfortfunktionen gesorgt, die anders eventuell schwer oder kaum realisierbar sind.
Als allererstes denken wir natürlich an die Wasserdichtigkeit moderner Smartphones, die durch Gehäuse mit abnehmbarer Rückseite deutlich schwerer zu erreichen wäre. Der Hersteller Fairphone schafft es im Fairphone 4 lediglich auf eine IP54-Zertifizierung, mit der Ihr das Handy nicht einmal zeitweise untertauchen solltet.
Darüber hinaus könnte sich die Notwendigkeit eines leichteren Austauschs auf das Design zukünftiger Smartphones auswirken und auch das Quick-Charging könnte unter der Regel leiden. Denn um Handys ohne Sicherheits- oder Langlebigkeitsbedenken mit 60, 80 oder sogar 120 Watt aufladen zu können, müssen Hersteller im Gerät verschiedene Sensoren verbauen und die Akkuleistung auf mehrere Zellen aufteilen.
Trotz dieser möglichen Nachteile sind austauschbare Handyakkus immer wieder etwas, das Ihr Euch in den Kommentaren wünscht. Begrüßt Ihr den Vorschlag des EU-Parlaments somit oder steht Ihr im skeptisch gegenüber?
Quelle: GameStar, Pressemitteilung Europaparlament
Jetzt wars denen ca. 15 Jahren scheiss egal in Sachen Nachhaltigkeit und jetzt auf einmal wieder auf Wechsel-Akku?! Junge junge...
finde es einfach gut, aber bis das wieder umgesetzt wird das dauert ?
Die sollten Mal den Einbau eines SD-Kartenslot zu Pflicht machen ..
Und wieder wird die 🔥 heißgeliebte Wasserdichtigkeit hervor gekramt.
Staubschutz gerne, der ist überall.
Aber Wasser? Obwohl, es gibt ja hochwichtige Szenarien, welche bedacht werden müssen:
Das Handy fällt beim Stuhlgang in die Schüssel, Handy in der Badehose, damit man beim Schwimmen bloß nicht die neuesten Social Media Aufreger verpasst.
Für viele Freaks bestimmt wichtig.
Für mich nicht.
Einen Regenschauer ☔ darf es gerne aushalten, das reicht völlig.
Schon das S5 von Samsung hatte einen Wechselakku und war trotzdem wasserdicht. Millionen anderer Geräte wie Armbanduhren mit tauschbarer Batterie oder Tauchcomputer mit tauschbarem Akku zeigen, dass hier keinesfalls ein unlösbares Problem vorliegt, sondern eher eines, dessen Lösung längst Stand der Technik ist.
Auch Temperatursensoren lassen sich in den Akku selber problemlos einbauen, und i.d.R. ist schon jetzt mindestens einer verbaut, weil sich dort die Temperatur am genausten erfassen lässt. Ebenso lassen sich mehrere Akkus in ein Wechselgehäuse einbauen.
Auch Wechselakkus lassen sich mit Chips verdongeln oder mit Sicherheitsmerkmalen wie bei Geldscheine versehen, um Fälschungen vorzubeugen.
Es gibt also keine überzeigenden Gründe, die tatsächlich gegen einen wechselbaren Akku sprechen.
Dass ein günstig zu wechselnder Akku die Schwelle zum Totalschaden deutlich absenkt, und damit auch ältere Geräte noch länger nutzbar sind, insbesondere mit längeren Updates die sich abzeichnen, oder sogar ebenfalls vorgeschrieben werden, liegt ebenso auf der Hand.
Und ja, ich finde 80 - 100 € für einen Akkutausch viel zu teuer, wenn ich den Akku selber für vielleicht 20 € tauschen kann.
Zumal der Aufwand zum Entfernen und wieder Aufspielen persönlicher Daten, der Ausfall während des Austauschs in der Werkstatt, der Zeitaufwand das Gerät dort hinzubringen und von dort wieder zu holen usw. noch dazu kommt.
Bei meinen Armbanduhren wechsel ich die die CR2016 Zelle, die ich für 50 ct online kaufe selber, statt sie in einem Kaufhaus für 5 bis 10 € wechseln zu lassen, was somit etwa 1000 bis 2000 Prozent teurer wäre.
Ich glaube nicht, dass (Original)-Akkus für nur 20,- Euro zu bekommen wären. Schon als es noch Wechselakkus gab, kosteten Originalakkus 40,- Euro und mehr. Man könnte auch Nachbauten nehmen, aber die sind nicht immer so gut wie die Originalakkus. Früher gab es günstige Nachbauten, nur fehlten denen meist das NFC-Modul (Bei Samsung waren die im Akku integriert, wenn ich mich recht erinnere).
Stimmt, 80€ oder mehr für den Akkutausch ist sehr viel.
Es geht aber auch schnell und ohne irgendwelche Daten zu löschen. Das habe ich gerade erst bei einem der großen Elektrohändler machen lassen.
Sagt der Vorschlag auch wer den Akku austauschen können muss? Die "Pflicht zur leichten Austauschbarkeit" gibt es ja schon.
"Die Nutzer sollen Akkus mit handelsüblichen Werkzeugen selber tauschen können."
Handelsüblich sind Werkzeuge, die man nicht nur im spezialisiertem Fachhandel erhalten kann, sondern fast überall, also z.B. Schraubenzieher.
Wenn das Gesetz so formuliert ist, und in diesem Sinn durchgesetzt wird, dann kann der Anwender die Akkus selber tauschen. Wenn Hersteller das zu umgehen versuchen, lassen sich Gesetze auch nachschärfen. Letztlich sitzt der Gesetzgeber am längeren Hebel. Er muss nur wollen.
https://www.chip.de/news/Bei-iPhones-und-Android-Neues-EU-Gesetz-soll-grosses-Akkuproblem-beseitigen_184161218.html
Quelle: https://www.chip.de
Eine super Sache! Vor allem bei Notebooks. Der Akku in meinem P20 Lite ist schon spürbar schwächer geworden, nach 4 Jahren. Wenn ich das Phone nütze, hält er nicht mal mehr 1 Tag durch. Aber da das Phone vorne und hinten zersprungen ist, ist der Akku hier das geringste Problem.
Den Akku beim Playstation Controller kann man auch nicht wechseln, dort stört das auch sehr, anders bei der Xbox, dort ist es vorbildlich gelöst.
In Zeiten wo man den Strom nur noch in wenigen Minuten in die Akkus prügelt, wäre so ein wechselbarer Akku eine tolle Sache. Wobei die Leute womöglich vorher sowieso schon wieder das Phone wechseln.
Man werfe einen Blick ins Elektrogesetz, das dies bereits fordert (Anmerkung: mit einer sehr weichen Formulierung):
"§ 4 Produktkonzeption
(1) [...] Elektro- und Elektronikgeräte, die vollständig oder teilweise mit Batterien oder Akkumulatoren betrieben werden können, sind möglichst so zu gestalten, dass Altbatterien und Altakkumulatoren durch Endnutzer problemlos und zerstörungsfrei entnommen werden können. Sind Altbatterien oder Altakkumulatoren nicht problemlos durch den Endnutzer entnehmbar, sind die Elektro- und Elektronikgeräte so zu gestalten, dass die Altbatterien und Altakkumulatoren problemlos und zerstörungsfrei und mit handelsüblichem Werkzeug durch vom Hersteller unabhängiges Fachpersonal entnommen werden können."
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Das Gesetz hat übrigens auch EU-Charakter.
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Will man nun alten Wein in neue Schläuche gießen?
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Und ja, man kann Produkte entwickeln, die trotzdem die IP-Zertifizierung erfüllen, bspw. das Galaxy S5.
"sind möglichst so zu gestalten, dass .." Und schon ist der Fisch gegessen. War hier halt nicht möglich, sorry. Gummiparagraphen werden gedehnt, das ist ihr Schicksal.
Und wenn man auch andere Quellen heranzieht, wird es wieder eine wachsweiche Formulierung geben, die einen beliebig großen Interpretationsspielraum offen lässt.
Ich kaufe zwar meist alle 2 jahre ein neues Handy,aber wie früher der Akkutausch würde das Ändern,denn meist ist es wirklich nur der Akku der nachlässt,die Hardware ist heute schon so gut ,das man auch ein hochwertiges Handy 2-4 Jahre nutzen könnte,meine Meinung!
Dann könntest du auch jetzt schon einfach den Akku tauschen lassen, statt direkt ein neues Handy zu kaufen.
Geht natürlich nicht bei irgendwelchen Billig-Handys, für die es nie irgendwelche Ersatzteile gibt. Entsprechend würde sich dort auch mit einem wechselbaren Akku nicht wirklich was ändern.
Bin ich für. Das Handy kann nicht mehr eine halbe Stunde in 1 Meter Wassertiefe liegen? Mal Hand auf's Herz, wer taucht sein Handy wirklich unter? Es muss einen Regenschauer abkönnen, das war es. Einen Akku mit 80 oder gar 120 Watt zu laden geht immer, ja immer, auf die Langlebigkeit. Der Separator macht das auf Dauer nicht mit. Ich umgehe das Problem ein wenig, wenn ich das Laden auf mehrere Zellen verteile. Ganz weg bekomme ich es nicht. Herrgott, wer muss sein Handy in 30 Minuten komplett von 0 auf 100% laden? Ich habe die Schnellademöglichkeit bisher nicht gebraucht. Und auch da wieder Hand auf's Herz, wer hat es bisher wirklich oft gebraucht? Zudem, bei einem Wechselakku, gar nicht mehr nötig. Da habe ich dann, wie früher, einen Wechselakku. Von 0 auf 100% in 20 Sekunden.
Glaube nicht das es der richtige Weg ist (Nachhaltigkeit ) dann werden wieder Millionen Fake Akkus angeboten ! Dafür werden wieder Unmengen an Ressourcen gebraucht . Wenn man heute ein Phone länger nutzt und nach 3-4 Jahren sich einen neuen Akku verbauen läßt und dafür 80-100 Euro zahlt (original ) ist doch völlig i.O. Aber das EU Parlament verzapft eh nur Müll .
Die Hürde einen neuen Akku zu kaufen und ihn selber einzusetzen ist ungleich niedriger als das Gerät abzugeben oder einzuschicken. Inklusive vorherige Datensicherung u.s.w. Der Ottonormalverbraucher weiß doch meist gar nicht, wie er die Daten auf seinem Handy sichert. Einen neuen Akku einlegen konnte früher schon jeder.
Nein, da hat die EU mal was Vernünftiges auf der Agenda.
<<< Nein, da hat die EU mal was Vernünftiges auf der Agenda. >>>
Das wird aber wieder der selbe Käse wie die allermeisten Verordnungen, mehr Löcher als ein schweizer Käse.
Es gibt wie immer Vor und Nachteile.
Ich finde die Idee den Akku selbst leicht wechseln zu können gut. Ob ich mein Smartphone dann wirklich länger als 2 Jahre benutzen würde? Ich hoffe es. Auch weil Samsung den langen Softwaresupport bietet.
Bisher schone ich mein Akku beim Aufladen (lade bei minumum 20 % auf, bei 90% schaltet sich die Wlansteckdose ab), könnte ich meinen Akku wie früher wechseln, würde ich nicht so schonend mit meinem Akku umgehen, ihn also schneller austauschen müssen. Deshalb wäre bei mir ein Wechselakku nur vielleicht nachhaltiger