Foldables: Und darum wird 2023 das Jahr der Klapp-Handys!
Was wäre, wenn das Galaxy Z Flip 5 in diesem Jahr beliebter wäre als das Z Fold 5? Die Klapphandys standen bei den Foldables eher im zweiten Glied, aber das könnte sich 2023 ändern. Mit ihrem größeren Display könnten das Oppo Find N2 Flip und das Motorola Razr 2023 den faltbaren Smartphones im Buchformat den Rang ablaufen. Hier erfahrt Ihr, warum 2023 das Jahr der faltbaren Klapp-Smartphones sein wird.
Ich erinnere mich noch genau – vor ein paar Jahren, als alle meine besser gestellten Freunde mit ihrem Motorola Razr (dem ersten seines Namens) herumalberten. Nach monatelanger Arbeit, gutem Benehmen und Betteln bekam ich endlich mein Samsung-Klapphandy. Ich war erst sechs Jahre alt, als das erste Razr 2005 auf den Markt kam, aber vermutlich war ich ein ziemlich frühreifer Technikfreak.
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Damals waren Klapphandys das Nonplusultra. Aber jetzt sind die modernen Klapp-Smartphones, die in den letzten Jahren von Samsung oder Motorola herausgebracht wurden, eher zweitklassige faltbare Smartphones, die im Schatten der klassischen Foldables wie dem Galaxy Z Fold 4 (Test) stehen. Sie fungieren im Wesentlichen als billigere Alternative zu "echten" faltbaren Flaggschiffen.
Klapp-Smartphones waren lange Zeit die faltbaren Smartphones "der kleinen Leute"
Klapp- oder "Clamshell"-Smartphones hatten schon immer das Image des "Foldables des kleinen Mannes" und kamen nur schwer in Schwung, weil dieses Format im Vergleich zu den Buchformat-Foldables wenig relevant war. Es gibt auch viele andere Faktoren wie die technischen Daten, der Preis oder das Design, das sich zwischen den verschiedenen Generationen nicht sehr stark veränderte.
Das Galaxy Z Fold 2 kam beispielsweise mit Snapdragon 856+, während das zur gleichen Zeit auf den Markt gebrachte Z Flip 5G den ein Jahr älteren Snapdragon 855+ nutzte. Das Motorola Razr setzte auf einen Snapdragon 710, ein Mittelklasse-SoC.
Auch bei den Kameras waren die faltbaren Klapp-Smartphones immer im Hintertreffen. Das Galaxy Z Fold 3 erschien mit Triple-Cam inklusive Teleobjektiv, während das Z Flip 3 nur zwei Kameras besaß. Das Motorola Rarz 5G hatte sogar nur eine Linse.
Das Argument des kompakten Formfaktors allein reichte nicht aus, um sie wirklich relevant zu machen. Klassische faltbare Smartphones ermöglichten ein Hybridformat zwischen Smartphone und Tablet oder sogar einen Mini-Notebook-PC für leichte Aufgaben. Die Klapp-Smartphones hingegen hatten nicht mehr zu bieten als ihre Kompaktheit. Ihre kleinen Bildschirme waren nicht funktional genug. Man konnte nicht einmal von einem echten zweiten Bildschirm sprechen, sondern eher von einem Display, das allenfalls dem eines smarten Armbands ähnelte.
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Auf einem Foldable wie dem Honor Magic Vs (Test) ist es möglich, Anrufe anzunehmen, im Internet zu surfen, Notizen zu schreiben und noch vieles mehr – ohne das Smartphone überhaupt aufzuklappen, alles nur auf dem Cover-Screen. Aufgeklappt wird das Gerät dann schließlich, um Videos zu verfolgen oder bequemer zu arbeiten. Bei einem faltbaren Klapphandy wie dem Z Flip 4 ist das Cover-Display letztlich nicht viel mehr als ein Blick auf Eure Benachrichtigungen oder eine schnelle Antwort auf Nachrichten.
Ich habe sowohl mit dem Galaxy Z Fold 2 (Test) als auch dem Galaxy Z Flip 4 einige Zeit verbringen können, um mir ein Bild zu machen. Das Konzept des Z Fold 2 ist für meine Usecases relevanter. Ich habe das externe Display für all die Dinge verwendet, die ich normalerweise auf einem Smartphone mache, und sobald ich mehr machen musste, machte das große interne Display Sinn.
Meine Erfahrungen mit dem Z Flip 4 (Test) waren da weniger überzeugend. Ich konnte vom externen Screen aus nicht richtig auf Nachrichten antworten und selbst das Betrachten einiger Benachrichtigungen war unpraktisch. Ich musste das Smartphone also ständig aufklappen, was letztendlich dazu führt, dass der faltbare Formfaktor seine Relevanz verliert.
Der einzige Vorteil war, dass ich ein kompakteres Device in der Tasche hatte. Aber ein kompaktes Smartphone wie ein Galaxy S23 kann genauso gut funktionieren, wenn Ihr nicht auf besonders große und schwere Smartphones steht.
Außerdem verkauften uns die Unternehmen ihre Klapphandys mit flexiblen Displays immer als Modeartikel und nicht als echte Flaggschiffe. Um dies zu veranschaulichen, stellt Samsung auf seiner Website das Galaxy Z Fold 4 als ein vollendetes Smartphone mit dem Besten seiner Technologie vor, während beim Z Flip 4 der Schwerpunkt auf der Personalisierung liegt. Es wird mehr über das Objekt an sich gesprochen, es wird fast zu einem einfachen Modeaccessoire degradiert.
Clamshell-Foldables schließen die Klappe Lücke zum "klassischen" Foldable
Wie bereits erwähnt, war das Cover-Display bei den Clamshell-Foldables bislang ein Zusatzdisplay, das nicht wirklich ein Plus darstellte.
Das dürfte sich 2023 ändern. Die nächsten faltbaren Smartphones im Clamshell- oder Klappformat, wie das Oppo Find N2 Flip (Test), das Galaxy Z Flip 5 und das Motorola Razr 2023, erscheinen alle mit einem viel größeren Cover-Display.
Wir haben es ja auf dem Find N2 schon gesehen, selbst wenn die Möglichkeiten da noch eingeschränkt sind: Viel mehr als das Panel für Schnellzugriffe, Widgets und das Anzeigen von Benachrichteigungen sehen wir dort auch nicht. Aber allein schon die Größe macht das Display deutlich funktionaler.Es ist ein echter Second Screen – nicht nur ein kleines Zusatzdisplay. Oppo könnte im Zuge von Software-Updates neue Wege finden, um sein großes externes Display zu nutzen.
Gerüchten zufolge wird das Galaxy Z Flip 5 ein größeres Cover-Display haben als das des Find N2 Flip, das 3,26 Zoll misst. Damit würde sich die Größe im Vergleich zum Z Flip 4 verdoppeln. Auf diese Weise könnte das Cover-Display des Galaxy Z Flip 5 dafür sorgen, dass Smartphone wirklich für kleine alltägliche Aktionen zu nutzen – ohne es aufklappen zu müssen.
Das Motorola Razr 2023 soll sogar ein Cover-Display erhalten, das die gesamte Hälfte der Rückseite einnimmt, wenn die Gerüchte stimmen. Das Display umrahmt sogar das Kameramodul sowie den LED-Blitz. Dieser neue Bildschirm wäre voll nutzbar, indem er die Verwendung von Apps ermöglicht.
Denn was nützt ein faltbares Smartphone, wenn Ihr es ständig aufgeklappt haben müsst, um es in vollem Umfang zu nutzen? Die Hersteller scheinen das Problem erkannt zu haben.
Vor allem, weil das Clamshell-Format das Potenzial hat, viel beliebter zu werden als das Buchformat. Nicht jeder möchte ein Tablet mit sich herumtragen. Das Galazy Z Fold 4 ist ein ziemlicher Klotz, das muss man so sagen. Ein Klapphandy hingegen wächst durchs Aufklappen aufs klassische 21:9-Format an.
Der weniger sichtbare Knick wird auch eines der wichtigen Argumente für neue faltbare Klapp-Smartphones sein. Oppo hat dies mit seinem Find N2 Flip geschafft und Samsung zieht mit seinem Galaxy Z Flip 5 wahrscheinlich nach. Dank des tropfenförmigen Scharniers werden die Klapp-Smartphones einen weniger spürbaren Knick haben, was für eine bessere Experience bei der täglichen Nutzung führt. Sie ist logischerweise auch weniger lang als bei herkömmlichen Falt-Displays.
Auch bei der Software geben sich die Hersteller zunehmend Mühe. Das gilt insbesondere für Motorola mit seiner Swipe-to-split-Geste, mit der Ihr den Bildschirm bequem teilet. Oppo hat dem Find N2 Flip ein spezielles Menü spendiert, mit dem Ihr den Cover-Screen individuell anpassen könnt.
Auch bei den technischen Daten tut sich einiges. Foldables im Flip-Design nehmen allmählich wieder ihren Platz unter den Flaggschiffen ein. Samsung hat sein Galaxy Z Flip 4 mit dem Snapdragon 8+ Gen 1 ausgestattet, demselben Premium-SoC wie das Galaxy Z Fold 4.
Das Motorola Razr 2022 (Test) ist mit dem Snapdragon 888 ausgestattet, der bei seiner Veröffentlichung nicht das beste verfügbare SoC war, aber eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Snapdragon 765G seines Vorgängers darstellt. Für sein Find N2 Flip wählte Oppo sogar den Dimensity 9000+, eines der besten SoCs von MediaTek.
Da sich die Galaxy-Z-Flip-Modelle bereits besser verkaufen als die Galaxy-Z-Fold-Modelle, dürften Clamshell-Foldables stärker in den Vordergrund rücken, wenn Samsung beim Z Flip 5 nennenswerte Änderungen vornimmt. Zur Erinnerung: Laut dem Präsidenten von Samsung wurden bis 2021 10 Millionen faltbare Smartphones verkauft, 70 Prozent entfielen aufs Galaxy Z Flip.
Und in welchem Team spielt Ihr? Wollt Ihr das Gerät lieber wie ein Buch aufklappen – oder wie ein klassisches Klapphandy? Denkt Ihr, dass die Clamshell-Modelle dieses Jahr an Relevanz gewinnen?
Foldable des kleinen Mannes, selten so einen Schwachsinn gelesen. Das Flip kostet neu auch um die Tausend Euro und jeder der mich darauf bisher angesprochen hat wollte wissen wie teuer sowas doch bestimmt sein muss
Ziehen wir am Ende des Jahres Bilanz.
Grundsätzlich finde ich es bezüglich Hosentaschentauglichkeit interessant, aber das Display sollte doch besser aus 2 Hälften bestehen statt aus einer an der Knickstelle letztlich zerbröselnden Folie
Wenn das ein Klapphandy-Jahr wird, wird es definitiv nicht mein Jahr. ich hatte inzwischen das zweifelhafte Vergnügen, sowohl Erfahrungen mit dem Fold 3 und Fold 4 zu sammeln (letzteres glücklicherweise nicht selbst gekauft), aber auch das Flip 3 ein wenig zu testen.
Mein Fazit lautet immer noch: Braucht kein Mensch. Ich mag die sichtbaren und fühlbaren Falten einfach nicht und auch das Konzept, den Außenbildschirm zu klein für eine gescheite Darstellung zu machen und den großen Bildschirm in einem Format auszuliefern, dass schlicht für die meisten Anwendungen keinen Sinn macht (dicke Ränder oben und unten, teilweise beschnittene Inhalte in Apps und Spielen). Dazu kommt dann noch meine persönliche Erfahrung mit dem Fold 3. Es macht keinen Spaß, wenn sich nach nicht einmal 3 Monaten das Display über wenige Tage hinweg vollständig vom Smartphone löst und damit unbrauchbar wird. Und es macht noch weniger Spaß, wenn die Service-Seiten des Herstellers die Einsendung zur Reparatur unnötig verkomplizieren (weil sie laut Kundenservice-Mitarbeiter nicht wie erwartet reagieren). Und es macht noch viel weniger Spaß, wenn die Garantie-Reparatur ganze 2 Monate dauert.
Ich weiß nicht, ob andere Smartphones wie Rollables meine Begeisterung für großformatige Smartphones wieder anheizen können, es gibt da einige tolle Konzepte.
Aber stand jetzt trage ich lieber Notebook/Tablet und Smartphone mit mir rum als ein Gerät, dass jedes dieser Formate unterstützt, aber an allen anderen Stellen verliert. Beispielsweise halte ich die Kameras der Folds für nicht alltagstauglich.
Last but not least: Es hat mich von Anfang an genervt, das Gerät aufklappen zu müssen, um eine App gescheit verwenden zu können.
Also nein, es wird kein Klapphandy-Jahr. Denn da heißt es einfach "/ignore"
Wenn man die Smartpohne-Entwicklung mal grob betrachtet, dann sind wir mit den riesigen Telefonen irgendwo im Kompromiss zwischen Handy und Tablet hängengeblieben. Der Versuch also, nur ein Gerät dabeihaben zu müssen, welches beide Komponenten abdeckt. Zusätzlich kann man die Funktionalität noch mit einer Smartwatch ergänzen. Offenbar ist das der gewünschte Weg des Kunden. Andererseits ertappe ich mich jedesmal dabei, das kleine iPhone 11 pro einzustecken wenn ich außer Haus gehe, da mir mein größeres Sony, vor allem im Sommer, schon zu unhandlich ist bzw bald zu nerven beginnt, weil ich dauernd damit beschäftigt bin, nach einer Möglichkeit zu suchen, es irgendwo hin zu stecken und es nicht andauernd in der Hand halten zu müssen.
Ich halte auch die Foldables für unhandlich, da sie auch im gefalteten Zustand ganz schöne Oschis sind, vor allem auch in der Dicke. Außerdem halte ich biegsame Displays für viel zu kratzeranfällig.
Wenn es nicht so umständlich wäre, jedesmal mit einer Handtasche herumzulaufen, wäre für mich die folgende 3er-Kombi die beste Lösung:
1) ein Tablet mit 8-9 Zoll Durchmesser für Foto herzeigen und Multimediainhalte, Messaging sowie Terminverwaltung etc., (also mein iPad mini)
2) dazu ein winziges mit dem Tablet verbundenes Telefon mit guter Kamera - einfach nur für Erinnerungen und zum Telefonieren
3) eine verbundene Smartwatch mit Vibration für eben die Uhrzeit und ein paar praktische Infos (Herzfrequenz, Höhenmesser, Wegstrecke....)
Da ich die Handtasche sicherlich irgenwo mal liegen lasse, bleibt auch für mich wieder nur der schon zu anfangs erwähnte Kompromiss.
Mein Top-Gespann wäre:
1) Android Smartphone im Format wie das Note damals
2) Ein Convertible (13-14") mit Windows und vollwertiger Android Emulation
3) Smartwatch mit langer Akkulaufzeit.... etwas wie eine Fitbit, aber ohne die vielen Hard- und Softwareprobleme und mit Google Play/Alexa
Ich mache fast alles digitale privat nur noch mit dem Handy. Für mich ist das Fold einfach ideal. Meine Tasche zum verstauen ist grade groß genug. Am Handgelenk ist ne Amazefit die mir Nachrichten anzeigt und telefoniert wird nur noch mit Headset.
Glaube nicht das die ein Erfolg werden. Kenne keinen der ein Klapp Phone in seine Überlegungen beim Neukauf mit einbezieht. Es wird nur ein Erfolg wenn Apple so ein Ding irgendwann rausbringt. Ansonsten wird das immer ein Produkt für wenige Nutzer bleiben .
Ich denke schon, dass es Menschen gibt, deren Nutzungsverhalten genau zum Gerät passt. Es machen ja nicht alle das Gleiche am Smartphone. Ich schließe nicht mal aus, mir selbst irgendwann so ein Gerät zuzulegen, vielleicht als Zweitgerät. Im Moment sehe ich da für mich keinerlei Vorteile, aber wer weiß, mit guten, neuen Diensten, gut angepassten Apps und natürlich einem guten Preis kann ich mir das durchaus vorstellen. Was wir heute sehen, steckt ja noch in den Kinderschuhen. Da kann sich noch einiges tun.
"Gerüchten zufolge wird das Galaxy Z Flip 5 ein größeres Cover-Display haben als das des Find N2 Flip, das 3,26 Zoll misst. Damit würde sich die Größe im Vergleich zum Z Flip 4 verdoppeln. Auf diese Weise könnte das Cover-Display des Galaxy Z Flip 5 dafür sorgen, dass Smartphone wirklich für kleine alltägliche Aktionen zu nutzen – ohne es aufklappen zu müssen."
Und nicht nur Gerüchten zufolge kann ich mit einem recht kompakten Smartphone wie dem Galaxy S23 restlos alle Funktionen nutzen, ohne überhaupt irgendwo irgendetwas klappen zu müssen. Ein Flip ist für mich nach wie vor ein nettes Accessoire fürs Damenhandtäschchen, aber einen (geldwerten) Vorteil sehe ich in der Nutzung gegenüber herkömmlichen Geräten immer noch nicht. Ein Lifestyle-Produkt ohne irgendeinen messbaren Mehrwert. Und somit immer noch eine Spielerei in der Nische des Marktes.
Ich glaub genau das will ja das Flip auch sein. Die Zielgruppe hast du glaub gut beschrieben.
"Ein Flip ist für mich nach wie vor ein nettes Accessoire fürs Damenhandtäschchen,..."
Da hast du jetzt aber ein Frauenbild von 1985 ausgegraben ;-)
Ich bin alt, das gilt auch für die Damen in meiner Umgebung. ;-) Das Fridays for Future-Mädel wird wohl tatsächlich weder was mit Handtäschchen noch mit einem Flip am Hut haben. Und fürs Straßekleben ist das Scharnier womöglich doch nicht robust genug.