Galaxy Camera: Android-Kamera im Test
Samsungs Galaxy Camera hat bei seiner Vorstellung in Berlin für großen Wirbel gesorgt. Das Gerät ist nicht einfach eine simple Kompaktkamera, der man mühsam Android als Betriebssystem aufgezwungen hat. Die Galaxy Camera wird von einem Vier-Kern-Prozessor angetrieben, ist für den Play Store zertifiziert und hat ein wunderschönes, hochauflösendes 4,8-Zoll-Display. Und auch die Kamera mit 21-fachem optischen Zoom hat im Test ihre Sache richtig gut gemacht. Telefonieren kann man mit dem Ding nicht, aber das will man auch gar nicht.
In der Galaxy Camera ist fast die gleiche Technik wie in Samsungs Smartphone-Flaggschiff Galaxy S3 untergebracht und auch das Betriebssystem ist bereits Android 4.1.1 (Jelly Bean). Lediglich der – per microSD-Karte erweiterbare – interne Speicher ist nur 8 Gigabyte groß und der Bildschirm des Kamera-Androiden misst bei gleicher Auflösung (1.280 x 720 Pixel) laut Datenblatt 4,77 statt 4,8 Zoll. Kein Wunder also, dass man fast vergisst, eine Kamera in den Händen zu halten, wenn man nur den Bildschirm bedient und all das tut, was man eben auch mit dem S3 tun kann - außer telefonieren. Man kann zwar eine SIM-Karte einstecken, sie dient aber nur für die mobile Datenverbindung.
Die Calaxy Camera mit voll ausgefahrenem Rohr. Die Brennweite F = 4,1 bis 86,1 Millimeter entspricht bei einer Kleinbildkamera 23 bis 483 Millimeter.
Wenn man die Galaxy Camera aus der Verpackung nimmt, fällt einem zuerst das relativ hohe Gewicht von rund 300 Gramm auf. Mir gefällt das aber, denn man merkt gleich, dass man nicht irgendeine Spielzeug-Kamera in der Hand hält. Das Gerät fühlt sich sehr wertig an und an der Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen. Auch wenn das Gehäuse aus Plastik ist, macht es einen sehr robusten Eindruck. Allenfalls der Blitz, den man mit einer Taste auf der linken Seite ausfährt, ist ein wenig wackelig. Er fährt aber so hoch aus, dass der Winkel zum Objektiv groß genug ist, um – in Kombination mit der Vorblitz-Funktion – in den meisten Fällen rote Augen bei fotografierten Gesichtern zu vermeiden.
Auch direkt angeblitzt hat Nico keine "Kaninchenaugen".
Der Auslöser auf der rechten Oberseite ist angenehm groß, die Kamera fokussiert beim Antippen rasch und der Druckpunkt des Knopfs ist so gewählt, dass weder versehentliche Fotos noch Verwackler durch zu festes Drücken vorkommen. Leider ist es aber nicht möglich, die Kamera über den Auslöser aufzuwecken – man muss grundsätzlich immer den Ein-/Aus-Knopf drücken. Der Hebel am Auslöser ist groß und empfindlich genug, um Objekte heranzuzoomen, ohne dabei die Kamera zu "verreißen".
Die Galaxy Camera ist ein Vollblut-Androide, dem nur die Telefonfunktion fehlt.
Auf der rechten Seite sitzen die Klinkenbuchse, eine Öse für die Halteschlaufe und unter einer Abdeckung der Micro-USB-Eingang, Öffnet man die Klappe neben dem Stativgewinde an der Unterseite, findet man den wechselbaren Akku, die Einschübe für Micro-SIM und microSD-Karte und den Micro-HDMI-Anschluss. Praktisch: Für den HDMI-Ausgang gibt es eine Extra-Abdeckung, wodurch man die Klappe nicht öffnen muss, wenn man die Kamera an einen Fernseher anschließt.
In der unteren Klappe befindet sich eine Extra-Abdeckung für den Micro-HDMI-Anschluss.
Die vergangenen nasskalten Tage waren zwar für eine Fotosafari alles andere als ideal, aber während des Samsung-Events auf dem Gelände der Kölner Action Concept Film- und Stuntproduktion ("Alarm für Cobra 11") und am vergangenen Wochenende hatte ich genug Gelegenheit, die Android-Kamera ausführlich auszuprobieren. Und ich war angenehm überrascht. Sie macht sehr schöne Bilder und hat eine vorbildliche Menüführung, die das Fotografieren und Filmen zum Kinderspiel macht.
Wenn's rasant zugeht, nutzt man am besten die Voreinstellung "Serienbild".
Startet die Kamera, sieht man auf dem Bildschirm auf der rechten Seite einen Touch-Auslöser (den man nicht braucht), den Foto/Video-Umschalt-Button und das Auswahl-Feld "Modus". Tippt man es an, kann man die Automatik aktivieren, "intelligente" Voreinstellungen wählen oder im Expertenmodus nahezu alles selbst einstellen. In den meisten Fällen kann man die Kamera ruhig im Automatik-Modus belassen. Die Resultate, die man damit erzielt, sind gewöhnlich mehr als zufriedenstellend, auch bei schwierigen Lichtverhältnissen.
Hier war die Automatik etwas überfordert.
Manchmal ist es aber besser, eine der 15 Voreinstellungen zu nutzen. Von Makro-Aufnahmen über "Bestes Gesicht" bis hin zur Nachtaufnahme decken sie fast jede Foto-Situation ab. Sport- oder Action-Fotos macht man am besten mit der Serienbild-Funktion, denn auch wenn die Galaxy Camera auf Zack ist – so schnell wie eine Spiegelreflex oder Systemkamera fokussiert und schießt sie beim besten Willen nicht.
In der Makro-Voreinstellung gelingen mit der Galaxy Camera ziemlich gute Nahaufnahmen.
Wer lieber nichts der Automatik oder Voreinstellungen überlassen möchte, wird vom Expertenmodus begeistert sein. Denn dort kann man nicht nur Belichtungsdauer, Blende, Helligkeit, oder ISO frei einstellen. Auch das Menü in Form von virtuellen Objektivringen ist optisch sehr gut gelungen und wirklich sehr einfach zu bedienen.
Viel besser kann man ein Menü nicht machen.
Überrascht hat mich bei den Bildern, dass sie trotz eines relativ kleinen Standard-Sensors (1/2.3" BSI CMOS) auch für Ausdrucke bis zu DIN A4 zu gebrauchen sind. Das ist auch bei einer 16-Megapixel-Kamera nicht selbstverständlich oder eher kaum zu vermuten. Denn wenn auf einem kleinen Chip zu viele Pixel untergebracht werden, sind die Bilder oft verrauschter als bei einem Kamerasensor mit weniger Megapixeln.
Auch ein kitschiges Abendrot fängt die Android-Kamera ohne Rauschen ein.
Neben dem für eine Kompaktkamera wohl einzigartigen Bildschirm ist das 21-fach-Zoomobjektiv der Galaxy Camera ein Glanzpunkt. Der Bereich, der sich damit abdecken lässt ist schon beeindruckend. Und beachtlich ist, dass die Bilder auch auf höchster Zoomstufe noch durchaus ansehnlich sind. Vor allem Nutzer, die bisher nur Geräte mit digitalem Zoom bedient haben, dürften begeistert sein.
Eine Aufnahme von unserem Bürofenster aus aufgenommen mit eingefahrenem Objektiv.
Die gleiche Aufnahme mit voll ausgefahrenem Objektiv.
Ich bin wahrlich kein Kameraexperte und kann die Galaxy Camera natürlich nicht wie ein Fachmagazin beurteilen. Um wenigstens einen Eindruck von der Farbtreue des Geräts zu gewinnen, habe ich zunächst einen Obst- und Gemüseteller mit einer Einsteiger-Spiegelreflexkamera (Pentax K-r) im Automatikmodus geschossen und einen Weißabgleich gemacht. Danach habe ich das (möglichst) gleiche Bild mit der Galaxy Camera aufgenommen. Ich finde, dass die Android-Kamera zwar einen leichten Gelbstich hat, aber sonst sehr natürliche Farben liefert und vielleicht aogar besser belichtet hat als die DSLR. Aber urteilt selbst:
Auch die Videoqualität (1080p) der Galaxy Camera gefällt mr sehr gut. Bei der Präsentation in Köln habe ich einen kurzen Clip gedreht, der die Kamera im wahrsten Sinne des Wortes in Action zeigt. Wie man sieht, behält sie auch in rasanten Situationen die Ruhe:
Link zum Video
Samsungs Galaxy Camera macht also als Kamera eine sehr gute Figur. Durch die Android-Komponente und die 3G-Funktionalität besitzt sie zudem die exzellenten Sharing-Funktionen, die wir schon bei unseren Smartphones und Tablets zu schätzen wissen. Dazu kommt, dass man durch die Play-Store-Anbindung viele Apps zum Bearbeiten von Bildern und Videos herunterladen kann, die dank der bärenstarken Hardware auch ohne Einschränkungen genutzt werden können. Als Bordmittel hat Samsung bereits Photo Wizard und Video-Editor vorinstalliert.
Als Fazit kann ich sagen, dass mich die Samsung Galaxy Camera begeistert. Noch nie habe ich auf einer Kamera schöner Bilder sofort beurteilen können, wie auf dem 4,77 Zoll großen Display. Es macht einen Riesenspaß mit ihr Aufnahmen zu machen und sie sofort via Google+, Facebook, Instagram, E-Mail, Dropbox und viele andere Weisen zu teilen. Für Menschen wie mich, die von Terminen schnell Fotos in die Redaktion schicken möchten, ist sie auch ein idealer Begleiter im Beruf. Allerdings ist die Galaxy Camera mit einem Straßenpreis von rund 550 Euro noch recht teuer.
[Update] Damit Ihr die Qualität der Kamera besser beurteilen könnt, habe ich einige unbearbeitete Original-Fotos in Dropbox freigegeben:
Pro:
- Gute Bildqualität
- Robuste Verarbeitung
- Viele Funktionen
- Einfache Menüführung
- Tolles Display
- Starker Prozessor
- Extrem viele Möglichkeiten, Bilder und Videos zu teilen
Contra:
- Hoher Preis
- kleiner interner Speicher
- Hohes Gewicht
Technische Spezifikationen:
- Sensor: 16,3 Megapixel 1/2.3" BSI CMOS
- Objektiv: Samsung, Lichtstärke F2,8 (Weitwinkel) – F 5,9 (Tele)
- Brennweite: F = 4,1 bis 86,1 mm (entsprechend 23 - 483 mm Kleinbild), 21-fach optischer Zoom
- Display: 12,1 cm (4,77"), HD Super Clear Touchscreen,
- Auflösung: 1280 x 720 Pixel
- ISO: Auto, 100, 200, 400, 800, 1.600, 3.200
- Netzwerk 3G (HSPA+ mit bis zu 21 MBit/s)
- Prozessor: 1,4 GHz Quad-Core
- Betriebssystem: Android 4.1
- Speicher: Ca. 8 GB interner Speicher + Kartenslot: microSD (bis zu 64 GB kompatibel), micro SDHC, micro SDXC
- Bildformat: JPEG 16M, 14M, 12M, 10M, 5M, 3M, 2M, 1M
- Videoformat: MP4 (MPEG4/AVC/H.264, Audio: AAC), Full HD 1.920 x 1.080 (30 fps), Slow Motion 768 x 512 (120 fps)
- Konnektivität: WLAN 802.11 a/b/g/n (2,4 GHz + 5 GHz), Wi-Fi Direct, Bluetooth 4.0, Micro-HDMI 1.4
- Video Out
- GPS
- Batterie: 1.650 mAh Lithium-Ionen
- Abmessungen: 129 x 71 x 19,1 mm
- Gewicht: ca. 300 g
- Micro-HDMI 1.4
- A-GPS, Glonass
- Besonderheiten: Voice Control, Slow Motion Video, Social Sharing Widgets
Fotos: Klaus Wedekind
Vergleicht einfach mal alle Specs mit einer normalen Kamera und ihr wisst warum sie so teuer ist...
nur weil das teil in der lage ist android os zu benutzen soll man gleich 200-300€ mehr dazuzahlen? Sry das ist wohl ein schlechter witz! Für den preis kann ich mir 2-3 kameras mit gleicher leistung kaufen -.- irgendwie werden die neuen sachen auch immer teurer und die hersteller fragen sich auch noch warum die verkaufszahlen so niedrig sind :P Ich kauf mir auch kein polo, dass irgendwann 20000€ mindestens kostet
@klaus
ist ziemlich komisch sowas immer! vielleicht die rache für das nexus 4 was hier ja um die 550€ kosten soll :D aber schlechtes rache gerät...
Klingt ganz interessant. Fehlt nur noch die Option zum telefonieren:-)))))
@Sascha Im deutschen Saturn kostet sie 599 Euro.
wo kauft ihr die kamera bitte für 550 Euro?
In Österreich im Saturn 399€, bzw. 299€ wenn man sie mit der 3 SuperSIm nimmt und die ist Bindungsfrei
@mega Einen genauen Wert kann ich dir nicht nennen, ich fand aber, dass sie recht schnell auslöst. Nicht so zackig wie meine Spiegelreflexkamera, aber für eine Kompakte ist sie ziemlich gut. Wie ich geschrieben habe, ist sie bei schnellen Bewegungen etwas überfordert, weshalb ich da gleich die Serienbildfunktion eingesetzt habe.
Wie schnell löst das Teil denn aus?
Hört sich ganz gut an, der Bildschirm hat ne ordentliche Auflösung aber... der Preis!!! Völlig unakzeptabel. Für unter 150 EUR bekommt man normale Kameras mit gleicher Auflösung und gleichem Sensor, optischem und elektronischem Bildstabilisator von Samsung als WB-100 mit 26fach-opt.-Zoom und 16 MPixel oder von Praktica 16Z21S mit 21 fach Zoom, auch die 16Megapix aber lichtstäkerem Objektiv. Und für die Android-Funktion ohne Telefon 400 Euro mehr? Das ist die Sache doch nicht Wert. Für 200 EUR könnte man sichs überlegen. Für unter 300EUR kriegt man schon ne Nikon P510 mit 42fach Zoom, HDR und eingebautem GPS.
Teuer ...
Denke 299.- ist wohl ein spitzen Preis.
In Österreich zu bekommen, inkl 1GB Internet pro Monat kostenlos.
Kein Vertrag, offen für alle Netze
Bin mir nicht sicher, ob diese Kamera die ambitionierteren „Kompakt-Nutzer” trifft, die so viel Geld hinlegen wollen. Nicht zuletzt, weil das Wort „kompakt“ aus Nutzersicht eher für „klein handlich und drin was man braucht“ steht als für „möglichst viel drin und mal sehn wie groß es wird“.
Ich selbst besitze eine Systemkamera, ein Galaxy Note 2 und eine Kompakte von Fujifilm, die Finepix F800EXR.
Das Smartphone macht nette Partybilder (draufhalten, auslösen, überraschen lassen). Mehr auch nicht.
Da gute Fotos nicht unbedingt von der Technik sondern maßgeblich auch von der Situaltion und dem Fotografen abhängig sind, kann man natürlich auch damit das eine oder andere gute Bild einfangen. Klaro. Vom Hocker gerissen wird man von den Smartphone-Bildern – nicht zuletzt aufgrund der bauartbedingten Optik – aber nur ganz selten und eher zufällig.
Meine Kompakte, die Fuji, ist wie das Smartphone immer dabei. Das Ding stört nicht, weil es wirklich noch klein zu nennen ist – trotz beeindruckender technischer Daten (ähnlich derer der hier vorgestellten Samsung-Knipse).
Die Fuji ist im Augenblick „schußbereit“ (in der Zeit, die man braucht um sie hoch zu zu nehmen und auf das Display zu schauen, ist auch die Optik mit leisem Surren ausgefahren und man kann den Auslöser drücken).
Einziger Wermutstropfen: Der Zoomhebel ist nicht sehr präzise handzuhaben. Alles in Allem sind die damit gemachten Bilder aber, um es kurz und knapp zu sagen, einfach verblüffend. Auch in wirklich schwierigen Situationen spielt die Technik der Kleinen mit den Muskeln und zaubert wirklich brauchbare Bilder auf die Speicherkarte.
Was mir an einer Kompakten wirklich wichtig war, war der Bildstabilisator (wer mit einer Systemkamera ohne guten Stabilisator schon mal versucht hat mit ner „langen Tüte“ Bilder aus der Hand zu schießen, weiß was ich meine; und gerade kleine Kameras lassen sich bei ungünstigen Lichtverhältnissen nur schwer ruhig genug halten).
Da der Stabilisator der Fuji auch im Videomodus hervorragend funktioniert, kann man damit problemlos Filmchen drehen ohne dass dem Zuschauer beim Betrachten auf der Leinwand oder dem Groß-TV schlecht wird. Die Videos wirken alleine deswegen schon professioneller, weil ruhige „Kamerafahrten“ aus der Hand ohne viel Übung möglich sind.
Da meine Kompakte eben kompakt ist (sprich: klein), ist auch das Display nur der übliche 3 Zöller (klein und großes Display geht ja wohl auch irgendwie nicht). Auf der anderen Seite: Das kleine Display benötigt weniger Strom!
Womit wir bei den Akkus wären. Bei Amazon habe ich 2 Ersatzakkus von einem Fremdhersteller erworben: Pro Stück ca. 5 Euro (google: FNP-50). Die Dinger sind so klein, dass ich einen davon stehts in meinem Portemonnaie habe. Bisher mußte ich noch nie wegen „Saftmangel“ auf ein Foto verzichten. Auch nicht, wenn die Kleine mal eine Zeit Pause hatte weil meine „Dicke“ dabei war und dann natürlich auch genutzt wurde.
Obwohl: Die kleine Kompakte ist so schnell gezückt und einsatzbereit, und so gut unauffällig in der Hand zu halten (eine große Männerhand kann sie fast komplett verbergen, nur die Optik schaut dann bei mir zwischen Zeige- und Mittelfinger heraus), dass sie – die Kleine – oft als Erste zum Schuss kommt (es sei denn ich habe das Dickschiff gerade einsatzbereit in der Hand).
Das Samsung-Gerät ist sicher ein feines Stück Technik, ja. Und Vielen wird die Knipse sicher gute Dienste leisten.
Ob ausgesprochene Hobbyfotografen (oder gar Profis) sich so etwas anschaffen? Da bin ich eher skeptisch. Vielleicht aus Neugierde, zum Spielen, zum Ausprobieren. Sicher nicht weil das Gerät sonderlich praktisch ist (zu groß, zu unhandlich, die Technik bringt keine wirklichen Vorteile; im Sonnenlicht auf dem Display die richtigen Einstellungen zu suchen wird schnell zum Abenteuer – da gehören Knöpfe für die wichtigsten Einstellungen her!).
Und Connectivity? WLan? Das haben Andere auch. Auch meine Fuji (mit einer kostenlosen Software von Fuji kann ich Bilder auf mein Smartphone beamen – ohne am WLan-Netz angeschlossen zu sein; schön zum Spielen und selten wirklich nützlich).
Nur: Die schnellste Funk- oder Drahtübertragung (USB) kann mit dem Wechseln des Speichersticks nicht mithalten. Da hat man unter Umständen in ein paar Sekunden 64 Gigabyte von einem Gerät zum anderen übertragen.
Sollte Samsung jedoch auf die verwegene Idee kommen und einen richtigen Sucher in die Kamera einzubauen, bin ich einer der Ersten die das Ding dann kaufen werden! Denn dann hätte ich als ambitionierter Fotograf einen guten Grund nen fetten Batzen Geld für ein neues Spielzeug auszugeben.
Wie hier in den Beiträgen schon angeklungen ist, bleibt noch abzuwarten ob es Apps geben wird, die die Verschmelzung von PDA und brauchbarer Kamera zum Muss werden lässt.
Ein super Preis für das Gerät und die Bildqualität ist auch ok!
Natürlich würde ich meine große Canon für die anspruchsvollen Fotos nehmen und dazu noch eine Blitzanlage plus drei Assis zum halten der Reflektoren und eine Maskenbildnerin. Aus dem Blickwinkel des Studiofotografen ist jede Kritik an der Bildqualität zu verstehen.
Aber das Teil hat eine andere Zielgruppe. Man kann damit Surfen wie mit einem Galaxy S3 oder iphone für 600-700 €, man kann Fotos in der Qualität einer 300 € Kompaktkamera wie der Panasonic DMC-TZ 31 machen.
Und alles in einem Gerät ist einfach überzeugend. Gerade für die schnelle Berichterstattung von einem Event, Livestreaming in HD einer Konferenz oder als die beste Kamera der Welt: Das ist die, die man dabei hat! Und das macht man bei dieser Kamera schon wegen der Funktion als Tabletcomputer.
Betrachtet die Samsung Camera einfach als Galaxy S3 mit Zoomobjektiv und schon kommt ihr zu einer ganz anderen Bewertung oder hat von euch schon jemand die Bildqualität seines Telefons mit einer Canon 5D Mark III verglichen?
Wie lang hält eigentlich der Akku? Ich trag immer eine Kompaktkamera mit mir herum und benütze Sie alle heiligen Zeiten einmal. Da will ich mich nicht mit dem Ladestand des Akkus beschäftigen müssen. Kann mir nicht vorstellen, dass der besonders lang (sprich mehrere Wochen bis Monate) hält, wenn die Kamera auf Standby ist. Ganz ausschalten wird aber wahrscheinlich einen Bootvorgang von mehreren Sekunden nach sich ziehen, kommt also auch nicht in Frage.
Ich halte das ganze Konzept für nicht sehr sinnvoll. Wenn ich wirklich die Bilder sofort raufladen will, dann steck ich die Speicherkarte meiner Kompakten in mein S3 und lad rauf. Und Fotoapparate mit W-LAN gibts ja dafür auch schon.
Zur Bildqualität wurde ja eh schon massenhaft kommentiert. Grundsätzlich gilt, dass eine kleine Superzoomkamera nie besonders gute Fotos produziert.
Nun, die Daten sprechen für sich. Ein Kamera mit 16,3 Megapixel 1/2.3" Sensor und einer Brennweite von maximal 483mm KB äquivalent, kann keine "guten" Fotos machen. Auch für Samsung gelten die Grenzen der Physik. Die Daten garantieren strakes Rauschen und Lichtschwäche. Die Testfotos sind übrigens recht bescheiden. Der Preis ist aber schlichtweg ein Witz. Für das Geld bekomme ich eine Einsteiger DSLR die diesem Spielzeug restlos überlegen ist, was die optischen Eigenschaften angeht. Und Knippskästen mit 1/2.3" Sensor und einem ähnlichen Brennweitenbereich gibt es für weniger als die Hälfte des Preises. Obendrein ist das Gerät auch noch pothässlich und vereint eher die Nachteile von Kamera und Smartphone in sich. Wer schöne Fotos machen will sollte lieber die Finger von dieser Kuriosität lassen. Das ist eher etwas für Leute die keine Ahnung von Fotografie haben und auf "Lifestyle-Gadgets" stehen.
Klaus, ein interessanter Beitrag.
Ich kann mir aber eine Bemerkung zu Deinen Obsttellern nicht verkneifen:
die Bildqualität der getesteten Kamera ist doch im Vergleich mit der EINSTEIGER SLR katastrophal. Was natürlich auch zu erwarten war...
Samsung hat hier aus meiner Sicht absolut dummes Zeug gemacht. Was sollen
16,3 Megapixel auf einem kleinfingernagelgroßen Chip?
Natürlich kauft sich kein ernsthafter 'Fotografierer' diese Kamera, aber ich bin mir sicher, dass das Konzept ein großer Erfolg wird.
Wenn Samsung jetzt noch eine Telefonfunktion einbaut....ich würde mir das Ding auch ans Ohr halten.
Bleibt für mich nur noch die Frage, wo der Preis z.B. des S3 Smartphones herkommt, wenn die Burschen die ungleich aufwändigere Galaxy Kamera für 550.- € anbieten.
Für den Preis ist das Teil wohl eher ein völliger Fail. Da bekommt man schon kleine DSLRs und (wenns kleiner sein soll) Systemkameras bzw. High-End Kompakte mit 1 Mio. mal besserer Bildqualität. Selbst die Nikon Android-Cam ist um einiges billiger (und trotzdem noch zu teuer). Da reist es das 3G, der Zoom und die nicht mal eine halbe Blende bessere Optik auch nicht wirklich. Ich denke, wenn man zu viel Geld hat, kann man das auch schöner versenken.
Macht lieber Bilder mit dem Smartphone (auch nicht so sehr viel schlechter) oder kauft was Richtiges! (Meine Meinung)
Ja, tut mir leid, aber wie du gesehen hast, bin ich auf einen Gutschein-Preis hereingefallen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass nach Weihnachten der Preis sehr schnell in Richtung 400 Euro rutscht - und dann schlage ich vielleicht auch zu.
@Klaus, schade... nun doch 550€ . Ich habe wirklich an einen kauf geliebäugelt und intensiv nach den Preis geschaut. Daher wunderte mich die 450. Nun hätte ja trotzdem sein können. Vielleicht später mal.
Adrian, die von dir genannten Kompakten sind in einer etwas anderen Klasse anzusiedeln. Preislich liegen sie gleichauf mit der Galaxy, da sie alle schon Nachfolger haben.
Und sie sind allesamt keine "Superzoomer".. und gerade das Objektiv macht eine Kompakte bzw. eine Kamera an sich so teuer.
Und was die Bildqualität angeht.. davon mache ich mir grundsätzlich lieber selber ein Bild..
Aber das Bild mit den qualmenden Reifen ist von den Bildern hier das einzige mit fragwürdiger Qualität. Sieht für mich auch stark nach aufgefüllten Bildpunkten aus (Digitale "Vergrößerung")..
Die Galaxy wird natürlich noch durch die zusätzliche Technik teurer..
Danke für den schönen Artikel. War sehr aufschlussreich - für mich in Kombination mit der Android-Flexibilität (Apps) ein hochinteressantes Produkt. Gruß