Geekom Mini IT 11 im Test: Dieser Mini-PC schneidet 4K-Videos!
Mit dem Mini IT 11 bietet Geekom seinen leistungsstärksten Mini-PC an. In einem Format, das locker in den Rucksack passt, platziert der Hersteller einen leistungsstarken i7-Prozessor der 11. Generation, bis zu 16 Gigabyte DDR4-RAM und eine schnelle NVM-SSD. Aber sorgt das kleine Gehäuse im Alltag für Probleme und reicht die Leistung auch für Videoschnitt und Games? Finden wir's im Test heraus!
Pro
- Knackiges Arbeitstempo dank i7-Prozessor (je nach Konfiguration)
- Sehr kompakt und transportabel
- Windows 11 Pro ohne Bloatware enthalten
- Solide Anschlussvielfalt
Contra
- Nur eingeschränkt aufrüstbar
- Lüftersteuerung ein wenig unruhig
- Kein Betrieb via USB-C-Stromversorgung
- Günstige SSD ohne DRAM
Kurzfazit & Kaufen
Unser Testeindruck zum Geekom Mini IT 11: Ein wirklich leistungsstarker und vor allem gut konzipierter Mini-PC. Positiv hervorzuheben ist dabei die solide Aufrüstbarkeit dank Slot für 2,5-Zoll-Speicherplatten sowie die hohe Anschlussvielfalt mit aktuellen Standards. Ob sich der Kauf eines Mini-PCs lohnt und ob zu diesem Preis nicht der Kauf eines größeren Modells mit dedizierter Grafikkarte sinnvoll ist, solltet Ihr aber unbedingt vorher klären!
Entscheidet Ihr Euch für den Geekom Mini IT 11 werden in unserer Konfiguration mit Intel Core i7, 512 Gigabyte SSD und 16 Gigabyte RAM im Angebot knapp 620 Euro fällig. Günstigere Varianten gibt es bereits mit i5, 256 Gigabyte SSD und 8 Gigabyte RAM – alle Modelle findet Ihr auf der + Homepage des Herstellers. Zur Veröffentlichung dieses Testberichts bietet Geekom eine Rabatt-Aktion für die Speichervarianten mit 512 Gigabyte und 1 Terabyte Speicherplatz an. Über die nachfolgenden Links kommt Ihr direkt zu den Angeboten – als kleine Zugabe legt Geekom noch eine zusätzliche Tragetasche mit in den Lieferumfang.
Dieser Testbericht ist im Rahmen einer Kooperation mit dem Hersteller Geekom entstanden. Auf meine Meinung oder die genauen Inhalte des Reviews hatte Geekom dabei keinen Einfluss.
Design & Anschlüsse
Mit Abmessungen von 117 x 112 x 45,6 Millimetern passt der Geekom Mini IT 11 bequem in Rucksäcke oder sogar Handtaschen. Dennoch verfügt das kleine Setup über ein SD-Karten-Lesegerät, HDMI, Mini-DP sowie fünf USB-Anschlüsse. Anders als im günstigeren Geekom Mini Air 11 macht sich der integrierte Lüfter im Alltag aber deutlich mehr bemerkbar.
Gefällt:
- Sehr portabel
- Solide Anschlussvielfalt
- Findet dank VESA-Halterung auch an Monitoren platz
Gefällt nicht:
- Eingeschränkte Erweiterbarkeit
- Lüftergeräusche deutlich wahrnehmbar
Mit einer Gehäusedicke von 45,6 Millimetern ist der Mini IT 11 ein wenig dicker als der günstigere und leistungsschwächere Mini Air 11. Geekom nutzt den zusätzlichen Platz und bietet Euch die Möglichkeit, Festplatten und SSDs im 2,5-Zoll-Format nachzurüsten. Obwohl der IT 11 ein wenig dicker ist, bleibt er überaus portabel – in Rucksäcken oder Handtaschen sollte der PC locker Platz finden.
Alternativ könnt Ihr den Mini IT 11 auch an Eurem Monitor installieren und somit Euren eigenen All-in-One-PC zusammenstellen. Da der PC allerdings auf eine eigene Stromquelle zurückgreifen muss, müsst Ihr dabei zwei Steckdosen einplanen. Erfreulicherweise ist eine passende VESA-Monitorhalterung zum Verbinden des Monitors und des Mini-PCs im Lieferumfang enthalten.
Was bei dieser Installation allerdings deutlich schwerer wird, ist das Anschließen von USB-Zubehör oder Kopfhörern. Denn wie bei einem herkömmlichen PC teilt Geekom die Anschlussvielfalt entlang der Seiten auf. Die Verteilung sieht dabei wie folgt aus:
- Vorne
- 1x USB 3.2 Gen 2 im USB-C-Format
- 1 x 3,5mm Kopfhöreranschluss
- Knopf zum Anschalten
- Linke Seite
- 1 x SD-Karten-Lesegerät
- Rechte Seite
- 1 x Kensington Schloss
- Hinten
- 1 x USB 3.2 Gen 2 im USB-C-Format
- 2 x USB 4 im USB-A-Format
- 1 x RJ45 Ethernet-Anschluss
- 1 x HDMI 2.0-Anschluss
- 1 x Mini-DisplayPort-Anschluss
- 1 x DC-Buchse
Mir persönlich reicht die Anschlussvielfalt im Alltag aus und stellt im Vergleich zu meinem MacBook Air aus 2021 sogar ein dickes Upgrade dar. Allerdings schließe ich sowohl meine Maus als auch meine Tastatur per Bluetooth an. Nutzt Ihr kabelgebundene Peripherie fallen zwei USB-Anschlüsse auf der Rückseite schon einmal weg. Wer dann noch eine Festplatte per USB-A anschließen will, muss vorübergehend umstecken – oder auf einen USB-Hub zurückgreifen.
Kabellos gibt es im Vergleich zum günstigeren Modell das Upgrade auf Bluetooth 5.2 und WiFi 6. Wollt oder müsst Ihr den Speicher des Mini-PCs erweitern, gelingt das beim Massenspeicher über 2280 M.2 SATA und beim Arbeitsspeicher über DDR4-SO-DIMM. Zusätzlich könnt Ihr SATA-Festplatten im 2,5-Zoll-Format für den Massenspeicher einbauen. Beim Arbeitsspeicher sind bis zu 64 Gigabyte RAM drin.
Software & Treiber
Der Mini IT 11 kommt ab Werk mit Windows 11 in der Pro-Version. Der Hersteller wirbt allerdings auch damit, dass Ihr ein Dual-Boot-Setup mit beispielsweise Linux konfigurieren könnt. Vorinstallierte Software oder spezielle Treiber gibt's nicht!
Gefällt:
- Keine Bloatware oder Treiber-Chaos
- Windows 11 Pro im Lieferumfang enthalten
Gefällt nicht:
- Produktschlüssel aufgrund von OEM-Installation nicht übertragbar
Startet Ihr den Geekom Mini IT 11 zum ersten Mal, begrüßt Euch Windows 11. Die Einrichtung ist selbsterklärend und hier beweist Microsoft, wie einsteigerfreundlich das Betriebssystem in den letzten Jahren geworden ist. Neben des geführten Setups überzeugt Windows auch mit einem frischen Design samt zentrierter Taskbar, einem integrierten Schutz gegen Schadsoftware und einer noch immer unerreichten Vielzahl an Programmen und Apps.
Während man sich vor einigen Jahren beim Aufsetzen neuer PCs noch mit der Installation von Treibern herumschlagen musste, entfällt dies bei der installierten OEM-Version von Geekom. Lediglich Codecs für die Wiedergabe von Videos oder Treiber für Peripherie wie Mäuse oder Tastaturen müsst Ihr nach dem ersten Start installieren.
Sehr positiv ist zu guter Letzt – Windows 11 ist an dieser Stelle zu komplex, um alle Vor- und Nachteile zu eruieren –, dass Geekom auf die Installation von Bloatware verzichtet. So müsst Ihr keine überflüssigen Programme installieren und könnt direkt mit der Installation der Software starten, die Ihr wirklich benötigt. Eine gute Überleitung, um über die Performance des kleinen PCs zu sprechen.
Leistung & Komponenten
Den Mini IT 11 könnt Ihr vor dem Kauf mit verschiedenen Komponenten konfigurieren. Für unseren Test stand uns die leistungsstärkste Variante mit Intel Core i7-1195G7 aus der 11. Prozessorgeneration zur Verfügung. Ohne dedizierte Grafikkarte greift Ihr auf die Onboard-GPU Intel Iris XE G7 zurück – als SSD steht Euch eine Lexar NM620 mit 512 Gigabyte zur Verfügung. Der Arbeitsspeicher ist mit 16 Gigabyte konfiguriert.
Gefällt:
- Flotter i7-Prozessor
- Schnelles Arbeitstempo bei Office-Anwendungen
- 4K-Videoschnitt, Bildbearbeitung und Gaming möglich
Gefällt nicht:
- Günstige SSD ohne DRAM
- Prozessor fest verlötet
- Lüftersteuerung ein wenig nervig
In der Konfiguration mit Intel i7 ist der Mini IT 11 deutlich flotter unterwegs als sein kleiner Bruder, den wir vor einigen Monaten im Test hatten. Der verbaute i7-1195G7 entstammt dabei der 11. Prozessorgeneration Intels und gilt laut Notebookcheck als einer der leistungsstärkeren Prozessoren für Notebooks und Convertibles aus dem Jahr 2021. Hier stoßen wir leider auf eine erste Einschränkung des kleinen Gehäuses.
Denn schließlich ist der Mini IT 11 weder ein Notebook noch ein Convertible – und muss somit auch nicht im Akkubetrieb arbeiten. Die Vorteile der Energieeffizienz bringen somit im Geekom-PC vergleichsweise wenig. Der i7-1195G7 ist zudem nur mit vier Prozessorkernen ausgestattet, die mit 2,9 Gigahertz getaktet sind. Im Boost erreichen diese kurzzeitig bis zu 5 Ghz – dauerhaft ist diese Leistung ab Werk aber nicht zu erwarten. Overclocking empfiehlt sich aufgrund des kleinen Lüfters im Mini-PC auch nicht wirklich.
Im Büroalltag ist die Leistung aber vollkommen ausreichend. Wer mit dem Mini IT 11 im Internet surfen, Dokumente schreiben und Dateien verwalten will, der wird von Ladezeiten nicht mehr viel mitbekommen. Apps und Programme öffnen ohne spürbare Verzögerung und selbst der speicherintensive Google Chrome Browser zwingt die Konfiguration nicht in die Knie. Wie zu erwarten gerät man allerdings schnell an die Grenzen der Onboard-Grafik.
Benchmark-Tabelle
Test | Ergebnis |
---|---|
Geekbench 5 | 17.434 |
AS SSD Benchmark 2.0 lesend | 2.799,02 Mb/s |
AS SSD Benchmark 2.0 schreibend | 2.238,32 Mb/s |
Kopiergeschwindigkeit SD-Reader mit SanDisk-SD | bis 90 Mb/s |
Zu meinem Berufsalltag gehören Programme wie Adobe Lightroom und Photoshop dazu. Und hier muss ich deutlich längere Ladezeiten in Kauf nehmen als etwa bei meinem MacBook Air mit M1-Prozessor. Vor allem die neuen KI-Funktionen zur Erkennung von Objekten oder zum automatischen Füllen von Bildinhalten bringen den kleinen PC an die Leistungsgrenze. Das ganze dauert spürbar lange und ist zudem sogar hörbar.
Denn der Lüfter des Mini IT 11 dreht häufig und recht laut auf. Er erinnert mich an einen lauten Notebook-Lüfter und ist dabei ein wenig sprunghaft. Statt ab einer bestimmten Workload permanent zu laufen, fährt er immer wieder hoch und runter. Das Lüftergeräusch verschwindet also kaum im Hintergrund. Wer absolute Ruhe beim Arbeiten benötigt, ist mit einem lüfterlosen Modell womöglich besser bedient.
Weitere Nachteile habe ich bei der verbauten SSD feststellen können. Diese erreicht im Benchmark zwar solide Schreib- und Lesegeschwindigkeiten, Details gibt's in der Benchmark-Tabelle, beim Blick aufs Datenblatt ergeben sich aber konzeptuelle Probleme. Denn die verbaute Lexar NM620 ist eine absolute Einsteiger-SSD, die beim Release nur knapp 60 Euro kostete.
Daher wird sie vom Hersteller ohne DRAM gefertigt. Ein wenig vereinfacht muss die SSD den Flash-Speicher bei Zugriffen auf bestimmte Dateien immer neu durchsuchen und kann sich ohne DRAM nicht merken, wo die benötigten Datenpakete abzurufen sind. Das geht nicht nur auf Kosten der Arbeitsgeschwindigkeit, es sorgt zudem auch für einen höheren Verschleiß. Bei einem fast 800 Euro teuren PC, muss ein derart harter Sparkurs trotz Mini-Dimensionen nicht unbedingt sein.
Insgesamt ist das Leistungsniveau für einen kompakten PC jedoch angemessen. Sogar überrascht war ich davon, dass ich mit einigen Rucklern sogar 4K-Videomaterial ohne die Erstellung von Proxy-Dateien – dabei werden vereinfacht Mini-Versionen von Videos als Platzhalter zum Schneiden erstellt – bearbeiten konnte. Davinci Resolve 11 begann erst dann zu ruckeln, als ich die Dateien auch noch farbkorrigiert und mit animierten Titeln versehen hatte. Für einfache Schnittprojekte reicht die Leistung aber aus.
Noch ein Test aus Interesse: Ja, Ihr könnt mit dem Mini IT 11 zocken! Für meinen Test habe ich Counter Strike: Global Offense installiert, das sich an einem Full-HD-Monitor prompt auf sehr hohe Grafikeinstellungen selbst konfigurierte. Dank Onboard-Grafik gab's hier jedoch ordentlich Ruckler, mit hohen Grafikeinstellungen sieht das Spiel noch immer hübsch aus und lief dann auch ruckelfrei. Bei Bedarf wird der IT 11 also auch zur kompakten Spielekonsole für Indie-Titel oder ältere AAA-Games.
Stromversorgung
Ein Vorteil von Mini-PCs: Sie sind in der Regel stromsparender als Desktop-PCs mit integriertem Netzteil. Letzteres sitzt beim Mini IT 11 zwischen Steckdose und DC-Port und ist für knapp 90 Watt ausgeschrieben. Ein Betrieb über Powerbanks ist nicht möglich, auch Monitore können den PC nicht per USB antreiben.
Gefällt:
- Geringer Stromverbrauch
- Dauerbetrieb vom Hersteller geprüft
Gefällt nicht:
- Kein Betrieb über USB-C möglich
Mit einer Netzteil-Leistung von 90 Watt ist der Geekom Mini IT 11 stromsparender als ausgewachsene Desktop-PCs. Leider konnte ich den Stromverbrauch nicht direkt an der Steckdose messen, da ich den Mini-PC während einer Reise in der Heimat getestet habe. Das Analysetool Open Hardware Monitor zeigte beim 30-minütigen Rendern eines Videos allerdings durchgehend nur etwa 26 Watt an. Maximal soll die Einheit aus CPU und GPU 30 Watt verbrauchen.
Da sowohl die Komponenten als auch die Leistung vergleichbar zu einem Notebook ist, ergibt sich jedoch ein Nachteil gegenüber modernen Laptops. Denn viele Hersteller vertrauen mittlerweile auf USB-C für die Stromversorgung. Mit einem passenden Bildschirm kann man diese dann sowohl Anschließen als auch Aufladen – für die Zukunft wäre das noch ein praktischer Usecase für Geekoms Mini-PCs. Der Mini IT 11 muss aktuell aber samt Netzteil an die Steckdose.
Abschließendes Urteil
Mein Eindruck nach vielen Stunden im Test ist zwiegespalten – und dafür kann der charmante, kleine Mini IT 11 von Geekom nicht viel. Denn der chinesische Hersteller schraubt hier einen wirklich performanten, transportablen und hochwertigen Computer zusammen. Wer auf dem Schreibtisch wirklich Platz sparen will oder sich einen reparierbaren All-in-one-PC zusammenschrauben will, der bekommt für knapp 620 Euro ein sehr gutes Gesamtpaket. Als Kritikpunkte bleiben dabei nur ein recht unruhiger Lüfter und eine eher unflexible Stromversorgung per DC-Input zurück. Der Einsatz einer günstigen SSD ohne DRAM ist für diesen Preis ebenfalls zu kritisieren.
Sehr positiv muss ich Geekom das Mitliefern einer Windows-11-Pro-Lizenz ohne jegliche Bloatware anrechnen. Generell wirkt der IT 11 hochwertig, gut konzipiert und in der Zusammensetzung der Hardware sehr sinnvoll designt. Vor allem im Office-Betrieb sowie bei grundlegenden Arbeiten in der Bildbearbeitung und im Videoschnitt ergibt sich ein knackiger und angenehmer Workflow.
Leider kommt der Mini IT 11 als Mini-PC aber mit einigen Nachteilen im Vergleich zu größeren PCs. So ist die CPU fest verlötet, Ihr könnt keine dedizierte Grafikkarte einbauen und auch die kompakten Standards für RAM und SSDs können beim Aufrüsten teuer werden. Wer also nicht unbedingt einen PC braucht, der in die Hosentasche passt, ist in meinen Augen bei Modellen mit Micro-ATX-Mainboard besser beraten.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Deiner Zustimmung wird hier ein externer Inhalt geladen.
Mit Klick auf den oben stehenden Button erklärst Du Dich damit einverstanden, dass Dir externe Inhalte angezeigt werden dürfen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Mehr Infos dazu findest Du in unserer Datenschutzerklärung.