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Hatch: Ist die Spiele-Flatrate der Angry-Birds-Macher ein Gamechanger?

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© Hatch

Nun bin ich zwar kein Hardcore-Gamer, aber das eine oder andere durchgezockte Spiel hat mich bei Google Play Games auf Level 27 katapultiert. Weil ich aber nicht allzu viel Zeit habe, liegen auf meinem Smartphone eine Menge installierter Spiele, die ich nur selten starte. Die nehmen wertvollen Platz weg. Deinstallieren möchte ich sie aber auch nicht, weil ich sie ja bei Zeiten noch durchspielen möchte und dann keine Lust habe, mitunter mehrere Gigabyte an Daten neu zu laden.

Hatch - eine Ausgründung von Rovio, den Machern von Angry Birds - soll das ändern. Der Dienst Hatch ist eine Streaming-Flatrate für Spiele. Der Clou: Ihr müsst die Spiele nicht herunterladen, sondern die nötigen Daten werden über eine Internetverbindung gestreamt. Der Vorteil ist dann also, dass Ihr ein Spiel sofort starten könnt und nicht auf einen langwierigen Download warten müsst. Im Idealfall ist darüberhinaus auch der interne Speicher des Smartphones entlastet.

Hatch wird eine große Auswahl an Spielen anbieten, zum Start sollen beispielsweise République, Monument Valley und Leo's Fortune für Spielspaß sorgen. Hatch will aber mit Klasse statt Masse auftrumpfen, sodass die Auswahl bei Hatch wohl klein (verglichen mit dem Play Store), aber fein sein wird. Interessant ist, dass Hatch über nicht näher erläuterte Zusatz-Funktionen im Single-Player-Modus verfügen soll: Es werde möglich sein, in Single-Player-Spielen andere Spiele als Coop-Partner einzubeziehen. Vielleicht kann ja ein Freund dabei helfen, eine knifflige Passage zu meistern.

Los gehen soll es mit einem geschlossenen Beta-Test irgendwann in der ersten Hälfte des Jahres 2017. Auf der Hatch-Webseite könnt Ihr Euch vormerken.

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Hatch will mit Qualität punkten / © Hatch

Unklar ist derzeit noch das Finanzierungsmodell von Hatch. Eine allgemeine Abo-Gebühr scheint es zunächst nicht zu geben, stattdessen sollen Werbung und Sponsoring für Einnahmen sorgen. Dennoch ist von einem Premium-Abo die Rede, das weitere Inhalte freischalten soll. Auch technisch ist nicht vollständig bekannt, wie Hatch ablaufen wird. Wird die Grafik in der Cloud berechnet oder streamt Hatch lediglich Game-Inhalte, die dann mittels des Grafikchips berechnet werden?

Schon heute gibt es den einen oder anderen Flatrate-Dienst für Spiele: Für Android ist hier insbesondere Amazon Actually Free zu nennen: Hier gibt es eine wechselnde Auswahl an Spielen, die kostenlos gezockt werden können. Hier entfällt aber der Datenstreaming-Aspekt. nVidia hat mit Geforce Now ein Spiele-Abo in petto, dass für Besitzer eines nVidia-Gerätes für 9,99 Euro im Monat Zugriff auf viele PC-Spiele bietet - dabei erfolgt die Grafikberechnung in der Cloud. 

Hatch klingt eigentlich auf den ersten Blick ziemlich spannend und ich werde den Dienst so bald wie möglich ausprobieren. Zweifel bleiben aber bestehen: Mobiles Datenvolumen ist knapp, sodass ich mich frage, ob letztlich nicht doch eine Menge Daten auf dem Smartphone landen müssen - womit das zu Beginn skizzierte Problem nicht gelöst wäre. Und: Brauchen wir Android-Spieler unbedingt einen Spieledienst wie Steam? Steam brachte ja den PC-Gamern den Download als Verteilungsmedium. Auf mobilen Plattformen ist dies dank Play Store oder App Store aber ohnehin schon Standard, sodass der Vorteil entfällt.

In den vergangenen Jahren sind Free-to-Play-Titel richtig durchgestartet. Diese erfordern meist jedoch den Kauf von zusätzlichen Ressourcen via In-App-Kauf, sodass Spieler im Endeffekt oft viel Geld bezahlen müssen. Hatch wird offenbar zumindest auf diesen Mechanismus verzichten, was ich sehr begrüße.

Die zusätzlichen Mehrspielerfunktionen stellen aus meiner Sicht eine interessante Möglichkeit dar, mehr Leben in Single-Player-Spiele zu bringen. Hatch spricht selbst davon, dass der Dienst ein Gamechanger werde - das aber bleibt abzuwarten.

Könnt Ihr Euch für die Idee von Hatch begeistern oder glaubt Ihr nicht, dass eine Spiele-Flatrate für Android Erfolg haben kann?

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Zu den Kommentaren (3)
Hans-Georg Kluge

Hans-Georg Kluge
Redakteur

Hans-Georg schreibt seit Mai 2016 über Apps, Hardware und andere Neuigkeiten aus dem Android-Universum. Derzeit ist er mit seinem Galaxy S7 immer auf der Suche nach der neusten App, mit der er sich die Zeit vertreiben kann. Aber ist denn alles Android was glänzt? Nö, denn er hat auch so manche Stunde mit Windows Phone und iOS verbracht. Dennoch ist er immer zu Android zurückgekommen, weil ihm die Plattform die meisten Möglichkeiten bietet.

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3 Kommentare
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  • 18
    Luk As 02.12.2016 Link zum Kommentar

    Gerade wenn ich KEIN Internet habe, zocke ich mal, deswegen nix für mich.


  • 35
    Gelöschter Account 02.12.2016 Link zum Kommentar

    Die Idee: Nicht schlecht.

    Umsetzbar in Deutschland? Bei der Netzabdeckung und miesen Daten-Flats maximal was für zuhause. Und zuhause spiele ich sowas mit Sicherheit nicht.

    cturbo


  • 24
    Gelöschter Account 01.12.2016 Link zum Kommentar

    Ich finde es vollkommen sinnfrei. Mal davon abgesehen das es sicher kosten wird oder komplett mit Werbung zu geballert wird kommt dann eben noch das ganze gestreame dazu. Mir persönlich würde so was überhaupt nicht zu sagen. Ich spiele aber auch nur drei spiele seit jahren, Boom Beach, Fruit Ninja und Clash of Clans 😄

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