Hitman Go VR Edition für Oculus Rift und Gear VR veröffentlicht
Square Enix hat Hitman Go VR im Oculus-Store veröffentlicht. In dem Spiel gilt es, Brettspiel-artig angelegte Levels zu durchqueren. Erschwert wird die ganze Sache durch verschiedene Gegner und Hindernisse, so dass der Spieler meist nicht den offensichtlichen Weg nehmen kann. Jetzt gibt es den Puzzle-Klassiker also auch für Eure Gear-VR-Brille. Wir haben das Spiel ausgiebig getestet.
Hitman Go VR-Edition vorgestellt
Hitman Go spielt im bekannten Hitman- bzw. Agent-47-Universum. Statt um Stealth-Action geht es beim rundenbasierten Hitman Go darum, taktisch richtige Entscheidungen zu treffen. Jedes Kapitel besteht aus mehreren Leveln, die Agent 47 - also der Spieler - durchqueren muss, um ein Hauptziel zu eliminieren. Ein Wegenetz bestimmt dabei die möglichen Spielzüge. Eine Armada Wachleute versperrt Agent 47 aber den Weg. Die gegnerischen Figuren schlagen Agent 47 aus dem Spiel, wenn sie ihn auf dem angrenzenden Feld sehen. Einige Feinde bewegen sich auf vorbestimmten Bahnen, während andere den Spieler sogar verfolgen können. Scharfschützen decken mehrere Felder ab.
Die Herausforderung besteht darin, die Gegner abzulenken, geschickt an ihnen vorbeizukommen oder sie zu töten. Was zunächst recht einfach klingt und in den ersten Leveln auch ist, wird schnell zu einer spannenden und komplizierten Knobelei.
Die Grafik und der VR-Ansatz von Hitman Go VR
Hitman Go zeigt die Level als dreidimensionales Spielbrett an - daran ändert sich auch in der VR-Edition nichts. Wer auf eine Ich-Perspektive oder gar Flüge durch die Hitman-Go-Szenerie gehofft hat, wird enttäuscht. Einen speziellen Controller benötigt Hitman Go VR nicht. Die komplette Steuerung erfolgt per Kopfbewegung und Button. Das geht so: An der Gear VR ist ein Touchfeld mit Richtungstasten. Im Zentrum des Blicks ist ein kleiner Kreis zu sehen, mit dem der Spieler seinen nächsten Zug ansetzen kann - ein kurzer Tipp auf das Touchfeld und schon zieht Agent 47 auf das anvisierte Feld.
Zunächst ist das Spielbrett virtuell rund einen Meter entfernt, es lässt sich aber mit ein wenig Geschick heranziehen - dann blickt man von oben auf das entsprechend groß dargestellte Level. Um den Blickwinkel zu verändern, muss der Spieler eine der Cursor-Tasten gedrückt halten und dann mit einer Kopfbewegung das Brett in der virtuellen Welt verschieben: Eine seitliche Kopfbewegung dreht das Brett, den Kopf nach oben oder unten Neigen verändert die Entfernung zum Brett. Mit ein bisschen Übung klappt das ganz gut. Lange Hitman-Go-Sessions erfordern jedoch etwas Kraft in den Armen, weil die Finger auch zwischen den Zügen meist an der Brille bleiben - für die Außenwelt ein befremdlicher Anblick.
Die neue Perspektive bietet immerhin einen kleinen Mehrwert, denn der Spieler kann jetzt die Levels aus allen Richtungen studieren, bevor er seine Züge beginnt - das geht in der Standardversion des Spiels nicht.
Ein wenig bitter wird die Sache, wenn es um die Grafik geht. Die größer dargestellten Figuren machen zwar einiges her, aber mit der Gear VR und einem Galaxy S7 bleibt die Pixelmatrix des Displays sehr deutlich zu sehen. Ja, es sind sogar einzelne Subpixel zu sehen. Insgesamt ist die Qualität der Darstellung unscharf und pixelig.
Inhalte: Keine neuen Kapitel für Hitman Go VR
Square Enix hat zwar die Perspektive des Spiels angepasst - die Inhalte sind aber identisch. Es gibt die bekannten acht Kapitel, zusätzliche Kapitel oder Level gibt es nicht. Schade, weil Veteranen das Spiel ja wahrscheinlich schon komplett durchgespielt haben, was den Mehrwert der VR-Edition erheblich mindert. Wenigstens ein neues Kapitel wäre nett gewesen.
Trotzdem bleibt der Reiz von Hitman Go erhalten. Die verschiedenen Gegner erfordern unterschiedliche Strategien, um an ihnen vorbeizukommen. Weil sich einige Wachleute auf vorbestimmten Bahnen bewegen, weisen die einzelnen Level einen ganz eigenen Rhythmus auf. Für die meisten Level haben die Entwickler drei Ziele definiert. Mal muss ein Level komplett geräumt werden, mal ein Koffer aufgesammelt werden oder es gilt, eine bestimmte Anzahl an Zügen zu erreichen. Diese Ziele sind oft nicht gleichzeitig zu erfüllen, was den Wiederspielwert einzelner Level erheblich erhöht, zumal auch die Taktik komplett anders ausfallen muss.
Nun ist der Sound bei einem Spiel wie Hitman Go nicht gerade entscheidend, aber der minimalistische Musikscore sorgt für Spannung und die Soundeffekte ahmen die Brettspiel-Atmosphäre nach. Bei der Gear VR kommt mit einem Kopfhörer natürlich die beste Stimmung auf - am VR-Headsets gibt es eine kleine Aussparung, durch die zumindest ein normal dimensionierter Audiostecker passt.
Auf die Integration mit Google Play hat Square Enix verzichtet, somit gibt es keine Errungenschaften und keine Cloud-Saves. Damit kann der Spieler auch seinen Fortschritt der Standard-Version nicht mitnehmen - stattdessen geht es bei Null los.
Back to the Roots? Hitman Go Revisited!
Nach ein paar Leveln Hitman Go VR ist natürlich die Frage: Wie gefällt jetzt die Standardversion? Die Standard-Grafik von Hitman Go ist schärfer und wirkt angenehmer, allerdings sind die Figuren auch wesentlich kleiner. Das frei drehbare Spielfeld der VR-Edition fehlt hingegen sehr. Hitman Go VR eignet sich auch kaum für Gaming unterwegs, sondern ist eher etwas fürs Wohnzimmer.
Hitman Go VR-Edtion im Oculus Store für Samsungs Gear VR
Hitman Go VR ist für Besitzer einer Gear-VR-Brille im Oculus-Store erhältlich. Der Download kostet 7,99 Euro. Für die Oculus-Rift-Version werden übrigens 9,99 Euro fällig - die soll aber auch mit einer auf 90 Bildern pro Sekunde erhöhten Bildrate überzeugen. Wer sich Hitman Go im Google-Play-Store gekauft hat, erhält das VR-Update offenbar nicht.
Fazit zur Hitman Go VR-Edition
Hitman Go VR mag nicht gerade das Spiel sein, dass einem als erstes in den Sinn kommt, wenn es um VR-Umsetzungen geht. Aber es ist nun einmal da und verdient ein Fazit.
Hitman Go macht auch in der VR-Edition viel Spaß, aber für Veteranen ist der Inhalt zu dünn, denn es gibt keine zusätzlichen Level. Der Mehrwert des Virtual-Reality-Blicks hält sich in Grenzen, was Hitman-Go-Einsteiger wiederum frustrieren wird. Die Grafik ist mit der Gear VR nicht gerade umwerfend, weil die Displaymatrix deutlich sichtbar ist. Und der Preis von 7,99 Euro spricht für sich.
So ganz konnte uns Hitman Go in der VR-Edition nicht überzeugen. Habt Ihr andere Erfahrungen mit dem Spiel gemacht? In den Kommentaren könnt Ihr Euch austoben.
Hinweis: Die Ingame-Screenshots dieses Tests stammen aus der Standard-Version von Hitman Go.
Via: Engadget
Wenn man dabei nur sitzen/stehen kann ist da doch langweilig. Ich will dabei rumlaufen, knien, mich unter nem Tisch verstecken, etc. Da gibt's schon Spiele die so funktionieren, zb fantastic contraption