Huawei P30 Lite im Test: Der Fluch der starken Konkurrenz
Die P30-Serie wirbelt die Smartphone-Welt kräftig durcheinander, vor allem das P30 Pro mit seiner beeindruckenden Kamera bestimmt die Schlagzeilen. Doch es geht auch günstiger, sogar viel günstiger, und zwar mit dem Huawei P30 Lite. Das haben wir uns im Test einmal aus der Nähe angesehen.
Pro
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- Schönes Design
- Hohe Arbeitsgeschwindigkeit
Contra
- Oft unscharfe Fotos und Videos
- Für Huawei schwache Akkulaufzeit
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Huawei P30 Lite mit Vorbesteller-Aktion
Das Huawei P30 Lite hat einen ziemlich attraktiven Preis, das Smartphone kostet 369 Euro. Huawei bietet drei Farbvarianten an: Peacock Blue mit schickem Farbverlauf sowie Midnight Black und Pearl White für alle, die es etwas schlichter mögen.
Der Verkaufsstart des P30 Lite ist der 8. Mai. Für Vorbesteller hat Huawei jedoch ein recht attraktives Paket geschnürt, denn die erhalten die Huawei Freebuds Lite gratis dazu. Kein schlechter Deal, denn die True-Wireless-Kopfhörer im Design der Apple Airpods kosten regulär 129 Euro. Das Angebot gilt bis zum 7. Mai und nur für die Farben Peacock Blue und Midnight Black.
P30 Lite mit Chrom-Look statt Metall-Feeling
Noch vor zwei, drei Jahren hätte das Huawei P30 Lite mit seiner Bildschirmdiagonale von 6,15 Zoll zu den größten Smartphones auf dem Markt gezählt. Doch dank schmaler Ränder, Mini-Notch in Tropfenform und generell gewachsenen Smartphones geht das Smartphone heutzutage als mittelgroß durch. Das Verhältnis von Displaygröße zur gesamten Frontfläche liegt bei 84,1 Prozent, das ist ziemlich gut. Mit den abgerundeten Kanten liegt das P30 Lite gut in der Hand.
Auffällig: Der Rahmen und die Einfassung rund um die Kamera glänzen in schickem Chrom-Look, bestehen jedoch aus Kunststoff und nicht aus Metall. Spätestens auf dem zweiten Blick sieht man das. Die Rückseite besteht ebenfalls aus Kunststoff, sieht aber fast genau so hochwertig aus wie das Glas am P30 Pro. Die Verarbeitung ist Huawei recht gut gelungen , nur der SIM-Schlitten schließt nicht ganz bündig mit dem Rahmen ab. Der Übergang zwischen Display, Rahmen und Rückseite ist nicht so fließend wie am P30 Pro, aber trotzdem gut gelungen. Schade: Eine IP-Zertifizierung gegen das Eindringen von Wasser und Staub hat das P30 Lite nicht.
Das Display braucht Finetuning
Huawei hat dem P30 Lite ein IPS-Display spendiert. Dessen Auflösung liegt bei 2.312 x 1.080 Pixel, also etwas mehr als Full-HD. Daraus ergibt sich eine Pixeldichte von 415 ppi. Das ist mehr als ausreichend und sorgt für eine scharfe Darstellung. Die Farben sind in der Standardeinstellung angenehm zurückhalten, wer es greller mag, kann das in den Einstellungen regeln. Ich rate dazu, hier die "warme" Darstellung zu verwenden, denn das Display hat einen leichten Blaustich. Es lohnt sich, mit diesen Einstellungen ein bisschen zu experimentieren und die individuell besten Settings zu finden.
Während die Schärfe absolut ausreicht, hätte es an zwei Stellen durchaus ein bisschen mehr sein dürfen: bei der Helligkeit und den Blickwinkeln. In hellem Sonnenlicht kommt das Display des Huawei P30 Lite im Test an seine Grenzen, und die Blickwinkelstabilität ist bei teureren Smartphones besser. Für die Preisklasse geht die Leistung aber insgesamt in Ordnung .
Aktuelles Android mit wenig Bloatware
Wie es sich gehört, läuft auf dem Huawei P30 Lite Android 9 Pie zusammen mit der EMUI 9 . Die Huawei-Oberfläche hat jede Menge Funktionen zu bieten, macht aber auch viele Dinge anders als das nackte Android. Das muss man mögen. Bei den vorinstallierten Apps von Drittanbietern hält sich Huawei zurück, hier sind ausschließlich Amazon, Booking und Facebook zu finden. Interessant: Den eigenen Browser, den Huawei dem P30 Pro mit auf den Weg gibt, besitzt das P30 Lite nicht - gut so, Chrome ist an dieser Stelle vollkommen ausreichend.
Genug Power im Huawei P30 Lite
Mit dem Kirin 710 von Huaweis Haus-und-Hof-Lieferant HiSilicon hat das P30 Lite einen klassischen Mittelklasse-Chip an Bord, der auf 4 GByte RAM zugreifen kann. Das ist nicht verkehrt, sorgt aber auch nicht unbedingt für Jubelstürme. Vor allem bei grafisch aufwendigen Spielen dürfte es trotz des GTP Turbo 2.0, der die Grafikverarbeitungseffizienz steigern und Zeitverzögerungen verhindern soll, eng werden.
In den üblichen Benchmark-Tests ist das Huawei P30 Lite natürlich kein Gerät, das neue Bestmarken setzt. Im Vergleich mit Konkurrenzmodellen wie dem Google Pixel 3a oder dem Samsung Galaxy A50, die in ähnlichen Preisregionen liegen, schneidet das P30 Lite bei den grafiklastigen Tests eher schlecht ab, kann bei den anderen aber mithalten.
Huawei P30 Lite Benchmarks
Huawei P30 Lite | Google Pixel 3a | Samsung Galaxy A50 | |
---|---|---|---|
3DMark Sling Shot Extreme | 827 | 1.636 | 1.288 |
3DMark Sling Shot Vulkan | 1.167 | 1.544 | 1.394 |
3DMark Sling Shot | 829 | 2.435 | 1.235 |
3DMark Ice Strom Unlimited | 16.849 | 27.002 | 15.487 |
Geekbench 4 (Single / Multi Core) | 1.537 / 5.393 | 1.627 / 5.201 | 1.718 / 5.642 |
PassMark Memory | 11.694 | 9.409 | 14.035 |
PassMark Disk | 50.642 | 62.083 | 59.202 |
Bei der normalen Bedienung reagiert das Huawei P30 Lite jedoch in aller Regel flott und problemlos, wenn auch nicht ganz so zackig wie echte Top-Smartphones. Die kosten aber auch mehr als das Doppelte. Beim Speicherplatz stehen 128 GByte zur Verfügung, die per microSD - und nicht Huaweis eigener NM Card - erweitert werden können.
Mehr Megapixel als alle anderen
Die Triple-Kamera des Huawei P30 Lite setzt sich zusammen aus einem 48-Megapixel-Weitwinkel-, einem 8-Megapixel-Ultra-Weitwinkel- sowie einem 2-Megapixel-Tele-Objektiv. Letzteres ermöglicht verlustfreien 2-fach Zoom. Die Frontkamera hat 24 Megapixel. Der Nachtmodus soll bei wenig Licht helfen, die KI-Unterstützung die richtigen Einstellungen regeln. Videofreunde haben mit der Super-Slow-Motion-Funktion, die eine 16-fache Zeitlupe und UHD-Aufnahmemöglichkeit bietet, ihre Freude und können sich mit dem Huawei P30 lite kreativ austoben.
Vor allem das Ultra-Weitwinkel-Objektiv ist in dieser Preisklasse herausragend , ebenso die hohe Auflösung von 48 Megapixel bei der Haupt-Kamera. Die ersten Aufnahmen sehen bei gutem Licht ansprechend aus, aber das können die meisten Smartphones mittlerweile gut. Wer in die Aufnahmen hinein zoomt, erkennt, dass die Software des P30 Lite die Bilder recht stark nachschärft, in der normalen Ansicht ist das aber kein Problem. Die Verzerrungen an den Rändern sehen bei Fotos mit dem Ultraweitwinkel im Sucher deutlich schlimmer aus als im fertigen Bild.
Der Detailreichtum der Fotos, die das Huawei P30 Lite abliefert, ist für diese Preisklasse sehr gut. Die vollen 48 Megapixel braucht man eigentlich nicht, die Standardeinstellung mit 12 Megapixel ist vollkommen ausreichend. Der Portrait-Modus zaubert in der Regel ein natürlich wirkendes Bokeh ins Bild, ist vor Fehlern bei schwierigen Bedingungen aber nicht gefeit.
Bei Selfies empfiehlt es sich, die künstlichen Beauty-Effekte direkt abzuschalten. Der Detailreichtum der Aufnahmen der Frontkamera im Huawei P30 Lite ist im Test sehr gut, der HDR-Effekt übertreibt es in manchen Lichtsituationen aber ein wenig mit den Halo-Effekten, die an die ersten HDR-Fotos von vor einigen Jahren erinnern. Das geht mittlerweile besser. Für ein finales Urteil ist es aber noch zu früh.
Wer gerne mit dem Smartphone filmt, wird sich über zwei Dinge freuen. Einerseits wäre da die Tatsache, dass das Huawei P30 Lite Videos in Full-HD mit 60 fps aufnehmen kann. 4K geht zwar mit dieser Hardware nicht, aber 60 fps schaffen längst nicht alle Konkurrenten. Der zweite positive Aspekt sind die Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 480 Bildern pro Sekunde in 720p. Auch hier ist Huawei der Konkurrenz voraus.
Wer mehr Bilder sehen will, sollte sich diese Galerie anschauen:
- Mit dem Huawei P30 Lite geschossene Test-Fotos
Genug Power im Akku
Im Huawei P30 Lite steckt ein Akku mit einer Kapazität von 3.340 mAh. Damit soll die Lithium-Polymer-Zelle bis zu 293 Stunden Standby oder 21 Stunden Sprechzeit schaffen, sagt Huawei. QuickCharge samt passendem Netzteil ist an Bord, allerdings nicht das riesige 40-Watt-Ladegerät des P30 Pro. Drahtloses Laden unterstützt das P30 Lite nicht.
Im Akku-Test mit dem PCMark-Benchmark schafft das Huawei P30 Lite bei voll aufgedrehtem Display eine ordentliche Laufzeit von 5:24 Stunden. Wer die Helligkeit auf 50 Prozent reduziert, schafft im selben Test fast fünf Stunden mehr und landet bei einem sehr guten Ergebnis von 10:16 Stunden. Im Alltag hat das Huawei P30 Lite abends immer noch zwischen 25 und 35 Prozent übrig. Damit schafft Ihr es zur Not noch bis zur Mittagspause am Tag darauf. Das kann sich absolut sehen lassen.
Huawei P30 Lite: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Für den Preis von 369 Euro hat das Huawei P30 Lite eine ganze Menge zu bieten, das steht fest. Vor allem bei der Kamera dürften es viele andere Mittelklasse-Smartphones schwer haben, dran zu bleiben. Schade für Huawei nur, dass Google mit dem Pixel 3a in der selben Preisklasse ebenfalls diesen Schwerpunkt setzt - die Pixel-Kamera hat zwar weniger Auflösung und weder Weitwinkel noch Zoom, aber trotzdem auf diesem Bereich sehr viel zu bieten. Dieser Vergleich dürfte spannend werden.
Dass in dieser Preisklasse nicht alles Gold - oder in diesem Fall: Metall - ist, was glänzt, ist logisch. Im Test konnte das Huawei P30 Lite zwar bei der Performance keine Bäume ausreißen, ist im Alltag aber flott genug. Das Display ist mit den richtigen Einstellungen absolut brauchbar. Der Akku hat ein Extra-Lob verdient, er hält lange durch und lädt flott auf. Insgesamt ein gutes Gesamtpaket, das Huawei hier schnürt.
Nicht mal ne ipx certifizierung? Witz des Tages, sowas hatte damals schon das Sony Xperia active😁😁
Mittelmäßiger Preis = mittelmäßige Leistung= alles richtig!
Muss man aufpassen das die Airpods nicht im Schlaf verschluckt werden.
🤨☝️...
Da wäre das Galaxy A50 aber die bessere Wahl als das P30 Lite und vor allem, ist es fast 100€ günstiger.
Beim A50 bekommt man ein OLED Panel, einen besseren Prozessor, einen 4000mAh Akku und auch Zusatzfunktionen, wie z.B. einen Fingerabdrucksensor im Display.
Nur dass der Fingerscanner beim A50 absoluter Müll zu sein scheint. Schlechte Erkennung, ungeheuer langsam und so weiter. Sehe das nicht wirklich als "Zusatzfunktion", sondern eher als echten Kritikpunkt.
Mag ja gut sein das er schlecht ist, aber die restlichen Daten sprechen im Vergleich zum P30 Lite für sich.
Habe es seit Freitag und er ist nicht wirklich pralle, aber kacke bei weitem auch nicht. 7/10 mal geht er ca. Benutze aber meistens die Gesichtserkennung und freigabe per GPS, wenn man z.bsp. Zuhause ist. Der Rest ist super und funktioniert gut, auch die Kamera macht gute Bilder.
Die Akkugröße ist nicht alles. Man müsste erstmal die tatsächlichen Laufzeiten kennen, dann könnte man wirklich vergleichen. Bin da aber auch eher skeptisch, da sich Samsung diesbezüglich bisher nicht gerade hervorgetan hat.
"[...] sowie einem 2-Megapixel-Tele-Objektiv. Letzteres ermöglicht verlustfreien 2-fach Zoom."
Mittlerweile hättet ihr sowas ruhig fixen können ^^ Es ist kein Zoom - logisch.. - sondern nur für die Tiefenerkennung.
"Der zweite positive Aspekt sind die Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 480 Bildern pro Sekunde in 720p. Auch hier ist Huawei der Konkurrenz voraus."
Wenn man sich mal die echten Resultate ansieht, merkt man, dass Huawei nirgends voraus ist. Das ist pure Verarsche. Die "960fps" beim P30 Pro sind auch nur Verarsche und lediglich hochgerechnete 120fps. Und dort sind's auch keine 720p, sondern ~360p. Gleiches ist garantiert auch hier so. Wenn kein UHD möglich ist, dann definitiv auch keine echten 720p bei 480fps ^^
Ja, die Sprachqualität ist eine der wichtigsten Kriterien für mich. Diese Eigenschaft wird leider bei vielen Tests vernachlässigt.
Im Artikel:
"Beim Speicherplatz stehen 128 GByte zur Verfügung, die per microSD - und nicht Huaweis eigener NM Card - erweitert werden können."
Bei den Technischen Daten:
"Wechselspeicher: NM Card"
Es fällt auf, dass es immer wieder zu solch falschen Angaben kommt. Bitte in Zukunft ein wenig besser aufpassen beim Zusammenkopieren, denn ich kann mir vorstellen dass es User gibt, die vor dem Kauf einfach schnell die technischen Daten googlen und dann auf falsche Infos stoßen.
Ein "User", der sich vernünftig informieren will, nutzt nicht nur eine Seite... Vor allem nicht, wenn er sich ein solches Gerät kaufen will. Der wird sicherlich nicht "mal eben schnell" Daten googlen.
Falls er es doch tut, ist er selber Schuld.
Das heisst aber nicht , das die Sorgfaltspflicht und die dementsprechend oben bemängelten Fehler deshalb gutgeheissen werden.
Bitte daher korrekte Angaben posten.
Schade das der Akku so mickerig ist. 4.100 mAh wären schon echt nett. Mein Mate 7 kann nach fast vier Jahren Power nutzung immer noch von Morgens bis Abends durchhalten, will mich doch nicht verschlechtern, eher verbessern. Als Navie auf dem Fahrrad, war mit dem Mate nicht so erfolgreich das geht mächtig auf den Akku. Da wäre ein Starker Akku Pflicht. (oder ne Powerbank 😞) ansonsten könnte mich das Gerät locken. Mal gucken vieleicht gibts ja bei Android pit einen Geräte vergleich, mit dem Honor 20 😁
Wenig Bloatware? Das kann man aber auch nur sagen wenn man die Huawei-eigenen Apps nicht dazuzählt. Da gibt es so vieles doppelt. Es gibt sogar eine Taschenlampen-App die nix außer einen einzigen Button hat.. Die Taschenlampe in der Statusleiste erfüllt den Zweck genauso.
"[...] sowie einem 2-Megapixel-Tele-Objektiv. Letzteres ermöglicht verlustfreien 2-fach Zoom."
Der 2MP-Sensor ist ein Sensor ausschließlich für Tiefenerkennung (und damit grundsätzlich schon mal nutzlos) und kein Telesensor. Wäre bei 2MP auch lächerlich schwachsinnig da von "verlustfrei" zu sprechen. Von 48/12MP auf 2 -> Verlustfrei?
Beim Thema Akku finde ich's zudem immer witzig, wenn mit der Standby-Zeit geworben wird. Einfach nur um eine möglichst große Zahl zum Werben zu haben ^^
Ja, ich kaufe mir ein Smartphone, um es dann 293h (etwas über 12 Tage) nicht anzufassen und anschließend aufzuladen, um es dann wieder 12 Tage liegen zu lassen.
"Die HDR-Effekte sind bei diesem Selfie zu deutlich sichtbar."
Kann ich leider nicht bestätigen, da mir ein Referenzbild ohne HDR fehlt...
Falls ichs richtig mitbekommen habe ist die europäische Version mit 48MP. Zumindest wird es überall als solche verkauft ka.
Das wäre... interessant 🤨
Es sind tatsächlich 48 Megapixel.
@Steffen Herget
Ein Telesensor ist der 2MP-Sensor aber nach wie vor nicht ^^
Huawei wirbt zwar mal wieder mit "verlustfreiem Zoom", aber das kommt nicht von dem Sensor.