Apple erleichtert Displaywechsel beim iPhone 13: Warum nicht gleich so?
Lasst Ihr Euer Display des iPhone 13 durch Dritte wechseln, wird Face ID nun doch nicht endgültig unbrauchbar gemacht. Apple wird das Problem bald mit einem Update beheben. Aber einen Orden sollte das Unternehmen für diesen Schritt nun nicht gerade erwarten.
- Apple sperrte jüngst Face ID, wenn Ihr das Display des iPhone 13 bei Drittanbieter tauscht
- Diese strenge Regelung ließ das Unternehmen nun fallen
- Ursache war eine von Apple implementierte Sperre, die durch ein Update aufgehoben wird
Kurz nach der Markteinführung des iPhone 13, iPhone 13 mini, iPhone 13 Pro und iPhone 13 Pro Max warnten mehrere Drittanbieter, dass der Austausch der Displays die Gesichtserkennung Face ID deaktiviert. Letzte Woche hat der Reparateur iFixit dieses unschöne Vorgehen in einem langen Artikel detailliert beschrieben. Wollt Ihr selbst ein Display auswechseln oder beauftragt einen Dritten außerhalb der offiziell verifizierten Unternehmen damit, setzt Apple eine künstliche Sperre ein. Denn Display und Smartphone sind softwareseitig miteinander verbunden.
Beim Displaywechsel wird diese Verbindung gekappt, die Seriennummer des Smartphones wird nicht mehr ans neue Display übertragen und Face ID damit unbrauchbar. Die einzige Lösung ist ein Prozess, bei dem das Display diese Verbindung erst wieder neu lernt – aber die notwendigen Tools besitzen die Reparatur-Shops eben nicht.
Einfaches Update und schon läuft's!
Nach dem Aufschrei über diese verbraucherfeindliche Praxis zieht Apple diese Einschränkung des Rechts auf Reparatur nun zurück. Aber welche unüberwindbaren Anstrengungen wird Apple unternehmen müssen, um diese Beschränkung zu umgehen? Es war doch sicher nicht beabsichtigt, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen, stimmt's? Sicher lag es doch nur daran, dass die Technologie von Apple zu fortschrittlich für Reparaturbetriebe von Dritten ist, oder?
Nope! Ein einfaches Update, das war's. Wie Apple gegenüber The Verge erklärte, ist es nach diesem Update "nicht mehr erforderlich, den Mikrocontroller zu übertragen, damit Face ID nach einem Austausch des Display weiter funktioniert."
Bei der Aktualisierung handelt es sich also nicht um einen übereilten Patch, der als Reaktion auf den Aufschrei von Reparaturbetrieben und Nutzer:innen veröffentlicht wurde. Nein, Apple hat an alles gedacht, aber diesen Softwarepass zur Umgehung der Sperrung nur für seine Vertragswerkstätten reserviert. Sobald das Update eingespielt ist, werden alle Werkstätten – zugelassene, unabhängige und sogar Autodidakten – einfach gleichgestellt sein.
Das ist eine gute Nachricht und sollte begrüßt werden. Aber wir werden nicht durch die Straßen marschieren und den heiligen Apfel dafür loben, dass er einfach ein ernsthaftes Hindernis für das Recht auf Reparierbarkeit beseitigt, das er selbst aufgestellt hat. Deshalb kommt mir an dieser Stelle auch kein "Gut gemacht" über die Lippen.
Warte mal kurz: Ein simples internes Update ist alles was möglich ist um die Grenze zu umgehen? Wow. Man hätte schon beim letzten iPhone das Update einspielen können, stattdessen hat man so lange wie möglich gewartet um jetzt noch mal schnell ein paar Lorbeeren einheimsen zu können.. Ich mein es ist gut dass die Sperre wegfällt aber hinterlässt schon ein ungutes Gefühl dass Drittanbieter-Reparaturen durch so ein simples Update komplett ausgeschaltet wurden.. Man braucht ja scheinbar nicht mal spezielle Hardware um es einzuspielen.
Ich würde nicht unbedingt sagen, dass Apple dafür Lorbeeren eingeheimst hat. Schließlich haben sie ziemlich starke Kritik dafür kassiert und jetzt eben darauf reagiert.
Aber dass sowas mit Software möglich ist, ist jetzt ehrlich nicht so verwunderlich. Das könnten Samsung, Oppo und Co. wahrscheinlich auch machen, wenn sie wollten. Wobei bei denen der Tausch des Displays teilweise ohnehin fast unmöglich ist - auch ganz ohne Software. Da brauchen die nicht noch extra irgendwelche Komponenten zu sperren, um die Leute zu bewegen, das bei Reparatur-Shops oder Samsung direkt machen zu lassen.
Apple haben seit dem iPhone 12 dafür Kritik kassiert. Da hat es aber komischwerweise keinen gejuckt, erst jetzt hört man auf sich krumm zu stellen.
Apple reagiert komischerweise immer erst wenn die öffentliche Kritik zu groß wird und auch dann nur mit erheblicher Verzögerung.
Denen geht es letzten Endes nur darum möglichst viel Gewinn zu erzielen in dem man die Konkurrenz mit fragwürdigen Methoden aussperrt.
Der Konzern ist mir in den letzten Monaten durch diverse Maßnahmen sehr negativ aufgefallen. Und das geht nicht nur mir so wie man in diversen Apple Foren lesen kann.
Das Saubermann Image hat ganz ordentlich gelitten. So langsam merken immer mehr das auch Apple kein Wohlfahrtsverein ist, sondern mit harten Bandagen kämpft, es aber meistens nach Außen gut verbergen kann.
So mein S21 Ultra wird verkauft und hoffentlich kommt Morgen mein 13 Pro Max. Bin also wieder Team Apple 😋. War eine schöne Zeit mit dem Ultra und werde bestimmt das ein oder andere vermissen (x10 Zoom) aber jetzt bleibe ich erstmal beim iPhone daher finde ich es gut das Apple beim Thema Display eingelenkt hat.
Find ich sehr gut.
Ich finde es zwar nach wie vor eine sehr gute Idee, dass man im System einen Hinweis gibt, wenn bspw. eben der Akku oder das Display nicht original sind (gerade weil sowas wie ein billiger Akku sehr gefährlich sein können), aber dass man Funktionen unbrauchbar macht, die mit der jeweiligen Komponente nicht mal wirklich was zu tun haben, geht absolut gar nicht.
Bei TouchID habe ich es damals noch ein Stück weit verstanden, dass man da den Sensor auf das neue Panel setzen musste, weil dort ja der Sensor am Display befestigt und die Fingerabdruckdaten wohl auch direkt auf dem Chip gesichert wurden. Aber das ist bei FaceID ja nicht mehr so.