Bluetooth-Codecs: Das müsst Ihr über LDAC, AptX und Co. wissen!
Eure Kopfhörer unterstützen AptX und SBC, aber Ihr habt keinen blassen Schimmer, was das bedeutet? Kein Problem, denn nextpit erklärt Euch die Unterschiede zwischen den gängigsten Bluetooth-Codecs anhand von Kennzahlen und anschaulichen Beispielen.
Der Funkstandard Bluetooth hat die Welt der Kopfhörer gehörig revolutioniert. Kabel findet man inzwischen eher in hochwertigen HiFi-Setups oder an günstigen Headsets, die neuen Smartphones beiliegen. Um Musik über Bluetooth zu übertragen, müssen die Datenpakete allerdings im Handy komprimiert und anschließend wieder entpackt werden.
Vokabeln, die Ihr für diesen Artikel kennen solltet
Begriff | Anwendung | Erklärung |
---|---|---|
Sampling-Tiefe | Der Codec unterstützt Sampling-Tiefen von bis zu 24 Bit | Die "Auflösung" der Tondaten, die in Dateien gespeichert werden. Je mehr, desto besser! |
Abtastrate | Die Abtastrate beträgt 48 kHz (48.000 Hertz, also 48.000 mal in der Sekunde) | Häufigkeit, mit der ein analoges Signal in einer vorgegeben Zeit abgetastet wird. |
Datenrate | Der Codec schafft es auf 345 Kb pro Sekunde. | Die Menge an Daten, die pro Sekunde übertragen werden. |
Latenz | Die Latenz liegt bei 200 Millisekunden. | Verzögerung, die zwischen Signalaufnahme und Signalausgabe entsteht. |
Genau hier scheiden sich bei aktuellen Bluetooth-Kopfhörern die Geister. Denn je nach Audio-Codec verläuft dieses Ver- und Entpacken verlustfrei oder unter Verlust der ursprünglichen Qualität. Damit Ihr beim Kauf neuer Kopfhörer schon abschätzen könnt, wie verlustfrei die Verbindung sein wird, erklären wir nachfolgend die wichtigsten Bluetooth-Codecs für Euch. Die da wären:
Die Übertragungsstandards bei Bluetooth sind komplex und weil ich diesen Artikel für jeden Leser und jede Leserin verständlich halten will, konzentriere ich mich auf die wichtigsten Vor- und Nachteile. Diskutiert aber gerne über die Details in den Kommentaren!
SBC
Der Audio-Codec SBC steht kurz für "Low Complexity Subband Codec" und ist genau genommen der VW Polo unter den Codecs. Ihr findet ihn meist in günstigen Kopfhörern, da er lizenzfrei genutzt werden kenn. Der Codec ist Teil des Advanced Audio Distribution Profiles (A2DP). Während SCB weitverbreitet ist, ist die Komprimierung recht verlustbehaftet.
Maximal schafft es SBC bei kabellosen Verbindungen auf 320 Kb pro Sekunde bei 48 kHz. Für Premium-Streaming eignet sich der Codec somit schon mal nicht. Ein weiterer Nachteil von SCB ist, dass die Verbindungsqualität schnell abbricht. Bietet ein Kopfhörer nur SCB, ist das größtenteils eher ein Zeichen, dass die Klangqualität am Ende nicht herausragend ist.
AptX (HD)
Findet Ihr auf der Verpackung eines Kopfhörers ein Siegel für AptX oder sogar AptX HD könnt Ihr Euch schon mehr freuen. Der Audio-Codec wurde vom Unternehmen Qualcomm entwickelt und der Name steht für "Audio Processing Technology". Er zeichnet sich durch höhere Bitraten und vor allem durch eine geringe Latenz aus.
In der HD-Version unterstützt aptX Samplingtiefen von bis zu 24 Bit, die maximale Bitrate beträgt 567 Kb pro Sekunde bei einer Abtastrate von 48 kHz. AptX ohne HD schafft maximal 384 Kb pro Sekunde bei 48 kHz und einer Samplingtiefe von 16 Bit.
Während die Latenz bei AptX HD und AptX irgendwo zwischen 170 und 270 Millisekunden liegt, hat Qualcomm noch ein Ass im Ärmel: AptX LL, das steht für "Low Latency", erreicht geringe Latenzen von 40 Millisekunden. Das ist gerade bei Gaming-Kopfhörern oder Musikinstrumenten ein echter Vorteil.
Bezüglich Smartphones ein großes Problem von AptX: Apple unterstützt diesen Codec grundsätzlich nicht. Schließt Ihr also AptXHD-Kopfhörer an ein iPhone an, genießt Ihr qualitativ keine Vorteile. Da AptX aber abwärtskompatibel zu SBC ist, könnt Ihr das Device natürlich trotzdem nutzen.
AptX Lossless
Der von Qualcomm im September 2021 angekündigte AptX Lossless Codec verspricht verlustfreie Audiostreams in CD-ähnlicher Qualität. Obwohl er mit 44,1 kHz bei 16 Bit nicht mit Hi-Fi/HiRes-Formaten gleichzusetzen ist, positioniert das Unternehmen das neue Format als ideal für Premium-Audio-Streamingdienste.
Ein immer wiederkehrendes Problem, wenn es um Codecs geht: AptX Lossless muss sowohl von Handys als auch von Kopfhörern unterstützt werden, aber es ist nicht zu erwarten, dass es mit der iPhone-Familie kompatibel ist.
AptX Low Latency
AptX Low Latency ist ein weiteres Upgrade des grundlegenden aptX-Standards von Qualcomm. Wie der Name schon sagt, legt der Codec den Schwerpunkt auf eine Audioübertragung mit geringerer Latenz und einer Verzögerung von etwa 40 ms. Die Erweiterung zielt auf AAA-Games und die Lösung von Problemen mit der Lippensynchronisation ab.
AptX Adaptive
Mit AptX Adaptive hat Qualcomm bereits eine Art Nachfolger zu AptX entwickelt. Wie der Name bereits andeutet, ist der Codec flexibel und kann dabei zwischen den Vorteilen der verschiedenen AptX-Standards wechseln. Bedeutet, es gibt einen Low-Latency-Modus, der sich besonders für Mobile Games und Filme eignet.
Ist eine geringe Latenz nicht so wichtig, erreicht AptX Adaptive sehr hohe Bitraten von 279 Kb pro Sekunde bis 420 Kb pro Sekunde. Die Latenz gibt Qualcomm auf seiner Homepage mit nur 80 Millisekunden an. Ferner ist AptX Adaptive rückwärts kompatibel zu aptX und aptX HD. Unterstützt Euer Endgerät also bereits AptX Adaptive, Eure Kopfhörer aber lediglich AptX HD, könnt Ihr die Vorteile von AptX HD dennoch ausnutzen.
LDAC
Wollt Ihr die Verluste beim kabellosen Übertragen von Musik noch weiter verringern, solltet Ihr auf den Bluetooth-Codec LDAC achten. LDAC wurde von Sony entwickelt und ist in aktuellen Kopfhörern wie den Sony WF-1000XM4 oder den Sony WH-1000XM4 zu finden. Der Codec schafft es maximal auf 990 Kb pro Sekunde bei einer Samplingtiefe von 16 Bit bei 48 kHz
Da LDAC seit Android 8.0 Teil des Android Open Source Projects ist, unterstützt eine Vielzahl an Geräten den Standard. Sofern Euer Kopfhörer ihn unterstützt, könnt Ihr dann in den Bluetooth-Einstellungen Eures Handys auf HD-Qualität per LDAC zugreifen. Wie das Magazin Hifi.de schreibt, wird die Standard-Bitrate für Geräte jedoch nicht festgelegt. Hier müsst Ihr in die Entwicklereinstellungen von Android gehen, um diese auf Eurem Gerät anzupassen.
Wie Ihr vielleicht schon gemerkt hat: Wieder profitiert Ihr mit LDAC-kompatiblen Kopfhörern nicht, wenn Ihr ein Apple-Gerät nutzt. Dafür kommen wir jetzt aber zu einem Audio-Codec, der für Apple-Nutzer interessant ist.
LHDC
Beim Codec LHDC handelt es sich um einen weiteren Standard mit hohen Bitraten. In der Theorie ist er seit Android 10 bereit, um von Software-Entwicklern in Android-Oberflächen integriert zu werden. In der Praxis ist LHDC aber nicht allzu stark verbreitet. Hier ein Beispiel:
Die OnePlus Buds Pro unterstützen den Standard LHDC und bieten somit im Zusammenspiel mit dem OnePlus 9 und dem OnePlus 9 Pro eine bessere Klangqualität als bei vielen anderen Android-Smartphones. Denn OnePlus bietet in seinen Flaggschiff-Modellen eine Unterstützung für LHDC. Allerdings weitet OnePlus die Unterstützung nicht auf das gesamte Ökosystem aus, wodurch günstigere Modelle wie das OnePlus Nord 2 schon wieder ausfallen.
Obwohl LHDC technisch mit Bitraten von bis zu 900 Kb pro Sekunde bei Bittiefen von 24 Bit und Sampling-Raten von 96 kHz beeindruckend ist, kann sich der Standard im Alltag nicht so recht durchsetzen. Um ihn weiter voranzutreiben, haben sich einige Hersteller am 2. September 2018 zusammengeschlossen. Darunter die Edel-Audiomarken Sennheiser, Audio-Technica und Edifier, der Chip-Hersteller Cirrus Logic und der Smartphone-Hersteller Huawei.
AAC
Die Abkürzung AAC steht für "Advanced Audio Codec" und beschreibt einen Audio-Codec, der als Standard auf iPhones und iPads gilt. Das bedeutet aber nicht, dass Android-Geräte oder Notebooks den Standard nicht auch unterstützen. Während die technische Seite mit 320 Kb pro Sekunde bei 24 Bit und 96 kHz nicht sonderlich eindrucksvoll wirkt, ist die Qualität von AAC aber insgesamt sehr interessant.
Denn die Dateiübertragung von AAC basiert auf psychoakustischen Modellen, die bei der Komprimierung mit einbeziehen, was Menschen hören können. Da das mehr Rechenleistung benötigt und die Energieverwaltung unter Android und iOS anders funktioniert, liefert AAC auf Eurem iPhone eine bessere Klangqualität.
Wie die Seite Soundguys.com schreibt, sind AAC-kompatible Kopfhörer daher unter iOS eine klare Empfehlung. Beispielsweise könnt Ihr also bei den Bose Noise Cancelling Headphones 700 zuschlagen! Da die Qualität unter Android von vielen Faktoren abhängt, solltet Ihr hier lieber auf die vorigen Codecs achten.
LC3
Seit Bluetooth 5.2 gibt es mit LC3 noch einen neuen Audio-Codec, der noch ziemlich "nischig" ist. Ich möchte ihn dennoch in diesem Artikel aufnehmen, da er im Grunde genommen den Nachfolger des SBC-Codecs darstellt. Wie die Seite Bluetooth.com in einem Video veranschaulicht, schafft es LC3 bei einer geringeren Sampling-Rate, eine höhere Audioqualität zu behalten.
LC3 ist aber noch nicht wirklich verbreitet und aktuell eher ein interessanter Vorausblick für Audio-Nerds.
Bluetooth LE Audio
LC3 ist Teil der 2020 angekündigten Bluetooth LE Audio-Spezifikationen, mit denen die ursprünglichen Audiofunktionen in Bluetooth rückwirkend in "Classic Audio" umbenannt wurden. Neben dem neuen Codec enthält Bluetooth LE auch neue Funktionen wie:
- Multi-Stream Audio: MSA, für mehrere synchronisierte Audioströme zwischen der Quelle und dem Wiedergabegerät.
- Unterstützung von Hörgeräten: Bessere Unterstützung und Standardisierung für Hörgeräte.
- Auracast Broadcast Audio: Eine Option für öffentliche Räume, um einen Audiostream anzubieten, der von mehreren Besuchern angehört werden kann.
Da wir jetzt die wichtigsten Codecs abgehandelt haben, geht's im Fazit noch einmal um die Frage, welcher denn der "Beste" Audio-Codec ist.
Fazit: Gibt es den "besten" Audio-Codec überhaupt?
In der Welt der Technik geht es immer um den Kampf um "den oder das oder die Beste". Dabei werden komplexe Zusammenhänge gerne einmal heruntergebrochen und anhand von Zahlen verglichen. So wie eine Kamera mit 108 MP nicht unbedingt "bessere" Bilder liefert als ein 12-MP-Sensor, ist es im Prinzip auch mit den Bluetooth-Codecs.
Wollt Ihr möglichst verlustfrei einem Premium-Streaming-Dienst lauschen, ist LDAC womöglich eine gute Wahl. Allerdings genießt Ihr die Vorteile dabei nur, wenn Ihr ein Android-Device habt und eventuell müsst Ihr sogar noch etwas in den Einstellungen umstellen. AptX HD gilt als guter Kompromiss zwischen Verbreitung und Kompression, doch auch hier fallen Apple-User wieder raus.
Lasst Euch also nicht davon verunsichern, wenn ein Kopfhörer einen bestimmten Audio-Codec nicht unterstützt. Probiert ihn am besten in der Praxis aus oder lest unsere Eindrücke aus den zahlreichen Kopfhörertests, die Ihr auf nextpit findet. Klangqualität bedeutet immer, einen ganzheitlichen Blick einzunehmen. Und dort spielen Audio-Codecs eine wichtige, aber keine alleinige Rolle.
Auf der Suche nach neuen Kopfhörern?
Seid Ihr aktuell auf der Suche nach neuen Kopfhörern und stöbert deshalb durch unseren Artikel mit den besten Bluetooth-Codecs? Dann findet Ihr auf nextpit eine Bestenliste mit aktuellen In-Ear-Bluetooth-Kopfhörern. Alle dort aufgeführten Geräte findet Ihr auch im nachfolgenden Preisvergleichselement unseres Partners Geizhals.de.
AAc ist galt geil wenn das Abspielmedium die 96khz unterstützt.
So hat zoutube music mit dem chromecaststick und lichtleiter auch aac eben mit 24bit und 96khz ca 300kbps, das hörte sich schon recht gut, denn mein Verstärker und meine Boxen unterstützen 96khz und auch die 24 bit, das ganze verlustfrei über s/pdif Lichtleiter.
Ungeschlagen vom Klang finde ich ist Tidal.
Standart Tidal Hifi entspricht schon der Cd und übertrifft Spotify Premium.
Tidal Hi Res hingegen ist der hammer und noch höher angesiedelt als Super Audio Cd, dazu reicht der chromecast nicht mehr aus.
Höre mit dem Tidal Stick in Hi Res Flac 196Khz 24Bit 11.000Kbps 😃
Genau wie die meisten Japaner habe ich eher einen Dac mit Kabelkopfhörern.
Die Funkkopfhörer ( habe die buds 2pro ) finde ich ganz miserable.
Die Menschen vergessen was guter Klang ist, früher bei der Cd noch gegeben, leider mittlerweile bei den Meisteb Leuten vollkommen verkommen das Gehör.
Merken tut man es wenn man mal wieder etwas in gescheiter Qualität hört, original studioaufnamen, verlustfrei in Studioqyalität.
Aac via Spdif fand ich noch einigermaßen okay, aber der Cd noch immer extrem unterlegen.
Wer Wirklich guten Klang will, der nimmt ein Gerät mit DAC...
Ein guter Verstäker leistet viel mehr als Aktive Verstärker mit kleinen Akkus, Klirrfaktor u.s.w von einem guten Dac ist.um welteb besser. Außerdem bleibt in Kabelspeakern mehr Resonanzraum und man verliert sie nicht so leicht.
Der Wegfall der Klinke bei vielen Herstellern ist nach wie vor eine Schande.
Die Umfrage ist in französisch?! Aber egal, die meisten Deutschen sprechen ja sowieso fließend französisch - bien sûr.
Alles schön und gut, aber die Qualität zum Musikhören ist seit Jahren schon gut genug. Ich wüsste ja gerne, ob sich bei BT-HFP oder BT-HSP endlich mal was tut, damit Mikro und Lautsprecher nicht wie Analogtelefone klingen, sondern endlich mal im 21. Jahrhundert ankommen.
Falsch, die Qualität hat sich enorm verschlechtert!
Glaub mir z.b mein Nokia n900 hatte einen sau geilen Verstärker eingebaut, das ist ca 13 Jahre Her.
Ich rede hier mal wirklich von maximalen milliewatt bei einem guten Klirrfaktor z.b 8Mw bei 0,0008Ohm. Mit Kabelspeakern kein Thema, da ist es auch kein Thema 196khz mit 10.kbps und 24 bit zu hören.
Bt speaker vorallem kleine Buds, sind da eigentlich echt sehr sehr schwach im Klang.
Eine wirkliche Verbesserung ist die Super Audio Cd und das Digitale Format Hi Res Flac.
Alles unter 2000kbps ist noch immer der guten alten Cd eigentlich unterlegen.
Funkkopfhörer sind im allgemeinen eigentlich ziemlich miserable...
Zwei neue Codecs habe ich hinzugefügt! LHDC und AptX Adaptive.
Darüber hinaus habe ich auch hier unser neues Preisvergleichs-Element mit den besten In-Ear-Bluetooth-Kopfhörern aufgenommen.
Gerade den AptX Adaptive finde ich spannend - bin gespannt, wann die ersten Kopfhörer mit dem Codec in unserer Redaktion eintreffen.
Ist Ottonormalverbraucher doch völlig egal wer was unterstützt Hauptsache die hören sich gut an alles andere ist mir schnuppe. Jeder empfindet den Klang doch eh anders also 2-3 Kopfhörer ausprobieren und gut is.
Das folgende ist Hahnebüchener Unsinn:
"Da das mehr Rechenleistung benötigt und die Energieverwaltung unter Android und iOS anders funktioniert, liefert AAC auf Eurem iPhone eine bessere Klangqualität.“
Was für ein Schwachsinn.
Das Akustikmodell ist Standard Konform und würde bei Android die selbe Qualität liefern.
Wie solle es auch anders gehen? Denn sonst müssten ja Kopfhörer die spezifische Apple Umsetzung unterstützen oder nicht.
Das Problem ist wohl die Energieverwaltung, die die Berechnung des Codecs unter Android zu wenig priorisiert. Das Team von Soundguys schreibt dazu in der Analyse:
"AAC is the only Bluetooth codec that makes uses of psychoacoustic modeling to transmit data, so it’s a very processing-heavy codec compared to SBC or aptX. Therefore, smartphones that prioritize energy efficiency over performance will encode AAC Bluetooth to a much lower bitrate and quality. For example: the Huawei P20 Pro, famous for its focus on power optimization, produces an AAC result inferior to the Galaxy Note 8 and iPhone 7."
Was grundsätzlich irgendwie auch witzig ist, weil Apple beim Thema Effizienz deutlich vor den anderen ist. Und trotzdem bessere Ergebnisse hinkriegt.
Wenn das Quellmaterial, egal ob vom Speicher oder gestreamt, schon in AAC vorliegt, dann sind die Rechenanforderungen ohnehin minimal, die Audio-Samples müssen einfach zum Bluetooth-Transceiver weitergereicht werden. Das Rechenmodell ist da völlig schnurz egal, denn gerechnet wird nichts, jedenfalls nicht auf dem Smartphone. Dies ist bei Apple der Fall, deshalb kann Musik die AAC-kodiert ist, auch energiesparsam im AAC-Format an die Hörer weitergereicht werden. Das sollte aber gleichermassen für Android-Geräte dann gelten, wenn sie Apple-Music verwenden und als Bluetooth-Codec AAC ausgewählt haben.
Wenn das Quellmaterial aber im MP3-Format vorliegt, was bei Streamingdiensten und Downloadportalen häufig der Fall ist, müssen die Geräte transkodieren, d.h. im ungünstigsten Fall die MP3-Kompression dekodieren, und das Material anschließend in AAC wieder kodieren.
Ältere Audio-Codecs wie MP3 und AAC wurden aber so konstruiert, dass das Dekodieren sehr wenig Rechenaufwand erfordert, und damit in den damaligen, rechenschwachen Geräten in Echtzeit durchgeführt werden konnte. Die Enkodierung fand auf leistungsstarken Servern statt, und Echtzeitfähigkeit war nicht erforderlich dafür, der sparsame Umgang mit Energie also weniger wichtig.
Also kann man davon ausgehen, dass die Enkodierung von AAC auf Androidgeräten immer noch rechenintensiv, und damit Energie fressend ist. Auf iPhones die MP3-Files in AAC transkodieren, sollte das nicht anders sein.
Codecs, die speziell für die Bluetooth-Kodierung entwickelt wurden, wie Aptx oder LDAC sollten dagegen sparsamer sein, da die Rahmenbedingungen bei deren Entwicklung andere waren. Hier könnten die Enkodier-Algorithmen bereits in Hardware vorhandene Recheneinheiten in den SoCs intensiv nutzen, um so energieeffizient arbeiten zu können.
Es ist aber nun mal nachgewiesen, dass iPhones mit AAC eine deutlich bessere Qualität hinkriegen, als Android-Phones. Das ist kein Schwachsinn...
iPhones kriegen mit AAC in so ziemlich allen Bereichen bessere Ergebnisse hin, als Android-Phones.
Es wäre schön, wenn Du solche Aussagen anhand neutraler Quellen belegen würdest.
Das hier liest sich ganz anders:
http://zdnet.de/88334711/bluetooth-audio-sbc-aac-aptx-aptx-hd-und-ldac-erklaert/z
Quelle: zdnet.de
Äh ja. Bei AAC sind iPhones besser. Dafür fehlen alle anderen deutlich besseren Codecs.. Das ist halt das Problem wenn man nur auf einen Standard setzt, der ist zwar richtig gut, bei etwas so eingeschränkten wie AAC reicht das aber nicht, egal wie gut Apple das umsetzt.
@Gianluca
Welche "deutlich besseren Codecs" denn?
Das iPhone 12 unterstützt bspw. neben AAC noch zig andere Codecs. Das einzige, was im wesentlichen fehlt, sind LDAC (was durchaus Sony geschuldet sein kann) und AptX.
Dass Apple nur auf einen Standard setzt, stimmt so nicht. Es ist der Standard, den Apple hauptsächlich nutzt, aber das macht es noch lange nicht zum einzigen. Wenn man so argumentiert, dann ist bei Android der "einzige" Standard auch MP3...
Auch sehe ich nicht wirklich, wo AAC eingeschränkt sein soll.
@Michael
Die Quelle hat Benjamin oben schon genannt, deshalb hab ich mir das mal gespart.
Zumal deine Quelle offensichtlich bei AAC direkt alle drei Angaben falsch angibt. AAC unterstützt nicht nur 250 Kbit/s, 48Khz und 16bit, sondern bis zu 320 Kbit/s, 96Khz und 24bit. Dafür dass sich einige hier immer so gern mit reinen Specs aufhalten, werden gerade bei iPhones gern mal eben jene völlig falsch angegeben...
Zudem klingt der Artikel auch nicht gerade neutral, sondern deutlich Android-orientiert. Apple wird in zwei Sätzen recht negativ abgetan und das war's. Irgendwie logisch, dass es dort dann anders liest.
iPhones unterstützen was Bluetooth angeht nur AAC uns SBC. Und AAC ist wie SBC von der Bitrate einfach deutlich schlechter als AptX HD und LDAC, die meisten Codecs bieten mehr. Ich weiß auch nicht wie du bei einem Artikel für Bluetooth-Codecs auf Audioformate kommst. Mir ging es nur darum, dass AAC auf einem iPhone besser klingt, da das durchgehend optimiert wird, dafür aber im Allgemeinen anderen Codecs dennoch nicht das Wasser reichen kann.
Da AAC bei einem iPhone nicht transkodiert werden muss, wenn das Quellmaterial in AAC vorliegt, wie bei Apple-Music, ist das auch logisch, denn die aufwändige AAC-Encodierung entfällt dabei.
Gut, der Apple Fan kann auch behaupten, dass die Erde eine Scheibe ist, aber Fakt ist ja nunmal, das APTX-H dem AAC Standard deutlich überlegen ist.
Ein test ohne Aussage ist kein test, das hier ist lediglich eine Vorstellung der Technik, ohne dass es was mit der Überschrift zu tun hat. Wozu? Technische Daten kann jeder schnell erhalten echte test aufgrund mangelnder Geräte eben nicht das hätte ich erwartet, verschwendete Lebenszeit schade.
Wo steht, dass es ein Test ist? Es heißt lediglich "Und der beste Bluetooth-Audio-Codec ist..." Es geht nur um den Vergleich von Daten. Es wird nichts getestet!