Mobike schickt Nutzerdaten nach China
Der Leihrad-Anbieter Mobike übermittelt die Daten seiner Nutzer nach China. Das soll aber derzeit legal sein.
Mobike übermittelt Nutzerdaten nach China, wie die Zeitung Der Tagesspiegel berichtet. Gegenüber der Zeitung teilte die Berliner Datenschutzbehörde mit, dass dies nach derzeitigem Stand rechtlich nicht zu beanstanden sei. Im Dezember 2018 hatte der schwedische Datenschutzexperte Alexander Hanff den Anbieter für den Umgang mit Nutzerdaten kritisiert. Er sieht darin einen Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Allerdings beruft sich Mobike auf die europäischen Standardvertragsklauseln, heißt es in dem Bericht. Diese verpflichten Unternehmen außerhalb der EU, europäische Datenschutzstandards einzuhalten. Durch diese Klauseln wird es für Mobike möglich, Daten nach China zu übermitteln. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) prüft die Zulässigkeit dieser Klauseln jedoch derzeit.
Der österreichische Jurist und Datenaktivist Max Schrem hatte diese Prüfung angestrengt. Er setzt sich gegen den Datentransfer in die USA ein, da er Daten von europäischen Nutzern dort nicht für sicher hält. Es wird auch für möglich gehalten, dass chinesische Behörden Daten von chinesischen Unternehmen einfordern könnten.
Im Falle von Mobike räumen App-Nutzer dem Anbieter weitreichende Rechte ein. So wird unter anderem der Standort übermittelt. Die Berliner Datenschützer sehen allerdings keine Verstöße gegen die geltenden Gesetze. Zwar sei die Prüfung noch im Gange, man gehe aber davon aus, dass Mobike nur kleine Änderungen vornehmen müsse. So sehen es die Datenschützer als ausreichend an, wenn Start- und Endstandpunkt gespeichert werden. Wer eine komplette Route verfolgen wolle, müsse dies gegebenenfalls extra bestätigen.
Hanff geht davon aus, dass die chinesische Regierung durch die Übermittlung der Mobike-Daten Zugriff auf die Namen und Adressen von Nutzern hat. Durch die Standortdaten soll außerdem klar sein, wo man arbeite oder regelmäßig halte. Aber auch, wen man kenne, basierend darauf, wo man regelmäßig mit denselben anderen Mobike-Nutzern am selben Standort ist.
Mobike-Score abgeschafft
Eine Änderung soll es seit Beginn der Prüfung bereits begeben haben. Hanff hatte kritisiert, dass es einen Mobike-Score in der App gibt. Dieser wurde aus der deutschen Version der App entfernt. Der Score bewertete Nutzer nach ihrem Verhalten. Stellten sie Räder etwa falsch ab, fiel die Bewertung, bei unter 100 Punkten wurde das Nutzerkonto gesperrt. Wer das Fehlverhalten anderer Nutzer an Mobike mitteilte, konnte Punkte hinzuverdienen.
Die Berliner Datenschützer prüfen indes weiter und haben Mobike gebeten, die Verträge zur Datenübermittlung zwischen der Berliner und der chinesischen Zentrale vorzulegen. Das Urteil des EuGH wird indes bis Ende des Jahres erwartet. Mobike startete in Deutschland in Berlin, ist mittlerweile aber etwa auch in Köln und Hannover aktiv.
Was meint Ihr dazu, habt Ihr ein Problem damit, wenn Eure Daten von Mobike nach China geschickt werden?
Quelle: Tagesspiegel
Was die in China machen kontrolliert doch eh keiner richtig. Andere Länder andere Sitten.
wenn ich im Streitfall dann auch aus China meine Daten gerichtsverwertbar abrufen kann, soll mir dieser kostenlose Service Recht sein. Wer bei Starbucks seine Plörre mit Karte bezahlt, kann auch gleich bei Trump anrufen, wo er gerade was für die Amis tut. Globalisierung - Hauptsache, zu Hause merkt's keiner ... 😕😀
Lidl-Bike auch?
Alle.
Chinesische Unternehmen sammeln Kundendaten.... unverschämt, kriminell, sowas machen nur Kommunisten und Verbrecher.
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Das Sammeln von Daten ist nicht das Problem, sondern die Art der Datennutzung. Es soll schon vorgekommen sein, dass jemand nicht in China einreisen durfte weil dessen Daten "auffällig waren" (da ging es um eine Unterhaltung auf WhatsApp!?). Stell Dir mal vor Du gehst in DE in ein chinesisches Restaurant dessen Betreiber auf der schwarzen Liste der chinesischen Regierung steht, und beim nächsten Chinabesuch wirst Du zurückgeschickt (also nicht ins Land gelassen) weil Du mit einem "Volksverräter" verkehrst. Auch die USA machen das (wer beim NSA "auffällig geworden ist" wird entweder zurückgeschickt oder gleich mal inhaftiert).
Das Sammeln der Daten ist sehr wohl ein Problem, denn das nennt man Spionage. Aber viele Leute die ich kenne, meinen heute, daß jeder alles machen darf, die haben mit nichts mehr ein Problem. Wir sind ja alles Freunde nicht wahr?
Man meint nicht dass jeder alles darf. Das Problem ist dass sich Unternehmen so verhalten dass die Nutzer meinen dass die Unternehmen es dürfen. Und da man sich ja nur gute Produkte kauft fällt es schwer seiner Lieblingsfirma vorzuwerfen dass diese unethisch verhält und ein Profi ist im Gesetze zu umgehen ist.
Was macht amerika und Isreal und England?
Wer sich ein Fahrzeug leiht muss damit rechnen, dass er verfolgt wird. Ich hätte schon etwas dagegen, dass nicht benötigte Daten nach China wandern. Erforderliche Daten sollten aber schon nach China wandern dürfen, z.B. GPS-Daten wenn ein Nutzer auf die Idee kommen sollte das Radl stehlen zu wollen.
Mobike hat auch deutsche / europäische Firmensitze.
Um die besagten Zwecke zu erfüllen würde es reichen, wenn die Daten auf Servern in D oder EU gespeichert würden, dafür müssen sie nicht nach China.
Zumal dort niemand die Einhaltung europäischer Datenschutzstandards nachprüfen kann.
M.E. müssen keine Daten erhoben und/oder gespeichert werden die nicht der Vertragserfüllung dienen.
Ne, sollten auch nicht ... aber die, die der Vertragserfüllung in D dienen, können und sollten auch in D gespeichert werden.
BTW: GPS zum Schutz vor Diebstahl, dient nicht der Vertragserfüllung ;-)
...und warum wird da ein Titelbild gewählt, was absolut gar nichts mit dem Thema zu tun hat, außer, dass man dort ein Fahrrad sieht? Oder ist Joko nun auch Teilhaber/Gründer von Mobike?
Vielleicht waren gerade alle MoBike Räder in Nutzung. 🤷🏻♂️😉