Nokia 7.1 im Test: Ein Smartphone macht blau
HMD befüttert mit dem neuen Nokia 7.1 wieder die Mittelklasse. Doch was kann der Nachfolger des Nokia 7, das im vergangenen Jahr noch keinen europäischen Boden gesehen hat? Kann das Smartphone mit der harten Konkurrenz in der Preisklasse mithalten? Das erfahrt Ihr in unserem Test.
Pro
- Schickes Design in der Preisklasse
- HDR-Unterstützung
Contra
- Display mit Blaustich
- Langsame Updates trotz Android One
- Schwache Performance im Alltag
- Nur passable Akkulaufzeit
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Ein ernstzunehmender Gegner für andere 300-Euro-Smartphones
HMD Global bietet das Nokia 7.1 mit 3 GByte RAM und 32 GByte Speicher sowie 4 GByte RAM und 64 GByte Speicherplatz an, bietet aber derzeit nur das 3-GByte-Modell zum Preis von 339 Euro an. Wie teuer die 4-GByte-Variante sein wird, ist bisher nicht bekannt. Damit geht Nokia in dem derzeit umkämpftesten Bereich im Smartphone-Markt auf Kundenfang. Das Nokia 7.1 kommt zunächst in Blau und Silber auf den Markt.
Ein gutes Design-/Preisverhältnis
Das Design des Nokia 7.1 kann vielleicht nicht mit den Flaggschiff-Designs oder den schönen Lichteffekten von OPPO und Honor konkurrieren, aber es ist für den Preis schön anzusehen und überzeugt mit einem edlen Finish. Die Rückseite ist aus Glas, was dem hochwertigen Design zugute kommt. Die zwei Objektive der Kamera sind zusammen mit dem LED-Blitz vertikal ausgerichtet, direkt über dem Fingerabdruckleser und dem Nokia-Logo.
An der Vorderseite hingegen haben wir eine Notch, die zwar nicht riesig ist, aber natürlich trotzdem Platz in der Benachrichtigungszeile einnimmt. Der Rand um das Display ist zwar nicht besonders schmal, wirkt aber insgesamt nicht störend. Anders sieht das bei den glänzenden Diamantschliffkanten des Rahmen aus, der für meinen Geschmack etwas zu prominent ist.
Das vorne und hinten abgerundete Glas fügt sich in den matten Aluminiumrahmen mit gleichmäßigem Spaltmaß ein. Mit fast 8 Millimeter Dicke und 160 Gramm Gewicht liegt das Nokia 7.1 sehr gut in der Hand und ist optisch ansprechend, vor allem in der eleganten blauen Version. Auch die Handhabung gefällt mir gut, lässt sich das Smartphone aufgrund seiner Kompaktheit doch leicht mit einer Hand bedienen - die passende Handgröße vorausgesetzt natürlich. Leider besitzt das Gerät keine IP-Zertifizierung.
Kein OLED, aber HDR
Es dürfte kaum überraschen, dass wir beim Display kein AMOLED-Panel vorfinden, sondern ein 5,8-Zoll-LC-Display mit einer Auflösung von 2.280 x 1.080 Pixel. Die Erwartungen sind im Mittelklasse-Bereich ohnehin klar: Der Bildschirm muss nicht perfekt, aber gut genug sein, um eine angenehme Nutzung zu garantieren.
Mein Eindruck ist hier eher gemischt , denn ein Problem wird offensichtlich, sobald man das Smartphone in die Hand nimmt: Es hat einen Blaustich. Da sich die Farbtemperaturen aber nicht anpassen lässt, habe ich mich dafür entschieden, die ganze Zeit den Nachtmodus zu nutzen, was wirklich bedauerlich ist.
Abseits dessen sieht der Bildschirm ziemlich gut aus, die Farben sind im Allgemeinen schön dargestellt und die Helligkeit ist gut genug, um den Bildschirm bei voller Sonneneinstrahlung nutzen zu können. Ein kleines Extra: die Unterstützung von HDR-Inhalten.
Spät dran trotz Android One
Das Nokia 7.1 ist Teil des Android-One-Programms von Google, wie alle Smartphones der Marke Nokia - außer denen mit Android Go natürlich. Das Versprechen: Drei Jahre hinweg regelmäßige Sicherheitsupdates und eine schnelle Versorgung mit der neuesten Android-Version über zwei Jahre. Allerdings ist auf dem Nokia-Smartphone noch Android 8.1 Oreo installiert, Android 9 Pie soll noch vor Ende des Jahres folgen. Was den Sicherheitspatch betrifft, der ist noch vom 1. September und damit zwei Monate im Rückstand.
Gerade weil Android One eines der besonderen Merkmale des Smartphones ist, ist diese Verzögerung bedauerlich, wenngleich nicht dramatisch. Ansonsten bietet die Software pures Android-Feeling mit minimalen Anpassungen durch Nokia und natürlich keine Bloatware.
Heftige Patzer bei der Performance
Die Performance ist die Achillesferse de Nokia 7.1, und das sowohl auf dem Papier als auch in der Praxis. Beginnen wir mit den technischen Details: Wir finden hier den Snapdragon 636, einen auf 1,8 GHz getakteten Octa-Core-Prozessor, den Ihr vielleicht schon von Xiaomi (Redmi Note 5 / Note 6 Pro), Asus ZenFone 5, BlackBerry Key 2 LE oder dem Motorola Moto Z3 Play kennt. Der Prozessor wird von 3 GByte RAM und 32 GByte internem Speicher unterstützt.
Leider macht das Smartphone regelmäßig Probleme, denn es kommt übermäßig oft zu Aussetzern, bei denen das Gerät einfriert und für einige Sekunden nicht verwendet werden kann. Abgesehen davon läuft das Gerät die meiste Zeit ziemlich flüssig. Das hilft nur eben nichts, wenn es manchmal plötzlich für kurze Zeit nicht benutzbar ist.
Das der 32 GByte große Speicher schnell knapp wird, ist hier die Verwendung einer zusätzlichen microSD-Karte ratsam, wenn Ihr mehr Daten speichern möchten. Bei Bedarf könnt Ihr anstelle der Speichererweiterung auch eine zweite SIM-Karte in den Hybrid-Slot einlegen. Spielt Ihr gerne grafisch anspruchsvolle Spiele, ist das Nokia 7.1 aber auf keinen Fall was für Euch.
Nokia 7.1 in Benchmarks
3D Mark Sling Shot Extreme | 949 |
3D Mark Sling Shot Vulkan | 749 |
3D Mark Sling Shot | 1.456 |
3D Mark Ice Storm Unlimited | 19.746 |
Geekbench 4 (Single / Multi) | 1.338 / 4.902 |
Passmark Memory | 10.569 |
Passmark Speicher | 40.709 |
Ein Sound ohne Höhen und Tiefen
Keine Überraschung kommt aus dem Mono-Lautsprecher auf der Unterseite des Nokia 7.1, der durchschnittlich klingt und gute Mitten abliefert, aber weder brillante Höhe noch wirklich Bass liefert. Erwartet auch nicht, damit einen ganzen Raum beschallen zu können. Nehmt lieber den 3,5-Millimenter-Klinkenanschluss, um ordentliche Boxen anzuschließen.
Eine schöne Überraschung bei der Kamera
Auf der Rückseite befindet sich eine Dual-Kamera mit dem Zeiss-Logo, die an einige der legendären Smartphones von Nokia wie das Lumia 1020 erinnert. Ist das Nokia 7.1 dieses Vermächtnisses würdig? Zur Technik: Die Auflösung der Sensoren beträgt 12 und 5 Megapixel (mit Blenden von f/1.8 bzw. f/2.4 und einer Pixelgröße von 1,28 µm bzw. 1,12 µm). Die Dual-Kamera wird verwendet, um das Bildrauschen zu reduzieren und einen Bokeh-Effekt zu erzeugen.
In der Praxis wurden wir von der Qualität der Kameraaufnahmen überrascht . Klar kann das 300-Euro-Smartphone nicht mit dem Pixel 3 oder dem Huawei Mate 20 Pro konkurrieren, aber die Ergebnisse sind trotzdem beachtlich. Der standardmäßig automatisch aktivierte HDR-Modus leistet in der Regel gute Arbeit und Farben werden realistisch dargestellt. Nur bei den Kontrasten hapert es manchmal, z.B. zwischen einem klaren Himmel und einem Baum, aber für den durchschnittlichen Benutzer liefert die Kamera gute Resultate. Andererseits ist die Qualität bei schlechtem Licht nicht so gut, aber es ist ein generelles Problem für viele Smartphones.
An der Vorderseite findet sich ein 8-Megapixel-Sensor (Weitwinkel) gekoppelt mit einer f/2.0-Blende. Die Qualität ist nicht schlecht und Porträtfoto damit sind durchaus ansehnlich.
Passable Akkulaufzeit
Der Akku ist nach dem Blaustich des Displays der zweite Schwachpunkt der Nokia 7.1 . Wer das Smartphone intensiv nutzt und dabei viele Fotos macht und durch die sozialen Netzwerke scrollt, wird es schwer haben, einen langen Tag ohne Steckdose durchzuhalten. Wer das Telefon weniger intensiv nutzt, schafft zwar den Tag, mehr aber auch nicht.
Das Problem Akkulaufzeit ist aber wohl nur in Teilen auf die Größe des Akkus zurückzuführen, der 3.060 mAh fasst. Eine größere Schuld trifft wohl die Software, an der Nokia hoffentlich noch ein bisschen feilt, um mehr Laufzeit aus dem neuen Mittelklasse-Gerät herauszuholen. Immerhin ist der Akku dank Schnellladetechnik schnell wieder befüllt.
Nokia 7.1: Technische Daten
Dem Nokia 7.1 ist nicht zu trauen
HMD Global bietet mit dem Nokia 7.1 auf den ersten Blick ein vielversprechendes Smartphone, das uns aber im Test nicht vollends von sich überzeugen kann. Das Design ist schick anzusehen, zumindest für diese Preisklasse, und die Kameras ist zweifellos nicht ohne, ebenso wie Android One. Aber die Mängel verderben alles und sorgen insgesamt für eine schlechte Benutzererfahrung.
Die Bugs sind so ärgerlich, dass man dem Gerät nicht vertrauen kann, denn es könnte ja in wichtigen Momenten Aussetzer haben - zum Beispiel wenn man gerade mit Google Maps navigiert und an eine wichtige Kreuzung oder Abfahrt kommt. Selbst ohne die Aussetzer kann es dann noch für Intensiv-Nutzer bei der Akkulaufzeit nicht vollends überzeugen. Kurz gesagt: Viel Potenzial, das verschwendet wurde. Schade.
Dieser Artikel wurde mit den finalen Testergebnisse aktualisiert und umgeschrieben. Einige Kommentare könnten sich daher auf frühere Versionen des Artikels beziehen und damit aus dem Zusammenhang gerissen erscheinen.
Ihr solltet auvh alle updates machen und dann den test nochmal. Bei mir läuft das telefon einwandfrei und sogar mit grafisch anspruchsvollen spielen auch ohne ruckeln. Was habt ihr da für einen müll hingeschrieben
Schade das Nokia seinen durchaus erfolgreichen Start nicht genutzt hat um die Software besser zu optimieren und die Kritik an der Updatepolitik stimmt mich auch nicht zuversichtlich. Eigentlich war Nokia immer recht schnell mit den Updates, aber hier noch Oreo auszuliefern ist schon sehr dreist. Dient ja wohl nur dazu dann schnell Android 9 nachschieben zu können und somit 1 Majorupdate bereits erfüllt zu haben. Keine kundenfreundliche Geschäftspraktik.
Und eine bereits bei Release ruckelnde Software ist ein absolutes No-Go, vor allem da es sich hier um Android One handelt.
Schade Nokia, aber wenn ihr so weitermacht, werdet ihr das zu spüren bekommen.
Die Notch ist zum Glück kleiner, im Vergleich zu anderen Smartphones mit einer Notch. :)
Man merkt einfach das dies nicht mehr das Nokia ist das es mal original war. Hab in letzter Zeit mal einige Tastatur Handys wie die aus den 90er Jahren waren ausprobiert und teilweise sollte hier gar kein Nokia Schriftzug drauf sein. Die Menüführung ist stark abgespeckt, die Kameras sind so schlecht das man hier besser dem gegenüber das Motiv aufzeichnet als es fotografiert. Selbst das Plastik ist nicht mehr das was es mal war.
Die Nokias von früher waren stabil. Konnte man jemanden vor den Kopf schmeißen, es hält trotzdem stand.👍
Ich hatte noch nie ein Nokia, und werde es nie holen. Egal ob es ein gutes ist, da bin ich bei Huawei, Apple und oneplus besser dran. Aber das sind alle high End Geräte naja. Das honor 6x ist mein treuer Daly driver, und wenn mal der Akku kaputt geht werde ich es ersetzten lassen. Mein honor 6x hat 32 GB und 3 GB Raum und brauche bis jetzt keine Speicherkarte. Nokia hat einen Comeback und jetzt nur Mist gezapft. Schade
Inwiefern haben sie denn bisher nur Mist verzapft?
Die Nokia Geräte haben mich bisher auch nicht so angesprochen. Das Sirocco vergleiche ich immer mit einem hässlichen, dicken kleinen Mops. Auch in den Händen finde ich das persönlich nicht schön. Mein OP5 ist jedoch auch nicht über alle Zweifel erhaben. Die Kamera wurde mit den Updates zwar besser aber erreicht nicht was jeweils in den Test's erreicht wurde.
Ich muss aber sagen das ich das Ding direkt in China geordert habe. Da haben sie nachträglich ein int. OS drauf gemacht. Rein preislich wars noch knapp okay. Bei den neuen Modellen ist der Preis als Argument ja weg gefallen.
Da bin ich ja froh darüber,das mein kleines iPhone SE noch so wunderbar funktioniert und wohl auch noch iOS 13 sehen wird .😱😀
292€ neu mit 32GB Speicher,ist zwar noch immer ne Stange Geld,aber die Teile laufen und bekommen noch eine Weile Support-sprich Updates.
Momentan habe ich IOS 12.1.1 drauf ,in der Public Beta .
Schade was man darüber so liest über HMD Global ,was daraus so geworden ist .😣
Irre ich mich oder sind die Geräte ohne .1 besser?
Zumindest beim 7er kann ich dir Recht geben, bei den anderen modellen kann ich nicht mitreden.
Ich weiß jedenfalls noch, dass ich mich vor ein paar Monaten auf mein 7Plus richtig gefreut habe - und als es dann da war, war ich vollkommen überzeugt und glücklich. Und ich bin es heute noch (Updates kommen pünktlich, Akku hält bei normalgebrauch locker 2 Tage,...). Aber das Teil hier? Würde ich ehrlich gesagt nicht mit dem A*** anschauen.
Ich hoffe aber nach wie vor auf ein 7.1Plus, das sich als würdiger Nachfolger zeigt (siehe meinen Kommentar weiter unten).
Meines Wissens nach haben die X.1 Geräte Android One und die "normalen" meist nicht.
Sorry, aber wer kauft son Mist??
War beim Display vielleicht LG involviert ? (Blaustich)
Denke das Xiaomi Redmi Note 5 genauso mit nem 636er und größerem Akku und schönerem Display ist wohl die bessere Alternative, schade Nokia.
habe das Gerät seit 3 Wochen. meins hat weder einen Blaustich noch ist es langsam. das Display ist hell und klar, es arbeitet zügig auch wenn mehrerer apps geöffnet sind. und der Akku wurde von Woche zu Woche kräftiger. ich mag dieses Smartphone gerne, übrigens habe ich es für 280 bei o2 ergattert und bin für diesen Preis äußerst zufrieden
Und damit hat Nokia sämtliche Sympathie seit dem Wechsel zu HMD Global bei mir wieder verspielt. Der Anfang sah so gut aus aber irgendwie kommt da nix vernünftiges mehr.
Leider sieht Nokias neues Smartphone aus wie jedes übliche Smartphone in 2018.
Großer Minuspunkt 👎 die Ausrichtung des Displays. Untenrum ziert eine breite Kante. Hätte man das Display etwas nach unten platziert könnte man sich die Notch sparen. Ansonsten her schönes Gerät mit Android One👍. Preislich etwas hoch aber das dürfte schnell günstiger werden. Wie soll der Nachfolger heißen? Nokia 7.1.1 oder 7.2? Daran könnte Nokia mal arbeiten...
Die erwähnten Bugs werden bestimmt bald durch ein Update korrigiert.
mich würde interessieren ob Nokia auch in Richtung WiFi-calling ambitioniert ist und mit welchem Handy 📲. Bei mir ist ein Funkloch von jedem Netzanbieter.
Das Android One ist doch auch ein echter Trumpf, denn die Update-Garantie wertet das Gerät auf.
Schade, dass keine IP-Zertifizierung. Aber beim nächsten Gerät ist Nokia mit im Rennen bei mir.