Nokia N1 im Test: Günstiger iPad-Mini-Klon
Nokia ist wieder da! Dieses mal nicht mit einem Windows-Smartphone, sondern mit einem Android-Tablet, das auch noch dreist das Design von Apples iPad Mini geklaut hat. Ob sich hinter der schicken Hülle auch ein wirklich gutes Android-Tablet verbirgt, verrät Euch unser Nokia-N1-Test. Achtung: Der Onlineshop Nokia Shop in Großbritannien ist kein autorisierter Händler!
Pro
- Gute Hardware
- Hervorragende Verarbeitung
- Innovativer Nokia Z Launcher
- USB-C-Anschluss
Contra
- Kein eigenständiges Design
- Google Play Store fehlt
- Nur über Importeur erhältlich
Nokia N1: Preis und Verfügbarkeit
Auf dem MWC im März 2015 hat Nokia noch laut getönt, dass man mit dem N1 Tablet die Rückkehr auf den europäischen Markt wagen wird, aber bis Dato ist der finnische iPad-Mini-Klon aus China immer noch nicht in Europa angekommen. Wir konnten uns ein Testgerät direkt aus China von einem Importeur besorgen. Bei Trading Shenzhen kann man das Nokia N1 kaufen und zahlt dafür 280 Euro inklusive Versandkosten.
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Seit gestern Nacht kursiert das Gerücht, dass Nokia offiziell das N1-Tablet über einen Shop in Großbritannien verkauft, dem ist leider nicht so. Dieser angebliche Nokia Shop ist weder ein von Nokia autorisierter Händler noch ein offizieller Nokia Shop! Wir von AndroidPIT raten dringend davon ab, Euch über den von GSMArena vermeldeten Shop ein Nokia N1 zu kaufen. Auf Nachfrage bei Nokia hat der finnische Hersteller uns auch informiert, dass man rechtliche Schritte gegen diesen Shop-Betreiber einleiten werde. Der Nokia-Sprecher Brett Young hat uns gegenüber auch nochmals bestätigt, dass aktuell das Nokia N1 nur in China und Taiwan erhältlich ist. Also wenn Ihr Euch in Deutschland das Nokia N1 tatsächlich kaufen wollt, dann empfehlen wir Euch unseren Importeur des Vertrauens (siehe oben).
Nokia N1: Design und Verarbeitung
Das Design des Nokia N1 fußt auf einem Aluminium-Unibody, der sich ohne Wenn und Aber am iPad Mini orientiert. Nokia macht daraus auch gar keinen Hehl. Tatsächlich ist die Verarbeitung des N1 tadellos, die Frontseite geht fließend und ohne Spaltmaße in die abgerundeten Seiten über. Man kann es nicht anders sagen: Das Nokia N1 ist schlichtweg elegant.
An der Geräteunterseite finden zwei Lautsprecher und der USB-2.0-Anschluss vom Typ C Platz. Damit ist das Nokia N1 das erste Tablet am Markt, das den neuen USB-Standard verwendet. Die Vorteile von USB Typ C liegen auf der Hand: Man kann den Stecker nicht mehr "falsch herum" einstöpseln, der Anschluss ist robuster und der Port hat eine höhere Datentransferrate. Mehr zu den Vorteilen des neuen USB-Standard erfahrt Ihr in unserem Artikel:
An der Oberseite befinden sich der Power-Button und der 3,5-mm-Klinkenanschluss für die Kopfhörer. Der Rücken des Nokia N1 ist aalglatt und völlig frei von Kanten oder anderen Details. Lediglich ein dezentes Nokia-Logo ziert die Geräterückseite. Dementsprechend steht auch die Kamera nicht hervor; ein willkommenes Detail.
Gleich zu Beginn meines Tests des Nokia N1 fand ich das Gerät absolut attraktiv. Das Tablet ist ergonomisch und wird in zwei Farben erhältlich sein: Grau und Graphit.
Nokia N1: Display
Auf dem Papier ist das Display des Nokia N1 identisch mit dem des iPad Mini 3, so sagte man es mir bei Nokia. Wir haben es hier mit einem IPS-Panel in 7,9 Zoll Größe zu tun, das mit 2.048 x 1.536 Pixeln auflöst, was zu einer Pixeldichte von 324 ppi führt - "Retina"-Niveau.
Der erste Nokia-N1-Test zeigt, dass das Display qualitativ hochwert ist. Die Farben sind natürlich, Kontrast und Farbsättigung geben keinen Anlass zur Beschwerde. Die maximal Helligkeit kann nicht mithalten mit den besten Tablets, wie dem Samsung Galaxy Tab S 10.5 (zum Test) und auch dem Sony Xperia Z4 Tablet (zum Test), doch sie scheint für den Alltag ausreichend.
Die Blickwinkelstabilität schien mir ebenfalls gut, außerdem freut sich das Auge über die abgerundeten Kanten und der Zero-Gap-Technologie (keine Spalten an der Front).
Nokia N1: Software
Auf dem Nokia N1 läuft Android 5.0.2 Lollipop, jedoch ist Nokias hauseigener Z Launcher vorinstalliert. Dieser kann allerdings nach Wunsch durch einen anderen ersetzt werden. Mehr noch: Der Z Launcher lässt sich direkt im System abschalten, womit Ihr auf pures Android Lollipop umsatteln könnt. Mehr Informationen und einen Test des äußerst interessanten Z Launchers haben wir hier für Euch vorbereitet:
Zusammengefasst verspricht der Z Launcher, dem Nutzer zu jeder Zeit die Apps anzubieten, die er tatsächlich braucht. Über das praktische "Scribble"-Feature, bei dem Ihr die Anfangsbuchstaben der Apps oder der Kontakte, die Ihr sucht, auf das Display zeichnet, gelangt Ihr ohne Extra-Suche direkt zu den gewünschten Inhalten. Das Wischen durch Homescreens gehört der Vergangenheit an.
Wie gesagt, lest Euch unseren Test des Z Launchers durch, um einen genaueren Eindruck zu erhalten. In meinem Test des Nokia N1 zeigte sich, dass der Launcher auf dem Tablet sehr gut und vor allem intuitiv funktioniert.
Es gibt aber auch Probleme softwareseitig beim Nokia N1, denn standardmäßig ist kein Google Play Store installiert. Warum? Ganz einfach: das Nokia N1 wird aktuell nur in China verkauft und Google ist in China ein rotes Tuch. Man kann demnach den Google Play Store nur installieren, wenn man das Tablet rootet und händisch den Google Play Store installiert. Mit ein wenig Aufwand lässt sich das auch bewerkstelligen und man hat dann kompletten Zugriff auf die Apps im Play Store. Oder nicht? Einige Apps, wie zum Beispiel AnTuTu und auch den Chrome Browser konnte ich leider während meines Nokia N1 Test nicht direkt aus dem Play Store installieren. Aber man kann sich hier mit einem kleinen Trick helfen und nach den APKs suchen, sie herunterladen und einfach aus dem Download Ordner heraus installieren.
Nokia N1: Performance
Während des Test bewies sich das Nokia N1 als durchaus schnelles und flüssiges Tablet. Der Nokia Z Launcher läuft frei von Rucklern oder Verzögerungen. Unser Testgerät aus China verfügt über einen Intel-Atom-Prozessor mit 64-bit-Architektur, der mit 2,3 GHz getaktet ist. Ihm stehen 2 GB RAM und ein nicht erweiterbarer Speicher von 32 GB zur Seite.
Um die Leistung zu testen, haben wir mal wieder die kostenlos erhältliche Benchmark-App AnTuTu bemüht. Unter diesem Benchmark lieferte das Nokia N1 im Test einen Wert von knapp über 47.000. Dieser platzierte das N1 nur knapp unterhalb des Samsung Galaxy Note 4. Beeindruckend, aber auch wiederum nicht. Ein Nvidia Shield Tablet schafft im gleichen Benchmark satte 56.000 Punkte! Dabei ist das Nvidia Shield sogar offiziell erhältlich und kostet mit 299,- Euro nur geringfügig mehr, als das Nokia N1.
Auch wenn das Nokia N1 sich dem Nvidia Shield Tablet im Benchmark geschlagen geben muss, heißt es noch lange nicht, dass das Nokia-Tablet nicht trotzdem Gaming-tauglich ist. In Spielen wie Asphalt 8, Real Racing 3 und auch Sky Force 2014 hinterließ das Nokia N1 im Test einen sehr guten Eindruck. Keines der Spiele geriet nur ansatzweise in Ruckeln, egal wie viel Action auch auf dem Bildschirm los war.
Nokia N1: Akku
Nokia verspricht bei einer Akkukapazität von 5.300 mAh eine Laufzeit von maximal zwölf Stunden. Zum Vergleich: Das Nexus 7 (2013) - nicht gerade ein Vorbild in dieser Hinsicht - kommt mit einer Kapazität von 3.750 mAh. Das Apple iPad Mini 3 hat mit 6.350 mAh im Vergleich zum Nokia N1 sogar noch mehr Akkukapazität.
Um zu überprüfen wie lange das Nokia N1 mit einer Akku-Ladung durchhält, habe ich im Test ein Video in Dauerschleife durchlaufen lassen. Dabei war das Display auf maximale Helligkeit eingestellt und sowohl WLAN, als auch Bluetooth waren deaktiviert. Unter diesen Bedingungen hielt das Nokia N1 im Test immerhin etwas mehr als acht Stunden durch.
Bei normaler Nutzung ist es unter Android Lollipop sicherlich möglich, mit dem Nokia N1 auch mal zwei Tage ohne Besuch an der Steckdose auszukommen. Vorausgesetzt, man nutzt das Tablet eher als Unterhaltungsmedium, zum gelegentlichem E-Mail-Checken und Internet-Durchforsten auf der Couch.
Nokia N1: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Das Nokia N1 als China-Tablet-Import lohnt sich nur für Fans von ästhetisch schönen und hochwertigen Tablets, was das Nokia N1 definitiv ist. Kein anderes aktuelles Android-Tablet bietet eine so hochwertige Verarbeitung und Haptik wie das Nokia N1. In dieser Kategorie kann das Nokia N1 voll mit Apples iPad Mini 3 mithalten und kostet dabei nur ein Bruchteil.
Aber leistungstechnisch konnte das Nokia N1 im Test mit seinem Intel Atom Prozessor nicht mit Nvidias Shield Tablet mithalten. Wer also weniger auf Optik und Verarbeitung wert legt, der ist eindeutig besser mit dem preislich nur minimal teureren Shield Tablet von Nvidia besser bedient.
Auf dem MWC haben wir aber erfahren, dass das Nokia N1 mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nach Europa kommen soll; dann aber mit einem Qualcomm-Snapdragon-Prozessor. Ob das nur ein Wunschgedanke des Nokia-Vertreters war, können wir noch nicht sagen. Aber sobald wir etwas über den europäischen Release des Nokia N1 erfahren, lassen wir es Euch natürlich hier auf AndroidPIT wissen.
Nokia N1: Wo kaufen?
Zum Testzeitraum ist das Nokia N1 nur über Importeure erhältlich. Der einzige Importeur, der dieses Tablet nach Deutschland verschickt ist Trading Shenzhen und die verkaufen das Nokia N1 zu einem Preis von 280,- Euro inklusive Versandkosten.
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@androidpit hättet ihr ne anleitung wie man das N1 rootet und den play store installiert?
Also ich habe mein N1 in Taiwan gekaut. Da war der Playstore schon drauf. Ohne Root. In Deutschland dann 2 Software updates nacheinander gemacht und alle Apps die ich auch auf den anderen Androiden habe laufen Problemlos. Bin sehr zufrieden und hab gerade mal 8000 Taiwan Dollar bezahlt (ca 200 €). Und ob man das Ganze als Ipad Klon bezeichnen sollte ... Ipads sind auch nur von Foxconn ;) wie dieses N1.
"Ein Nvidia Shield Tablet schafft im gleichen Benchmark satte 56.000 Punkte! Dabei ist das Nvidia Shield sogar offiziell erhältlich und kostet mit 299,- Euro nur geringfügig mehr, als das Nokia N1"...gemäß dem Motto: der Preis regelt sich nach Angebot und Nachfrage. Mit einem entsprechend deutschlandweitem Vertriebsnetz von China-Smartphones würden sich auch deren Preise in tiefere Regionen bewegen. Aber das ist ja seitens der in Deutschland ansässigen Marken bestimmt nicht gewollt.
Sehr gut ist die Warnung vor dem Schummelshop in Großbritannien, damit keine Nokia-N1-Interessenten auf ihn hereinfallen. Dieser Shop gehört stillgelegt.
Im Datenblatt steht, dass das Nokia N1 keinen Wechselspeicher aufweist. Aus diesem Grund werden diverse Tabletinteressenten sich nach anderen Tablets umsehen.
Kannst du deine unsägliche Phrasendrescherei nicht irgendwann mal einstellen ??? Oder bist du so geil auf die 10 Punkte pro Kommentar ?
Es sieht wirklich alles danach aus.
Seit das Punktesystem eingeführt wurde, schreibt sie massenhaft sinnfreie Postings.
Ist ja auch das lächerichste Game (für manche zumindest) aller Zeiten, wenn du mich fragst. Hauptsache den User irgendwie zu Traffic motivieren.
Da der Anschluss USB Typ C ist, kann es sich nicht um USB 2.0 handeln, bessert das bitte aus.
Hääää? Wieso kann es sich nicht um USB 2.0 handeln? Der Steckertyp sagt nichts über das verwendete Protokoll aus. Und das ist beim N1 definitiv USB 2.X und nicht 3.
Ok, ich war voreilig, mein Fehler. Bis jetzt wurde immer nur die Anwendung von USB 3.1 erwähnt.
Endlich mal ein Gerät ohne den dusseligen Herstellerschriftzug auf der Front.
Ich wünsche Nokia jedenfalls viel Glück, wenn es irgendwann einmal nach Europa kommen sollte.
"Das Design des Nokia N1 fußt auf einem Aluminium-Unibody, der sich ohne Wenn und Aber am iPad Mini orientiert. Nokia macht daraus auch gar keinen Hehl"
Man muss das nicht immer wieder erwähnen, schließlich wir ja auch nicht permanent geschrieben, dass das erste iphone das Design ebenfalls geklaut hatte.
Von wem klaute das erste iPhone das Design?
Sony.
Defintiv von LG. Das iPad kam auch von LG. Apple bediente sich dann dessen Namen.
Das ist mir voher garnicht aufgefallen aber macht schon sinn Gpad, iPad
Im Netz findet sich an einigen Stellen die (falsche) Behauptung, das iPhone-Design sei beim Samsung F700 geklaut. Richtig ist, dass beide Telefone parallel entwickelt und veröffentlicht wurden. Wenn sie sich ähneln ist der Grund also eher Industriespionage (aber wer hat bei wem spioniert?) oder einfach nur Zufall.
Bin mal gespannt auf Nokias Comeback im Android-Bereich,auch wenn ich eigentlich der Meinung bin,das der komplett überfüllte Markt nicht noch weiter gefüttert werden muss.
Wenn Nokia sich nicht mal von der Masse abhebt und was neues und interessantes bringt,werden die sich eh nie wieder durchsetzten. Zumindest für mich nicht.
Um sich von der Android Konkurrenz abzuheben, würde für es Nokia schon vollkommen ausreichen einen guten Service anzubieten.
Was Samsung & Co als Service bezeichnen, geht über keine Kuhhaut.
Fällt runter --> Fußboden kaputt :D