Nothing kündigt fast nichts an und das ist kein Wortspiel
Nothing hat gerade sein erstes Android-Smartphone, das Nothing phone (1) im Rahmen seiner The Truth-Keynote vorgestellt. So, das war's! Nein, wirklich, Carl Pei hat praktisch nichts Konkretes über das kommende Produkt gesagt, das für den Sommer 2022 erwartet wird. Diese Keynote hätte eine einfache Mail sein können (und sollen).
Das Motto des Herstellers "Let's bring the future back" verspricht, den Tech-Markt wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Ein ehrgeiziges Vorhaben, sagt Ihr? Ich wünschte, man würde mir erst mal meine Zeit zurückgeben. Denn die halbe Stunde, in der Carl Pei mit neckischem Blick ein machiavellistisches Genie spielte, war echt verschenkt.
Aber im Ernst: Nothings CEO stand da – ganz in Schwarz gekleidet, vor rotem Hintergrund und mit einer etwas düsteren Aura. Er enthüllte zunächst, dass er nach einem halben Jahr, in dem er sich in den USA aufhielt, einen neuen Job gefunden hatte. Nach einem Jahr, das er damit verbracht habe, ein Dreamteam zu rekrutieren und Investoren mit Gewicht zu finden, sei er nun bereit, uns die Wahrheit über Nothing zu erzählen. "Wir bauen die überzeugendste Alternative zu Apple auf" [Anmerkung des Autors.: Ich gebe Euch jetzt mal 30 Sekunden, um das sacken zu lassen].
Im Wesentlichen besteht die Idee darin, ein Ökosystem mit qualitativ hochwertigen Produkten zu haben, das gleichzeitig offen und mit den Produkten anderer Marken interkompatibel ist. Logischerweise braucht man, um dieses Ökosystem zu tragen, ...genau: Ein Smartphone. Wenig überraschend ist das Nothing phone (1) damit jetzt offiziell und wird das Herzstück des von Carl Pei gewollten Ökosystems sein. Doch seltsamerweise, so gehypt das Produkt auch sein mag, war Carl mit konkreten Informationen über sein berühmtes Telefon sehr sparsam.
Alles, was wir wissen, ist, dass es mit einem Qualcomm-SoC ausgestattet sein und mit Nothing OS, dem hauseigenen Android-Overlay des Herstellers, laufen wird. Nothing garantiert 40 Prozent weniger Bloatware und eine Update-Politik mit bis zu 3 Android-Versionen und 4 Jahren Sicherheitspatches. Nothing OS soll auch von Eurer Nutzung lernen, indem es die RAM-Zuteilung an die Apps anpasst, die Ihr am meisten nutzt. Der Hersteller sprach auch von einem sehr minimalistischen Design mit subtilen Animationen, um eine zu starke Überzeichnung der Oberfläche zu vermeiden und konsistente Übergänge anzubieten.
Einen ersten Eindruck von Nothing OS wird man über den App-Launcher erhalten, der ab April 2022 für ausgewählte Smartphone-Modelle zum Download bereitsteht. Und was den Preis und die Verfügbarkeit des Nothing phone (1) angeht, werden wir uns wohl bis zum Sommer gedulden müssen.
Und das war es im Grunde auch schon mit einer Präsentation, die eindeutig kein Live-Event verdient hätte. Vermutlich wollte das Unternehmen aber genau diesen Effekt erzielen: Eine Art, unkonventionell zu sein und uns auf dem falschen Fuß zu erwischen, um den unbestreitbaren Coolness-Faktor aufrechtzuerhalten. Kryptische Keynotes mit unterschwelligen Botschaften sind ja auch schön und gut, aber eines Tages müssen sie dann eben auch was Konkretes liefern.
Hoffen wir, dass Nothing und unser lieber Carl uns bald mit Neuigkeiten versorgen werden. Wir hoffen auch, dass wir Nothing OS bald in die Hände bekommen. Dann nämlich können wir Euch einen ersten Eindruck zu diesem minimalistischen, nett anzusehenden Overlay bieten.
Sehr gut gemachter Theaterdonner. Ganz großes Marketing. Und tschüss 👋
Vielleicht muss man das aber heutzutage auch so machen. Der Smartphonemarkt ist langweilig geworden, eins gleicht dem anderen und um sich da noch abheben zu können oder wenigstens auf sich aufmerksam machen zu können muss man großes Getöse veranstalten. Extrem albern, aber so ist es halt leider.
Als der Satz „Wir bauen die überzeugendste Alternative zu Apple.“ fiel, dachte ich, wir hätten schon der ersten April.
Viel Wind um nix und jetzt schon 'ne Totgeburt meiner Meinung nach. Und das mit diesem "Launcher" ist ja wohl ein schlechter Witz, alleine diese weiße Umrandung einiger Icons...da passt optisch rein gar nichts zusammen.
"Ich frage mich ja sehr wer denn danach gefragt hat. Es muss schon echt besonders sein damit die Leute Interesse zeigen. Die Nothing Ear waren mal was anderes aber im Endeffekt auch "nur" solide und in manchen Punkten der Konkurrenz schlicht unterlegen."
Joah. Hab ich mir schon gedacht, viel Hype um nix, diesmal aber wirklich. Mag ja technisch okay sein und evtl sogar eine günstige Alternative zu den typischen Flagships aber erst einmal wirkt die Oberfläche zu minimalistisch und jeglicher Features beraubt.
Oh wow "Nothing OS".
Das ist kein OS. Das ist ein billiger Launcher, eigentlich sogar anscheinend nicht mal das. Es ist - nach den Screenshots gehend - ein Wallpaper und Widget.
Aber was spannendes wird da ohnehin nicht kommen. Auch ein "Nothing Phone" wird am Ende nur wieder ein leicht abgewandeltes Oppo-Phone mit den genau gleichen Specs mit etwas anderem Preis sein. Und sobald man erfolgreich ist, wird es OnePlus 2.0.
Einen x-beliebigen Launcher genommen, paar Widgets drauf fertig.
Da mach ich schönere Homescreens mittels KWGT Widgets.
Oppo fand ich ja mal sogar durchaus interessant aber die schwimmen ja auch nur noch irgendwo im Mittelfeld rum, zu teuer, Preis/Leistung schwach…
Ich schätze Nothing wird sich da auch irgendwo positionieren.
Tja, das war wohl nothing...
Das Unternehmen möchte seinem Namen vielleicht nur gerecht werden.
Schon Kunibert der Kurzatmige sagte seinerzeit nach Wallensteins Treppensturz:
Erwarte nichts,
so wirst du nicht enttäuscht.
Kurz, er hat nichts. Ich kenne das Gefühl, kurz vor einer Präsentation von dem Team, das eigentlich etwas vorbereiten sollte, zu erfahren, dass man eigentlich nichts hat und man muss dann mit möglichst allgemein gehaltenen Versprechen und ein bisschen Voodoo das Interesse aufrecht erhalten. Ehrlich gesagt erwarte ich da nicht viel.
Am Ende wird man wieder mit Invites und anderem Schnickschnack Exklusivität vorgaukeln und uns alten Wein in neuen Schläuchen verkaufen wollen. Aber gut, warten wir es ab.
Ich war auch etwas enttäuscht, hatte mehr erwartet!
Und zu mehr als nichts gehört wirklich nicht viel.