Obike ist pleite: Wohin mit all den Leihfahrrädern?
Erst im vergangenen Jahr wurde Obike gegründet, nun steht das Unternehmen aus Singapur bereits vor dem Aus. Das Geschäftsmodell mit den Leihfahrrädern, die per App schnell, bequem und günstig gebucht werden können, hat sich für Obike offenbar nicht gelohnt. In Singapur wurde Insolvenz angemeldet, in Deutschland ist Obike abgetaucht.
Bikesharing liegt im Trend. Unkompliziert lassen sich Räder, die an jeder Ecke stehen, über die passende App buchen, kurze Fahrten kosten nur ein paar Cent, dann wird das Rad einfach wieder abgestellt. Klingt toll für den Nutzer, wirft aber die Frage auf, woher das Geld für den Betrieb so einer Plattform kommen soll. Nicht nur die - technisch sehr einfach gehaltenen und wenig komfortablen - Räder müssen beschafft und gewartet werden, auch die digitalen Dienste und die Verwaltung erfordert einiges an Aufwand. Zu viel offenbar für Obike, denn der Anbieter ist pleite. Das ist alleine schon recht unangenehm, hinzu kommt aber die Tatsache, dass sich Obike komplett in Schweigen hüllt und keine Auskünfte mehr zu bekommen sind.
Wer kümmert sich um die Obike-Räder?
Offen ist nämlich die Frage, was mit den Rädern von Obike passiert. Tausende gelb-silberne Räder stehen in den deutschen Städten, teils in bemitleidenswertem Zustand. Zuständig fühlt sich offenbar niemand. Der Fahrradbeauftragte der Stadt München, Florian Paul, sagt: "Das ist ein großes Ärgernis. Wir versuchen, seit Wochen und Monaten bei Obike jemanden zu erreichen, der sich um die Entfernung der Räder kümmert." Auf 1.000 Räder sollte Obike seinen Fuhrpark in München reduzieren, aber noch immer seien 3.000 in der Stadt. Gut möglich, dass die Kosten für die Entfernung der Räder aus dem öffentlichen Raum nun an den Kommunen hängen bleibt.
Auch nach dem Aus von Obike gibt es noch immer genügend Auswahl an Leihfahrrädern, zumindest in den Großstädten. In Berlin etwa konkurrieren derzeit acht Anbieter miteinander und stapeln ihre bunten Räder in der Stadt. Ein wenig Regulierung und Konsolidierung täte dem Markt, der momentan ziemlich wild wuchert, sicher gut.
Nutzt Ihr Bikesharing-Apps und radelt mit Leihfahrrädern durch die Gegend?
Quelle: Handelsblatt
Von obike zu nobike😁
Mal ehrlich, ich nutze lieber mein eigenes.
Wer überprüft und repariert die Räder?...
Dafür ist jede Firma natürlich selbst zuständig.
Und da die keine Reparaturfirma haben sondern lieber Geld scheffeln sind die abgetaucht
Das kann ich nicht beurteilen. Ich sehe hier nur immer welche von Nextbike rumfahren und Fahrräder verteilen. ^^
Ok, die Sache mit Obike läuft tatsächlich nicht sehr gut. Aber all die Leute, die sich über die vielen Leihräder in der Stadt aufregen sollte man mal daran erinnern, dass seit sehr langer Zeit die Städte voller Autos stehen die meist nur kurzzeitig am Tag genutzt werden und oft ebenfall alle übrigen Verkehrsteilnehmer behindern: parken auf Radwegen, halten auf Busspuren, parken an Kreuzungen, sodaß die abgesenkten Kanten für Kinderwagen oder Rollstühle nicht mehr zugänglich sind... Das sind die größeren Übel!
Wäre schön, wenn es so etwas in Nürnberg geben würde.
Gerade mal Google gefragt. In Nürnberg gibt es NorisBike, was mit zu Nextbike zählt. :)
Allerdings völlig sinnlos, wenn man die Räder ausschließlich in der Innenstadt bekommt aber nicht außerhalb der Innenstadt (dennoch zentrale stark bewohnte Lage).
Hm also wenn ich so auf der Karte schaue, sind die meisten Stationen natürlich in der Innenstadt, aber auch außerhalb des "Rings" gibt es Stationen.
Bei mir gibt es die Räder von Byke. Die sind nicht der letzte Schrei, aber sonst würden sie sicherlich eh nur geklaut. Aber um mal kurz irgendwo hinzukommen oder etwas zu erledigen, sind die durchaus geeignet und die App funktioniert auch prima. Da ich kein Auto habe und Busse mich auch nicht immer überall hinbringen ist das eine prima Ergänzung.
Diese ganzen Sharing Angebote finde ich klasse.
Das im starken Wettbewerb jemand auf der Strecke bleibt ist unvermeidlich.
Obike ist ja auch wirklich eine Katastrophe. Schwergängige Räder, oft kaputt, und dann noch dazu praktisch wie eine Plage derart massiv verteilt, dass manchmal für Fußgänger schon gar kein Durchkommen mehr war vor lauter Rädern. In München hat das schnell zu Unmut und zu Vandalismus geführt, zeitweise konnte man die Räder überall "bewundern": In der Isar, unter Brücken, an Verkehrsschildern aufgehängt und was nicht noch alles. Nichts gegen die Idee an sich, aber die Räder sollten schon ein Mindestmaß an Komfort und Sicherheit bieten.
P. S. Vielen Dank an Apit dafür, auch über solche Themen zu berichten. Euer Spektrum wird langsam richtig interessant.
Die letzten 3 Räder, die ich von denen sah (zumindest waren sie gelb-silbern) standen völlig demoliert und mutwillig zerstört irgendwo angeschlossen. Hier in Hannover werden die allerdings von der Stadt entfernt, wenn wirklich völlig zerstört.
Dann waren es keine Leihräder von Obike, da diese nirgends angeschlossen werden, sondern sich ausschließlich selbst verriegeln.
In Berlin ist es mittlerweile wirklich einfach zu viel. Ich nutze am liebsten Nextbike, weil es auch in Potsdam Stationen des Anbieters gibt und mit einem Abo bei der ViP (Verkehrsbetriebe in Potsdam) kann man jeden Tag zwei Stunden gratis fahren. :D