E-Autos: So weit kommen sie im Winter wirklich
Würde man mich fragen, was mich an E-Autos am meisten stört, würden mir zwei Dinge sofort einfallen. Eine langsame Ladeleistung an der Schnellladesäule und eine geringe Reichweite. Besonders im Winter ist immer wieder zu beobachten, dass es diesbezüglich in einem Elektroauto zu Problemen kommen kann. Und ein neuer Wintertest aus Norwegen bestätigt diese Beobachtungen nun. Der norwegische Automobilverband NAF und die Fachzeitschrift Motor haben beliebte E-Autos im Winter bei Temperaturen zwischen -9 und 1 Grad Celsius mal so richtig durchgecheckt.
E-Autos im Winter: Peugeot E-3008 verliert den Test
Das Ergebnis: Ein echter Härtetest für die in den E-Autos verbauten Batterien! Während einige Modelle wie der Polestar 3 und der BYD Tang ganz cool blieben und die vom Hersteller versprochene WLTP-Reichweite fast problemlos meisterten, mussten andere Modelle ordentliche Reichweitenverluste einstecken. Der Peugeot E-3008 zum Beispiel hat im Winter fast ein Drittel seiner versprochenen Reichweite verloren. Auch der Volvo EX30, der BMW i5 Touring und sogar das Tesla Model 3 haben ordentlich Federn gelassen.
Warum ist das so? Ganz einfach: Kälte ist der größte Feind der Batterie. Heizung an, Scheiben enteisen – das alles kostet Energie. Und wenn die Batterie dann noch kalt ist, lädt sie auch langsamer. Aber aufgepasst: Nicht alle E-Autos verhalten sich beim Aufladen gleich. Während der Peugeot E-3008 ewig an der Ladesäule stand, hat der Lotus Emeya in Rekordzeit Strom nachgeladen. Wenn Ihr Euch ein E-Auto zulegen wollt, solltet Ihr also unbedingt auch auf die Winterreichweite achten. Zumindest dann, wenn Ihr häufiger lange Strecken fahren müsst.
Polestar 3 und Tesla Model 3 kommen am weitesten - aber Tesla verspricht viel mehr
Die Norweger haben übrigens schon zum sechsten Mal solche Wintertests gemacht. Sie sind also echte Experten in dieser Disziplin. Alle getesteten Autos fuhren im Abstand von einer Minute auf der gleichen Strecke und kamen in der Spitze bis zu 531 Kilometer weit. Die Rekord-Reichweite war im Test mit dem Polestar 3 Long Range Dual Motor Performance und dem Tesla Model 3 Long Range RWD zu erzielen. Versprochen wurde beim Polestar eine WLTP-Reichweite von 560 Kilometern, beim Tesla waren es sogar 702 Kilometer. Von den Herstellerangaben wich das Polestar-Modell also nur 5 Prozent ab, während es beim Tesla 24 Prozent waren.
Was haltet Ihr davon? Habt ihr schon Erfahrungen mit der Reichweite Eures E-Autos im Winter gemacht? Schreibt es uns in die Kommentare!