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Oppo A16s im Alltags-Check: Taugt ein 160 € Handy als Daily-Driver?

NextPit Oppo A16s display
© nextpit

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Wie teuer war das Smartphone, auf dem Ihr diesen Artikel lest? Laut Statista lag der durchschnittliche Preis eines Handys in Deutschland im Jahr 2020 bei knapp 500 Euro. Wie gut sich ein 160-Euro-Handy im Alltag schlägt, das finden wir heute mit dem Oppo A16s heraus. Für meinen Alltags-Check habe ich das günstige Handy eine Zeit lang als "Daily-Driver" genutzt.

Vor einigen Wochen habe ich mir privat das Pixel 6 gekauft! Das neue Google-Flaggschiff ist sauschnell, bietet einen großen Akku, eine wahnsinnig gute Kamera und kostete mich – Bose-Kopfhörer-Resell-Deal ausgeschlossen – 649 Euro. Damit liege ich über dem durchschnittlichen Preis, den Menschen in Deutschland laut Statista 2020 für ein Handy gezahlt haben. Gleichzeitig will ich Euch damit verraten, woher ich handytechnisch komme.

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Denn als "Daily-Driver" – also als einziges Smartphone im Alltag – habe ich für ein paar Tage auf das Oppo A16s gewechselt. Zum A16s gibt's bei NextPit bereits einen Testbericht mit den üblichen Bewertungskriterien. Ich möchte allerdings nachfolgend schildern, wie sich der Alltag mit dem Handy gestaltet. Also eher ein Erfahrungsbericht, als ein Test. Dafür habe ich mir fünf Szenarien herausgesucht.

  1. Einrichtung und Wechsel
  2. Wie flüssig ist das A16s?
  3. Fotos und Multimedia
  4. Telefonie und Akku
  5. Zukunftsausblick
  6. Fazit

Gedanklich versuche ich mich dabei, in einen Käufer hineinzuversetzen. Ich tue also so, als hätte ich das A16s im Netz gekauft und einige Tage später bei mir zu Hause ausgepackt. Aus Transparenzgründen noch ein Hinweis: Dieser Erfahrungsbericht ist im Rahmen einer Partnerschaft mit Oppo entstanden. Auf meine Erfahrungen oder meine Ehrlichkeit hat das allerdings keinen Einfluss.

Einrichtung und Wechsel

Da ist es also, mein neues Handy! *zwinker* Oppo präsentiert es mir in einem schlichten Karton und bietet trotz der geringen Kosten eine solide "Unboxing-Experience". Dem Handy liegt ein Ladegerät bei, und auch das SIM-Karten-Werkzeug, das ich für den Start brauche, ist am Start. Erfreulicherweise liefert Oppo eine Handyhülle gleich mit. Drei Tage auf den Gebrauch warten, da es wie beim Pixel in ganz Berlin keine passende Hülle gibt, muss ich also nicht.

OppoA16 Hero Pic
Die Einrichtung läuft per Kabel am besten! / © Oppo

Oppos ColorOS kenne ich bereits. Die Einrichtung erfordert zuallererst das Einstellen der Sprache, dann geht's ins WLAN und zu guter Letzt soll ich meine Daten kopieren. Oppos Daten-Import läuft am besten per Kabel, denn so geht es am schnellsten. Das Kopieren dauert eine Weile, aber anschließend sind alle relevanten Daten und meine Lieblings-Apps auf dem Handy. Das Ganze funktioniert nahtlos, sollte aber mit Vorsicht genutzt werden. Denn das A16s bietet lediglich 64 Gigabyte Speicherplatz. MicroSD-Karten sind allerdings nutzbar.

Was mich bei der vom Hersteller bereitgestellten Version des A16s stört: Es gibt zahlreiche App-Vorschläge des Providers Vodafone und ziemlich viel Bloatware. Während Ihr die Vodafone-Vorschläge nicht installieren müsst, bedarf der Rest einer manuellen Deinstallation. Das ist nervig, senkt aber womöglich die Kosten für das Smartphone. Ein Kompromiss, der in Ordnung geht.

Wie flüssig ist das A16s?

Was nach dem Wechsel vom Pixel 6 auf das A16s nicht ganz in Ordnung geht, ist die Arbeitsgeschwindigkeit. Android 11 ist keinesfalls flüssig, und selbst in den ersten Stunden nach dem Auspacken spüre ich viel Ruckeln. Apps starten erst vielversprechend mit einer flüssigen Animation, laden dann aber doch noch ein paar Sekunden nach. Und auch das Herunterstellen der Animationen in den Entwicklereinstellungen macht das Handy nicht viel schneller.

NextPit Oppo A16s side back
Die Performance des A16s ist im Alltag gerade so ausreichend. / © NextPit

Hier sehen wir einen ersten Drawback, wenn man weniger als 300 bis 400 Euro für ein Handy ausgibt. Selbst ohne anspruchsvolle Apps und ohne viel Speichermüll ist die Performance nicht wirklich zufriedenstellend. Allerdings gibt es viele Menschen, die das nicht stört – zumindest solange aktuelle Apps überhaupt auf dem Handy laufen. Und da kann ich trotz meiner Ungeduld nicht großartig meckern.

Denn unter anderem ist PUGB Mobile vorinstalliert. Das auf Top-Smartphones grafisch echt eindrucksvolle Mobile Game sieht auf dem A16s deutlich schlechter aus. Dafür läuft es ruckelfrei und ich kann durchaus von einem "Spielgenuss" reden. Während des Zockens versuchte mich das A16s dann auch erstmals von seinen Multimedia-Qualitäten zu überzeugen. Nun ...

Fotos und Multimedia

Es gibt Menschen, die schauen Filme, Serien und YouTube-Clips ausschließlich auf ihrem Smartphone! Ich bin daher ein Verfechter solider Lautsprecher und Bildschirme in Smartphones. Dazu sollte es laut meiner Smartphone-Bibel auch an Vibrationsmotoren nicht mangeln. Und bei allen drei Aspekten enttäuscht das A16s meine verwöhnten Augen – Amen!

Der Mono-Speaker überzeugt zwar hinsichtlich der Lautstärke, allerdings ist die Qualität nicht sonderlich gut. Wie bei vielen Handys mit Mono-Lautsprechern verdeckt man den Speaker häufig mit der Hand beim horizontalen Festhalten. Der Vibrationsmotor ist schwammig und ungenau. Beim schnellen Tippen mit aktiviertem Feedback verschwimmen die einzelnen Fingertipps in eine andauernde, nervige Vibration.

NextPit Oppo A16s camera
Besonders die Kameraqualität lässt beim A16s zu Wünschen übrig. / © NextPit

Für die Anzeige vertraut Oppo auf ein LC-Display mit Wassertropfen-Notch. Der Bildschirm löst mit 720 x 1.600 Pixeln auf und bietet eine Bildwiederholrate von 60 Hertz. Insgesamt also eher ein funktionales Display, als eine Hochglanz-Anzeige mit perfekter Farbwiedergabe und knascharfer Darstellung. Besonders die Schärfe enttäuscht im Alltag. Da die Helligkeit und die Farbtreue für ein LC-Display aber dennoch überzeugen, schneidet das A16s bei YouTube und Netflix ganz gut ab. Im Alltag blendete mich das Display oft – ein Kompliment für ein derart günstiges Handy.

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Tagsüber kann die Qualität des Oppo A16s überzeugen! / © NextPit

Die Kameraqualität ist der Nachteil, der mich im Alltag am meisten stören würde. Ich Hobby-Fotograf nehme ich recht viele Bilder mit dem Handy auf und da macht das Pixel 6 richtig Spaß. Das A16s bietet eine Triple-Kamera auf der Rückseite, die in Stefans Testbericht aus dem November tagsüber ganz gute Fotos knipste. Im grauen Dezember ist die Qualität aber nicht wirklich gut.

NextPit Oppo A16s front camera
Die Punch-Hole-Nutch ist im Jahr 2021 ein wenig outdated. / © NextPit

Die übrigen Kameras, eine Tiefenkamera und eine Makrokamera bieten Euch in der Praxis kaum Gestaltungsmöglichkeiten. Hier wäre eine Ultraweitwinkelkamera oder eine Telekamera wünschenswert. Was mich aber am meisten stört, ist, dass sich das A16s nicht einmal für Schnappschüsse eignet. Kurz aus dem Fenster den frisch gefallenen Schnee in Berlin zu fotografieren, sorgte nur für Matsch und Unschärfe. Persönlich würde ich die Kamera des Smartphones nicht im Alltag verwenden.

Oppo A16s Schnappschuss
Schappschüsse gelingen mit dem Oppo A16s nur selten. / © NextPit

Telefonie und Akku

In vielen Testberichten kommt das zu kurz, was ein Handy eigentlich am besten machen sollte: Das Telefonieren. Die Gesprächsqualität mit dem Oppo A16s ging im Alltag in Ordnung. Sowohl meine Gegenseite als auch ich selbst klangen allerdings blechern. Hier bieten andere Smartphones eine bessere Qualität. Als Übergangslösung habe ich auf meine OnePlus Buds Pro vertraut, die sich dank Oppo-Fusion sehr einfach mit dem Handy verbinden ließen.

NextPit Oppo A16s jack
Trotz USB-C ist die Ladegeschwindigkeit recht langsam. / © NextPit

Warme Worte habe ich für den Akku des Smartphones übrig. Dieser misst 5.000 Milliamperestunden und das reichte dank stromsparender Komponenten für lockere zwei Tage an Akkulaufzeit. Da kann mein Pixel 6 einstecken, auch wenn es deutlich schneller und flexibler aufgeladen werden kann. Denn das A16s bietet nur langsame Ladegeschwindigkeiten mit 10 Watt – WIreless-Charging fehlt hingegen komplett.

Zukunftsausblick

Meine eigenen Kaufentscheidungen orientiere ich in den letzten Jahren immer verstärkter mit Blick in die Zukunft. Einerseits geht's nach Jahren des Studiums und des Volontariats nicht mehr primär um einen günstigen Preis, andererseits möchte ich nachhaltiger Leben. Und genau dieser Aspekt fällt mir beim A16s zu kurz. Während man mache Android-Smartphones wie das Fairphone 4 ganze 6 Jahre lang mit Updates versorgen kann, verspricht Oppo bei der günstigen A-Serie nur zwei Android-Updates. Genauso lang soll es Sicherheits-Patches geben – diese kommen zu allem Übel auch nur alle drei Monate.

Das ist verständlich, da die Margen beim Oppo A16s entsprechend niedriger sind, als bei der Find-X-Serie mit drei versprochenen Android-Updates. Schade ist es trotzdem, zumal in meiner Glaskugel auch die Hardware Probleme macht. Denn:

Die Hardware des Oppo A16s ist schon nach dem Auspacken schwach auf der Brust. Wenn mit den Jahren tausende WhatsApp-Bilder und hunderte Apps dazukommen, wird das Smartphone weiter ausgebremst. Dass Ihr also in einem oder zwei Jahren noch zufrieden mit dem A16s seid, das wage ich zu bezweifeln. Hier gilt das Motto: Wer billig kauft, kauft zweimal – wenn's nicht anders geht, ist das aber nicht weiter schlimm.

Fazit: Wie gut ist das A16s im Alltag?

Nach meinem Alltags-Check bin ich ein wenig hin- und hergerissen. Denn es gibt Aspekte am Oppo A16s wie das Display und die Akkulaufzeit, die mich in der täglichen Nutzung echt überzeugten. Allerdings fällt das Handy bei der Kameraqualität, bei der Multimedia-Performance und bei der Nachhaltigkeit ziemlich unten durch. Das Design, auf das Stefan im Testbericht weiter eingeht, ist zwar zeitlos, hochwertige Materialien kommen aber nicht zum Einsatz.

Ich empfehle vor allem mit Blick auf die nächsten zwei bis drei Jahre in der Regel, ein bisschen mehr Geld auszugeben. Das sorgt erst für mehr Freude beim Auspacken und macht weniger Sorgen in den nachfolgenden Monaten. Auch die Umwelt wird aufgrund weniger Lieferwege und wegfallendem Elektroschrott geschont. Ich weiß aber auch, dass sich nicht jeder ein Pixel 6 für 649 Euro leisten kann.

Genau dann ist das A16s ein echt guter Deal. Denn Ihr könnt im Grunde genommen alle Features genießen, die man von einem Handy im Jahr 2021 erwartet. Ihr müsst dabei nur mehr Geduld und ein paar weniger Ansprüche stellen.

Quelle: Statista

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Benjamin Lucks

Benjamin Lucks
Produkt-Tester

Benjamin arbeitet als freiberuflicher Journalist und ist dabei stets auf der Suche nach Besonderheiten, die neue Handys, Kopfhörer und Gadgets für den Leser interessant machen. Gelingt das nicht, tröstet er sich mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und seiner Digitalkamera.

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