Oppo Reno 7 im Test: Ehrliches Mittelklasse-Handy
Mit dem Oppo Reno 7 erweitert der Hersteller sein Lineup an Mittelklasse-Handys. Habt Ihr ein wenig Ahnung vom aktuellen Oppo-Lineup, wisst Ihr, dass es sich dabei im Grunde genommen um die Lite-Version des Find X5 handelt. Da der Preis aber ein wenig ehrlicher ist, schneidet das Handy im Test deutlich besser ab. Auf geht's zum Testbericht!
Pro
- Kompakter Formfaktor
- Konstante Leistung
- SuperVOOC-Charging mit 33 Watt
- Unterstützung für erweiterbaren Speicher
- Kopfhöreranschluss
Contra
- Kamera nicht sehr vielseitig
- Nur IPX4 (spritzwassergeschützt)
- Viel Bloatware in der Software
Kurzfazit zum Oppo Reno 7
Zunächst einmal ist das Oppo Reno 7 4G ein erschwingliches Smartphone, das hierzulande ab dem 22. April zu einer UVP von 330 Euro zu haben ist. Für Frühkäufer lässt der Hersteller den Preis allerdings noch ein wenig weiter sinken. In den ersten zwei Wochen ist das Reno 7 auf Amazon mit einem Rabatt von 299 Euro erhältlich. Zusätzlich gibt's einen Gutschein, der den Preis um weitere 20 Euro senkt.
Mit einer konstanten Leistung, Software-Updates für mindestens zwei weitere Android-Versionen und einer angemessenen Menge an Speicher hat das Reno 7 4G mehr Qualitäten als Mängel. Wenn das Fehlen einer 5G-Unterstützung und die Vielseitigkeit der Kamera für Euch aber ein Problem darstellen, sind Modelle wie das Samsung Galaxy A33 vielleicht besser für Euch geeignet.
Formfaktor: Kompakt und hochwertig
Auf den ersten Blick sieht das Oppo Reno 7 wie ein sehr simples Smartphone aus, wenn es um das optische Design geht. Das Reno 7 wird als Ultra-Slim-Retro-Design bezeichnet und erinnert stark an das Google Nexus 5 und folglich auch an das Google Pixel 5. Die matte Rückseite des Modells in Cosmic Black ist ein echter Hingucker und die Dicke von 7,49 mm lässt sogar das OnePlus Nord CE links liegen.
Gefällt:
- Matte Rückseite und kompaktes Design
- LED-Ring für Benachrichtigungen
Gefällt nicht:
- Tasten sitzen zu locker im Gehäuse
- Nur IPX4-Zertifizierung
Mit nur 175 Gramm liegt das Gerät sehr gut in der Hand. Und trotz des quadratischen Designs schafft es das Kameramodul mit zwei großen Linsen, die Geradlinigkeit ein wenig aufzubrechen. Auch mit dem LED-Ring um die zweite Kamera – Orbit Light genannt –, der eingehende Anrufe und Benachrichtigungen ankündigt, zeigt Oppo, dass der Hersteller kreative Ideen mitbringt.
Schließlich hat sich Oppo beim Reno 7 dafür entschieden, die Power- und Lautstärketasten zu trennen, was die Bedienung des Geräts vereinfacht. Doch wie schon beim Nexus 5 von Google im Jahr 2013 machen die Tasten des Reno 7 4G Geräusche, wenn man das Gerät schüttelt, da sie zu locker sitzen. Darüber hinaus hat das Gerät nur eine IPX4-Zertifizierung, was bedeutet, dass es nur gegen Spritzwasser resistent ist.
Wie andere chinesische Hersteller liefert Oppo eine durchsichtige Silikonhülle mit, um das Gerät zu schützen. Das ist besonders wichtig, um den direkten Kontakt des Kameramoduls mit der Oberfläche zu verhindern und. Als zusätzlichen Bonus stellt Oppo zudem sicher, dass die physischen Tasten fest an ihrem Platz bleiben.
AMOLED-Display mit 90 Hz
Das Reno 7 4G verfügt über ein 6,4-Zoll-Punchhole-Display mit einer Bildwiederholrate von 90 Hz. Die maximale Abtastrate beträgt 180 Hz, was eine flüssige und responsive Anzeige von Bildschirminhalten garantiert. Oppo hat sich bei diesem Mittelklasse-Gerät für ein AMOLED FHD+-Display und Software-Optionen entschieden, um die Farben auf dem Display lebendiger zu gestalten.
Gefällt:
- Sehr reaktionsschneller Bildschirm und flüssige Darstellung
- Corning Gorilla Glass 5 auf der Vorderseite
Gefällt nicht:
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Langlebigkeit ist bei einem Mittelklasse-Smartphone wichtig. Und trotz der geringen IP-Zertifizierung verwendet das Reno 7 4G Corning Gorilla Glass 5 zum Schutz des Bildschirms. Das ist eine weitere Sicherheitsebene im Falle von Stürzen und Kratzern, aber leider kein Allheilmittel, wie Ihr sicher wisst.
Die Software bietet die Möglichkeit, den Bildschirm in den Modi "Lebendig" und "Natürlich" zu verwenden. Hinzu kommt eine Option für den "Augenkomfort", welche die Augen vor blauem Licht schützt. Wenn Ihr also auf der Suche nach einem erschwinglichen Telefon seid, um hauptsächlich Medien zu konsumieren, könnte dieser Midranger von Oppo eine gute Option sein, mit einer maximalen Helligkeit von 800 nits.
Ein weiteres Highlight ist, dass das Reno 7 die Amazon Prime Video HD- und HDR-Zertifizierung bietet. Mit anderen Worten bedeutet das, dass Ihr die Original-Serien und -Filme des Dienstes in einem breiteren Farbspektrum und mit besserem Kontrast ansehen können – High Dynamic Range (HDR) eben.
Gute Leistung mit zu viel Bloatware
Das Reno 7 4G ist mit dem Snapdragon 680 SoC ausgestattet , der im letzten Quartal 2021 angekündigt wurde. Dabei setzt er auf eine Konfiguration aus vier Cortex-A73-Kernen und vier Cortex-A53-CPUs sowie einer Adreno 610 GPU. Dieser Prozessor ist auch für eine bessere Wärmeableitung und Energieeffizienz in modernen Mittelklasse-Geräten optimiert. Vielleicht ist das der Grund, warum Oppo die Marketingkampagne für dieses Modell auf Gaming stützt.
Gefällt:
- Konstante Leistung
- RAM und ROM sind für ein Mittelklassemodell anständig
- Steckplatz für microSD-Karte
Gefällt nicht:
- Software mit Bloatware überladen
Obwohl dieses Modell nur in einer Speicher- und RAM-Variante verkauft wird, ist Oppo großzügig gewesen. Das Reno 7 4G verfügt über 8 GB RAM und 256 GB ROM, mit der Möglichkeit, den Speicher mit einer microSDXC-Karte zu erweitern. Alles läuft auf diesem Gerät ziemlich reibungslos, und die Leistung des Fingerabdrucksensors unter dem Bildschirm des Reno 7 ist besser als beispielsweise die des Google Pixel 6 Pro.
Wenn es um die Leistung geht, ist dieses Gerät in unseren Benchmark-Tests mit dem Xiaomi Redmi Note 10 und dem Motorola Moto G30 vergleichbar. Im Alltag war die Erfahrung mit dem Reno 7 4G sehr konsistent, zu keinem Zeitpunkt habe ich einen Leistungsabfall bemerkt und ich konnte verschiedene halbstündige Sessions wie das Spiel PUBG Mobile spielen, ohne Überhitzung, Stottern oder Verlangsamungen zu bemerken. Das machte einen sehr guten Eindruck auf mich.
Oppo Reno 7 4G (Snapdragon 680) |
Xiaomi Redmi Note 10 (Snapdragon 678) |
Motorola Moto G30 (Snapdragon 662) |
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3DMark Wild Life |
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3DMark Wild Life Stresstest |
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Geekbench 5 |
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Weniger interessant war die Erkenntnis, wie viele Apps auf dem Reno 7 4G vorinstalliert sind. Von Facebook bis hin zu einer PUBG Mobile-Geschenkbox waren mindestens zehn Apps auf dem Gerät vorinstalliert, die ich gleich nach den ersten Einstellungen wieder deinstalliert habe.
Auf der anderen Seite ist das auf Android 12 basierende ColorOS 12 ein Betriebssystem mit einer sehr aufgeräumten Benutzeroberfläche samt organisiertem und intuitivem Einstellungsmenü. Die neuen Material-You-Anpassungen reichen von Schnellverknüpfungen bis hin zu Datenschutzfunktionen. Darüber hinaus bietet Oppo Gestenfunktionen, die den Kamerasensor nutzen, um die Nutzung privater zu gestalten, wie z. B. das Ausblenden des Inhalts von Benachrichtigungen auf dem Bildschirm, wenn man die Anwesenheit von mehreren Personen vor dem Display bemerkt.
Schließlich muss betont werden, dass dieses Gerät keine Unterstützung für 5G-Internetnetze bietet. Ich habe es jedoch vorgezogen, diese Funktion in diesem Bericht nicht als negativ zu erwähnen. In Anbetracht des Preises finde ich diese Entscheidung durchaus positiv..
Kamera mit wenig Vielseitigkeit
Das Kameramodul des Oppo Reno 7 wird von einer 64-Megapixel-Hauptkamera angeführt, die von einem 2-MP-Tiefensensor und einer 2-MP-Mikrolinse begleitet wird. Diese bietet eine 15- und 30-fache Vergrößerung. Auf der Vorderseite befindet sich der 32 MP Sony IMX709 Sensor mit RGBW-Pixelanordnung.
Gefällt:
- Bilder mit lebendigen Farben
- Bei Selfies bleiben natürliche Gesichtszüge erhalten
- Belichtungssteuerung direkt auf dem Handy-Display
- Saubere Software
Gefällt nicht
- Keine sehr vielseitige Kamera.
- Schlechte Bildschärfe bei schlechten Lichtverhältnissen
- Mikrolinsen machen im Alltag kaum Sinn
Die Hauptkamera des Reno 7 4G nutzt die Pixel-Binning-4-zu-1-Technologie, um 16-MP-Bilder zu erzeugen, was für Aufnahmen in gut beleuchteten Umgebungen positiv ist. Auf der anderen Seite, wenn das Licht schwach ist, verlieren wir eine Menge Details in den Fotos und bekommen weniger scharfe Bild.
Ein weiterer Punkt ist, dass Oppo sich bei diesem Gerät für eine Makro-Kamera und nicht für eine Ultraweitwinkel-Kamera entschieden hat, wodurch das Reno 7 keine Option für ein erweitertes Sichtfeld hat. Insgesamt erinnert die zweite Kamera des Oppo Reno 7 den Mikroskopsensor des Oppo Find X3 Pro. So ist es möglich, superscharfe Details von Geweben oder Pflanzen bei 15-facher Vergrößerung aufzunehmen. Wir haben auch die Möglichkeit, eine 30-fache Vergrößerung zu verwenden, aber es ist sehr schwierig, ein scharfes Bild in dieser Einstellung zu machen.
Wie Ihr sehen könnt, sind die Ergebnis recht spannend. Aber ich halte es nicht für ein Must-Have-Objektiv in einem Mittelklasse-Handy. Ich hätte eine Ultraweitwinkelkamera vorgezogen. Um die von der Mikroskopkamera aufgenommenen Bilder zu beleuchten, verwendet das Reno 7 den LED-Ring um die Kamera.
Unter den Software-Optionen hat der Nachtmodus des Reno 7 4G meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da er einen hohen Kontrast zwischen hell und dunkel bietet. Bei Fotografien während der Nacht hat mich das ein wenig amüsiert. Außerdem konnte ich mit der Belichtungssteuerung auf dem Display des Handys bei schlechten Lichtverhältnissen sehr kreativ bei der Auswahl der Highlights für die Fotos sein. Nur wenige Mittelklasse-Handys, die ich im letzten Jahr getestet habe, haben in dieser Hinsicht einen so guten Eindruck bei mir hinterlassen wie dieses Oppo-Modell.
Die 32-MP-Selfie-Kamera hingegen war eine gute Wahl für dieses Gerät und verwendet interessanterweise den gleichen Sensor wie das Oppo FInd X5 Pro . Was die Qualität der Bilder angeht, ist es sogar im Nachtmodus möglich, zufriedenstellende Fotos zu machen. Der Bokeh-Modus funktioniert sehr gut und respektiert die Konturen des Hauptobjekts - eine Funktion, die selbst Flaggschiffe manchmal vermissen lassen, wie ich im Test des Xiaomi 12 Pro gezeigt habe.
Ganztags-Akku samt SuperVOOC
Was die Akkukapazität betrifft, so ist dieses Gerät mit 4.500 mAh ausgestattet und verfügt über die SuperVOOC-Ladetechnologie mit bis zu 33 Watt. Mit dieser Schnellladelösung benötigt das Oppo Reno 7 etwa 1 Stunde für eine vollständige Aufladung.
Gefällt:
- Unterstützung für SuperVOOC-Laden mit bis zu 33 Watt
- Ladegerät wird in der Box geliefert.
Gefällt nicht:
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Was beim Reno 7 4G auffällt, ist, dass Oppo es geschafft hat, einen 4.500-mAh-Akku zu verbauen, ohne das Gewicht oder die Dicke des Geräts zu erhöhen. Außerdem lässt sich das Handy in relativ kurzer Zeit aufladen, ohne zu überhitzen. Die Akkuleistung reicht bei vollem Akku in etwa zwei Tage.
Natürlich kann diese Zeit variieren, je nachdem, wie man das Gerät nutzt. Aber insgesamt konnte ich eine einstündige Fotosession durchführen, etwa eine Stunde lang PUBG Mobile spielen, YouTube-Videos ansehen, im Internet surfen und trotzdem bis zum Ende des Tages mit genügend Akkuleistung auskommen, um es bis Mitte des nächsten Tages zu schaffen. In dieser Hinsicht scheint der Snapdragon 680 sehr gut mit Energie umzugehen.
In den PCMark-Akku-Benchmark-Tests wurde das Oppo Reno 7 4G bei 100 % der Ladekapazität und einer Bildschirmhelligkeit von 80 % geladen und stürzte nach 12 Stunden Dauerbetrieb ab. Leider scheint es eine Inkompatibilität zwischen der Benchmark-App und ColorOS 12.1 zu geben. Wir haben den Test dreimal durchgeführt und jedes Mal trat das gleiche Problem auf, ähnlich wie beim Test des Find X5 Lite.
Technische Daten und sonstige Informationen
Ich werde im Folgenden weitere Punkte aufführen, die für Euch vor dem Kauf interessant sind:
- Das Oppo Reno 7 4G bietet eine NFC-Unterstützung und ist mit Google Pay für kontaktlose Zahlungen kompatibel
- Die Verpackung des Testgeräts enthielt das 33-W-SuperVOOC-Ladegerät, ein Ladekabel, ein Werkzeug zum Öffnen des SIM-Fachs, eine Handyhülle und einen USB-A-auf-USB-C-Adapter (für die Übertragung von Inhalten)
- Was den Ton betrifft, so verfügt das Gerät über einen Monolautsprecher
- Die Software-Version während des Tests war 11_A.01 (Sicherheitspatch März 2022)
- Laut Oppo wird das Reno 7 zwei Jahre lang Android-Upgrades und vier Jahre lang Sicherheitsupdates mit vierteljährlichen Patches erhalten.
Spezifikationen des Oppo Find X5 Lite | |
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Produkt | |
Anzeige | 6,43 Zoll, AMOLED 1080 x 2400 Pixel, 90 Hz |
SoC/GPU | Snapdragon 680, 8 Kerne, bis zu 2,4 GHz | Adreno 610 @ 1100MHz |
Speicher | 256 GB ROM | UFS2.2 @ 2Lanes Gear3 8 GB RAM | LPDDR4x @ 2133MHz 2×16bit |
Software | ColorOS 12.1 mit Android 12 |
Kamera | Hauptkamera: 64 MP | f/1.7 | 79° FoV Makrolinse: 2 MP | f/3.3 | 65° FoV Tiefenkamera: 2 MP | f/2.4 | 89º FoV |
Selfie-Kamera | 32 MP | f/2.4 | 85° FoV |
Video | Hauptkamera: 1080p@30fps, Gyro-EIS Selfie-Kamera: 1080p@30fps, Kreisel-EIS |
Akku | 4500 mAh Kabelgebundenes Laden: SuperVOOC 33 W |
Konnektivität | 4G, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac, BT 5.1, NFC, A-GPS, GLONASS, BDS, GALILEO, QZSS |
Abmessungen und Gewicht | 159,9 x 73,2 x 7,49 mm, 175 g |
Abschließendes Urteil
Was braucht ein Midranger, um ein echter Kauftipp zu sein? Meiner Meinung nach ist das wichtigste Merkmal der Preis! Und hier schafft es Oppo, ein gutes Erlebnis zu einem ehrlichen Preis zu bieten. Insgesamt ist der schwächste Punkt dieses Geräts das rückseitige Kameramodul, das zusammen mit dem Fehlen der 5G-Antenne dazu beiträgt, das Gerät billiger zu machen.
Das Oppo Reno 7 ist sicherlich besser als der allgemeine Durchschnitt der Geräte, die wir für 330 € kaufen könnten. Und das trotz einiger Schwächen hier und da. Die Gesamtleistung des Telefons ist wirklich gut. Als Alternativen zu diesem Low-Tier-Modell kommen das Galaxy A52 5G, das Realme 8 Pro, das OnePlus Nord CE 5G, das Xiaomi Redmi Note 10 Pro von 2021 und das Samsung Galaxy A33 von 2022 in Frage.
Was denkt Ihr also über die 4G-Funktionalität des Oppo Reno 7? Glaubt Ihr, dass die Unterstützung für das 5G-Internetnetz auch in der Kategorie der Mittelklasse-Handys ein Muss ist? Ist die Vielseitigkeit der Kamera Eurer Meinung nach relevant?
Ich gehe jeden Tag mit meinem Smartphone baden, da kommt mir nix unter IPX8 ins Haus.
Ich finde es schade, dass die Hersteller weg sind von ein-/ausfahrbaren Selfie Kameras.
Erinnert mich sehr an mein Zenfone 8. Wobei das von den Specs doch etwas besser ist ^^