Oryon ist die Antwort von Qualcomm auf Apple Silicon
Am zweiten Tag der Snapdragon Summit 2022 auf Hawaii hat Qualcomm endlich weitere Details zu seiner Rechenplattform der nächsten Generation bekannt gegeben. Fast zwei Jahre nach der Ankündigung der Übernahme des CPU-Entwicklers Nuvia gab das kalifornische Unternehmen bekannt, dass sein nächster Hochleistungs-ARM-Kern Oryon heißen wird.
Es ist der erste maßgeschneiderte ARM-Kern von Qualcomm seit dem ursprünglichen Kryo-Kern im Jahr 2015 – seither waren alle Kryo-Kerne angepasste Versionen von ARMs Cortex-Referenzkernen. Nachdem die M1-Reihe von Apple vor allem im PC-Bereich die Aufmerksamkeit auf maßgeschneiderte ARM-Cores gelenkt hat, kündigte Qualcomm im Januar 2021 den Kauf des Fabless-Designers Nuvia an.
Nuvia wurde von einem Team ehemaliger Apple- und Google-Ingenieuren gegründet, darunter auch der Chefarchitekt der Apple-Leistungskerne bis zum A13-SoC. Das Design von Nuvia zielte ursprünglich auf den Servermarkt ab, aber alles deutet darauf hin, dass Qualcomm den CPU-Kern als PC-Kern wiederverwenden wird, möglicherweise für einen Snapdragon-8cx-Prozessor der nächsten Generation.
Adobe macht bei Windows on ARM mit
Mit der zunehmenden Verbreitung von Snapdragon-Prozessoren in Windows-Geräten hat Adobe angekündigt, dass ihre Creative-Cloud-Applikationen auf ARM-Binärdateien für Windows verfügbar sein werden. Mit diesem Schritt werden Anwendungen wie Photoshop für ARM-Prozessoren optimiert – derzeit nur für Windows-exklusive Snapdragons – und die langsame Binärübersetzung, die für x86-Software verwendet wird, entfällt.
Außerdem kündigten beide Unternehmen an, dass Adobes-CC-Anwendungen für Qualcomm spezifische Kerne optimiert werden, einschließlich der KI-Verarbeitung. Obwohl dies eine willkommene Nachricht ist, gibt es immer noch eine lange Liste von Windows-Anwendungen – einschließlich Chrome -, die keine ARM-Binärdateien haben und eine x86-ARM-Übersetzung benötigen. Außerdem hat sich Adobe nicht auf einen Zeitplan für die Veröffentlichung von ARM-Versionen seiner Anwendungen festgelegt.
Snapdragon AR2 verspricht diskrete AR-Brille
In dem Segment, das seinen "Extended Reality"-Initiativen (XR) gewidmet ist, stellte Qualcomm seine Referenzplattform Snapdragon AR2 Gen 1 vor. Anders als die klobigen VR-Brillen auf dem Markt verwendet die AR2-Plattform eine Kombination von Prozessoren, die um den Rahmen herum verteilt sind. So will Qualcomm ein dünnes und schlankes Design erreichen, das mit ein paar Designänderungen als normale Brille durchgehen könnte.
Das Design spart laut Qualcomm nicht nur 40 Prozent der Leiterplattenfläche ein, sondern sorgt auch für ein geringeres Gewicht und überträgt die Kommunikationsaufgaben an einen FastConnect-7800-Chip, der sich die Verarbeitungsaufgaben mit dem AR-Hauptprozessor teilt.
Qualcomm kündigte Partnerschaften u. a. mit Lenovo, Oppo, Xiaomi, LG, TCL und Niantic (Pokémon Go) an. Dabei geht es nicht nur um eine Hardware-Entwicklungsplattform, sondern auch um die "Snapdragon Spaces"-XR-Initiative, die Entwicklern helfen soll, AR/VR-Inhalte und -Anwendungen zu erstellen, die für Geräte mit Snapdragon-Prozessor optimiert sind.
Neue Bluetooth-Audio-Plattformen
Zu guter Letzt hat die Snapdragon-Sound-Familie neue Generationen für ihre Mid-Tier- und Flaggschiff-Plattformen bekommen, den Snapdragon Sound S3 Gen 2 bzw. S5 Gen 2. Qualcomm hat nicht viel über die Unterschiede zwischen den Plattformen verraten, aber die Unterstützung von Spatial Audio in beiden bekannt gegeben.
Beide Plattformen unterstützen Head-Tracking für immersives Audio, verlustfreies Streaming im "Bluetooth Low Energy"-Modus und versprechen eine Übertragung mit geringer Latenz für Gamer. Das Unternehmen geht davon aus, dass die 2. Generation von Sound-Geräten in der zweiten Jahreshälfte 2023 in den Regalen stehen werden.
Das waren die wichtigsten Ankündigungen auf dem Snapdragon Summit 2022. Welche Ankündigung hat Euch am meisten interessiert?
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