Slack-Streit: Wir klären die Debatte über Handys ohne Ladegerät!
Mit oder ohne Ladegerät? Den Planeten retten oder die Verbraucher abzocken? In den Kommentaren von NextPit und auch in der Redaktion tobt die Debatte über Smartphones, die zum Schutz der Umwelt ohne Ladegerät verkauft werden! In unserem neuen Format "Slack-Streit" gehen wir der Sache auf den Grund.
Beim Auspacken des Samsung Galaxy S21 Ultra, das uns die Marke für unseren Test geschickt hat, habe ich mich kurz geärgert und war beim Anblick des enthaltenen USB-C-Kabels dann irgendwie doch erleichtert. Das Handy kommt ohne Ladegerät, aber who cares?. Haben Hersteller wie Apple, Samsung oder Xiaomi, die ihren Flaggschiffen keine Ladegeräte mehr beilegen, mich etwa so gehirngewaschen?
Bin ich wirklich so weit, einem milliardenschweren Unternehmen fast mit Tränen in den Augen dafür zu danken, dass es mir zumindest ein kostenloses Kabel "geschenkt" hat, um das über 1000 Euro teure Smartphone an das Stromnetz anzuschließen?
"Ach, so schlimm ist das gar nicht", ließ mein deutscher Kollege Ben von mir ab, während ich mir schon die fünfzehn bissigen Stimmungsbilder ausmalte, die dieser Branchentrend, der meiner Meinung nach nichts anderes als pures Greenwashing ist, hervorrief.
Aber anstatt einen weiteren Meinungsartikel zu verfassen und mit all meiner Wut auf die Tastatur zu hämmern, schlug Ben die sehr gute Idee vor, darüber auf Slack, unserem internen Unternehmens-Messenger, zu debattieren und diesen hoffentlich produktiven Austausch in einem Artikel niederzuschreiben.
Ich werde daher meine starke Meinung über das Fehlen von Ladestationen als Umweltmaßnahme verteidigen, während Ben, in aller Ehrlichkeit und ohne dabei den Anwalt des Teufels zu spielen, die Stimme der Vernunft spielen wird.
Aber weil der Zweck jeder Voreingenommenheit darin besteht, zu zeigen, warum "Ich" Recht habe und warum "Die anderen" Unrecht haben, habe ich nach jeder Runde dieses Gefechts – dieses Slack-Streits – zwischen Ben und mir eine Umfrage angefügt. Eure Antworten entscheiden also darüber, ob Ben oder ich die besseren Argumente geliefert hat!
Debatte 1: Smartphones ohne Ladegeräte – wirklich besser für die Umwelt?
Ben: Was auch immer die wahren Gründe für die Hersteller sind, keine Ladegeräte in ihre Boxen zu legen, lass uns doch für einen Moment so tun, als wollten sie wirklich die Umwelt retten. Es ist tatsächlich von Vorteil, da es die Menge an Elektroschrott reduziert.
Samsung hat anlässlich der Markteinführung des Galaxy S21 eine Studie zu diesem Thema durchgeführt. Nach Angaben des Herstellers könnten durch den Verzicht auf die standardmäßig mitgelieferten Ladegeräte fast 29.000 Tonnen Elektroschrott pro Jahr vermieden werden. Und das ist nur für eine Firma!
Antoine: Ja, aber wie viele Tonnen an Müll fallen dann wieder an, wenn für die optionalen Ladegeräte separate Verpackungen und Transport-Emissionen entstehen, hm? Produktion, Verpackung, Vertrieb, Logistik, alles wurde früher in einem Rutsch erledigt, jetzt wird es pro Einheit gemacht. Denn die Reduzierung der Abfallmenge hängt nicht nur davon ab, was das Unternehmen verkauft, sondern auch davon, was die Verbraucher kaufen. Und was tun Samsung oder Apple, um die Verbraucher davon abzuhalten, neue Ladegeräte zu kaufen und ältere Modelle wiederzuverwenden und zu recyceln? Sie tun nichts.
Ben: Das kann man natürlich erst wissen, wenn man die Ladegeräte aufgibt. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Verkäufe von einzelnen Ladegeräten nicht sooo stark steigen werden. Es ist ja nicht so, als könnten wir aktuell keine Ladegeräte kaufen und dass Hersteller nur zur Vorsicht Millionen Ladegeräte an den Einzelhandel schicken. Ich kann mir vorstellen, dass der Verkauf von Ladegeräten nicht in die Höhe schießen wird und dass das Angebot mit der Nachfrage abnehmen wird. Dies ist ein Thema, das langfristig betrachtet werden muss!
Ist das Fehlen von Ladegeräten nur Marketing?
Antoine: Okay ... Wenn die Hersteller ernsthaft den Planeten retten und die Leute dazu bringen wollen, ihre alten Ladegeräte weiter zu benutzen, warum entwickeln sie dann immer neue proprietäre Ladetechnologien, die nur mit einem bestimmten Ladegerät funktionieren? Hm?
Ben: Egal, die Nachfrage in diesem Bereich ist wirklich total "nischig". Wer muss sein Telefon ernsthaft in 10 Minuten komplett aufladen? Das kann in Zukunft durchaus eine Zusatzfunktion für bestimmte Leute sein, die sie wirklich brauchen. Genau wie 5G – die technischen Voraussetzungen sind vorhanden, falls man sie wirklich nutzen möchte.
*Beruhige dich Antoine, atme, sei zivilisiert. Einatmen, ausatmen ...*
Antoine: Ja, aber wir bezahlen das alles. Das ist keine gutmütige Geste des Herstellers. "Oh, danke, dass Sie mir den Zugang zu 5G oder High-Speed-Charging ermöglichen, falls ich mich jemals dafür entscheiden sollte, sie zu nutzen." Nein, wir haben dafür bezahlt und die Hersteller haben es uns mit diesen Funktionen (dem Schnellladen) als Hauptverkaufsargumente verkauft, nicht nur als optionale Extras.
Indem wir also diesen Entzug des Ladegeräts in Kauf nehmen, machen wir indirekt eine Grundfunktion, d. h. eine 60-, 90- oder sogar 125-Watt-Ladung (theoretisch, ich weiß, dass es das noch nicht gibt), zu einer zusätzlichen Funktion, die sich dadurch auszahlt, dass der Verbraucher gezwungen wird, ein separates Ladegerät zu kaufen, weil sein altes Ladegerät nicht kompatibel ist. Aber diese Funktion sollte standardmäßig verfügbar sein, ohne zusätzliche Kosten, da der Kunde das Smartphone bereits gekauft hat.
Warum also nicht ein großes, superstarkes, universelles Ladegerät verkaufen, das mit den verschiedenen Updates und Verbesserungen der Ladetechnik im Laufe der Jahre kompatibel ist?
*Ha, jetzt hab ich ihn!*
Ben: Zunächst einmal ist die Haltbarkeit keine Frage des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Die meisten Menschen zahlen mehr für Produkte, die gut für die Umwelt sind, zumindest wenn man andere Konsumgüter betrachtet.
Unverpackt-Läden sind teurer als Supermärkte, aber die Leute zahlen lieber mehr, um umweltfreundlicher zu sein! Und diese leistungsstarken Ladegeräte könnten eines Tages durchaus Realität werden, wenn der Konkurrenzdruck bei den Ladegeräten steigt!
Es ist natürlich auch ein Problem der Lizenzierung und der unterschiedlichen Standards, aber mit dem x-ten Versuch der Europäischen Union, ein universelles Ladegerät durchzusetzen (Los, Apple!), könnte das irgendwann durchaus Realität werden. Wo wir gerade dabei sind ... Ich benutze gerade etwas Ähnliches!
Mein Notebook-Netzteil ist stark genug, um mein Google Pixel 3 XL schnell aufzuladen. Ich weiß, das ist schon uralt und langsam, aber das Kabel lädt auch alle meine anderen technischen Produkte auf. Und wenn ich mehrere Geräte aufladen muss, kann ich immer meinen Laptop als Daisy-Chain nutzen und die Geräte dort einstecken.
Rettung des Planeten: Kunden verantwortungsvoller als Marken?
Antoine: Nachhaltigkeit bedeutet für die Kunden Recycling oder sogar Upcycling, aber auch Hersteller müssen ein Produkt so nachhaltig gestalten, dass es über Jahre hinweg relevant und wettbewerbsfähig bleibt. Dabei geht es auch um ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wenn die Hersteller weiterhin mit hohen Ladegeschwindigkeiten werben, ist es in meinen Augen völlig heuchlerisch, so zu tun, als wollten sie nicht, dass man ein neues Ladegerät kauft, um von einer bestimmten Technologie zu profitieren.
Nehmt Euch den S-Pen des Samsung Galaxy S21 Ultra. Er ist nicht Bluetooth-kompatibel. Aber das Schlimmste ist, dass die Software des Smartphones selbst die Bluetooth-Funktionen sperrt, sogar auf dem alten S-Pen des Galaxy Note 20, der durchaus Bluetooth-kompatibel ist. All das stinkt natürlich sehr danach, den Kauf des zukünftigen S-Pen Pro anzustacheln, der somit auf dem Galaxy S21 Ultra exklusiv die Bluetooth-Funktionen bietet, die vorher standardmäßig angeboten wurden.
Die gleiche Logik gilt für Ladegeräte, die nicht im Lieferumfang von Smartphones enthalten sind. Wenn Hersteller ein Produkt wirklich langlebiger machen und die Leute davon abhalten wollen, Zubehör zu kaufen, das sie nicht brauchen, dann sollten sie die Produkte nicht so designen, dass sie das Zubehör tatsächlich brauchen, um den vollen Funktionsumfang ihres Smartphones nutzen zu können. Wenn nicht ist das unfair, sie haben ja dafür bezahlt.
Warum hat sich Apple zum Beispiel so vehement gegen die europäische Idee eines universellen Ladegeräts gewehrt? Weil es weiterhin proprietäre Ladegeräte zu einem hohen Preis verkaufen möchte.
Ben: Oh nein, er hat das magische Argument aus dem S-Pen gezogen! Ich stimme zu, viele der von den Herstellern verwendeten Argumente sind heuchlerisch und es gibt sicherlich Praktiken, die nichts anderes als Greenwashing sind.
Aber aus Sicht eines Kunden, der nachhaltiger werden will, ist es eine gute Sache, nicht mit jedem neuen Smartphone ein neues Ladegerät kaufen zu müssen. Und dieser Trend ist, allen anfänglichen Ausreden zum Trotz, eine gute Sache, da die Ladegeräte immer universeller werden. (Nochmals, hallo Apple).
Xiaomi hat eine gute Lösung gefunden und bietet für das Xiaomi Mi 11 in China zwei Optionen an. Diese lässt dem Kunden die Option: Kauft das Gerät mit Ladegerät, wenn Ihr es wirklich braucht – und falls nicht eben das Gerät ohne. Natürlich "verlieren" die Kunden in gewisser Weise Geld und Xiaomi sollte das Mi 11 ohne Ladegerät natürlich billiger machen. Aber wenn es dem Kunden wirklich um die Umwelt geht, sollte das nicht zu viel ausmachen. Doch wenn das nicht der Fall ist, kauft man eben das Gerät mit Ladegerät.
Antoine: Es ist viel zu einfach, von den Verbrauchern zu verlangen, dass sie eine Unannehmlichkeit in Kauf nehmen, um angesichts des Klimanotstandes etwas zu tun, ohne jemals Kompromisse einzugehen. Diese Logik, den Käufer die Kosten für diesen Umweltaufwand tragen zu lassen, ist für mich unerträglich!
Bist du nicht der Meinung, dass die Hersteller eine Gegenleistung erbringen sollten? Wie zum Beispiel den Preis ihrer Smartphones zu senken? Wenn das Ziel wirklich ist, den Planeten zu retten und nicht, mehr Profit zu machen, warum hat Samsung den Preis der Galaxy S21-Reihe gesenkt, während Apple den Preis der iPhones 12 unverändert gelassen hat?
Es kostet einen Hersteller buchstäblich nichts, das Ladegerät nicht mitzuliefern. Es gibt jedoch keine Entschädigung für den Kunden, der zweifelsohne einen Verlust im Vergleich zum Vorgängermodell erleidet. Warum liegt das Opfer nur auf der Seite des Verbrauchers? Ist diese Mikro-Sichtweise auf Nachhaltigkeit, die den Verbraucher, den Einzelnen, in die Verantwortung ziehen, wirklich der beste Weg, um Umweltziele zu erreichen? Ich glaube nicht, dass es so ist.
Ben: Ich stimme zu, dass Umweltschutz sich mehr auf Unternehmen konzentrieren sollte – die von dir erwähnte Makrosicht. Aber ich glaube aber auch wirklich nicht, dass es Technologieunternehmen interessiert.
Bei deren Nachhaltigkeit geht es um viel um das Image und weitere Verkaufsargumente. Apple verwendet sicher kein recyceltes Aluminium, weil sie denken, dass es gut für den Planeten ist, sondern weil mehr Leute ein MacBook kaufen werden, weil es eben cool ist, umweltfreundlich zu sein.
Der Handlungsbedarf liegt in der Politik und den Kaufentscheidungen, mit denen wir ein Zeichen setzen können. Die Gesetze müssen strenger werden und die Kunden müssen ihre Zustimmung oder Ablehnung in den Produkten zeigen, die sie kaufen.
Was letztlich ein Argument gegen meine Seite ist - Mist! Denn Greenwashing ist auch etwas, wofür man Produkte boykottieren sollte. Das ist ein Argument gegen meine Seite, das ich aber dennoch gerne anführe, da es ein so wichtiges Thema für die Industrie und für uns als Verbraucher ist. Weniger Ladegeräte finde ich dennoch gut und ich bin froh, beim nächsten Smartphone-Kauf hoffentlich keins zu bekommen.
Natürlich wollen wir auch eure Meinung zu dem Thema hören? Wie würdet Ihr Euch beim Xiaomi Mi 11 entscheiden? Mit oder ohne? Und wie findet ihr diese Richtung, in die viele Unternehmen aktuell gehen?
Was haltet Ihr von diesem Format? Journalisten debattieren oft unter sich, aber diese Diskussionen gehen selten über die private Sphäre von Slack hinaus. Hättet Ihr auch bei weiteren Themen Lust, an unseren Slack-Streits teilzuhaben? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
Direkt zu der Frage "Wie würdet Ihr Euch beim Xiaomi Mi 11 entscheiden? Mit oder ohne?"
Klar OHNE, mein 27W Ladegerät vom 'One Hyper' lädt das Mi 11 schnell genug.
Aber schade/doof, das 45W fähige One Hyper hatte kein solches Ladegerät dabei. Dafür geht jedes USB-PD-fähige Netzteil.
Richtig von den Herstellern wäre ehrlich zu sein und den bis 100W fähigen USB-PD Standard zu nutzen und auch klar so zu bennen anstatt ihn mit TurboPower, QuickCharge (4 und höher) oder sonstwas umzulabeln und den Kunden damit zu verunsichern durch sugerrieren - Es muss vom gleichen Hersteller sein.
Wenn die Info verfügbar ist hat das nächste Smarte Phone USB-PD zu unterstützen und wird ohne Netzteil geliefert! Hab schon genug Netzteile um schnell genug aufzuladen.
Ladegeräte, gerade die kleinen von Samsung, gehen nach einigen Jahren kaputt. Daher fände ich die Beilage eines Ladegeräts bei jedem neuen Smartphone, das man locker 4 Jahre und länger nutzen kann, schon sinnvoll. Für mich aber kein Grund ein gewisses Smartphone nicht zu kaufen.
Interessanter Artikel. Ich finde sowohl die Hersteller als auch die Verbraucher müssen in diese Richtung gehen. Ich habe zu Hause so viele gute Netzteile, die nur in der Schublade liegen.
Dieses Thema ist zum Kotzen.
Ich kaufe ein Smartphone und möchte ein vollständiges Ladegerät dazu. Fertig.
Mein OnePlus 5 ist jetzt fast 4 Jahre alt, ich habe genau 1!!!!! orginales Fast Charge Ladegerät von OP.
Wenn ich mir irgendwann ein neues OP kaufe, möchte ich wieder ein Ladegerät haben.
Eins im Schlafzimmer, eins im Büro usw.
Diese Entwicklung geht mir so auf den Sack.
Schon mal überlegt, an wichtigen Punkten Steckdosen mit USB-Anschuss zu installieren? Dann brauchst Du keine Ladegeräte mehr...
Kauft Euch ein Fairphone.Dann wäre Eure Diskussion ernst zu nehmen.So kann man sich nur über die Heuchelei der Konzerne und auch die Eure an den Kopf fassen
Ja genau, wer wirklich öko sein will, trägt lange Matte, Jutebeutel und Jesuslatschen. Dir ist schon klar, dass wir nicht mehr in den 80ern leben? 🙄
Tja,Tenten.An Deinem Kommentar sieht man ganz offensichtlich,Technik geht doch über Umwelt.Wer hat nun Recht?Mit nur einem kleinen bisschen Recherche findest Du im Internet Ladegeräte aus umweltfreundlichen oder recycelten Materialien.Samsung oder Apple können so etwas nicht fertigen und beilegen?Lasst Euch doch nicht so verdummen.
Aus eigener Erfahrung ist es in etwas größeren Familien gerade nicht so, dass reichlich Netzteile zur Verfügung stehen sondern das gefühlt immer eins zu wenig da ist. Es ist wirklich schon Jahre her, dass ich auf ein eBay ein Smartphone MIT Netzteil verkauft habe. Man muss wahrlich kein iPad-Nutzer sein, um festzustellen: Viele alte Netzteile schaffen es auch oft nicht mehr, aktuelle Geräte aufzuladen bzw. brauchen einfach mal 8-10 Stunden. Also kauft man sich doch ein neues. Das Ganze erinnert irgendwie an die stolze Mitteilung der Schule: "Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir druckfreie Schule werden wollen, daher senden wir Ihnen den Elternbrief zum Selbstausdruck."
Murphys Gesetz!
Bis zum September gab es doch gar keine Geräte, die ohne Ladegerät verkauft wurden. Demnach sollte eigentlich für jedes Gerät auch ein Ladegerät vorhanden sein. Oder habt ihr viel gebraucht gekauft, bei denen es fehlte?
Ein Tablet hat schon mal einen Akku mit 7000 bis 10000 mAh. So einen vollkommen entleerten Akku mit einem Ladegerät aufzuladen, das maximal 1000 mA liefert, dauert dann auch 7 bis 10 Stunden. Ganz alte Ladegeräte liefern oft nur 500 mA bis 700 mA. Die sind natürlich veraltet. Aber diese Ladegeräte sind 7 Jahre oder älter. Dennoch können sie als Notlösung verwendet werden. Über Nacht ist damit das Smartphone auch geladen.
Für 12 bis 50 Euro gibt es Multilader, die mehr Strom liefern und teilweise auch QI unterstützen. Wenn man davon ein paar im Haushalt verteilt, benötigt jeder nur das passende Kabel für sein Gerät. Die Dinger kann man 5 Jahre und länger verwenden, selbst wenn die Technik fortschreitet. Somit relativiert sich der Preis.
Beispiel für eine eierlegende Wollmilchsau:
https://www.amazon.de/Orangeck-Ladestation-Ladeger%C3%A4t-Bildschirm-Induktives-black/dp/B07Z4GX2B1/
Natürlich gibt es auch billigere Lösungen. Das kommt halt auf die Anforderungen an und es muss vielleicht nicht überall eine eierlegende Wollmilchsau stehen.
Da letztendlich jeder vor dem Problem stehen könnte, dass kein Ladegerät mehr mitgeliefert wird, findet man irgendwann solche Lösungen auch in anderen Haushalten. Dann braucht man nur das passende Kabel bei sich tragen.
Für die ganz stromhungigen ist vielleicht eine Powerbank eine Möglichkeit:
https://www.amazon.de/Powerbank-Anker-Technologie-Energiedichte-kompatibel-Black/dp/B07S829LBX
Wenn es um das Thema Akku geht, habe ich den Eindruck, viele beachten den Ladestand nicht oder zu sehr. Die heutigen Akkus auf Lithium-Basis sind im Vergleich zu Nickel-Metallhydrid -Akkus ziemlich unempfindlich. Den sogenannten Memory-Effekt gibt es quasi nicht mehr. Die Ratschläge einen Akku nur zwischen bestimmten Ladezuständen zu halten, ist hingegen mehr akademischer Natur. Man kann jederzeit nachladen, wenn man weiß, man wird heute das Gerät noch länger benötigen und man muss nicht warten, bis 100% angezeigt werden.
Ich hab immer ein kleines, 15 cm langes Kabel dabei und 3 kleine Adapter am Schlüsselbund, damit konnte ich die letzten Jahre praktisch überall laden, egal ob Smartphone oder Kopfhörer.
Man könnte jetzt auch mit der Zeit gehen und sich Steckdosen mit USB-Ladebuchsen installieren. Dann braucht man keine Ladegeräte mehr. Nur noch Kabel.
https://www.conrad.de/de/f/steckdose-mit-usb-1687986.html
Schreib lieber "installieren lassen", was dann aber ins Geld geht. Nach Paragraf 13 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) dürfen Arbeiten an der elektrischen Installation nur von Personen mit geeigneter fachlicher Qualifikation durchgeführt werden, sprich Elektrikern mit Normenkenntnis. Zwar droht dem Heimwerker wohl kein unmittelbares Bußgeld, der Versicherungsschutz des Hauses kann aber verloren gehen, und im Schadensfall drohen zivilrechtliche und ggf. sogar strafrechtliche Konsequenzen.
Sowas:
https://www.amazon.de/reVolt-Steckerleiste-mit-230-V-Steckdosenleiste-Mehrfachsteckdose/dp/B071DTPPLR
sollte aber jeder verwenden können, aber dann kann man gleich einen speziellen Lader anschließen, der ggf. sogar Schnellladung unterstützt.
https://lxgesetze.de/nav/13
Oder so. Zumindest gibt es genügend Möglichkeiten, um in Haushalt und Büro auf Netzsteckerladegeräte verzichten zu können.
Haben wir seit 3 Jahren
Nette Ladestation, aber im Jahr 2021 selbst schon wieder veraltet.
Nur 1 USB-C Ausgang, QC3.0 und max 10W je Port.
Mutlilader für morgen brauchen >60W pro Port, USB-A kann das nicht, also 50:50 für den Steckertyp, QC4+ und USB-PD Ladestandard.
Eher die Richtung (Links verboten)
ASIN B08L8NYZPV
ASIN B08LVKSF26
Multiport ist auch nützlicher als: es kann nur ein Gerät angeschlossen werden ;P
Unterm Strich müssen natürlich für zusätzliches Zubehör zusätzliche Ressourcen verbraucht werden. Daher ist jedes weniger hergestellte Zubehör auch eine Entlastung für die Umwelt. Hinzu kommt, dass insgesamt durch den geringeren Platzbedarf die Verpackungen kleiner und der Transport effizienter wird. Daher sehe ich es auf lange Sicht auf jeden Fall als eine sinnvolle Entwicklung an, Zubehör nach Bedarf zu erwerben. Auch wenn es heißt, dass Anfangs kein großer Unterschied da sein wird, kann man es schon als gegeben nehmen, dass viele Leute ihr altes Zubehör über einen längeren Zeitraum als sonst nutzen werden, sei es aus Kosten- oder Faulheitsgründen. Die Produktion wird sich sicher an diese Gegebenheit anpassen.
Dennoch hat es für mich ein Geschmäckle, wenn ich im Endeffekt weniger kriege und genau so viel dafür bezahlen soll. Im Bioladen weiß ich wenigstens, dass Biolebensmittel teurer in der Herstellung und gesünder (ok das weiß ich nicht, hoffe aber drauf) sind und daher weiß ich, wo zumindest ein Teil des Aufpreises hingeht.
Klar ist der Umweltgedanke nicht mit dem Spargedanken vereinbar. Aber in dem Fall "fehlendes Zubehör" sehe ich den Nutzer als einzigen Verlierer. Um Mal beim Vergleich mit Bio Lebensmitteln zu bleiben, da haben auch die Hersteller mit höheren Kosten und Einhaltung strengster Regeln zu kämpfen. Zubehör wegzulassen und davon Marketing technisch und finanziell zu profitieren, während der Kunde alleine die negativen Aspekte schultert, ist mir ein wenig zu simpel gedacht.
Ein Gutschein für den Shop o.Ä., da gibt es unendlich Möglichkeiten. Oder eine Hülle, die sich sowieso viele Leute zulegen und direkt beim Kauf ausgewählt werden kann. Das wäre mMn eine adäquate Entschädigung.
Wenn ich so zurück denke, habe ich bis vor Kurzem noch ein Sony Ericsson Ladegerät genutzt, und dieses nur in die "Rente" geschickt, weil meinem neuesten Smartphone ein USB C auf USB C Ladekabel (plus passendes Netzteil) beigelegt war. "Rente" auch nicht direkt, weil ich es fur andere Geräte weiter nutze. Das alte Ladegerät war mit seinen 1.5A seinerzeit (2012) schon richtig stark und konnte lange zufriedenstellend seinen Job verrichten. Heißt für mich, dass hochwertiges Zubehör durchaus über einen längeren Zeitraum genutzt werden kann.
Richtig starker Artikel übrigens, danke dafür!
Die Debatte geht aus meiner Sicht 2 zu 1 für Antoine aus. Um es Mal kurz zu halten:
Zu Punkt 1: Auch ohne genaue Zahlen zu kennen, kann man davon ausgehen, dass nun weniger neues Zubehör gekauft wird. Daher sollte Ben schon Recht behalten, fehlendes Zubehör ist gut für die Umwelt, ohne Wert auf genaue Quantifizierung des Umweltvorteils zu legen.
Punkt 2: Um Mal beim prominenten Beispiel Apple zu bleiben... Es muss schon ein (aus Sicht des Nutzers) doofer Zufall sein, dass mit Einzug der "wir lassen das Netzteil weg für die Umwelt" Strategie ein Kabel mitgeliefert wird, welches zu den alten Ladegeräten nicht kompatibel ist (USB C zu Lighting). Insofern für mich rein aus Unternehmenssicht pures Marketing und somit Punkt für Antoine.
Punkt 3: Klar ist Umweltschutz nicht günstig aber die Unternehmen sollten den Umweltschutzgedanken seiner Kunden nicht ausnutzen. Das ist keine Verantwortung, die allein der Kunde zu tragen hat. Daher auch hier Punkt an Antoine.
Eine mitgelieferte Hülle würde aber den Umweltfaktor von weggelassenem Netzteil usw. wieder zunichte machen, denn es würde bei weitem auch nicht jeder dieses Case benutzen. Erstens funktionieren solche Hüllen quasi immer nur exakt für dieses Gerät und sind nicht "übertragbar", wie eben Netzteile. Zum anderen wollen viele ja auch eigene Hüllen nutzen, sei es aus (Kunst)Leder, aufklappbar oder ganz ohne Hülle.
Gebe dir aber recht, dass man da mit einer Art Gutschein sicherlich irgendwo einen Ausgleich für den Käufer schaffen könnte. Aber eben NICHT für ein Netzteil, weil das würde absolut gar nichts bringen. Natürlich würden die meisten dann den Gratis Gutschein nutzen und sich das Netzteil holen und damit ist der Sinn vom Weglassen wieder futsch. Da wäre ein Play- oder iTunes-Gutschein (oder ähnliches) denke ich eine bessere Idee.
Warum sollten die, die schon ein Netzteil haben, den Gutschein für ein weiteres nutzen? Ich würde das nicht machen. Aber die, die ein Netzteil brauchen, könnten den Gutschein ohne Nachteile dafür nutzen.
Man sollte den Gutschein sogar gegen Geld eintauschen können, sonst besteht immer die Gefahr, dass er gegen etwas eingetauscht wird, was nicht benötigt wird, was ebenso umweltschädlich wäre. Dann kann man aber auch gleich einen Preisnachlass gewähren. Gut, der Gutschein würde bei einer sonst kaum durchschaubaren Preisgestaltung (ein Gerät, das eigentlich deutlich teurer werden müsste, aber wegen des fehlenden Laders weniger teurer wird, ist dem Käufer kaum zu vermitteln), dem Käufer vermitteln, dass er für seinen Beitrag zum Umweltschutz nicht bestraft wird, sondern ihm der Netzteilverzicht angemessen ausgeglichen wird.
Ich würde den Gutschein für eine Hülle nutzen oder bei Kleinanzeigen verhökern, wodurch ich zwar mehr Umstände aber auch gleich einen finanziellen Vorteil hätte. Ich kann halt nur aus meiner Perspektive sprechen, eine Lösung, die einen breiten Teil der Masse anspricht, sollte aber nicht schwer zu finden sein. Das pure Weglassen spricht halt nur den Hersteller an und nichts anderes wollte ich aussagen, da muss man sich nicht an dem Beispiel mit der Hülle versteifen, welches aus der Hüfte entstanden ist.