Smarte Foto-Funktionen von Honor, LG und Google im Vergleich
Smartphone-Hersteller sind stets auf der Suche nach neuen Features, mit denen sie ihre Produkte den Kunden schmackhaft machen können. Aktuell ist das Thema der Stunde Künstliche Intelligenz. Wir haben die KI-Funktionen in Kamera-Apps von LG, Honor und Google miteinander verglichen.
Ins Rennen gehen drei ganz unterschiedliche Smartphones mit drei durchaus unterschiedlichen Ansätzen.
LG schickt das aktuell in Deutschland nicht erhältliche LG V30S+ ThinQ ins Rennen. Hier sehen wir, die nur notdürftig in die Kamera integrierten KI-Funktionen. Von Honor haben wir ein View 10 in den Vergleich aufgenommen. Hier sind die Features kaum sichtbar integriert, was gewissermaßen der konsequente Schritt ist – dazu später mehr. Zuletzt hat sich noch ein Google Pixel 2 XL in die Testgruppe geschlichen. Google geht einen ganz eigenen Weg.
Künstliche Intelligenz in Foto-Apps ist üblicherweise mit trainierten neuronalen Netzen realisiert. Das bedeutet, Bilderkennungsroutinen wurden mit Hilfe von extrem vielen Bildern trainiert. Die dabei erkannten Muster lassen sich auf andere Bilder anwenden.
LG V30S+ ThinQ: Der Schnellschuss
LG setzt ganz bewusst auf künstliche Intelligenz und hat dafür die Marke ThinQ kreiert. Dieses Label kennzeichnet vernetzte Heimelektronik und auch das auf dem MWC vorgestellte V30S ThinQ gehört in diese Reihe. Für LG ist weniger die Smartphone-Marke entscheidend, sondern vielmehr, dass LG viele weitere Haushaltsgeräte zusammenschalten kann. Die KI-Funktionen sind aber eher notdürftig integriert. In der Kamera-App könnt Ihr die AI Cam oder die Q Lens aktivieren. Die AI Cam erkennt, was Ihr fotografieren möchtet und schaltet in den entsprechenden Bildmodus. Auswirkungen hat das auf die Farbabstimmung der Aufnahme, möglicherweise auch auf die Wahl von Bildparametern wie Verschlusszeit oder ISO-Wert.
Im Sucher zeigt die AI Cam immer wieder an, welche Gegenstände erkannt wurden. Darunter finden sich oftmals völlige Fehleinschätzungen, aber die Menge an korrekten Treffern macht's: Nach einigen Sekunden schaltet das V30S zum Beispiel in den Food-Mode.
Honor View 10: Automatische Szenenerkennung
Honor hat im View 10 dank des Kirin 970 eine eigene Recheneinheit (Neural Processing Unit, NPU), die die Berechnung von KI-Anwendungen erheblich beschleunigen kann. Die Übersetzungs-App von Honor verwendet die NPU als Beschleuniger und auch das Akku-Management wird mit Hilfe von KI verbessert. In der Kamera-App ist ebenfalls künstliche Intelligenz integriert, aber nicht sofort ersichtlich. Erkennbar ist für Euch nur, dass die Kamera-Automatik zum Beispiel in den Food-Modus schaltet, ohne dass Ihr etwas zutun müsst. Oder es wird automatisch der Porträtmodus aktiviert.
Technisch betrachtet ist diese geringe Sichtbarkeit der KI übrigens verständlich und sinnvoll: KI-Anwendungen sind eine Weiterentwicklung von Bilderkennungsroutinen, die schon seit längerem Verwendung finden. Der Clou moderner KI ist, dass sie bessere Erkennung leisten kann, weil die Hersteller die Muster stets weiter entwickeln können. Dank einer NPU sind außerdem komplexere Berechnungen möglich. Sie sollen dem User helfen, bessere Fotos zu knipsen. Dafür aber muss die übliche Automatik aufgewertet werden und nicht – wie bei LG – mit einem zusätzlichen Modus erweitert werden.
Künstliche Intelligenz (AI) muss nichts Konfuses sein. Honor macht’s vor und zeigt Anwendungsfälle, die aus dem normalen Leben gegriffen sind. Wie Kollege Bastian das in Barcelona vorgeführt hat (in Kooperation mit Honor), greift die AI bei echten Problemen mächtig unter die Arme; das geht schon beim Durchlesen der Speisekarte im Ausland los.
Honor bleibt auch ganz klar auf dem Teppich und sagt uns auf dem MWC: "Unsere AI ist keinesfalls der Konkurrenz überlegen." Während Google, Amazon oder IBM jedoch mit technischen Details den normalen Endkunden überfordern, "wollen wir ihnen die konkreten Vorteile von AI an die Hand geben."
Die Idealvorstellung ist, dass mit Hilfe von KI-unterstützter Echtzeit-Übersetzung Barrieren zwischen Kulturen und Menschen abgebaut werden können. Denn wenn ich einen Übersetzer in der Hosentasche mit mir führen kann, gehe ich ganz anders auf die Menschen in der fremden Kultur zu. Stellt Euch vor, Ihr könntet plötzlich die Speisekarte eines Restaurants in Shanghai lesen, in dem sonst bloß die Einheimischen essen gehen. Oder Ihr könntet den Taxifahrer in Lissabon plötzlich nach Geheimtipps in der Umgebung fragen.
Und spätestens da leuchtet dem einen oder anderen vielleicht ein, was AI auf dem Smartphone zu suchen hat. Doch was haltet Ihr von diesem Ansatz?
In Kooperation mit Honor
Google verwirrt mit dem Visual Core
Google hat in der zweiten Pixel-Generation voll auf KI gesetzt. Und verwirrt damit, je näher wir versuchen, die Features zu entdecken. Nur ein Beispiel: Der Pixel Visual Core ist eine leistungsfähige NPU (siehe oben), kommt aber nur für die Berechnung von HDR+-Bildern zum Einsatz. Diese kann der Visual Core schneller und effizienter berechnen als die CPU. Aber: Der Visual Core kommt nur bei Drittanbieter-Apps zum Einsatz, die eigentliche Kamera-App verwendet ihn nicht. Alle Klarheiten beseitigt? Gut.
KI-Funktionen gibt es in Googles Kamera-App vor allem im Porträtmodus. KI-Funktionen kommen zum Einsatz, um den Hintergrund verschwimmen zu lassen. Das funktioniert mal gut, mal schlecht. Dank der Implementierung als trainiertes neuronales Netz kann Google diese Funktion aber stets verbessern – dafür reicht ein simples Update.
Erwähnenswert ist die Google Lens, die aber in Google Fotos steckt und damit auf den meisten Smartphones verfügbar ist. Mit einem Tipp auf das Lens-Icon erkennt Google Objekte auf den Bildern und präsentiert weitergehende Informationen.
Fazit: KI hat noch einen Weg vor sich
Künstliche Intelligenz kommt auf allen drei exemplarisch ausgewählten Smartphones zum Einsatz. Die grundlegende Technik dahinter ist schon länger bekannt und im Einsatz. Mit KI finden neuronale Netze Anwendung, die mit riesigen Datenmengen trainiert werden. Damit sind sie leistungsfähiger und flexibler. Die ersten zaghaften Ansätze zeigen eher die Möglichkeiten, als dass wir schon vor abschließend entwickelten Produkten stehen.
In den aktuellen Smartphones sehen wir die ersten Ansätze, wie KI im Smartphone-Umfeld Fuß fassen kann: Die Kamera-Automatik stellt präzise in den passenden Bildmodus, was Puristen vielleicht verschrecken mag, für bessere Schnappschüsse aber bald unabdingbar ist. KI-Routinen beschleunigen die Erkennung von Tiefeninformationen und sorgen für einen besseren Bokeheffekt bei Porträtaufnahmen oder helfen dabei, Objekte auf Bildern zu erkennen.
Besonders prickelnd ist aber der Blick in die Zukunft. Es mag schon sein, dass die Nützlichkeit der KI-Features in Kameras aktuell noch überschaubar ist. Mit jedem Software-Update werden die KI-Funktionen besser. Künftig dürfte es eine Menge weiterer Möglichkeiten geben: KI ist geeignet, den digitalen Zoom von Smartphone-Kameras zu optimieren und Auslöseautomatiken erkennen, wann alle auf dem Gruppenfoto lächeln.
Was haltet Ihr von KI-gestützten Foto-Apps? Würdet Ihr eine verwenden? Oder fröhnt Ihr dem manuellen Modus?
Geliebtes androidpitteam warum macht ihr nicht mal ein Smartphone hands on Test vom wiko View 2 dem iPhone x für Sparer? .... Soll ja echt der Renner sein und das Kaninchen was Wiko da aus dem gut gezogen hat... würde mich mal freuen drüber. Frohe Ostern allen
KI hin oder her - beim Energie - Management soll dieser wie auch immer Prozessor ja auch "arbeiten"!? Und was soll ich sagen - das Mate 10pro läuft und läuft und läuft... - prima Technik!!
Und was soll ich sagen... unter kontrollierten Testfeldern läuft es verglichen mit der Akkukapazität und Displayauflösung anderer Hersteller sogar schlechter :P
Die Laufzeit ist gut, in Bezug auf die 4Ah aber eher mau.
Keine Ahnung. Das muss sich alles entwickeln. Huawei hat das beim P20 schon wieder ein Stück weiter verbessert heißt es. Wenn es wirklich was bringt und es einem gefällt ist ist gut. Wenn nicht, dann sollte man es deaktivieren können.
Ein Algorithmus zur Mustererkennung, den man mit Millionen von Bildern "anlernen" muss, hat nichts mit Intelligenz zu tun. Könnte dieser Algorithmus seine Muster aus ein paar Dutzend Beispielen ableiten, wäre das etwas anderes. Auch kleine Kinder erkennen Hunde, Essen, Gegenstände ohne Millionen Beispiele in allen Variationen davon gesehen zu haben. So aber ist das nur ein bloßes Vergleichen, ohne wirklich zu wissen, was die Essenz einer Form oder eines Musters eigentlich ist und könnte nicht weiter von Intelligenz entfernt sein.
Momentan ist KI eher Marketing als extra Hilfe.
ihr Androidpit und andere pusht diesen marketingbegriff „künstliche Intelligenz“ dermaßen hoch
"Bokeh" ist auch noch so ein Wort. Liest man aber auch nur hier :D
"Bokeh (von jap. 暈け, auch ぼけ oder ボケ geschrieben, boke „unscharf, verschwommen“) ist ein in der Fotografie verwendeter Begriff für die Qualität eines Unschärfebereichs" - Wikipedia
Das stimmt nur so ^^
Bokeh muss nicht zwingend natürlichen Ursprungs sein.
Da gebe ich dir recht Tim. Das Gelaber überall von künstlicher Intelligenz nervt. Künstliche Intelligenz ist für mich, wenn das Smartphone dich bestimmt bzw selbst entscheiden kann ob es lieber zu Hause bleiben will an der Steckdose oder sich selber ausschaltet weil es sonntag seine ruhe haben will. ....Künstliche Intelligenz gibt es erst dann wenn menschliche oder organische Nervenzellen mit eingebaut werden. Bioneurale gelpacks oder so
sehe ich ähnlich (nicht exakt so), und so etwas will niemand auf dem Handy haben...
Was hier als KI gepusht wird, sind einfach nur aufgrund der höheren Rechenleistung komplexere Algorithmen, sonst NICHTS.
Da ich Star Trek Fan bin kenne ich aus der Serie Raumschiff Voyager diesen Begriff bioneurale Gel Packs. Diese bioneurale gelpacks beinhalten Schaltkreise wie das Nervensystem vielleicht nicht ganz so komplex wie beim Menschen aber es ist ein Nervensystem welches aufgrund seiner organischen Bestandteile auch anfällig ist für Infektion das heißt diese gelpacks können auch krank werden und unbrauchbar werden. Haben aber den Vorteil das sieht man auch im menschlichen Nervensystem das Berechnungen viel schneller verarbeitet werden können und auch Daten als wie ein Computer es kann. Mag sein das heutige Computer in vielen Sachen schneller agieren und arbeiten als das menschliche Gehirn wie z.b. Mathematik oder physikalische wissenschaftliche Aufgaben. Aber für mich ist künstliche Intelligenz erst dann künstliche Intelligenz wenn auch ein gewisses Bewusstsein dahintersteckt was selber entscheiden kann und so weiter und was künstlich organisch im Labor gezüchtet wurde. Die einzige künstliche Intelligenz für mich ist die Serie Knight Rider und das Auto kitt.
immer wieder dieses KI-Gebrabbel... ist ja fast schlimmer, als "komplett Randlos" bei einem Smartphone mit DEUTLICH sichtbarem Rand um das Display...
Nichts von dem hier genannten hat wirklich etwas mit "KI" zu tun...
der Visual Core ist zudem keine NPU... sondern eine IPU - (stand-alone) Image Processing Unit...