Smartwatches? Die stecken doch immer noch in den Kinderschuhen!
Tablets sind tot, faltbare Smartphones in aller Munde und Smartwatches? Die gibt es zwar auch zuhauf, scheinen aber irgendwie nicht voran zu kommen und noch nicht einmal in der PDA-Phase. Was ist da los?
Schaut man auf den Smartphone-Markt, wird der aktuell der Apple Watch und Samsung Galaxy Watch bzw. der Gear-Serie dominiert. Klar, mit Fossil, Tag Heuer, Michael Kors, Huawei, Montblanc, Casio, Hugo Boss und und und, versuchten und versuchen sich viele Hersteller an einer Smartwatch. Letztere leiden im übrigen vor Allem an einem: Wear OS.
Das Android-Betriebssystem für die Computeruhren ist ohne Frage durch das kürzlich ausgeliefert große Update besser nutzbar geworden, hat aber trotzdem noch einen weiten Weg vor sich. Zuletzt platzte Kollege Bastian fast die Hutschnur, als die Emporio Armani Connected in seinem Test nicht nur eine miserable Akkulaufzeit bot, sondern auch so unendlich träge rüber kam. Und auch ich war von der Fossil Q Control nach mehreren Wochen der Nutzung einfach nur enttäuscht.
Alte Hardware und unausgereifte Software
Gerne würde ich hier Qualcomm eine große Schuld zuschieben. Der Chiphersteller lies mit dem Snapdragon Wear 2100 die Smartwatch-Hersteller lange auf einem schrecklich alten Prozessor sitzen, der in Sachen Performance und Energiemanagement schon lange in die Mottenkiste gehört.
Und auch was das Unternehmen mit dem Snapdragon Wear 3100 vor einigen Wochen präsentierte, ist ein schlechter Witz. Mehr Akkulaufzeit und eine bessere Performance ist damit auch nicht herauszuholen. Denn selbst für eine Smartwatch wie die Summit 2 kann Hersteller Montblanc nur einen Tag Laufzeit versprechen. Da hilft auch kein Uhrenmodus, der das Prinzip einer Smartwatch ad absurdum führt.
Und auch wenn der mangelnde Erfolg von Smartwatches sicher auch an der Kombination aus alter Hardware und immer noch unausgereifter Software, scheint noch eine weiterer Grund eine wichtige Rolle zu spielen: Zeit. Und das ist nicht einmal als schlechter Uhrenwitz gemeint.
Ich gebe Euch drei Sekunden
Für mich gibt es mit Smartwatches vor allem ein Problem: sie sparen keine Zeit. Sie machen die Dinge noch nicht einfacher - oder noch nicht einfach genug. The Verges' Dieter Bohn gab dem Problem vor einigen Jahren den Namen "Drei Sekunden Prinzip". Im Grund bedeutet das: Wenn man für eine Aktion mehr als drei Sekunden auf seiner Uhr herum ditschen muss, dann ist es Schrott.
Und das gilt für mich derzeit leider für alle Smartwatches. Sie bieten mir aktuell keinen Mehrwert, als mich mit schnellem Blick an einen anstehenden Termin zu erinnern. Eine nervige Mail weg wischen oder gucken wer mir geschrieben hat? Dafür bind ich mir kein Gerät ums Handgelenk, das ich auch wieder jede Nacht aufladen muss. Dafür hab ich mein Smartphone.
Und was hat das jetzt alles mit einem PDA aka. Personal Digital Assistant zu tun? Den klobigen Vorreiter des Smartphones nutze man damals vor Allem für vier Dinge: Den Kalender, die Kontakte, Notizen und To-Do-Liste (The Four Pillars of PIM). Damit bot es einen Fokus und durch wenige Icons am unteren Ende, war man mit einem Antippen schon wohin man wollte und konnte los schreiben.
Das Prinzip diente beispielsweise als Vorlage für Steve Jobs, der sich Gedanken machte, was Nutzer mit solch einem Gerät noch alles machen könnten, sodass es für die Nutzer zufriedenstellend ist. Beim iPod mündete es darin, dass kein Song mehr als drei Klicks entfernt sein sollte.
Das muss alles viel einfacher gehen!
Und bei der Apple Watch? Die bietet 15 Wege zu interagieren und vier verschiedene Startbildschirme (Home, Apps, Benachrichtigungen, Glances). Und Wear OS? Fünf Bildschirme und verschiedene Möglichkeiten zu tippen, zu halten und zu wischen. Tizen OS auch nicht viel einfacher, wenn man gefühlt fünf Runden drehen muss, um zu einer App zu gelangen.
Das muss einfacher werden! Viel einfacher! Ich will mit der Smartwatch viel machen können, aber es muss einfach und schnell gehen. Mittlerweile finde ich es nämlich viel unhöflicher, wenn jemand mitten im Gespräch gleich mehrere Sekunden auf die Smartwatch starrt oder darauf herumwischt, als kurz aufs Smartphone zu schauen und sich dann wieder mir zuzuwenden. Ich will mit einem kurzen Blick auf die Uhr sehen was los ist, und mit einem Mal tippen die passende Aktion durchführen.
Also was brauchen wir? Eine Smartwatch mit vielen Funktionen, trotzdem einer einfachen Menüführung, langer Akkulaufzeit, guter Performance, perfekter Interaktion mit den Smartphone-Apps und all das in einem schlanken Gehäuse. Übertreibe ich? Vielleicht. Aber das sind die Dinge, die für mich eine Smartwatch erst wieder richtig attraktiv machen würden.
Bis dahin guck ich auf meine Casio F-91W, wenn ich wissen will, wie spät es ist. Die hab ich in den letzten 10 Jahren nicht einmal aufgeladen und schon fünfmal versehentlich mitgewaschen.
Was ist Eure Meinung dazu? Habt Ihr ne Smartwatch und wenn ja, welche? Oder seht Ihr wie ich einfach keinen ausreichend großen Mehrwert in den Computer-Uhren? Schreibt es uns in die Kommentare!
Eine Uhr, die ich unter dem Hemdsärmel trage, braucht für mich nicht stylisch aussehen oder gar in der Sonne glänzen. Das weckt nur Neider, und ich bin nicht der "Mein Haus, mein Auto, mein Boot Typ", der an anderer' Neid 'nen Ständer bekommt.
Ich selber habe eine Smartwatch, ja. Allerdings hat die pures Android, wenn auch noch in 4.4 drauf. Allerdings ist diese inkl. SIM- und SD-Karten-Slots, hat eingeb. Mic und Lautsprecher, ergo ist sie als Smartphone, wenn auch mit wesentlich kleineremDisplay zu verwenden.
Ich kann mit der Online-Banking machen und auch alle sonstigen Must-Haves-Funktionen verwenden. Reicht das nicht? Sie läuft außerdem ganze 7 Tage lang bis ich nachladen muss. Jetzt genug?
''Eine nervige Mail weg wischen oder gucken wer mir geschrieben hat? Dafür bind ich mir kein Gerät ums Handgelenk, das ich auch wieder jede Nacht aufladen muss. Dafür hab ich mein Smartphone.''
Guter Punkt, welcher zumindest für mich schon immer das ganze Smartwatchgebilde ad absurdum geführt hat. Sicher ein nettes Tech-Spielzeug für große Kinder, aber wirklich Nutzen daraus kann ich nicht erkennen. Max ein nettes Gimmick halt, aber das ist wie so oft im Leben Geschmackssache.
Der eine feiert die Tech, der andere schüttelt nur mit dem Kopf hin und her ob der Sinnhaftigkeit. Daher jeder wie er will. Für mich ist die Sache jedenfalls klar.
Der Artikel ist in meinen Augen total Quatsch . Finde die Uhren echt sinnvoll . Einige sehen richtig gut aus und die Funktionen sind doch auch fast alle Top. Hatte eine mit wear OS und jetzt mit Tizen bin und war mit beiden total zufrieden .Sind beide super flott da hängt nichts und man kommt schnell dahin wo man möchte( ist nur Einstellungssache. Akku Leistung mind.2 Tage . Kann nur jedem empfehlen der es mal ausprobieren möchte sich eine z.b Galaxy gear 3 oder Huawei Watch ( gibt es gut gebraucht bei Ebay Kl.für ca 100 Euro ) zukaufen und sich ein eigenen Bild zumachen.
Wenn ich das hier so lese: Was haben wir früher ohne Handy,Smartwatch und Co gemacht?
Ach ja, wir waren draußen und entspannter. 😇
Bei dem ganzen Technikstress braucht man wohl das ganze Gedöns.
Ob eine und welche Smartwatch für einen das/die richtige ist, hängt von den Bedürfnissen ab.
Mir persönlich sind ein Always-on-Display, die Möglichkeit SMS lesen zu können und eine lange Akkulaufzeit wichtig.
Das erfüllen für mich persönlich derzeit nur die Pebble Time Steel, bei der ich SMS auch per Spracheingabe beantworten kann und mit ca. 7 - 10 Tagen Akkulaufzeit und für den Urlaub die Amazfit Bip, die mit über 1 Monat Akkulaufzeit nicht einmal während des Urlaubs aufgeladen werden muss.
Funktionen wie zusätzliche Apps installieren, hochauflösendes Display, Schlaftracker, usw. sind für mich persönlich völlig unwichtig. Auch ein exklusives Design ist für mich unwichtig.
Jeder hat eben seinen eigenen Geschmack und eigene Bedürfnisse. Ich denke das Smartwatches nicht mehr in den Kinderschuhen stecken, wenn jeder der eine Smartwatch haben möchte, auch eine für seine Bedürfnisse findet.
Also ich habe ein Xiaomi Mi Band 3 mit ca. 14-20 Tage Akkulaufzeit, ich messe allerdings kein Puls, und die Schritte interessieren mich auch nicht. Das einzige sinnvolle: Das sanfte vibrieren am Morgen finde ich angenehmer als ein Wecker, und mein Handy ist immer auf lautlos, egal wo es liegt. Ich sehe, wer anruft, und kann konfigurieren, welche App mich informieren soll bei eingehenden Benachrichtigungen und welche nicht. Netter Nebeneffekt: Ich störe nicht meine Umwelt mit nervigen Geräusche, und ich "verpasse" unwichtige Nachrichten, und kann mich besser auf andere Dinge konzentrieren.
Bitte korrigiert im ersten Satz des zweiten Absatzes "Smartphone-Markt". Es sollte wohl "Smartwatch-Markt" heissen.
Ich nutze eine LG G Watch R seit ca. 3 Jahren. Damals kurz nach dem Kauf war Android Wear (wie es damals noch hieß) neu und erfrischend, interessant. Ich trug die Smartwatch täglich, musste sie zu Mittag aber schon auf das Dock legen, weil der Akku sich zu schnell entleerte. Der Funktionsumfang des OS hat sich bis heute NICHT wesentlich erweitert. Meine Garmin Forerunner 235WHR ist zwar keine Smartwatch, kann jedoch auich Smartphone Notifications anzeigen, und deren Akku hält 5 Tage lang! Ich würde mir absolut keine Smartwatch mehr kaufen, deren OS so buggy und ohne interessante Features daherkommt wie bei der LG G Watch R. Android Wear ist immer noch unausgereift!
Tablet mit Android sind tot aber nicht mit Windows oder iOS. Wenn Smartwatch noch in den Kinderschuhen stecken dann testet mal die von Vtech. Hab die DX2 mal 4 Wochen getestet ob die was für meinen Neffen wäre und war danach selber erstaunt und angetan. Nicht mal 50€ aber stabil, zuverlässig, Akku ist ausdauernd. 2 Kameras mit 0,3 Megapixel sind nun nicht mehr zeitgemäß aber für ein Schnappschuss reichts. Es ist eine Smartwatch für Kids und Teens aber in schwarz fällt des nicht so auf.
Ich höre täglich Musik mit meiner Garmin Vivoactive Music (hoffentlich bald bei Spotify), trainiere damit, lasse meinen Schlaf aufzeichnen und bezahle beim Bäcker, Edeka, der Drogerie, dem Weinladen, der Tanke, kann kurz auf Whatsapp und Mails antworten, wenn ich im Meeting sitze, ohne das Handy in die Hand zu nehmen.........und das alles mit einem Knopf und einem Touchdisplay, super easy
....ach ja und falls ich mal nicht draussen laufe, also nicht das GPS nutze oder mal keine Musik höre, schafft der Akku 5-6 Tage.......kurz, das Teil ist für mich echt unverzichtbar geworden.....
Recherchiert doch mal richtig, bevor ihr solche Artikel schreibt
Tja Stefan. Ich muss zugeben, ich bin ja so was von oldschool. So'n richtig alter Sack. Ich wache morgens auf und weiß einfach so, ohne Smartwatch, wie ich geschlafen habe. Ich weiß, es ist unglaublich, aber es kommt noch besser. In Besprechungen ist bei mir das Handy AUS. Nicht zu fassen, aber ich komme auch mal ein paar Stunden offline durchs Leben. Und das recht erfolgreich. Beim Laufen brauche ich auch kein GPS, ich kenne die Strecke und verlaufe mich nicht. Die Entfernung kenne ich auch. Bei meinen anderen Sportarten ist eine Uhr entweder verboten (Boxen) oder hinderlich (Kraftsport). Zudem muss mir die Uhr nicht sagen, dass es anstrengend ist. Ich schwitze dann meist und atme schwer. Meinen Puls muss ich auch nicht überwachen, ich merke wenn der hochgeht, zudem bin glücklicherweise nicht herzkrank.
Und das merkwürdigste ist, daran erkennt man, das ich ein hoffnungsloser Oldie bin, ich zahle bar. Die amerikanischen Konzerne wissen schon was ich im Netz mache. Amazon von welcher Seite ich komme, wie lange ich auf deren jeweiligen Seite war (ohne Kauf) und so einiges mehr.
Die Amerikaner müssen nicht noch wissen in welchem Getränkeladen ich mein Bier kaufe. Und welches. Und wieviel. Und wie oft.
Ja, ich bin ein wunderlicher Kauz, aber ich sehe in der Nutzung einer Smartwatch zurzeit keinen Mehrwert für mich.
Nur für die Konzerne.
@Bernhard
Respekt. Das ist heutzutage selten geworden. Aber wenn ich im Schwimmbad - während ich meine 3'000m schwimme - keine Bahnen mehr zählen muss weil das die Smartwatch übernimmt und mich voll und ganz auf die Schwimmtechnik konzentrieren kann, am Ende noch eine Auswertung/Statistik habe an der ich Fortschritte erkennen kann, dann finde ich eine Smartwatch, bzw. einen Fitnesstracker sehr hilfreich. Noch effizienter könnte das Training mit einem Brustgurt der die Herzfrequenz an die Smartwatch überträgt werden, aber da ich kein Profisportler bin, sondern das nur für mich persönlich mache, halte ich es in dem Punkt wie du. Ich "spüre" ob ich im grünen Bereich bin.
Es wird sicherlich die NSA wenig kümmern wo Du dein Bier kaufst. Die relevanten Dinge finden die raus, wenn Du am PC hockst. Ich denke doch, dass Du den Beitrag elektronisch verfasst hast und nicht per Post an Androidpit verschickt hast?
Eine Smartwatch muss man nicht haben. Es gibt aber zum Beispiel die Möglichkeit während der Radtour zu sehen, ob jemand dir eine Nachricht geschickt hat, ohne dass du das Smartphone rauskramen musst. Es gibt auch wichtige Nachrichten. Es kann auch jemand versuchen dich anzurufen.
Gleichzeitig kann man die Radtour aufzeichnen und, herrje, man kann auch die Uhrzeit ablesen.
Natürlich braucht man das alles nicht. Man braucht auch keinen 2000 Euro PC, kein Smartphone und keinen Fernseher.
Es reicht auch ein Kleinwagen und ein 250 m2 Haus muss es auch nicht sein.
Ich hab auch noch einen Plattenspieler, gekoppelt an einen richtigen Verstärker, brauche keine smarten Lautsprecher, das Licht muss ich nicht per Smartphone ausschalten und schau mir gerne immer wieder "Back to the future" an, halte trotzdem nicht jedem vor die Nase wie Oldschool ich bin.
Gleichzeitig gönne ich jedem seine Spielerei, wenn er denn mag.
Bernhard, spätestens mit Deinem Kommentar 'ich zahle bar' hattest Du mich davon überzeugt, dass Du in der Tat 'so'n richtig alter Sack' bist. Und damit bist Du für mich alten Sack (76) ganz gewiss kein Vorbild.
Zur Sache: Ich hatte schon einen ganzen Sack voll von Smartwatches und Bändern. Das Ergebnis war für mich immer wieder: Brauch' ich nicht. Die Dinger sind, vermutlich außer der Apple watch, einfach grottenschlecht, weil die Software unfertig ist. Dennoch trage ich so ein Ding, weil es eben doch etwas mehr kann, als nur die Uhrzeit anzuzeigen. Ich kann mich damit z.B. per Vibration wecken oder meine Bahnen beim Schwimmen zählen lassen. Wie gestern- trotz richtig eingestellter Bahnlänge hat sie 40 Bahnen gezählt, obwohl's nur 20 waren. Aber die Software muss halt nicht perfekt sein...
Braucht MAN nicht? Unzulässige Einschätzung.
Ach ja- meine Uhr: Amazfit Stratos. Die Menüführung ist eine unglaubliche Frechheit.
Anm.: Man braucht sie aber wirklich nicht 😉😜.
@Bodo
Nutze zum Schwimmen/Bahnen zählen eine Garmin Swim und die macht das extrem zuverlässig.
Ja, aber die kann sonst nix.
Es wurde nicht gesagt dass Smartwatches nutzlos sind. Das was du da aufzählst können Smartwatches zum Großteil seit es sie gibt und das ist das Problem, es geht einfach nicht voran.
Hallo Stefan, danke für deinen Kommentar inmitten dieser chronischen Technikverweigerer (die gab es schon immer und wird es immer geben)... Habe mir die Uhr aus Gesundheitsgründen (leider...) angeschafft und bin doch seeeehr positiv vom Nutzen und der Funktionalität angetan... yep, auch für mich unverzichtbar
Ich habe schon immer eine Uhr getragen jetzt die Apple Watch auch mal ohne Smartphone (Fitness z.B.) sonnst aber wirklich wenig Mehrwert.
"Smartwatches? Die stecken doch immer noch in den Kinderschuhen!"
Immer diese Neureichen, die ihren Sprösslingen so teures Zeug in den Nikolausstiefel stecken ;D
Schönen Nikolaus noch :)