Widerstand ist zwecklos: Die Smart-Home-Revolution kommt
Während mit der CES und dem MWC zwei große Tech-Messen 2019 schon rum sind, wird eines immer deutlicher: Die Smart-Home-Revolution - und damit meine ich die weitere Integration von digitalen Assistenten und wachsende Anzahl von vernetzten Produkten - nimmt immer weiter Fahrt auf. Widerstand ist möglich, aber er scheint zwecklos.
Neue Technologien gingen schon immer mit einer Gegenbewegung einher. Das zieht sich durch die ganze Geschichte der Menschheit. Große Innovationen bringen viel Veränderung mit sich - und die Menschen mögen im Allgemeinen keine Veränderungen. Lasst uns aber erst ein Blick auf einige der Hauptargumente gegen die Smart-Home-Technik werfen, bevor wir dazu kommen, warum die Haltung dazu zu einem Problem werden kann.
Gründe für den Widerstand gegen Smart Home
Das vielleicht stärkste Argument, warum man sich kein Smart-Home-Produkt kauft, ist wohl auch das nachvollziehbarste: die Kosten. Wenn wir unsere Häuser "intelligenter" machen, dreht sich alles um Komfort - zumindest sagen das die Hersteller. Die Verwendung der Stimme zur Steuerung der Lampen ist bequemer als die Verwendung eines Schalters. Eine intelligente Klingel zu haben, die über eine Videoverbindung zeigt, wer vor der Haustür steht, ist bequemer, als aufzustehen und durch das Guckloch zu schauen. Und so weiter und so fort ...
Diese Bequemlichkeit hat jedoch ihren Preis. Die Anschaffungskosten für Smart-Home-Produkte sind immer noch recht hoch. Um das ganze Zuhause mit einem kompletten Satz Philips-Hue-Glühbirnen und den notwendigen Hub auszustatten, muss man schon recht tief in den Geldbeutel greifen.
Die Frage des Preises ist letztlich auf eine einfache Kalkulation zurückzuführen. Werden die Kosten für die Installation von Smart Home Devices im Hinblick auf den gewonnenen Komfort gedeckt? Sicher, der anfängliche Preis könnte als Investition angesehen werden, aber für viele sind es derzeit versunkene Kosten, bis die Funktionalität und Effizienz der Geräte besser wird.
Das zweite Argument, warum man sich kein Smart-Home-Produkt kauft, ist eng mit dem Ersten verknüpft. Wenn man in einen Smart Home Hub oder ein bestimmtes vernetztes Home-Ökosystem wie Samsungs SmartThings "investiert", ist man auf die zukünftige Entwicklung des Systems angewiesen. Doch Smart Home steckt noch in den Kinderschuhen, und die heute verfügbaren Produkte und Dienstleistungen sind nur der Bruchteil einer größeren Vision der Zukunft.
Man denke nur an die intelligenten Sicherheitskameras, ein Bereich des Smart-Home-Marktes, der gerade richtig Fahrt aufnimmt. Viele dieser Geräte sind mit der Cloud verbunden. Doch wenn aus irgendeinem Grund der Hersteller Pleite geht oder den dazugehörigen Cloud-Service zu unterstützen, könnten Nutzer am Ende das gesamte Filmmaterial verlieren und auf einem redundanten Produkt sitzen bleiben - das wahrscheinlich auch nicht gerade günstig war.
Das Problem mit der Privatsphäre
Dann gibt es noch das wohl größte Problem von allen: Privatsphäre und Sicherheit. Die Besorgnis über die Datenmenge, die wir großen Technologieunternehmen zur Verfügung stellen, was diese Unternehmen mit diesen Daten machen und wie anfällig diese Daten für Hacks, Leaks und unerwünschten Zugriff sind, wächst. Das interessante am Smart-Home-Markt ist, dass er Seite an Seite mit diesen Bedenken wächst.
Derzeit wird geschätzt, dass es global 2,5 Milliarden Geräte mit Sprachassistent gibt, die bereits bei uns zu Hause "zuhören" können. Experten gehen davon aus, dass diese Zahl in nur fünf Jahren auf 8 Milliarden weltweit ansteigen wird. Logischerweise würde man denken, dass die Smart-Home-Revolution im Widerspruch mit dem Anstieg der Datenschutz- und Sicherheitsbedenken der Gesellschaft steht.
Schließlich gibt es einen gewissen Widerstand gegen Smart-Home-Produkte von denen, die denken, dass es alles nur eine Modeerscheinung ist. Auch mit geht es manchmal so und ich kann mir ein schiefes Lächeln nicht verkneifen, wenn ich so etwas wie eine intelligente Haarbürste, den smarten Behälter für Hühnereier oder andere "sinnfreie Smart-Home-Produkte" sehe". Doch Widerstand ist zwecklos und ich sage Euch, warum.
Eine Lektion aus der Geschichte
Die Menschen sind gewohnt, den Wandel zu bekämpfen und sich gegen neue Technologien zu wehren, aber die Geschichte zeigt uns, dass die Proteste eher auf taube Ohren stoßen. So waren zum Beispiel der Aufschrei und die Abneigung gegen Kühlgeräte zu Beginn des 20. Jahrhunderts beträchtlich und wir alle wissen mit Blick auf den Kühlschrank zu Hause, wie das ausgegangen ist. Im mittelalterlichen Nahen Osten wehrten sich die Menschen gegen das Trinken von Kaffee, was in der heutigen "Koffein-süchtigen" Gesellschaft undenkbar erscheint.
Calestous Juma, Professor an der Kennedy School of Government der Harvard University, hat diese Idee in einem Buch mit dem Titel "Innovation and Its Enemies" untersucht: Das Buch wirft einen Blick auf 600 Jahre Innovation und wie Menschen sich oft der neuen Technik widersetzen. Aber es gibt nicht viele Geschichten über einen erfolgreichen Widerstand.
Selbst wenn wir einen Blick auf neuere Technologien werfen, die Verworfen wurden, bevor sie im Mainstream ankamen, gibt es einige große Beispiele. In den frühen 1980er Jahren waren Mobiltelefone so groß wie Ziegelsteine, wogen genauso viel und kosteten Tausende von Dollar. Doch es dauerte nicht lange, bis die Technik voran schritt, keiner mehr Witze gemacht hat und wir da ankamen, wo wir heute sind. Ich kannte beispielsweise einen Mann, der in den frühen 2000er Jahren sagte, sein Lebensziel sei es, "nie eine SMS zu senden". Er macht jetzt Instagram Stories noch und nöcher.
Sicherlich, Ihr müsst Euch nicht beeilen und jedes Smart-Home-Produkt auf dem Markt kaufen. Es ist sicherlich sinnvoll, zu warten, bis die Technologie erschwinglicher, praktischer und weiter verbreitet ist - genau wie beim Kauf Eures ersten Handys. Aber was ich versuche zu sagen, ist, dass die Smart-Home-Technologie im Mainstream ankommen wird. Die nächste Generation wird nicht mehr so widerstandsfähig wie unsereins sein. Und diejenigen danach werden kein Leben mehr ohne digitale Assistenten, intelligente Türklingeln und einen Herd kennen, der weiß, was auf ihm köchelt.
Wie weit seid Ihr auf dem Weg zu einem intelligenten Zuhause? Seid auch Ihr der Meinung, dass der Widerstand gegen Smart Home zwecklos ist? Schreibt Eure Meinung in die Kommentare!
...also mein "Doorbird", Webcam im Mauerbock vorm Haus und Sprechverbindung übers Internet aufs Handy wenn ich unterwegs bin, möchte ich nimmer missen. Das blöde warten auf den Postler um dann die nicht abgegebenen Pakete im Shop kilometerweit woanders selbst abholen zu können, muss ich nicht unbedingt haben. Da bin ich lieber faul und ein Smart Home Nutzer. Ich mach ihm einfach die Gartentüre auf und er legts vor die Eingangstür. Besser als von 7:00 bis 19:00 hinter der Tür zu stehen...
Ein Spitzel in jeder Ecke.
Wenn Intelligenz die Summe aller kognitiven Fähigkeiten unter Einsatz zur Problemlösung ist,
wie intelligent kann da ein Leuchtmittel sein.
Da ist doch jedes vegetatives Nervensystem schlauer.
Für dies und das wird der Mensch zu faul. Zu bequem, aufzustehen und einen Lichtschalter zu betätigen. Eine Klingel ertönt und der Bewohner muss nicht mehr aufstehen um nachzusehen, wer vor der Tür steht. Was im Neusprech sich "Smarthome" nennt, ist langfristig und gesamt gesehen, für die Menschen kein wirklicher Vorteil. Für manchen ist es eine techn. Spielerei für eine gewisse Zeit.
Rudolf M. -
Zauberhaft. Ich war morts gespannt auf die Kommentare der Ablehner. Und gleich der erste, den ich zu lesen bekam, ist absolut nicht hinnehmbar.
Wir werden 1. nicht dick, weil wir zum Ein- und Ausschalten unserer Lichtschalter oder zum Nachsehen, wer vor der Tür steht, nicht mehr aufstehen müssen.
Und zweitens gebe ich die Vokabel 'dumm' ungebraucht an Dich zurück.
Warum?
Weil Du überhaupt nicht reflektiert hast, was Du hier 'hingerotzt' hast. Wenn man in einen Raum kommt, in dem kein Licht brennt, steht man in der Regel bereits bzw. noch. Und auch in Deinem Alltag wird es vermutlich sehr selten vorkommen, dass Du einem Türklingler nicht aufmachst. Und dafür musst Du aufstehen.
Und schließlich fehlt es Dir ganz offensichtlich an Fantasie, um Dir vorstellen zu können, dass diese Gadgets nicht nur zum Einschalten von Lichtschaltern da sind...
Gruß an die Admins:
Wenn Ihr mich an die Etikette erinnert wegen meiner harschen Worte, bitte erst diesen Unsinnsschreiber abwatschen, danach gerne auch mich.
Nur kurz nebenbei: Ob jemand Unsinn schreibt oder nicht, liegt manchmal auch am Betrachter ;) Und das hat letztlich auch nichts mit Umgangston und Respekt usw. zu tun.
Sorry, mein sarkastischer Beitrag sollte als solcher leicht erkennbar sein. Mein Ziel war, zu überzeichnen und etwas brachial auf ein Grundproblem aufmerksam zu machen.
"Smart" soll ja clever, klug, schlau und intelligent umschreiben. Wenn sich Leute Geräte in die Wohnung stellen, welche alles mithören und sie mehr gläsern machen als es jede klare Fensterscheibe ist, dann ist Trojanische Pferd wohl noch eine leichte Untertreibung.
Keine Sorge, mein Vorrat an Fantasie ist noch sehr groß gg
Dein Kommentar
@Robert Panitzki
"Ich war morts gespannt auf die Kommentare..." - "morts..."
Alter Schwede - das übst Du aber besser nochmal, denn da hast DU überhaupt nicht reflektiert, was Du da "hingerotzt " hast. ;)
Beginnst du jeden deiner Sätze mit nem Hotword, oder warum sollte da jeder deiner Sätze mitgehört werden?
Und hast du ein Smartphone?
Ich hoffe doch, die 'Ablehner' kriegen einen Stempel auf die Stirn oder werden in Zukunft ein Schildchen am Hemdkragen tragen müssen.👆
@didado
"Beginnst du jeden deiner Sätze mit nem Hotword, oder warum sollte da jeder deiner Sätze mitgehört werden?"
Ganz einfach - weil es geht.
Würde direkt auffallen, wenn man seinen Netzwerk-Verkehr trackt. Also nein.
Genau, toller Bericht und voller Wahrheiten.
Irgendwann hat auch mal einer gesagt, immer nur vom Tageslicht abhängig zu sein ist mir zu wenig, ich zünde eine Kerze an. Ein anderer hat gesagt, eine Kerze ist toll, aber elektrisches Licht ist besser und ich brauche nur einen Schalter zu drücken. Jetzt kommen welche und sagen, Schalter drücken ist ja ganz nett, aber ich kann es auch von meinem Telefon/Remote Schalter oder sogar mit meiner Stimme von wo auch immer hell oder dunkel oder halbhell machen.
Die selbe Entwicklung hat sich beim Wäsche waschen, bei der Fortbewegung (Laufen, Kutsche, Auto/Flugzeug/Zug) usw. vollzogen und wird - wie wir gerade feststellen (E-Mobilität, autonomes Fahren, Smart Home usw.) - nicht haltmachen.
Es dauert vielleicht ein, zwei oder drei Generationen (heutzutage eher eine, früher eher drei), bis neue Methoden zur Bewältigung des Lebens (wenn man so will) flächendeckend verwendet werden. Aber sie werden kommen und weitergehen, solange es Menschen gibt, die neue Dinge erfinden und bestehende weiter entwickeln. Und irgendwann wird das, was wir heute als super neu und vielleicht noch überflüssig empfinden, völlig normal sein.
Und irgendwann ist alles so weit entwickelt, dass man den Menschen nicht mehr braucht 😂.
Nun zum ernsthaften Kommentar, ja es gibt Entwicklungen aber man muss nicht jede mit machen. Wenn ich schon daran denke dass man OK Google sagen muss komm ich mir bei google home sehr doof vor. Ne smarte WC Schüssel brauch ich auch nicht und so weiter. Irgendwann wird der Mensch so faul, dass er verlernt zu leben.
Ich bin IT-ler und von Natur aus sehr neugierig und technikaffin.
Als wir vor über 20 Jahren gebaut haben war mir schon klar, dass ich mich auf "Smart Home" vorbereiten muss, auch wenn es dem Begriff vermutlich noch gar nicht gab. Aber auch damals gab es schon "elektronische Helfer". Also habe ich kilometerweise Kabel im Haus verlegt um überall Strom- und "Netzzugang" zu realisieren. Heute nutze ich davon, dank WLAN, nur noch wenig. Aufgerüstet habe ich in den Jahren massiv. Zum Beispiel mit Homematic (über 100 Sensoren/Aktoren), Kameras, NAS, Alexa, u.v.a.. Zum Teil sind die Systeme mit dem Internet verbunden, zum Teil Offline nutzbar. Aber was für mich der große Nachteil meiner Leidenschaft ist, ist der enorme Stromverbrauch in Summe aller Systeme. Fast 8.000 kWh, frisst unser Haus jährlich (mit 4 Personen)!
Verständlich, das ich regelmäßig den Stromanbieter wechsle und so, mit Hilfe von Prämien, die Kosten so gering wie möglich halte. Unsere Photovoltaikanlage produziert glücklicherweise so viel Strom, das am Ende des Tages noch Geld übrigbleibt. Was aber, wenn die Abnahmeverpflichtung des Energieversorgers endet? Als Rentner (wenn ich das noch erlebe) werde ich mir "Smart Home" bei weiter steigenden Strompreisen wohl nicht leisten können.
Ich finde das Smart Home Genre samt des gegebenen Komforts super. Für mich kommt es jedoch (noch) nicht in Frage - weniger wegen den Kosten - sondern weil ich keinen Bock auf das ganze Elektro-Digitale um mich herum habe.
""Das vielleicht stärkste Argument, warum man sich kein Smart-Home-Produkt kauft, ist wohl auch das nachvollziehbarste: die Kosten."
Die Kosten spielen sicherlich auch ein Rolle, ABER das stärkste Argument gegen Smart-Home Produkte ist die Sicherheit.
Und dabei rede ich gar nicht mal davon das Daten angegriffen werden, sondern von der Gefahr das Hacker euer Smart Home übernehmen und steuern.
Es gab vor einiger Zeit einen Fall in Skandinavien wo viele Smart-Gesteuerte-Heizungsanlagen gehackt wurden und die lieben Smart Home Besitzer tagelang bei eisiger Kälte im Winter nicht heizen konnten. Darin liegt die wirkliche Gefahr, nicht darin ob jemand heraus bekommt wie der Hund heißt oder wann man sich mit deiner Frau gestritten hat.
"Smarthome" das kein Internet benötigt ist ein Sache über die man nachdenken kann. Der Begriff "SmartHome" ist wie "KI" einfach nur Marketing und daher eigentlich Blödsinn. Sprachassistenten konnte ich nie leiden und an meinem Handy ist davon auch nichts aktiviert, aber ich weiß natürlich, dass mitgehört werden kann. Ausschalten geht aber immer und dann wird es zumindest schwieriger mitzuhören. Daher zählt für mich das Arument nicht, man kann ruhig alles vernetzen, da das Smartphone ja eh mithört. Eine Kameraüberwachung, Rollladensysteme usw. können viel Sinn machen und das gibt es auch ohne Internetverbindung. Der ganze Rest der Bequemlichkeit ist aus meiner Sicht aber unnötig. Wobei ich für mich entschieden habe,nichts von diesem Kram zu nutzen, auch weil für mich persönlich keine Anwendungsszenarien vorhanden sind. Licht mache ich so gerne selbst an und aus, dazu muss ich auch nicht im Dunkeln ans Bett laufen. Ob man es nun glaubt oder nicht, man kann ans Bett laufen, das Licht dort anmachen und dann zurück an den Lichtschalter und es da ausmachen.... Wahnsinn, was so alles geht mit Bewegung eines Menschen. Aber eines ist auch klar, es ist ein Trend der wohl nicht mehr aufzuhalten ist, auch weil die Menschen nun mal alles mitmachen, wenn die Industrie es mit Werbung richtig angeht. Ohne Amazon und den billigen Preisen hätten die Menschen keine Alexa zuhause rumstehen und keiner würde es auch nur ansatzweise vermissen. Zumindest denke ich das.
Oder man nimmt Stein und Streicholz mit ins Bett. Mit dem Stein.... Aber den Witz kennt ihr ja. 😁
Nö. Erzähl mal.
Ich kann einfach nicht verstehen, welchen nutzen diess haben soll. Der Mensch wird immer fauler, die Gelenke werden nicht mehr bewegt. Man sollte die eigenen Resurcen so lange wie möglich benutzen, denn wenn ich nicht mehr aufstehen kann, ist es sowieso zu spät. Das selbe gilt mit dem Teilen, warum soll ich irgend jemanden mitteilen ob mir etwas gefält oder nicht, da beginnt schon meine Privatsphäre. USW. USW. USW.