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ZTE Grand X Pro im Test: Gut kopiert ist halb gewonnen

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© nextpit

ZTE ist bisher vor allem als Billighersteller bekannt. Doch billig muss nicht gleich schlecht heißen, wie Deals mit den Chipherstellern Nvidia, Qualcomm und Intel erhofft sich der China-Konzern einen Platz an der Spitze der Smartphone-Hersteller. Doch wirklich überzeugende Geräte haben wir von ZTE bisher kaum gesehen. Ob das Grand X Pro die Chance zum Kassenschlager hat, erfahrt Ihr in meinem Testbericht.

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© NextPit

Design und Verarbeitung

Mein erster Eindruck beim Grand X Pro: Das habe ich schon mal irgendwo gesehen. Tatsächlich hat das Smartphone einige Design-Vorbilder aus der Android-Welt, und ZTE macht kaum einen Hehl daraus, welche das sind. Die Seiten erinnern mit dem geschwungenen Rahmen an das Galaxy S3, die abnehmbare Rückseite erinnert mit der ovalen Kamera-Einfassung an das Galaxy Nexus, die Front hat ihr Vorbild im iPhone-Design.

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Inspiration bei der Konkurrenz: Das Grand X Pro bietet einen vertrauten Look, von vorne... / © NextPit

Tasten und Buttons gibt es kaum, bis auf die Power-Taste an der Oberseite und die rechts angebrachte Lautstärkewippe. Die drei Android-Tasten sind als On-Screen-Buttons nur bei eingeschaltetem Bildschirm sichtbar. Mit 9,7 Millimeter ist das Grand X Pro nicht besonders schlank, doch es macht einen robusten Eindruck. Die Verarbeitung ist gut, lockere Teile, große oder unregelmäßige Spaltmaße gibt es nicht.

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... und von hinten. / © NextPit

Display

Das Display des Grand X Pro misst 4,5 Zoll in der Diagonale. Die Auflösung ist mit 1.280 x 720 Pixeln angemessen hoch, die Pixeldichte beträgt 326 ppi. Das ist genug, um mit bloßen Auge keine einzelnen Bildpunkte mehr erkennen zu können. Die Displayhelligkeit ist geringer als bei aktuellen Top-Geräten wie dem HTC One und liegt eher auf einer Ebene mit den AMOLED-Displays von Samsung, allerdings ohne deren typisch hohen Kontrast- und Sättigungswerten. 

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das Grand X Pro hat ein ordentliches Display. / © NextPit

Die Blickwinkelstabilität ist gut, Bildinhalte sind auch bei schräger Betrachtung noch gut zu erkennen, Kontraste und Farben bleiben weitgehend stabil.

Software

Auf dem Grand X Pro kommt noch die alte Android-Version 4.0.4 Ice Cream Sandwich zum Einsatz, von einem Update ist offiziell nichts bekannt. Ein bisschen ungewöhnlich ist das schon, schließlich wurde das Grand X Pro im Mai 2013 veröffentlicht, andere aktuelle Smartphones haben größtenteils die Android-Versionen 4.1 oder 4.2 (Jelly Bean), bei denen Project Butter für eine spürbar flüssigere Bedienung sorgt. Android-Neulingen wird dieser Rückstand kaum auffallen, mich störten aber die verhältnismäßig lange Reaktionszeit und die zahlreichen kleinen Ruckler, die in meinem Test beim Navigieren durchs Menü und beim Wischen durch die Homescreens auftraten. Der Wechsel in den Landscape-Modus dauerte zwei bis drei Sekunden.

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Kleine Anpassungen von Stock-Android: Die Benutzeroberfläche des Grand X Pro mit Schnellstartleiste (links) und Schnelleinstellungen (rechts). / © NextPit

Bei der Gestaltung der Benutzeroberfläche orientiert sich ZTE an Stock-Android und fügt eine paar eigene Ideen hinzu. Der Sperrbildschirm lässt sich durch langes Drücken auf den Entsperr-Button freischalten. Zieht man diesen zur Seite, werden bis zu sechs Schnellstart-Apps angezeigt. Eigene Apps, die über die Funktionalität von Android hinausgehen, gibt es aber kaum. Ein eigener Menüeintrag mit Energiespar-Optionen fehlt zum Beispiel. Dafür gelangt man beim Grand X Pro durch Herunterziehen der Benachrichtigungsleiste zu einer Reihe von Schnelleinstellungen, ähnlich wie bei Samsungs TouchWiz oder Sonys Xperia UI.

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Kaltstart: Vom Sperrbildschirm aus lassen sich bis zu sechs Apps direkt aufrufen. / © NextPit

Die Office-Anwendung Kingsoft Office ist mit an Bord, ein eigener Dateimanager, die Messenger-App eBuddy und die Slideshow-Anwendung Facetones, die Kamera-App taucht noch einmal mit den gleichen Funktionen als Camcorder auf. Einen wirklichen Mehrwert zu Stock-Android bieten diese Anwendungen nicht. Wer sich zusätzliche Apps installieren will, muss wählerisch sein: Intern stehen nur 2,5 Gigabyte an freiem Speicherplatz zur Verfügung.   

Prozessor und Leistung 

Die Leistung des Grand X Pro liegt im Mittelklasse-Bereich. Für alltägliche Aufgaben ist das Smartphone ein verlässlicher Begleiter, kleine Spiele meistert der Dual-Core-Chipsatz flüssig. Der MediaTek-Prozessor taktet mit 1,2 Gigahertz. Das Gerät wird im Alltagsgebrauch schnell warm, schon bei ein paar Levels Candy Crush stieg die Temperatur am Gehäuse deutlich. Beim Scrollen durch das Menü und beim Blättern durch Webseiten kam es zu den oben erwähnten Mikrorucklern, die das Nutzungserlebnis deutlich beeinträchtigten.  

Kamera

Die Kamera liefert bei Tageslicht gute Bilder mit hoher Sättigung, die aber tendenziell leicht unterbelichtet sind. Die knackige Schärfe von aktuellen Top-Smartphones erreicht das Grand X Pro nicht, in geschlossenen Räumen und bei schlechteren Lichtverhältnissen nimmt die Bildqualität schnell ab.

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Bei Tageslicht sind die Fotos insgesamt gut, stark gesättigt und etwas zu dunkel... / © NextPit
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... in geschlossenen Räumen und bei vielen farbigen Details im Bild wirkt sich diese Tendenz negativ aus.  / © NextPit

Die Kamera-Software des Grand X Pro ist nicht besonders intuitiv zu handhaben. Die Einstellungen und Aufnahmemodi verbergen sich hinter mehreren separaten Schaltflächen im Sucherbild, der Weg vom aufgenommenen Foto in die Galerie führt über einen Umweg: Ein Tipp auf das kleine Vorschaubild öffnet erst eine Ansicht mit zahlreichen Optionen zum Teilen der Aufnahme über Messenger und soziale Kanäle. Erst ein weiterer Tipp ins Bild öffnet die Galerie.

Aufnahmemodi wie "Automatische Szenenerkennung" oder "Lächeln-Foto" sind von anderen Smartphones bekannt, auch einen sehr behutsamen HDR-Modus hat das Grand X Pro, der in meinem Test gute, realistische Ergebnisse lieferte. Der Funktionsumfang der Kamera-App ist mit anderen Smartphones vergleichbar. Neu ist beim Grand X Pro der Modus "BK-Klammeraufnahme", in dem das Handy eine Belichtungsreihe mit drei unterschiedlichen Belichtungen aufnimmt - das kennt man von DSLR-Kameras und ist zum Beispiel nützlich für das manuelle Erstellen einer HDR-Aufnahme am PC. 

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Super-Feature: Das Grand X Pro nimmt Belichtungsreihen auf und speichert ein, zwei oder alle drei Bilder. / © NextPit

Technische Daten und Preis

Das ZTE Grand X Pro dürfte schon mit seiner Markteinführung von vielen Android-Fans als veraltet wahrgenommen werden. Das liegt vor allem an der installierten Android-Version 4.0.4, die bereits im Februar 2012 eingeführt wurde. Der interne Speicher ist mit 4 Gigabyte sehr knapp bemessen, zur freien Verfügung stehen insgesamt nur rund 2,5 Gigabyte. Die Kapazität des Akkus ist mit 2.000 Milliamperestunden angemessen, extralange Laufzeiten erzielt die Batterie aber nicht. Der Preis von 279 Euro (unverbindliche Preisempfehlung) ist für das, was man geboten bekommt, recht hoch. Im Handel ist das Grand X Pro günstiger zu bekommen, Media Markt listet es derzeit für 219 Euro (Stand: 22.07.2013).   

  ZTE GRAND X PRO
CPU: MediaTek MTK6577T Cortex-A9, Dual-Core, 1,2 GHz
RAM: 1 GB
Interner Speicher: 4 GB, erweiterbar mit microSD-Karte bis auf 32 GB
Kamera: 8 MP (Rückseite), 0,3 MP (Front)
Display: 4,5 Zoll, 720 x 1.280 Pixel
System: Android 4.0.4 Ice Cream Sandwich
Konnektivität: WLAN, HSPA, Bluetooth
Maße: 133 x 66,1 x 9,4 mm
Gewicht: 146 Gramm
Akku: 2.000 mAh
Preis: 279 € (UVP)

Fazit 

Das Grand X Pro konnte mich in meinem Test in keinem Bereich wirklich überzeugen. Design und Verarbeitung sind in Ordnung, aber nicht besonders originell, die Software bietet weniger Extras und eigene Ansätze als die Oberflächen vergleichbarer Billig-Hersteller. Ob es ein Update auf eine aktuellere Android-Version geben wird, ist nicht bekannt. Der interne Speicher ist mickrig, der Akku ebenfalls nicht besonders groß, im Alltagsgebrauch fielen die langen Reaktionszeiten und Mikroruckler störend auf. Auch die Kamera ist nur Mittelmaß und bietet kaum etwas, das andere Hersteller nicht haben. Äußerlich orientiert sich ZTE zwar an der Konkurrenz, doch in der Praxis löst das Grand X Pro dieses Versprechen nicht ein. Gut kopiert ist eben nur halb gewonnen.  

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Zu den Kommentaren (16)
Johannes Wallat

Johannes Wallat
Redakteur

Johannes bekam vor vier Jahren sein erstes Android-Smartphone, und das hat ihm so gut gefallen, dass er dem kleinen grünen Männchen seither treu geblieben ist. Ausführliche Testberichte, Vergleiche und Kameratests sind sein Steckenpferd, er liebt neue Hardware und stürzt sich auf alle Geräte und Gadgets, die in der Redaktion eintreffen. Seine Mission ist die Suche nach dem perfekten Smartphone, doch als gebürtiger Westfale ist er nicht so leicht zufrieden zu stellen. Sachdienliche Hinweise nimmt er jederzeit gerne entgegen!

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16 Kommentare
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  • 3
    Siegfried Roy 25.07.2013 Link zum Kommentar

    Ich würde mir ganz klar das Jiayu G4 kaufen bzw,. hab ich es schon gemacht und schon viele neiidische Gesichter von Der Samsung S3 Riege bekommen :). Verarbeitung auf sehr gutem Niveau und der Preis eines "discounters"


  • 31
    PeterShow 24.07.2013 Link zum Kommentar

    Wenn das Ding mal ein UHU ist, also für unter 100 Euro zu haben ist, dann überlege ich mir das nochmal.


  • 41
    Karsten K. 24.07.2013 Link zum Kommentar

    Das ist ein Rohrkrepierer, da das Galaxy Nexus diese Möhre als "China Billig-Mist" aussehen lässt.

    Schade ZTE, dass Geld und der Aufwand wäre bei bessere Marktanalyse ("Schaut es gibt ein Galaxy Nexus") besser in lohnender Projekte investiert worden.


  • 12
    Gelöschter Account 24.07.2013 Link zum Kommentar

    da Kaufe ich mir lieber das Zopo ZP810! hat bessere Hardware und kostet nicht mal
    180,- Euro mit Versand und Einfuhrumsatzsteuer.


  • 10
    Gelöschter Account 24.07.2013 Link zum Kommentar

    Wüsste nicht warum irgend wer das kaufen sollte. Im Preissegment gibt es bessere und vor allem mit aktueller Software ausgestattete Geräte. Android 4.0.4 in Mitte 2013?


  • 3
    Gelöschter Account 24.07.2013 Link zum Kommentar

    Die Rückseite erinnert an HTC SV.


  • mapatace 42
    mapatace 24.07.2013 Link zum Kommentar

    Also bei Idealo wird es aktuell mit 218 € angeboten. Das ist in Ordnung und dafür kann man es auch kaufen.


  • 26
    Dennis R. 24.07.2013 Link zum Kommentar

    Das Menü ist 100 mal schöner als von Samsung. Die Fotos sind in Ordnung, dafür das das Handy weniger als die Hälfte von S4 kostet.


  • Nikay 24
    Nikay 23.07.2013 Link zum Kommentar

    4.0.4 ist doch noch aus 2011! Leute Leute!


  • 37
    redheat21 23.07.2013 Link zum Kommentar

    @coral
    Gefällt mir.


  • 31
    PeterShow 23.07.2013 Link zum Kommentar

    Da würde ich sogar das normale S2 vorziehen. Hat wesentlich mehr Speicher und sogar Android 4.1 und bekommt evtl. 4.2. Einzig die Auflösung ist hier besser.


  • mapatace 42
    mapatace 23.07.2013 Link zum Kommentar

    Das stimmt wohl. ZTE Expansion Vorhaben sind aber auch noch nicht sehr lange auf Europa ausgerichtet. Ernsthaft wurde das erst vor kurzem beschlossen, auch weil ihnen die Erfolge von Huawei nerven und sie den gleichen heimischen Markt bedienen, dort ist noch ZTE knapp führend..... wenn ich das noch richtig im Gedächtnis habe. Nur mit dem Teil hier und dem Preis, wird es wohl nix. Obwohl ZTE hier schon seit längerem gute Vertriebs Partner haben, das fehlte Huawei am Anfang, verspielen sie diesen Vorteil leichtfertig. Ist sowieso schon schwer genug.


  • Marcel L. 25
    Marcel L. 23.07.2013 Link zum Kommentar

    Also für mich sieht das aus wie das N4 von vorn und das Gnex von hinten. Weiß nicht wo ihr da nun das S3 und Iphone sehen wollt. Das Design soll doch ganz klar Richtung Nexus-Reihe weisen und dem ganzen ein wenig "Glanz" verleihen (denn Nexus = günstig + gut). Preis/Leistung überzeugt aber, angesichts Konkurrenz so gar nicht. Nexus4 kostet nur 21€ mehr und bietet weitaus mehr. Klar, wird die UVP fallen, das muss sie auch. Für 220€ ist das Telefon angemessen positioniert, aber dennoch niemals eine Empfehlung wert. ZTE hat eben noch dieses Discounter-Image, was man durch Deisgnableitungen von Topgeräten kaum wett macht. Huawei ist hier um Längen voraus.


  • Thomas 42
    Thomas 23.07.2013 Link zum Kommentar

    au man, wenn ich schon wieder "Kopie" in der Überschrift lese,was soll das?
    muß ein Telefon schon im Vorfeld degradiert werden,nur weil es kein übliches Mainstreamschrottgerät ist


  • datingel 9
    datingel 23.07.2013 Link zum Kommentar

    Mehr buttons also on/off bzw Lautstärkewippe habe ich auch nicht ;-) also habe ich auch nicht viele ^_^ Das ZTE macht mich jetzt aber nicht so an!


  • 7
    coral 23.07.2013 Link zum Kommentar

    20 Euro mehr in die Hand nehmen und das LG Optimus 4X HD kaufen .
    Mehr gibts ,glaub ich nicht zu sagen.

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