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Zwei Wochen Wiko VIEW2 Pro: Warum die Mittelklasse immer besser wird

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© nextpit by Irina Efremova

Die Ausgangslage: Ich bin normalerweise mit Highend-Smartphones unterwegs. Üblicherweise mit meinem Pixel 2 XL. Jetzt habe ich mich zwei Wochen mit dem Wiko VIEW2 Pro beschäftigt und dabei einige interessante Beobachtungen gemacht.

Zwei Wochen mit dem Wiko VIEW2 Pro

Schlaue Mittelklasse erfordert schlaue Kompromisse

Highend ist kompromisslos: Nur die besten Komponenten passen. Der Preis ist im Zweifel egal. Diese Formel funktioniert in der Mittelklasse nicht. Also müssen Hersteller die richtigen Kompromisse finden, um ein stimmiges Gesamtpaket zu kreieren.

Wiko gelingt das meiner Meinung nach an einigen Stellen. Die Verarbeitung vom Wiko VIEW2 Pro ist ordentlich. Mit 6 Zoll fällt das Display schon recht groß aus, das Phone selbst lässt sich aber gut bedienen.

So viele gute Entscheidungen im Wiko VIEW2 Pro auch stecken: An zwei Stellen hat Wiko gespart und zwar am falschen Ende. Da ist das Display. Es ist qualitativ zwar ganz in Ordnung, aber in solchen Preisregionen setzt die Konkurrenz mittlerweile auf Full-HD, Wiko begnügt sich mit HD+. Und auch beim Chipsatz hat Wiko eine Schublade zu tief gegriffen. Ganz schlecht ist der Snapdragon 450 nicht, aber auch hier ist die Konkurrenz deutlich besser ausgestattet (oder deutlich billiger).

Großer Speicher ist jetzt Android-Standard

Zum Chipsatz habe ich mich schon geäußert. Was Wiko gut gelingt, ist die übrige Ausstattung, vor allem in puncto Speicher. Der Arbeitsspeicher ist 4 GByte groß und hält beim Multitasking alle wichtigen Apps im Speicher. Bei meinem Test vom Nokia 1 war beispielsweise das Problem, dass Spotify nicht im Hintergrund Musik abspielen konnte. Beim Wiko VIEW2 Pro gibt es solche Probleme nicht. Und der Speicher ist mit 64 GByte (und SD-Kartenslot) ordentlich groß.

Wiko View 2 Pro: Technische Daten

Notch: Der Zacken im Display

Rahmenlose Smartphones sind nicht nur Trend, sondern auch hübsch. Und das Wiko nimmt sich hier nicht aus. Aktuell braucht es aber noch einen Kompromiss. Der nennt sich Notch und ist unter Nerds notorisch unpopulär, wogegen breite Käuferschichten eher angetan sind.

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Die Notch ist zu groß. / © NextPit

Beim Wiko ist die Notch enorm groß geraten. Das hat Nachteile: Neben der Notch ist ja der Benachrichtigungsbereich, der daher ziemlich hoch ist. Außerdem skalieren nicht alle Apps auf die Display-Höhe bis zur Notch. Dahingehend wirkt die Software unfertig. Mit Android P erhält Android offiziellen Support für Notch-Smartphones, vielleicht wird es dann besser.

Kamera-Enthusiasten zahlen drauf

Ganz deutlich wird der Unterschied zu einem Highend-Smartphone, wenn wir die Kamera des Wiko VIEW2 Pro betrachten. Natürlich stecken in einem Highend-Smartphone bessere Sensoren, aber auch die Software-Bearbeitung der Rohdaten ist komplexer.

Zurück zum Wiko VIEW2 Pro: Besonders schön ist, dass Wiko eine Dual-Kamera mit Weitwinkelobjektiv verwendet. Ich mag die Fischaugen-Optik der Bilder - hier passt einfach mehr aufs Foto. Die reguläre Kamera dagegen kann mit keinem echten Bonus-Feature punkten und knipst durchwachsene Bilder. Gerade Blätter von Bäumen oder detailreiches Gemäuer verschwimmen gerne.

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Wiko VIEW2 Pro: Die Weitwinkelkamera ist toll. / © NextPit

Es ist eben eine Frage der Erwartungshaltung: Bilder für Facebook, Instagram & Co. gelingen dem Wiko ohne Probleme, hier kommt es aber auch nicht auf das letzte Fitzelchen Detail an. Wer hingegen gestochen scharfe Bilder verlangt, muss sich in anderen Smartphone-Klassen umsehen oder gar eine vollwertige Kameraausrüstung verwenden.

Akkulaufzeiten: Da glänzt die Mittelklasse

Interessant ist das Verhalten beim Akku. Natürlich macht sich hier das weniger stromhungrige Display bezahlt. Insgesamt war ich sehr zufrieden mit der Akkulaufzeit, denn das Wiko hat mich fast immer durch zwei Tage getragen. Kaum ein Highend-Smartphone schafft es, mehr als einen Tag durchzuhalten (zumindest bei meinem Nutzungsszenario).

Daran hat auch der sparsame Prozessor seinen Anteil.

Einräumen muss ich an dieser Stelle aber, dass ich auf dem VIEW2 Pro nicht meine üblichen 150 bis 180 Apps installiert hatte - ein aber ohnehin unrealistisches Szenario für Mittelklasse-Smartphones.

Fazit

Zwei Wochen mit dem Wiko VIEW2 Pro waren für mich eine interessante Erfahrung. Denn über weite Strecken komme ich gut durch den Alltag. Am Ende steht vor allem die Frage des Preises. Um die 300 Euro will Wiko für das VIEW2 Pro. Für mein Pixel 2 XL habe ich mehr als 900 Euro auf den Tisch gelegt.

Dass es da einen Unterschied in allen Belangen gibt, ist klar. Aber ist dieser Unterschied wirklich 600 Euro wert? Ich persönlich kann diese Frage für mich weitgehend bejahen. Objektiv betrachtet findet sich aber kaum ein triftiger Grund, abseits beruflicher Notwendigkeiten und privater Spleens tatsächlich so viel Geld in die Hand zu nehmen. 

Wie seht Ihr das? Muss es immer das teuerste Smartphone sein oder reichen Euch günstigere Angebote aus?


Wir haben mit dem besprochenen Unternehmen eine Kooperation. Dieser Artikel ist aber ohne Einflussnahme entstanden und stellt die Meinung des Redakteurs oder der Redaktion dar.

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Zu den Kommentaren (10)
Hans-Georg Kluge

Hans-Georg Kluge
Redakteur

Hans-Georg schreibt seit Mai 2016 über Apps, Hardware und andere Neuigkeiten aus dem Android-Universum. Derzeit ist er mit seinem Galaxy S7 immer auf der Suche nach der neusten App, mit der er sich die Zeit vertreiben kann. Aber ist denn alles Android was glänzt? Nö, denn er hat auch so manche Stunde mit Windows Phone und iOS verbracht. Dennoch ist er immer zu Android zurückgekommen, weil ihm die Plattform die meisten Möglichkeiten bietet.

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10 Kommentare
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  • 6
    Gelöschter Account 11.08.2018 Link zum Kommentar

    Ganz tolles Video und ein ganz toller Mensch!!Sachlich,fachlich,neutral und alles hat Hand und Fuß!Das sind Fachleute die ich sehr schätze ,wo jede Sekunde einfach Spaß macht!Danke!!

    Claudia H.


  • Helmut H 18
    Helmut H 01.08.2018 Link zum Kommentar

    Also, ich war bis jetzt immer mit Wiko recht zufrieden: Rainbow, Slide und das View (aber das "normale", das hatte auch noch nen Wechselakku!) waren in Preis/Leistung immer ausgezeichnet, alle mit Dual-SIM, SD-Karte und, ganz besonders wichtig:
    Eben mit WECHSELAKKU!

    Diese Features waren mir auch bei meinen anderen Handys sehr wichtig: das Acer Z630S und derzeit das Moto G5.

    Alle Handys waren sehr preisgünstig und konnten/können mit weitaus teureren ganz easy mithalten, da gab´s noch nie was zu vermissen.

    Und schon gar nicht irgendwelche fehlenden allerneuesten Updates auf die allerneueste Android-Version. Auf den ganzen Murks, bis die ganzen Apps dann wieder einwandfrei laufen, verzichte ich gerne und warte lieber, bis alles ausgereift ist... ;-)
    Sicherheitsupdates kriegt man auch bei günstigen Handys, bei meinem G5 lad ich z.B. grad das neueste runter.

    Schade, dass auch Wiko mittlerweile immer mehr Akkus fest verbaut... es gibt nichts Beruhigenderes, als einen vollen Ersatzakku in der Brieftasche zu haben.

    Claudia H.


  • 17
    Luka Nogalo 27.07.2018 Link zum Kommentar

    Moto G6, Huawei p20 lite, Xiaomi A2, Huawei p Smart+ , Samsung Galaxy A6(+), Honor 7x und 9 lite
    Sind meiner Meinung nach bessere Alternativen. Alle haben einen ähnlich guten oder besseren Prozessor mindestens Android 8, einen Full HD Bildschirm, eine wahrscheinlich vergleichbare wenn nicht sogar bessere Kamera und Kosten alle keine 300Euro. Wiko hat mich noch nie sonderlich vom Hocker gehauen


  • Conjo Man 52
    Conjo Man 27.07.2018 Link zum Kommentar

    generell macht die Mittelklasse für mich persönlich mitunter die besten Fortschritte und bedient die Bedürfnisse der User weitaus besser als das Highclass Segment.
    Zudem gibt es nur in der Mittelklasse die Balance im Preis-/Leistungsverhältnis.
    Man schaue sich nur mal Xiaomi's Redmi Note 5, das Nokia 7+ oder das Moto G6+ an...dieses sind für mich gute Beispiele

    Die Premiumklasse wird immer teurer und kürzt unverständlicher Weise Komponenten (Klinke, verbauen von relativ kleineren Akkus)

    Helmut HH GClaudia H.


  • Lefty 42
    Lefty 26.07.2018 Link zum Kommentar

    Meine Frau hatte kurzzeitig ein Wiko Smartphone. (welches, weiß ich gar nicht mehr so genau.) Die Qualität war mehr als bescheiden. Schon das Display war unterirdisch. Man hatte das Gefühl auf nem Stück Plastikfolie rumzudrücken. Im Vergleich zu meinem Moto Z, das zu dem Zeitpunkt auch schon sehr günstig zu haben war, lagen dazwischen wirklich Welten. Für mich ist Wiko jedenfalls keine Option. (ein 900 Euro Smartphone allerdings auch nicht.)

    Luka Nogalo


  • 44
    Gelöschter Account 26.07.2018 Link zum Kommentar

    Bei nahezu allen (sich schnell entwickelnden) technischen Geräten bekommt man das beste Preis-Leistungsverhältnis in der Mittelklasse.
    Der einzige Grund ein höherpreisiges Gerät zu kaufen, war für mich bisher die Nachhaltigkeit. Nicht weil ich unbedingt glaube, dass die Geräte länger halten, sondern weil bisher nur die Top Modelle Updates bekommen haben und der Unterschied bei Display, Speicher, CPU stärker in's Gewicht fiel.
    Wenn heute auch Mittelklasse Geräte Updates für 2 Jahre kriegen und deren Spezifikationen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zukünftig länger als 2 Jahre reichen. Dann sind sie sicher eine Überlegung wert.
    Wobei ich mir mittlerweile überlege, ob es nicht günstiger ist 750€ für ein Gerät auszugeben, dass mind. 5 Jahre lang supported wird, anstatt 300 für ein Gerät, das max. 2 Jahre Support erhält.


  • Axl Dope 15
    Axl Dope 26.07.2018 Link zum Kommentar

    Ich persönlich muss nicht immer das teuerste Smartphone haben, da, je nach dem worauf man Wert legt, Preis-Leistung im Mittelklasse-Segment deutlich besser sein kann.

    Von Anfang 2016 bis Anfang 2018 hatte ich das Huawei Mate 8,
    was 'n echt sehr gutes Smartphone war, allerdings an rapide schwindender Akkuleistung starb.

    Ersetzt wurde es durch das Xiamoi Redmi Note 4X.
    Denn ich hatte keine Lust noch mal 700€ und mehr für ein Smartphone auszugeben,
    wenn für meine Belange die Leistung der Mittelklasse für unter 300€ genügt.

    Einziger Nachteil, die Kamera. Denn das Redmi Note 4X gibt es mit drei unterschiedlichen Sensoren, 'nem Sony-Sensor, der top ist, 'nem Samsung-Sensor, der auch gut ist und einem No-Name-Sensor, der murks ist. In meinem steckt der No-Name-Sensor.
    Die Bilder damit ist echt sehr mau.

    Aktuell bin ich am Überlegen, mir das Xiaomi Mi Mix 2S zuzulegen, warte aber noch ab, bis mehr Infos zu dem Pocophone F1 von Xiaomi gedroppt werden, denn das klingt auch sehr interessant.

    Claudia H.


  • 14
    Miro Knaak 26.07.2018 Link zum Kommentar

    wer mehr Geld für ein Smartphone ausgibt (500€ und mehr) der braucht das Smartphone als Statussymbol. genaugenommen ist alles über 300€ zu viel. und ein Smartphone ersetzt keine Kamera auch wenn das die Hersteller anders sehen und der ahnungslose Verbraucher das auch noch glaubt. aber zurück zur ausgangsfrage: ich vertrete die Ansicht, dass die Leute die sich ein High-End Smarphone kaufen, das fehlende Selbstwertgefühl aufbessern müssen.

    Helmut H


    • 44
      Gelöschter Account 26.07.2018 Link zum Kommentar

      ja, ja ... und Leute, die sich kein Highend Smartphone leisten können, haben 'nen kurzen.

      krakikrakirolli.k


      • 41
        Gelöschter Account 27.07.2018 Link zum Kommentar

        Zumindest Dein Kommentar gehört hier so nicht hin.

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