5 Gründe gegen das Nexus 5X
Die Erwartungen an das neue LG-Smartphone sind hoch, aber kann es im Jahr 2015 wirklich überzeugen? 5 Gründe, die gegen den Kauf des Nexus 5X sprechen. Also nicht übereilt die Kreditkarte zücken.
Nexus-Käufer sind in den meisten Fällen einer von zwei Nutzertypen: Menschen mit wenig Smartphone-Erfahrung, die einfach nach einem günstigen Gerät suchen, dabei aber die Sicherheit haben wollen, sehr gute Hardware gekauft zu haben.
Oder sie sind genau das Gegenteil: sehr bewusste Smartphone-Nutzer mit Erfahrung, die nicht nur wissen, was für ein Betriebssystem sie haben, sondern eine ganz bestimmte Version davon haben wollen: eine pure, ohne Bloatware.
Doch für beide Gruppen ist das Nexus 5X meiner Einschätzung nach leider nicht die optimale Wahl, es sei denn sie sind buchstäblich besessen von dem Gedanken eines reinen Androids ohne Herstelleraufsatz - wobei sie dann wahrscheinlich in der Lage dazu sind, ein Custom-ROM aufzuspielen und sich ein pures Android selber zu basteln.
1. Das Nexus 5X ist zu teuer
Sicher, das Nexus 5X ist ein gutes Smartphone, gar keine Frage, und es ist Googles Vorstellung des perfekten Mittelklasse-Smartphones. Doch das Gesamtpaket passt nicht zum Preis. 479 bis 529 Euro sind viel Geld, auch wenn es nicht die 799 Euro sind, die ein Galaxy S6 Edge+ oder ein Xperia Z5 Premium bei ihren Herstellern kosten. Für den Preis können Kenner und Anfänger mit Ansprüchen ein deutlich besseres Geschäft machen.
2. Das Nexus 5X hat zu wenig Speicherplatz
16 oder 32 GB interner Speicher - Das ist die einzige Wahl, die Käufer des Nexus 5X haben. Im Jahr 2013 war das völlig akzeptabel, im Jahr 2015 sind 64 oder sogar 128 GB Speicher keine Seltenheit. Ob man den Platz nun zwingend benötigt oder nicht, es kann nicht schaden, ihn zu haben. Vor allem dann, wenn man zu der Generation gehört, die nicht von Google und anderen Cloud-Diensten abhängig sein will.
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Wer Musik nicht von Spotify bezieht und noch in MP3-Form sammelt und bei sich haben will, benötigt Datenspeicher. Wer mit dem Smartphone viele Fotos und Videos schießt und diese immer dabei haben möchte, ebenfalls. Wer gerne durch den Google Play Store streift und immer wieder neue Apps entdeckt, sowieso. Der Play Store ist der moderne Werkzeugkasten und das Smartphone das Schweizer Taschenmesser, das für jeden Anlass und jedes Problem des täglichen Lebens die passende Klinge hat. Sich hier künstlich zurückzuhalten, weil der interne Speicher nicht ausreicht, widerspricht dem Zweck eines Smartphones.
Und glaubt mir, aus eigener Erfahrung können ich und viele meiner Kollegen ein Lied davon singen, wie schnell 16 GB voll sind, selbst wenn man sich auf Apps beschränkt. Und 32 GB liegen näher an 16 als man denkt.
3. Das Nexus 5X hat keine Speichererweiterung
16 bis 32 GB Datenspeicher wären ja gar nicht mal so problematisch, wenn man diese Limitationen durch eine microSD-Karte kompensieren kann. MicroSD-Karten haben zwar auch ihre Nachteile, weil sie mitunter den Datenzugriff ausbremsen können (hier gibt es große Unterschiede in der Lese- und Schreibgeschwindigkeit). Andererseits machen sie den Smartphone-Wechsel sehr angenehm einfach.
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Außerdem sind microSD-Karten oft günstiger als der Aufpreis, den man von einer Speichervariante des Smartphones zur nächsten zahlt. Ich habe mir gerade erst eine sehr gute, sehr schnelle 64-GB-Speicherkarte für 53 Euro gekauft; es gibt auch deutlich günstigere. Doch was quäle ich Euch mit dem Gedanken, wenn Ihr Euch ein Nexus 5X kauft, liegt das sowieso jenseits Eurer Möglichkeiten.
4. Das Nexus 5X hat einen kleinen Akku
Größe ist nicht alles, das wissen (oder hoffen) wir alle. Doch ein größerer Akku ist immer besser, egal wie man es dreht. Nexus-Smartphones hatten hier immer ihre Schwächen, und das sollte man nicht unterschätzen. Zwar waren die Akkus von Nexus 5 und Nexus 4 deutlich kleiner, doch die 2.700 mAh des Nexus 5X bleiben hinter den von vorn herein oder mittlerweile deutlich günstigeren Smartphones zurück, sagen wir Honor 6, Honor 6 Plus, Honor 7, LG G3, die letzten paar Xperia Zs oder das HTC One M9.
Kleine Akkus können softwareseitig kompensiert werden, doch für diese Fähigkeit war Stock-Android leider nie bekannt. bis heute haben andere Hersteller ausgefuchstere und vielseitigere Energiesparmodi. Und das neue Doze-Feature von Anroid 6.0 Marshmallow, das auf dem Nexus 5X Premiere feiert, dürfte all jenen, die viel mit ihrem Handy machen, nicht groß helfen.
5. Das Nexus 5X ist weit entfernt von Premium
Versteht mich nicht falsch, ich bin der letzte Mensch auf Erden, der Kunststoff verteufelt. Aber Tatsache ist, dass es hochwertigere Materialien gibt, die im Jahr 2015 Smartphones in der Preisklasse des Nexus 5X zieren. Und viele blicken abschätzig auf Kunststoff herab und ziehen Metall, Glas oder Kombinationen daraus vor.
Smartphones aus Aluminium sind definitiv robuster und zerspringen nicht so leicht wie es ein Nexus 5X beim Aufprall auf harten Boden womöglich tun wird. Und nachdem ich mich nun selber an ein Metall-Smartphones gewöhnt habe, wirkte das Nexus 5X tatsächlich etwas “billig” auf mich, obwohl ich das Nexus 5 seiner Zeit noch überhaupt nicht so wahrgenommen hatte.
Außerdem muss man sagen, dass die Verarbeitung des Nexus 5X zwar solide ist, aber nicht gerade zum Schwelgen einlädt. Kein Unibody ohne Fugen, kein Display ohne hervorstehenden Rahmen, keine butterweichen Kanten, die sich an die Hand anschmiegen. Wer solche ständigen haptischen Erinnerungen daran, dass er ein vermeintlich günstiges Smartphone gekauft hat, nicht schätzt, hat ein Problem.
Und wieder der Hinweis: Für um die 500 Euro muss man heutzutage kein Stück Plastik in der Hand halten.
Fazit
Das Nexus 5X ist weit davon entfernt, ein schlechtes Smartphone zu sein. Doch wie ich in meinem Hands-on schrieb, ist es ein unauffälliges Smartphone zu einem auffälligen Preis. Leider fällt dieser aber nicht auf die richtige Art und Weise auf, nämlich durch seine Attraktivität.
Pure Software ist etwas Tolles, doch ist sie es wirklich wert, all die teils nicht trivialen Vorzüge aufzugeben, die andere Smartphones mit sich bringen, wenn man dafür nicht einmal ein Schnäppchen macht? Überlegt es Euch gut.
Hier mal am Beispiel IPhone 6s, wie die Leute mit Speicherkapazitäten abgezockt werden:
Die Marge wird immer größer, je höher die Speicher-Variante ist, da, so rechnet IHS vor, eine Erhöhung von beispielsweise 16 auf 64 GB Apple 17 Dollar mehr kostet,
Kunden allerdings gleich 110 Dollar mehr. In Europa werden 110 Euro mehr verlangt, wenn man sich für eine größere Speicherkapazität entscheidet. Doch nicht nur so macht Apple aus vergleichsweise günstigen Komponenten mehr Gewinn, als sie eigentlich wert sind. Das ganze iPhone 6s Plus kostet laut IHS nur 16 Dollar mehr in der Herstellung, wobei der Verkaufspreis in Deutschland je Modell um satte 50, 60 oder 70 Euro gestiegen ist.
(Quelle: MobilFlip, Artikel 05.10.15)
im Großen und Ganzen hast du recht, gerade was die Speicherbausteine betrifft. Aber zur Herstellung kommen ja auch noch Transport, Vertrieb, Werbung, ... Und wenn Lohnkosten steigen, dann steigt das alles mit.
@David K.
Trotz allem ist die Marge für's IPhone exorbitant.
".... gibt IHS einen interessanten Einblick in das Innenleben des iPhone 6s Plus und darauf, was welches Bauteil kostet. Vorneweg: Die Kosten für das Zusammenbauen des Geräts sollen mit 4,50 Dollar wieder nur einen Bruchteil der Materialkosten ausmachen, die auf insgesamt 231,50 Dollar geschätzt werden.
Beim Blick auf die Bauteilliste inklusive der Kosten, die IHS geschätzt hat, wird deutlich, wo der materielle Wert des iPhone 6s Plus liegt. Vor allem das 5,5 Zoll große Display mit seiner Full-HD-Auflösung von 1.080 x 1.920 Pixeln und dem neuen 3D-Touch sticht aus der Liste heraus. Es kostet mit 52,50 Dollar mehr als doppelt so viel wie alle anderen Einzelkomponenten.
Apple hat nicht nur die neue Force-Touch-Technologie in die neuen iPhones einfließen lassen, sondern auch einen neuen haptischen Geber: die Taptic Engine schlägt mit 10 Dollar zu Buche und erhöht damit die Herstellungskosten. Weitere große Punkte auf der Rechnung sind der Prozessor mit 22 Dollar, der Arbeitsspeicher mit 17 Dollar und die beiden Kameras mit zusammen 22,50 Dollar.
Alle Bauteile zusammen, inklusive der Fertigung des iPhone 6s Plus in der 16-GB-Version, kosten umgerechnet knapp 210 Euro. Damit bleibt für Marketing, Versand und Gewinn einiges an Spielraum für das Unternehmen aus Cupertino. Die kleinste Version des großen iPhones kostet in Deutschland zur Zeit 849 Euro".
Quelle:MobiFlip
Dass die damit nicht wenig Gewinn machen ist klar. Muss halt jeder wissen ob es ihm das Phone wert ist.
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass der Gewinn evtl. nicht größer geworden ist im Vergleich zum letzten iPhone. Du schriebst es kostet 16 Dollar mehr in der Herstellung als das letzte iPhone aber sie wollen jetzt 50 Euro (ca 45 Dollar) mehr.
Und da sollte man dann auch die weichen Kosten, die evtl. auch gestiegen sind, reinrechnen.
Cloudspeicher sind ja schön und gut, aber bei unseren mikrigen Datentarifen einfach nicht wirklich nutzbar. Was bringen mir alle meine Fotos und Musik in der Cloud, wenn meine Daten mal wieder ausgeschöpft sind und ich sie nicht angucken kann!?
So lange die meisten bei uns noch mit unter einem GB rum laufen, wird sich da auch nicht ändern.
Bei Datentarifen wie bei unsern Nachbarn mit über 50GB im Monat, wäre das alles kein Problem und man könnte die Cloud-Dienste auch so nutzen wie sie gedacht sind.
Eigentlich stimme ich dir 100%ig zu (was die Preise betrifft). Doch gerade die, die nen Datentarif 200-500 MB nutzen, kann man wohl kaum zu Usern zählen, die ein Smartphone im Highendbereich benötigen. Da reicht dann auch ein Motorola aus 2013.
Komme mit meinem 3 GB im Großen und Ganzen hin. Zur Not wird halt nachgebucht.
Viele wissen es einfach auch nicht besser und buchen selbst bei 500MB immer wieder nach. Die Tarife bei uns gleichen halt mehr einem Jungle.
Ich komme mit meinen 3GB auch gerade so hin im Monat. Aber ich mache keine Updates über den Store, keine Cloud-Musik etc.,geht einfach nicht.
Ich stimme dir ebenfalls voll und ganz zu.
Etwas möchte ich allerdings noch hinzufügen:
Es sind nicht nur die Datentarife, sondern auch der miese Netzausbau in Deutschland.
Es ist nichts schöner, als jemandem ein paar Bilder vom letzten Urlaub zeigen zu wollen (welche sich in der Cloud befinden), zu zweit auf die "Eieruhr" zu starren und dann mit einem Schulterzucken zu kommentieren " Müssen wir nachher in der Stadt nochmal ausprobieren".
So lange der Netzausbau noch immer so "bescheiden" ist, kommt eine Cloudlösung für mich nicht in Frage, da ich einfach nicht zuverlässig auf meine Daten zugreifen kann.
Hinzu kommen dann die entsprechenden Datentarife + Ausland, Stichwort Roaming, welches schon vor gefühlten 5 Jahren abgeschafft werden sollte.
Nein, liebe Cloud, so wird das mit uns beiden nichts.
Ich habe den Eindruck, dass sich das Netz in den letzten Jahren stark verbessert hat. Selbst auf dem Land habe ich mittlerweile fast überall LTE-Empfang.
Da ich aus der Stadt komme und mich auch fast nur innerhalb von Großstädten aufhalte, merke ich davon (zum Glück) recht wenig. Hast aber damit auch Recht.
Und wie oft kam es schon vor, dass du unterwegs deine komplette Bilddatenbank durchstöbern musstest?
Es geht bei Cloudspeicher eher um Backup-Lösungen. Und das mach ich dann im Wlan. Fotos in die Cloud und dann kann man sich zu Hause am Rechner dran erfreuen.
Vollkommen korrekt.
Es ging aber in der Eingangsproblematik um den zu geringen und nicht mehr zeitgemäßen Speicher des Nexus 5x und die Argumentation, die Cloud könne diesen Mangel kompensieren.
Von Backup sprach hier niemand.
Öfter als man glaubt. Gucke ersten gerne selber öfter mal alte Bilder an, oder man ist gerade unterwegs und man will anderen Fotos zeigen. Aus dem Grund habe ich alles lokal gespeichert.
Man sieht, dass die Anforderungen verschieden sind. Von daher versteh ich auch Leute die sagen, dass das Nexus 5X so nichts für sie ist. Aber AP sollte sowas nicht für alle festlegen wollen ... Nervt dann doch ein wenig.
Zeitgemäß bedeutet heute 2 Millionen mp3 und 1 Millionen Bilder plus 200 Müll-Apps permanent bei sich zu haben, sonst bekommt man ein so komisches Gefühl des Unwohlsein.
Sogar mit 16gb kann ich leben.
1. Das Nexus 5X ist zu teuer.
Das Nexus 5X ist euch(!) zu teuer. Wie schon geschrieben kann das glücklicherweise jeder für sich selbst entscheiden.
2. Das Nexus 5X hat zu wenig Speicherplatz
Braucht man dank Cloud eigentlich nicht. Höre Musik fast nur über Google Music, hab eine mehrstündige Playlists lokal gespeichert, teste alle möglichen Apps (auch Spiele) und schmeisse sie wieder runter wenn sie mir nicht gefallen und hab noch nie Probleme mit 16GB gehabt.
3. Das Nexus 5X hat keine Speichererweiterung
Siehe 2.
4. Das Nexus 5X hat einen kleinen Akku
Selbst wenn er 300 mAh mehr hätte. Bei meinem Nutzerverhalten müsste es trotzdem 3x am Tag an die Steckdose. Der Akku ist größer als beim Nexus 5, kann also nicht meckern.
5. Das Nexus 5X ist weit entfernt von Premium.
Wenn man nur die Hardware beurteilt schon. Aber es zählt eben für mich auch die Updateversorgung dazu. Und da sieht z.B. Samsung alles andere als Premium aus.
zu 2. Ich habe schon Probleme gehabt, auf eine SD Karte kann ich verzichten aber nur bei mind 64 GB Internen Speicher.
3 x am Tag an die Steckdose? Sag mal was machst du mit deinem Smartphone? 24-Stunden-Dauerzocken?
Musste ich mit meinem N5 aber auch. Morgens normal Musik oder Video zur Arbeit. Angekommen nur noch 75%.
Bis mittag war es dann meist auf 50% und bis nach Hause hätte es vielleicht so eben gereicht.
Daher hing es eigentlich immer am Strom oder auf dem Qi Lader
Komisch ist nur das alle die ein Nexus hatten also das N5 z.B. sehr zufrieden waren. Hierzu gehöre ich auch. Wer heute noch über wenig Speicherplatz klagt, sollte Clouds ausprobieren. Und 99% der User nutzen verschiedene Cloud Anbieter wie Drobox oder Drive. Da kann mir einer erzählen was er will. Viele Tests die hier geschrieben sind, sind für Hardcore Nutzer gedacht die mit dem Smartphone wahrscheinlich auch noch ins Bett gehen und sich ein gute Nacht Lied vorspielen lassen. Ich finde den Preis zu hoch, keine Frage. Aber es werden immer alle Geräte schlecht gemacht die nicht von Apple oder Samsung kommen. Warum? Es gibt sehr gute Mittelklasse Phones. Und es gibt tatsächlich auch noch Menschen die das Smartphone normal nutzen und es sich nicht an die Hand operieren lassen, damit sie ihre Sucht befriedigen können.Mir sin 799€ für ein Samsung S6 auch viel zu Teuer. Zumal mir das komische gebogene Display auch nicht gefällt. Für das Geld verbringe ich lieber mit meiner Frau ein schönes verlängertes Wochenende an der Nordsee. Und hier merken wir das jeder anders ist und andere Vorstellungen von einem/seinem Phone hat und die sollten wir uns doch bitte bewahren, die eigene Meinung.