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Amazon Prime exklusive Smartphones: Neues Geschäftsmodell mit Zukunft?

AndroidPIT amazon shutterstock 2
© nextpit, Shutterstock

Amazon bietet in den USA eine neue Form von Smartphone-Subventionierung an, bei dem auf dem Sperrbildschirm des Smartphones Werbung und Angebote von Amazon eingeblendet wird. Ist das ein Modell, dass auch hierzulande funktionieren kann?

Werbung in jeglicher Form gehört zu unserem Alltag. Wir sehen diese in Zeitungen, Zeitschriften, auf Webseiten und auch dann, wenn wir einfach nur durch die Straßen schlendern. Überall wird für irgendetwas geworben. Auch wir selbst tragen unbewusst Werbung auf unseren Kleidungsstücken. Selbst bei der Nutzung des Smartphones werben wir unbewusst für den Hersteller des Smartphones, denn meistens prangt auf der Vorder- und Rückseite das Firmenlogo oder das Smartphone ist so markant, dass man es schon vom weiten aus erkennt vom welchen Hersteller es ist. 

Werbung ist also alltäglich geworden. Werbung kann aber auch genutzt werden um Alltagsgegenstände zu subventionieren. Amazon hat schon früh angefangen die eigenen eBook-Reader mit Hilfe von Werbung günstiger zu verkaufen. Dieses Modell überträgt Amazon nun auf Smartphones, so dass diese günstiger verkauft werden können, als die normale Version ohne Werbung.

Amazon Prime Excluvise Smartphone
Auf den ersten Blick sind die Ersparnisse verlockend. / © ANDROIDPIT

Wer solch ein werbefinanziertes Smartphone von amazon.com kaufen will muss zuvor Amazon-Prime-Kunde werden. Solch eine Mitgliedschaft kostet in den USA jährlich 99,99 US-Dollar. Auch gibt es aktuell nur zwei Smartphones, das hierzulande unbekannte BLU R1 HD und das Moto G4 von Lenovo. 

Günstig dank Werbung? Nicht wirklich!

Die Preisersparnis hält sich bei Amazon US in Grenzen. Sowohl beim BLU R1 HD als auch beim Moto G4 spart man nur 50 US-Dollar. Rechnet man nun die 99 US-Dollar in den Kaufpreis ein, zahlt man eigentlich sogar 49 US-Dollar über den regulären Preis für das Smartphone ohne Werbung. Klar hat man durch die Prime-Mitgliedschaft noch Zugriff auf Amazon Prime Video, Prime Music und auch unbegrenzte Speicherplatz für Fotos in der Amazon Cloud, aber nicht jeder möchte oder braucht die Amazon-Prime-Dienste zusätzlich. 

Ein weiterer Haken ist, dass Amazon die Smartphones mit seinen eigenen Android-Apps vollstopft. Dazu zählen nicht nur die Shopping-Apps, sondern auch Amazon Underground, Prime Video und Music, als auch Alexa, IMDb, Kindle und Audible. All diese Apps fressen selbstverständlich den kostbaren Speicherplatz auf dem Smartphone. Vor allem für das BLU R1 HD mit 8 GB kann es schon nach kurzer Zeit sehr eng werden mit dem Speicherplatz. Zum Glück verfügen alle angebotenen Smartphones über einen MicroSD-Kartenslot, aber hier muss man wieder investieren und die Preisersparnis wird weiter aufgefressen.

Am Ende bleibt von der Preisersparnis dank Werbung gar nichts mehr übrig. In Wirklichkeit zahlt doch der Kunde sogar drauf, denn zum einen muss dieser mit weniger Speicherplatz leben, sich eine Prime-Mitgliedschaft anschaffen und dann noch die Werbung von Amazon erdulden. Also ganz ehrlich: Da warte ich doch lieber einen passenden Deal ab, bei dem keine Haken versteckt sind. Für mich ist dieses neue Geschäftsmodell, das Amazon in den USA eingeführt hat, keine sonderlich attraktive Lösung. Zum Glück sagt Amazon Deutschland, dass das Modell der werbefinanzierten oder subventionierten Smartphones aktuell kein Thema für Deutschland ist.

Wie ist Eure Meinung zum Amazon-Prime-exklusiven Smartphone-Angebot? Würdet Ihr ein Smartphone kaufen, das dank Werbeeinblendungen preislich günstiger wird? Teilt Eure Gedanken und Meinungen mit uns und der Community in den Kommentaren.

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Zu den Kommentaren (31)
Shu On Kwok

Shu On Kwok
Global Deputy Head of Content

Seit 1999 schreibt und moderiert Shu On schon über die bunte Welt der IT- und Telekommunikation. Seine Karriere begann als Moderator bei der fünfstündigen TV-Sendung NBC GIGA und führte ihn über mehrere Stationen, bis er im Mai 2015 zum AndroidPIT-Team stieß. Seine Leidenschaft für mobile Endgeräte und Gadgets kennt keine Grenzen. Egal ob Android, iOS oder Windows, Shu fühlt sich in jedem OS zu Hause.

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31 Kommentare
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  • Bodo P. 43
    Bodo P. 30.11.2016 Link zum Kommentar

    Richtig gerechnet.
    Aber Amazon Prime rechnet sich allein durch die meist kostenfreie Versendung von Amazon Bestellungen für viele. Musi und Filme kommen dazu.
    Und wer hat keine SD Karten rumliegen?


  • 13
    pedjesdatscher 01.07.2016 Link zum Kommentar

    Und was wäre, wenn man die 30 Tage Prime Probe Mitgliedschaft macht, das Smartphone innerhalb dieser Zeit kauft und dann wieder kündigt? Muss man dann die 50 Euro zurück bezahlen?
    Müsste man sich mal das Kleingedruckte durchlesen


  • 13
    pedjesdatscher 01.07.2016 Link zum Kommentar

    Also ich fände es auch OK mit der Werbung. Prime nutze ich eh schon, also trifft die Rechnung des Redakteurs bei mir nicht zu.
    Und da sich das Moto G 4, welches ich mir holen würde, bald rooten lässt, einfach Stock ROM drauf und weg ist die Werbung. Ich denke nicht, das Amazon das irgendwie verhindern oder kontrollieren kann.

    Michael K.


    • 70
      Michael K. 01.07.2016 Link zum Kommentar

      Das Kleingedruckte bei dem amerikanischem Angebot zu lesen, ist nicht so einfach. Allerdings glaube ich nicht, dass Amazon gegen ein Umflashen oder Verkaufen viel machen kann, oder überhaupt will.
      Wenn Du Eigentum an dem Gerät erwirbst, kannst Du es umflashen, oder die Toilette runterspülen^^, das geht dann Amazon nichts mehr an.
      Ich denke auch nicht, dass es sie überhaupt groß kümmert, da vielleicht ein Prozent der Käufer diese Prozedere mit dem Risiko eines Totalschadens wirklich durchführen.
      Allerdings könnte u.U. die Gewährleistung, insbesondere aber eine freiwillige Garantie auf die Geräte dadurch verfallen.
      Die gesetzliche Gewährleistung ist aber nach Ablauf des ersten halben Jahres ohnehin nur noch von sehr eingeschränktem Wert.


      • 1
        Daniel 20.07.2016 Link zum Kommentar

        "Allerdings glaube ich nicht, dass Amazon gegen ein Umflashen oder Verkaufen viel machen kann, oder überhaupt will." Die machen es einfach wie jetzt schon US-Provider ala Verizon. Einfach ne eigene Hardrevision rausbringen und sich dann weigern den Bootloader freizuschalten. Bestes Beispiel dafür ist das Motorola E2 XT1528, welches bis heute dadurch unrootbar/unflashbar ist.


  • Onur Yilmaz 13
    Onur Yilmaz 01.07.2016 Link zum Kommentar

    Das währe etwas für mich, weil ich ohnehin Prime Produkte benutze.
    Rund 150€ für ein brauchbares Mittelklasse Smartphone, Handy Tarife mit rund 2 GB gibt es schon ab 9€ (winSIM) Rufnummer Mitnahme ist auch kein Examen Prüfung heutzutage. Alles im allen sicherlich günstiger und flexibler als 24 Monate Vertrag.

    Michael K.


  • Neocortex 31
    Neocortex 01.07.2016 Link zum Kommentar

    Ja, das stimmt. Werbung ist überall, aber ich für meinen Teil will sie nicht auf dem Handy. In Apps ok, aber nicht auf dem Sperrbildschirm. Da zahle ich dann lieber den vollen Preis. Und wie es auch schon jemand geschrieben hat, bei einem Verkauf ist das auch hinderlich. Zumal es jetzt schon Menschen gibt, die kein gebrandetes Gerät wollen. Daher kaufe ich auch keine Amazon Kindle oder Fire Geräte.


  • 41
    Gelöschter Account 30.06.2016 Link zum Kommentar

    Also, ich verkaufe meine Smartphones nach 6-12 Monaten- das Amazon-"Werbebranding" wird sich da stark negativ im Wieder- Verkaufswert auswirken. Kommt für mich daher nicht in Frage


  • 9
    Gelöschter Account 30.06.2016 Link zum Kommentar

    ich würdes kaufen, kurz mal den stockrom googlen + installieren und fertig :D


  • 26
    DieselHERZ 30.06.2016 Link zum Kommentar

    Obwohl mich Werbung generell nicht nervt wurde ich das Smartphone nicht kaufen.


  • Cress 44
    Cress 30.06.2016 Link zum Kommentar

    Ein guter Artikel.
    Das Modell ist doch total Scheibenkleister, da wird der Kunde ja total verarscht. Und wie lange bleibt die Werbung? Vermutlich die komplette Lebensdauer des Gerätes. Dann lieber Abstriche beim Kauf machen. Zudem die Ersparnis ohnehin viel zu knapp bemessen ist.

    Torsten


  • 70
    Michael K. 30.06.2016 Link zum Kommentar

    Ich gebe dem Autor durchaus recht: Nur eine Prime-Mitgliedschaft wegen der verbilligten Telefone abzuschließen, dürfte sich im wahrsten Sinn des Wortes nicht rechnen, auch wenn die Mitgliedschaft in Deutschland - wo es die Offerte nicht gibt - nur 49 € kostet.
    Sattelt man das Pferd aber mal von hinten auf, wird die Offerte wesentlich freundlicher, nämlich aus Sicht von jemanden, der schon Prime-Mitglied ist.
    Ob sich die Mitgliedschaft lohnt, muss natürlich jeder selber wissen, in meinem Fall ist das aber schon deshalb gegeben, weil die eingesparten Portokosten die 49 € übersteigen.
    Das konkurrenzfähige Videoangebot von Amazon-Prime wäre alleine schon die 49 € wert.
    Prime Music ist ausbaufähig, aber als kostenlose Zugabe natürlich absolut mitnahmegerecht.
    Die Kindle-Leihbücherei ist mit der Kindle-App leider nicht nutzbar, sondern nur mit einem Hardware-Kindle und entfällt damit (bei mir) als Vorteil. Dann wäre noch der Cloudspeicher, aber gut, den bekommt man mittlerweile auch an jeder Ecke kostenfrei.
    Ist man aber Prime-Mitglied, wird man sich die meisten der genannten Apps ohnehin installieren, um das Abo richtig nutzen zu können. Ganz vorne steht hier Prime Music, aber auch Underground und die Kindle App, da der Kindle-Store auch kostenfreie Lektüre zur Verfügung stellt. Manch einer wird auch die Videos auf dem Smartphone sehen wollen, ich selber nutze dafür lieber einen Fire-TV-Stick.
    Wer ein Smartphone mit nur 8 GB Flash kauft, wird das in jedem Fall per SD-Karte aufrüsten, also würde ich die Kosten der SD-Karte, die man eben bei Amazon schon mit 64 GB ab 15 - 20 € bekommt, auch nicht der Offerte zuschlagen, sondern dem Umstand, dass das Telefon als preisgünstiges Modell eben schwach ausgestattet ist.
    Ist die 64 GB SD aber mal als "Adoptable Storage" mit dem internen Speicher verschmolzen, spielt der Platzbedarf der vorinstallierten Apps ohnehin kaum noch eine Rolle. Und für diese Geräte der Einsteigerklasse und unteren Mittelklasse bringt der "Adoptable Storage" auch echte Vorteile und funktioniert sehr gut, der Zugriff auf den Speicher wird bei manchen Geräten sogar schneller.
    Aus Sicht eines Prime-Mitglieds ist die Offerte also wesentlich attraktiver, vorausgesetzt, die Werbung ist einigermaßen dezent.
    Werbung ist tatsächlich allgegenwärtig. Im Privatfernsehen finde ich sie schon sehr penetrant, aber das ist eben der Preis für die freie Nutzung der SD-Angebote über reguläre Kanäle wie Satellit, Kabel oder DVB-T.
    Will man Privatfernsehen aber über Internet oder in HD sehen, dann zahlt man für das Angebot trotz penetranter Werbung!
    Kommt Amazon-Werbung nur auf dem Sperrbildschirm, oder in einem kleinem Fenster während des Surfens, hielt ich das für aktzeptabel. Müsste ich mir vor jedem Telefonat eine gesprochene Amazonwerbung anhören, wäre dagegen die Aktzeptanzschwelle überschritten.
    Bleibt die Werbung also einigermaßen dezent, und ich bekomme noch Geld (durch Ersparnis) für ihre Aktzeptanz, sieht das Angebot schon viel freundlicher aus, und wäre u.U. interessant, zumal man vermutlich eine Custom-Rom oder sogar eine passende Stock-Rom aufspielen kann.
    Mein Fazit sähe also anders aus:
    Für Prime-Kunden ist die Offerte interessant, und sorgt für einen Cash-Back-Effekt bei den Abokosten, falls man Verwendung für das Gerät hat. Für Nichtmitglieder stimme ich mit dem Autor überein: eher nicht so interessant.

    pedjesdatscherFrank RichterNebanMGlod2000Sue HGelöschter AccountRobin B.


    • 40
      Gelöschter Account 30.06.2016 Link zum Kommentar

      Es wäre wirklich besser gewesen, wenn du den AP-Artikel geschrieben hättest! 👍
      Shu hat es nämlich leider sehr einseitig beleuchtet, also ohne das Pferd auch mal von hinten aufzuzäumen, was m.E. unbedingt dazugehört, wenn man fair berichten möchte.
      Vielleicht ist bei AP ja noch eine Stelle frei ;-)

      A. K.Frank RichterSue HMichael K.


  • Torsten 36
    Torsten 30.06.2016 Link zum Kommentar

    Ich erinnere mal an Abalo. Unregelmäßig wurde auf dem Sperrbildschirm und nach dem Entsperren noch für ein paar Sekunden als Hintergrund auf dem Homescreen eine Werbung angezeigt. Unaufdringlich ohne Bewegung und ohne Klang. Eine reine kurze Anzeige. Teilweise richtig geniale Werbe-Anzeigen. Wenn man wollte, konnte man sie in der App nochmal nachschlagen. Für jede Anzeige auf Sperr-/Homescreen wurden ein paar Cent gutgeschrieben und am Monatsende überwiesen. Leider wurde dieses Format von der Werbeindustrie nicht angenommen und die Anzeigen wurden erst immer weniger und irgendwann hat es sich gar nicht mehr gelohnt. Schade, denn dieses Konzept fand ich genial.

    Ich würde Amazon Werbung auf meinem Sperrbildschirm anzeigen lassen, wenn ich ansonsten die Hoheit auf meinem Phone behalten würde und es als Belohnung eine Vergütung pro Anzeige gäbe. Bei dem ich also selbst entscheide ob und wie lange ich mitmache.

    Frank RichterMichael K.


    • Shu On Kwok 30
      Shu On Kwok 30.06.2016 Link zum Kommentar

      Das würde ich auch akzeptieren, nur wenn es wirklich einen Preisvorteil bringt. Man wird ja nicht gezwungen die Werbung anzuklicken, sondern kann diese einfach ignorieren. ;)

      Frank RichterOxygenMichael K.Torsten


      • 13
        pedjesdatscher 01.07.2016 Link zum Kommentar

        Es bringt doch einen Preisvorteil, das Gerät ist günstiger


  • 20
    Ron Henn 30.06.2016 Link zum Kommentar

    Ich denke mal ein Logo oder ein Markenzeichen ist noch keine Werbung.


    • DiDaDo 98
      DiDaDo 30.06.2016 Link zum Kommentar

      Wenn man es nicht mal schafft über die Titelzeile hinaus zu lesen ...


      • 20
        Ron Henn 30.06.2016 Link zum Kommentar

        Doch, hab ich!


      • DiDaDo 98
        DiDaDo 01.07.2016 Link zum Kommentar

        Dann hast du ja wohl auch gelesen, dass die Werbung nicht nur aus dem Logo oder dem Markenzeichen besteht.

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