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CasaCasi 108: Ist der Journalismus im Eimer?

Hero Casa Casi Allein

Casi nutzt heute die Gunst der Stunde, das Fabi und Palle nicht da sind, und regt sich gepflegt über den Status Quo des Journalismus auf. Was ihn da so wütend macht? Hört Ihr, wenn Ihr Euch die heutige Folge des nextpit-Podcasts "Casa Casi" reinzieht. 

Ja, ich muss den Journalismus mal anzählen. Das meine ich nicht pauschal für jedes Medium, aber mir fehlt da manches Mal deutlich der Anspruch an die eigene Qualität. Der Klick als goldenes Kalb kann doch nicht als Erklärung ausreichen, um bedenkliche Aussagen, komisches Framing und Ideologie-gestützte Narrative zu rechtfertigen, oder? Lest meinen Beitrag dazu drüben bei Substack – und/oder hört hier direkt rein in die neue Folge:

 

So oder so: Wir müssen das irgendwie klar kriegen, wie wir uns informieren, wie wir Aussagen von Politiker:innen einordnen, uns Meinungen zu politischen und gesellschaftlichen Themen bilden, und wie wir bedenkliche Medienklippen umschiffen. Lasst uns gerne wissen, wie (bzw. mit welchen Medien) Ihr Euch informiert. Welche Newsquellen empfehlt Ihr, um ein neutrales Bild über ein Thema zu erhalten? 

Casa Casi 108: Show Notes

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Zu den Kommentaren (11)
Carsten Drees

Carsten Drees
Senior Editor

Fing 2008 an zu bloggen und ist irgendwie im Tech-Zirkus hängengeblieben. Schrieb schon für Mobilegeeks, Stadt Bremerhaven, Basic Thinking und Dr. Windows. Liebt Depeche Mode und leidet mit Schalke 04.

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  • 39
    dieCrisa 06.07.2023 Link zum Kommentar

    "Endlich sagts mal jemand, dieses endlose Habeck-Gebashe fernab jeglicher Fakten ist langsam unerträglich. Guter Artikel."

    Es ist ja noch schlimmer als befürchtet:
    Bundesverfassungsgericht stoppt das Heizungsgesetz per Eilverfahren

    Die "Brechstangen-Politik" der Koalition ist somit gestoppt und das Parlament MUSS sich genügend Zeit zur inhaltlichen Beratung nehmen. Die Regierung ist nun ausgebremst, die unsauber arbeitet und sich über demokratische Abläufe hinwegsetzt.

    Dies ist nun die - vorläufige - Spitze des Eisbergs an dilettantischem Wirken der sogenannten Regierung. Es ist ein weiterer Mosaikstein im immer klareren Bild einer Pleiten-, Pech- und Pannen-Regierung. Was für ein Armutszeugnis!

    Seit Monaten mehren sich die Stimmen im Kollegenkreis, die sich sehr kritisch gegen dieses Heizungsgesetzt äußern. Manch einer davon driftet in rechte Parolen ab: "diese Regierung muss gestürzt werden", "diese Regiering führt mich in den privaten Ruin - das lasse ich mir nicht bieten", ....

    Carsten regt sich - von mir aus aus schwergewichtigem Grund - über die Medien auf, die Herrn Gentejohann zu glimpflich davon kommen lassen, weil sie seine Äußerungen ungenügend einordnen, die wohl im äußerst rechtem Rand zu verorten sind. Gut, das mag nicht unwichtig sein. Aber ich behaupte mal: eine solche Einordnung holt keinen AfD-Wähler zurück ins bürgerliche Lager oder verhindert, dass es weitere zusätzliche AfD-Wähler geben wird.

    Vor den wahren Ursachen verschließt man die Augen - egal, ob Politiker oder Medien. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist Wasser auf den Mühlen der rechten Populisten: seht, die sind unfähig (und das ist noch harmlos - was ein Robert Sesselmann sagt, driftet ganz weit ab...). Und leider haben sie damit recht! Die Kritik der Sachverständigen der Anhörung zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes - egal ob Vertreter der Mieter- oder Vermieter-Interessen, des Handwerks, der Industrie, der Energieversorger, .... alle (!) Sachverständigen haben dieses (nur auf Druck nachgebesserte - vorher war´s wohl grauenvoll schlecht) Gesetzt - zu Recht - kritisiert.

    Die Kritik der Medien am Heizungsgesetzt in den letzten Monaten war nicht unerträglich. Nein, man muss leider sagen: es war noch viel zu wenig, viel zu harmlos! Wenn man - trotz der angeblich übertriebenen, ungerechtfertigten Kritik - zu einem solchen bitteren, niederschmetternden "Ergebnis" kommt, dann stimmt extrem viel NICHT in diesem Staate. Profis am Werk? Fehlanzeige, Totalausfall!

    Klimakleber tanzen dem Staat auf der Nase rum, halten Menschen von der Arbeit ab und verhindern das Wirken von Einsatzkräften, die anderswo nötiger gebraucht werden, ... Wann endlich nennt man dies beim Namen, wie es sich gehört: das sind Nötiger, Erpresser - die den Staat "herausfordern", unsere Geduld und Nerven auf die Probe stellen. Demonstration - ja, sich für ehrenwerte Ziele einsetzen - ja, Erpressung - NEIN! Aber genau das machen die Klimakleber - sie hören erst auf, wenn ihre Forderungen erfüllt sind. Demnächst kleben alleinerziehende Mütter auf den Straßen und erpressen genug Kita-Plätze. Krankenpfleger kleben sich für mehr Lohn und Anerkennung auf die Straßen - bis die Forderungen erfüllt werden. Naturschützer kleben für vom aussterben bedrohte Wesen auf den Straßen - bis die Forderungen erfüllt werden. Nahezu jeder hätte ehrenwerte Ziele im Peto. An jeder Straßenecke ich-habe-höhere-Ziele-Kleber? Darf man dafür den Staat permanent erpressen, nur weil es um hohe Ziele geht? Selbstverständlich: NEIN!

    Wenn man sieht, wie machtlos - ja schon motivationslos - der Staat sich an der Nase herumführen lässt, sich aufgegeben zu haben scheint, dann ist es kein Wunder, dass man sich eine starke Führung wünscht, einen starken Staat - so wie es eben die AfD verspricht. Und wir wundern uns, dass die sich über steigenden Zulauf nicht retten können?

    Antiamerikanismus hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten etabliert, ist "in", ist schick, ist woke, ... Und da wundern wir uns, dass die Rechten den "lupenreinen Demokraten" Putin verherrlichen, seinen Krieg/Überfall gutheißen, seine starke Hand befürworten und die deutsche Regierung, die Bundeswehr, die EU, die westliche Welt, die Nato (alle genannten als eigentlichen "Kriegstreiber") verteufeln und schlicht abschaffen wollen?

    Ach, das sind nur Protestwähler, die fühlen sich zurückgelassen.... - muss man nicht ernst nehmen. Pustekuchen! Viel zu lange haben wir zugesehen, zugelassen, nichts gemacht, klein geredet, schön geredet, .... - Medien, Politiker, wir alle.

    Wann - endlich - nennen wir die Dinge beim Namen? Wann endlich legen wir die Finger in die vielen Wunden? Wann endlich wird professionell analysiert und professionell gehandelt? Die Rechten wurden und werden nicht mehr, weil sie die besseren Argumente hätten. Die Anderen (Regierung, Parlament, Politiker, der Staat an sich - auch die Medien) werden schwach und schwächer!

    Aber neee, man regt sich lieber über einen Herrn Gentejohann auf, der von Medien nicht eingeordnet wurde und diese bösen Medien dem Robert ans Bein pinkeln. Als wenn das so unglaublich wichtig wäre und die Welt rettet? Als gäbe es keine (extrem wichtigere) Probleme.

    Als die Nazis damals an Zulauf gewannen, hat das auch niemand so richtig (wahr und) ernst genommen. Die (scheinbare) Komfortzone ist doch viel angenehmer als solche, ausgeblendeten Problemchen. Na, dann gute Nacht allerseits und schlaft recht schön.


    • 104
      Tenten 07.07.2023 Link zum Kommentar

      Und hast du auch Lösungen oder hetzt du nur mit den anderen? Dachte ich mir doch.

      Fabien Röhlinger


      • 39
        dieCrisa 07.07.2023 Link zum Kommentar

        Ja, hätte ich. Zu welchem Thema?

        Deine Lösung wäre: egal, lass laufen?


  • 104
    Tenten 03.07.2023 Link zum Kommentar

    Endlich sagts mal jemand, dieses endlose Habeck-Gebashe fernab jeglicher Fakten ist langsam unerträglich. Guter Artikel.

    P. S. Der Römertopf verschwindet doch zu recht. Ich fand das Ding in den Achtzigern schon antiquiert, aber heutzutage kocht man einfach anders.

    P. P. S. Mich würden eure Informations- und Nachrichtenquellen sehr interessieren.

    Fabien RöhlingerCarsten Drees


    • 39
      dieCrisa 03.07.2023 Link zum Kommentar

      Habeck selbst hat Fehler eingestanden. Aus dem Nichts kommt Kritik also auf keinen Fall.

      Kritik kommt aber auch aus den eigenen Reihen. Schon bei der Gasumlage war dies so. SPD-Chef Lars Klingbeil z. B. warf Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck handwerkliche Fehler vor und forderte statt "schöner Worte" Korrekturen und eine Politik mit Substanz.

      Ein professionelles Bild ist das alles nicht. "Unfassbar viele Fehler" sagt ein Koalitionspartner. Bei so viel Uneinigkeit ist es kein Wunder, dass die Menschen Angst haben. Und um die geht es. Nicht um Habeck oder andere Dillitanten.

      Kritik an der Sache wird unnötiger Weise in persönliche umgemünzt. Albern. Dient der Sache überhaupt nicht.


      • 104
        Tenten 03.07.2023 Link zum Kommentar

        "Ein professionelles Bild ist das alles nicht."

        Die einzigen, die dabei kein professionelles Bild abgeben, sind genau diese Kritiker, die Carsten anführt. Hier geht es ja nicht um Kinkerlitzchen, die man eben so fertig aus dem Ärmel schüttelt.
        Es geht um ein Projekt von großer Tragweite, das zwingend erforderlich ist und es zwangsläufig auch nicht allen recht machen kann. Und es liegt in der Natur solch großer Unternehmungen, dass diese nicht von Anfang an für jeden perfekt sind, weil man nicht von Anfang an schon alle Auswirkungen erfassen kann. Professionell wäre es, die folgenden Prozesse für eine verfeinerte Ausarbeitung zu unterstützen, professionell wäre es, derart notwendige Schritte zu unterstützen und ein Klima zu schaffen für einen breiten Konsens, damit auch weitere notwendige Schritte eine Unterstützung im Volk finden. Professionell wäre es, einen Beitrag zu leisten oder es wenigstens zu versuchen, statt überall nur ein vergiftetes Klima von Angst, Spott, Wut und Hass zu erzeugen.
        Sicher, Habeck hätte einiges besser machen können, hinterher ist man ja immer schlauer, aber selbst das Machen von Fehlern ist weitaus professioneller, wenn man hinterher dazu steht, als all die destruktiven Beiträge seiner Kritiker.

        Mehr will ich dazu auch gar nicht mehr sagen, hier ist kein politisches Forum und ich will das hier auch gar nicht groß diskutieren.

        Carsten Drees


      • 39
        dieCrisa 03.07.2023 Link zum Kommentar

        Ich finde Robert Habeck sehr sympathisch. Nett allein aber reicht nun mal nicht.

        Erinnere Dich bitte daran:
        focus.de/politik/deutschland/nach-habecks-insolvenz-wirrwarr-baeckerei-verband-hier-brennt-der-baum-wir-kriegen-haufenweise-anrufe-von-aufgebrachten-baeckern_id_142444281.html
        „Er verkennt den Ernst der Lage“
        Zu, aber nicht insolvent? Bäcker toben wegen verwirrender Habeck-Aussage

        Wenn ein Vollpfosten am nächsten Kiosk um die Ecke so einen Schwachsinn erzählt - geschenkt. Aber ein Wirtschaftsminister? Das hat eher mit Allgemeinbildung denn Wirtschaftswissenschaften zu tun! Und DAS bekommt er nicht auf die Reihe?

        Es ist nicht das erste Mal, dass Robert Habeck sich im geistigen Nirvana verirrt. Da verwundert es nicht, wenn Zweifel an seiner Kompetenz steigen. Beim Heizungsgesetz haben schon vor Monaten Opposition, Fachleute und Kollegen aus der eigenen Regierung oder Ministerpräsidenten Kritik geübt. Selten gab es von allen Seiten eine so geschlossene Meinung gegen ein Gesetz.

        Nur, weil es eine große Unternehmung darstellt, ist nicht automatisch der Verstand auszuschalten und Kritiklosigkeit oberstes Gebot - im Gegenteil! Und selbstverständlich dürfen und müssen auch die Medien - als sogenannte 4. Gewalt - Kritik äußern. Was denn sonst?

        Im Artikel von Carsten geht es - nach meinem Empfinden - sehr auffällig darum, dass der Kamerad Römertopf-Gentejohann für Grünen-Bashing, Reitschuster, AfD-Propaganda steht – alles, was das Hetzer-Herz begehrt. Dies hätte unbedingt erwähnt werden müssen, damit die Aussage des Kameraden richtig eingeordnet werden kann - so Carsten.

        Sorry, aber selbst ein Höcke kann Aussagen tätigen, die wahr sind, frei von Hetze, Rassismus und sonst was. Eine wahre Aussage wird doch nicht deshalb zur Unwahrheit, nur weil andere Aussagen derselben Person falsch sind. Lächerlich! Und eine falsche Aussage wird deshalb nicht noch falscher. So einfach ist das!

        Und muss ein guter Journalist - wie Carsten es wohl sein will - solche Worte wählen:
        "Um das einordnen zu können, solltet ihr euch vielleicht mal das LinkedIn-Profil des Kameraden Gentejohann anschauen. Grünen-Bashing, Reitschuster, AfD-Propaganda – dort findet sich alles, was das Hetzer-Herz begehrt."

        Ich finde diese Worte unangebracht. Ebenso unangebracht ist die Aussage, Herr Gentejohann gibt "wieder einmal vor allem Robert Habeck" die Schuld. Das lese ich beim besten Willen nicht aus dessen Worten bei der Wirtschaftswoche. Das ist an den Fakten vorbei! Und das hat nach meiner Meinung NICHTS mit gutem Journalismus zu tun! Das ist nämlich genau das Gegenteil von gutem Journalismus!

        Wenn man sich schon über Kollegen her macht, dann sollte man wenigstens selbst guten Journalismus vorleben. Ich mag Carsten ebenfalls. Aber mit dem Artikel hat er sich keinen Gefallen getan - dem guten Journalismus schon gar nicht.

        Sehr schade übrigens, dass er sich noch nicht gemeldet hat. Kommt hoffentlich noch....


      • Carsten Drees 29
        Carsten Drees
        • Staff
        04.07.2023 Link zum Kommentar

        Okay, Deine Kommentare verstören mich gerade tatsächlich ein wenig. Es geht nicht um "Kritik" und darum, dass Habeck "selbst Fehler eingesehen hat". Es geht darum, dass er medial zum Abschuss freigegeben wurde. Ich sehe da einen eklatanten Unterschied.

        Nicht mal die SPD-Ministerin, die mit ihm zusammen am Gesetz arbeitet, bekam was ab, weil sich die Kritik komplett auf Habeck fokussierte, oder streitest Du das auch ab?
        Ein unfertiges Gesetz wird durchgesteckt, seitens der Opposition werden unwahre Behauptungen über das Gesetz verbreitet und nicht nur von der Springer-Presse dankbar aufgenommen und die "unfassbar vielen Fehler" bescheinigt Habeck natürlich die FDP, die wahrlich nicht verdächtig ist, übertrieben mit dem Koalitionspartner an einem Strang ziehen zu wollen.
        Ich finde, Du wirfst da auch eine Menge Zeug durcheinander, denn niemand spricht ja Habeck von jeglicher Schuld frei. Und ja, wenn ich Reitschuster und AfD-Postings bzw. AfD-verherrlichende Beiträge und Grünen-Bashing öffentlich poste, dann muss man meine Aussagen natürlich in genau diesem Licht betrachten, wenn ich den schlechten Verkauf von Tontöpfen ausgerechnet mit einem auf dem Weg befindlichen Heizungsgesetz begründe, das mit von einem grünen Minister initiiert wird.

        Witzig, dass genau diese falschen Narrative, auf die ich mich beziehe bzw. die ich anprangere, so komplett bei Dir verfangen. Von mir aus zähle ruhig noch einmal die verwendeten Wörter in meinem Text (was immer das auch erklären oder begründen soll). Aber solange wir darüber diskutieren, wie oft ich (sic!) das Wörtchen "ich" in einem begleitenden Text zu einem Podcast verwende, indem ausschließlich ich (schon wieder ein ich) spreche, kommen wir beim tatsächlichen Thema leider nicht voran.
        Es ist echt okay, wenn wir nicht immer einer Meinung sind hier, aber mit Deinen Kommentaren zu diesem Thema habe ich echt ein wenig Respekt vor Dir verloren, muss ich zugeben. Nicht, weil es gegen Habeck geht, bevor Du mir das wieder unterstellen willst, weil ich ja meine "schützende Hand über ihn halte". Nein, eher weil es mich enttäuscht, dass Du genau in die Polemik- und Populismus-Fallen tappst, über die ich auch in dieser Episode des Podcasts rede.

        Lerne zu unterscheiden zwischen "Kritik an ..." und "zum Abschuss freigegeben". Es gab trotz Schwächen im Gesetz (das wie zuvor erwähnt noch längst nicht zur Diskussion freigegeben war beim Durchstecken) längst keinen Wärmepumpen-Zwang oder eine Pflicht, sich die Heizung rausreißen zu lassen, oder fehlende Technologie-Offenheit. Lies in die Entwürfe rein und gleiche das dann bitte mal ab mit dem, was CDU/CSU tatsächlich an Kritik vorbringen.

        Aber weißt Du was? Mach das lieber nicht. Lies weiter, was Du sonst liest, bediene Dich weiter des identischen Wordings aus der Opposition, verkläre weiter Aussagen von Reitschuster-, AfD- und Tichy-Fans – und zähle weiter bestimmte Vokabeln in meinen Texten. Das wird sicher helfen.

        Tenten


      • 39
        dieCrisa 04.07.2023 Link zum Kommentar

        Wenn Politiker nicht nur einmal negativ auffallen, dann ist es nicht verwunderlich, dass die 4. Gewalt dies anprangert. Ein Paradebeispiel ist:
        spiegel.de/politik/deutschland/christine-lambrecht-spd-als-verteidigungsministerin-pleiten-pech-und-pannen-a-15c4613b-d099-4a96-b2ce-99e2705b5be1

        Es geht auch einige Nummern kleiner:
        de.wikipedia.org/wiki/Wulff-Aff%C3%A4re#:~:text=Die%20Berichte%20%C3%BCber%20diese%20Vorg%C3%A4nge,Bezug%20zu%20seiner%20Amtsf%C3%BChrung%20gehabt.

        Auch außerhalb der Politik hagelt es nach Misserfolgen Kritik:
        tagesspiegel.de/sport/die-kritik-am-bundestrainer-nimmt-zu-hansi-flick-wird-immer-mehr-zum-wagnis-10019512.html

        Diese Auflistung könnte man nahezu unbegrenzt fortsetzen....

        Dies zeigt doch vor allem eines: Von Profis wird professionelles Handeln erwartet und zu recht gefordert. Bei Misserfolg geben Personen, die in solchen Führungspositionen tätig sind, sich selbst "zum Abschuss frei".

        Ich kenne in der freien Wirtschaft keinen Vorfall, wo Misserfolg zu einer Belohnung geführt hätte. In aller Regel hat Misserfolg negative Auswirkungen zur Folge. Das finde ich grundsätzlich richtig. Du etwa nicht?

        Selbstverständlich gilt dies auch und vor allem für Politiker insbesondere für Minister. Ich habe Habeck nicht dafür gewählt, dass er im Nahen Osten den Bückling macht und Fracking-Gas aus Amerika importiert, Wissenslücken in Bezug auf Insolvenz öffentlich zur Schau stellt, die Umwelt mit Kohlekraftwerken verpestet und dennoch den verteufelten Atomstrom aus Frankreich importiert (zufälligerweise bewegt sich der Import von französichem Atomstrom seit der Abschaltung hierzulande auf nie dagewesenem Rekordhoch!), ... - ach, ist Dir doch alles bekannt - oder etwa nicht?

        "Wer bei mir Führung bestellt, bekommt sie auch" - sagte Habecks Boss vor der Wahl. Für Habeck könnte es umformuliert "Wer bei mir Aktionismus (nicht) bestellt, bekommt ihn auch (trotzdem)" lauten. Ich jedenfalls will Profis an der Macht sehen - keine Laiendarsteller.

        "Nicht mal die SPD-Ministerin, die mit ihm zusammen am Gesetz arbeitet, bekam was ab, weil sich die Kritik komplett auf Habeck fokussierte, oder streitest Du das auch ab?"
        Nein, im Gegenteil. Ist halt nur doof, dass Klara Geywitz kaum jemand kennt, geschweige denn wüsste, dass sie daran beteiligt ist. Aber das liegt auch an den beiden selbst: Klara Geywitz sehe ich so gut wie nie in Talkshows - Robert Habeck jedoch als Dauergast. Er prescht vor, sie duckt sich weg. Dafür können die Medien doch nichts dazu, oder doch?

        "...auf dem Weg befindlichen Heizungsgesetz begründe, das mit von einem grünen Minister initiiert wird."
        Ähm, könntest Du Dich dann mal entscheiden, ob der Robert nun doch Initiator ist oder zu gleichem Maße wie Geywitz daran beteiligt ist?

        Ich sagte es bereits und wiederhole es gerne noch einmal: "Kritik an der Sache wird unnötiger Weise in persönliche umgemünzt. Albern. Dient der Sache überhaupt nicht."

        Das siehst Du jedoch offensichtlich anders. Denn aus Kritik am Heizungsgesetzt machst Du "Robert Habeck ist zum Abschuss freigegeben". Ein Mensch wie Gentejohann hat sicher kein Problem damit, Robert Habeck zu nennen, wenn er Robert Habeck meint - bei seiner Vita. Hat er aber nicht! Du legst es ihm in den Mund. Oder habe ich bei der Wirtschaftswoche da etwas überlesen? Dann zeige es mir bitte. Solange Du mir nicht das Gegenteil beweisen kannst, ist das schlicht an den Fakten vorbei! Oder streitest Du das ab? Oder sind etwa "alternative Fakten" der neue, gute Journalismus?

        Davon abgesehen hat Römertopf-Gentejohann tatsächlich die Geschicke der Firma eher positiv beeinflusst (Schau Dir mal die Bilanzen an oder andere Wirtschaftsmeldungen zu dieser Firma). Allgemein habe ich den Eindruck, dass seit Kriegsbeginn die wirtschaftliche Lage eine andere als zuvor ist. Findest Du nicht?

        Die Folgen des Krieges und der teuren Energie haben zu einem Rückgang von Konsum und Investitionen in Deutschland geführt, was sich auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auswirkte. Viele Menschen haben ihr Geld eher gespart, als es auszugeben. Findest Du nicht?

        Nahezu jeder wirtschaftliche Bereich hat die Folgen des Krieges zu spüren bekommen. Wenn dann noch extreme Unsicherheit und regelrechte Angst wegen des Heizungsgesetzes um sich greift (ob zu Recht oder zu Unrecht - ist in diesem Fall egal, weil: diese Ängste sind real!), dann hält auch ein potentieller Römertopf-Käufer eher das Geld zusammen und kauft eben nicht. Oder willst Du uns glaubhaft machen, dass das Heizungsgesetzt die Menschen zum Binnenkonsum anregt?

        "Witzig, dass genau diese falschen Narrative, auf die ich mich beziehe bzw. die ich anprangere, so komplett bei Dir verfangen."
        Aha. Und welche falsche Narrative sind das genau?

        "Lerne zu unterscheiden zwischen "Kritik an ..." und "zum Abschuss freigegeben"."
        Lerne Du bitte den Unterschied zwischen "Kritik an Heizungsgesetzt" und "Kritik an Habeck".

        "Lies in die Entwürfe rein und gleiche das dann bitte mal ab mit dem, was CDU/CSU tatsächlich an Kritik vorbringen."
        Noch wissen wir nicht, welche Informations- und Nachrichtenquellen Du nutzt, aber es gibt nicht nur Kritik aus diesem Lager. Ich halte Dich für so fähig, dass Du selbst entsprechende google-Ergebnisse dazu findest. Falls doch nicht, dann sag´s mir - dann mache ich mir die Mühe und finde es für Dich heraus.

        Die Sachverständigen der Anhörung zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes (des erst vergangenen Freitag vorgelegten Gesetzentwurfs) sehen zwar deutliche Verbesserungen aber eben auch erhebliche Defizite. Diese tragen (viele, längst nicht alle) Kritikpunkte vor und beschreiben die Zustände vor der jüngsten Änderung als Murks und die aktuelle Lage als "Brechstangen-Politik".
        youtube.com/watch?v=RKcxqAFCUWU&t=1061s

        Eine (kritische) Zusammenfassung dieser Anhörung gibt hier der Vorsitzende Klaus Ernst (die Linke - da sollte ein Verdacht, der CDU/CSU nahe zu stehen, ausgeschlossen sein) im Ausschuss für Klimaschutz und Energie:
        youtube.com/watch?v=iimruFErpm4

        Schaue einfach eines (oder beide) der Videos und Du kannst Dir das Googlen sparen. Als guter Journalist sollte man dann erkennen können, dass Kritik (selbst nach der nachgebesserten, aktuellen Version) immer noch mehr als angebracht ist. Wenn Du dann dennoch der Meinung bist, die CDU/CSU hätte da insgeheim ihre Finger im Spiel, dann kann ich Dich nur noch im Reich der Verschwörungserzähler ansiedeln. Den Eindruck, den Du zu erwecken scheinst, geht schon in Richtung Hetze. Denn auch nach der nun aktualisierten Version hat diese sachliche, fundierte, objektive Kritik sehr wohl ihre Berechtigung. Jeder, der dies leugnet, leugnet die Realität und/oder ist nicht im Thema.

        "bediene Dich weiter des identischen Wordings aus der Opposition"
        Ach - das mache ich? Dessen bin ich mir offensichtlich nicht bewusst - Du kannst mir das sicher sagen, oder?

        "verkläre weiter Aussagen von Reitschuster-, AfD- und Tichy-Fans"
        Ist mir - bis auf AfD - völlig unbekannt. Was die AfD dazu sagt, geht mir am Allerwertesten vorbei und ist mir deshalb exakt null bekannt.

        Wo wir gerade bei AfD sind... Beim Lesen Deines Artikels ist mir in den Sinn gekommen: Die AfD und ihre Strategie der Opferrolle
        Seltsam, oder? :D

        Was Deinen Sarkasmus angeht - da sind wir ebenfalls geteilter Meinung. Ich finde ihn unpassend - Du offensichtlich nicht. Naja, wenn´s der Sache dient...
        Lächerlich. Wäre ich nicht so robust, dann wäre es schon beleidigend.


  • 39
    dieCrisa 02.07.2023 Link zum Kommentar

    "Wie kaputt ist der Journalismus?
    Robert, Römertöpfe und rasende Reporter"
    Der rasender Reporter Harry Hirsch? Oder geht es um Journalismus? Um Römertöpfe?
    Ich habe eher den Eindruck, es geht um Robert. Für Robert Habeck. Und gegen alles, was gegen den Robert spricht.

    Außer dem Wort "ich" (15 x) finden sich Begriffe wie Medien (6 x), Journalismus (5 x) die Worte "Robert" (5 x) und "Habeck" (4 x) in dem verlinkten Artikel am häufigsten. Ist das nicht ein wenig zu viel "Robert" und zu viel "Habeck" wenn es um Journalismus geht?

    Da drängt sich schon der Verdacht auf, dass dieser Robert Habeck vor dem bösen Journalismus beschützt werden soll....

    Nach sehr guten Entwicklungen in den Jahren 2017 bis 2021 seit Beginn des Krieges in der Ukraine kämpfte man mit einem starken Umsatzrückgang und parallel dazu seien die Erträge aufgrund der Kostenexplosionen bei Energie, Rohstoffen, Löhnen und Produktionsmitteln eingebrochen. Die Hoffnung aus dem recht guten Weihnachtsgeschäft 2022 sei aber seit der Ankündigung des neuen Heizungsgesetzes durch die Politik zerschlagen und ein massiver Nachfrageeinbruch aufgrund der Verängstigung der Verbraucher sei die Folge dessen.

    "Aha, es ist also das Heizungsgesetz und damit wieder einmal vor allem Robert Habeck, der ein weiteres Traditionsunternehmen auf dem Gewissen hat." - so also bringt man es auf den Punkt.
    Seltsam - ich lese das nicht heraus. Ich lese das, was da steht: Kostenexplosion seit Beginn des Krieges. Das Heizungsgesetzt hat lediglich die Hoffnung (des guten Weihnachtsgeschäfts) zerschlagen.
    Was ich jedoch auf keinen Fall herauslese: der Robert hat Schuld.

    Dennoch wird die schützende Hand über den armen Robert gehalten - auch mit Vorwürfen an Kollegen (Journalisten), die Aussagen wie die zum Insolvenzgrund Heizungsgesetz müssen unbedingt eingeordnet werden. Das geschehe aber weder bei der Wirtschaftswoche, noch bei den unzähligen Medien, die diese brisante Aussage aufnehmen und weiter verbreiten - wird angeklagt.

    Das sehe ich nicht. Eine "Einordnung" z.B. wird hier versucht:
    Wie das noch nicht in Kraft getretene Gesetz zur Gebäudeenergie zu einer sinkenden Nachfrage bei einem Tontopf führen könnte, ließ Gentejohann indes offen. Immerhin betrifft das Heizungsgesetz den Einbau neuer Heizsysteme. Die Küchenausstattung soll mit dem Vorstoß überhaupt nicht geregelt werden.

    Dem Respekt vor Fakten und dem Recht der Öffentlichkeit auf Wahrheit und die "Einordnung" dessen ist man damit aber nicht nachgekommen. Der Kamerad Römertopf-Gentejohann steht für Grünen-Bashing, Reitschuster, AfD-Propaganda – alles, was das Hetzer-Herz begehrt. Aha - so also sieht guter Journalismus aus?

    Und wenn man schon dabei ist, gehört zu gutem Journalismus auch die Erwähnung, dass CDU, CSU und in Teilen FDP mit teils absurdestem Wording und übelster Polemik unterwegs sind und den Boden der Fakten teilweise erschreckend deutlich verlassen.

    Klar, das muss man - als guter Journalist - erwähnen. Ist die Wahrheit, sind Fakten. Jawohl!

    Ist der Journalismus im Eimer? Ja. Wie hier zu sehen. "Klick-Pöbel" gibt es nicht nur auf einer Seite...

    Zeigt man mit dem ausgestreckten Finger auf andere, zeigen 3 auf sich selbst! Wenn man vor der eigenen Haustür gekehrt hat, dann kann man sich um den Dreck der anderen kümmern. Schon gekehrt heute?


  • Conjo Man 52
    Conjo Man 01.07.2023 Link zum Kommentar

    Heutzutage speziell im Internet ist doch mittlerweile solch eine hohe Anzahl an Blogger, Vlogger, Influencer und wie sich diese Menschen nicht noch alles betiteln bzw betitelt werden, die Journalismus (oftmals mehr schlecht als recht m.M.n) betreiben und oftmals nichts weiter als "Click baiting" im Vordergrund steht, weil deren Inhalte sich um Gerüchte, Mutmaßungen und sowas dreht. Hier fallen mir spontan MSN Meldungen ein - ich persönlich habe bisher so gut wie kaum woanders so einen geistigen Nonsens gelesen wie dort einschl. der meisten Kommentare. Also das ist Journalismus zum Abgewöhnen ganz ehrlich.

    Carsten DreesTenten

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