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CES Unveiled Amsterdam 2017: Ein Königreich für die Start-ups

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© nextpit

Erstmals erhielten die Niederlande ihr eigenes CES-Unveiled Event. Die Vorkonferenz zeigt Innovationen etlicher europäischer Start-ups. Rund die Hälfte der 47 Aussteller kamen aus den Niederlanden. Sie werden Teil des 800 Aussteller großen Start-up-Bereichs der CES 2018 sein. Wir haben uns einige spannende Neuerungen der Trendmesse angeschaut, die den großen Unternehmen einheizen können.

Die Consumer Electronics Show, die schon seit Jahrzehnten als Bühne für die neuen Technik-Trends gilt, hat erstmals eine Vorkonferenz in den Niederlanden abgehalten. Auf dem Unveiled-Event in Amsterdam war Prinz Constantijn persönlich zu Gast, um sein Förderprogramm StartupDelta zu bewerben, das seit Jahren erfolgreich junge Unternehmen fördert.

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Prinz Constantijn van Oranje stellt sein Start-up-Förderprogramm vor. / © NextPit

Entsprechend hoch fiel die Präsenz Niederlande-ansässiger Unternehmen auf der Vorkonferenz aus: Von den 47 Ausstellern kamen rund die Hälfte aus der kleinen Republik, doch auch deutsche, französische und sogar amerikanische Unternehmen waren zugegen.

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Gary Shapiro: "Jedes Unternehmen ist heutzutage ein Tech-Unternehmen." / © NextPit

Gary Shapiro, seines Zeichens CEO des CES-Gastgebers Consumer Technology Association, fasst die Trends der Branche erneut zusammen. "Jedes Unternehme ist heutzutage ein Tech-Unternehmen." Die CES war einst eine Messe großer Premieren: Die VHS-Videokassette oder die DVD wurden dort zuerst gezeigt. Der neue Trend ist jedoch, dass Hersteller ihre eigenen Launch-Events abhalten. "Der Produktzyklus der Hersteller hat sich verändert und passt offenbar nicht mehr in das starre Schema, das Konferenzen wie die CES vorgeben", erklärt Shapiro. Dennoch bleibt die CES unschlagbar für die Branche, wenn sie ein größtmögliches Publikum für ihre Produkte erreichen möchte.

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Für 5G gibt es jetzt einen genauer abgesteckten Fahrplan: Erste Implementierungen werden für 2020 erwartet; erklärt Steve Koenig. / © NextPit

Einen Vorgeschmack auf Produkte dieser Hersteller gab es schon auf der Vorkonferenz, die sich der Pressekonferenz anschloss. Funktionstüchtige Prototypen etlicher Exponate werden pünktlich zur Hauptmesse im Januar bereitstehen, erklärten mir die Standmitarbeiter. Ein paar kleine Premieren gibt es also doch noch auf der CES 2018.

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Athom Homey vereint die Funktionalität von einem Echo Dot mit etlichen Bridges. / © NextPit

Eines der ausgestellten Produkte ist etwa eine Alternative zu Google Home oder Echo Dot. Der Homey beherrscht etliche Funknormen (WLAN, Bluetooth, ZigBee, Zwave, IR, 433 MHz, 866 MHz und NFC), verbindet sich mit Geräten aller relevanten Hersteller und lässt sich einfach über ein Web-Interface konfigurieren. Der Clou: Die Spracheingabe für den Homey ist optional; das Mikrofon ist ab Werk abgeschaltet. Außerdem verzichtet Athom auf Datenerfassung. Auf Privatsphäre bedachte Technikfreunde haben hier also eine grandiose Alternative zu den bisherigen Assistenten. Außerdem ersetzt Homey etliche Bridges und macht so Schluss mit dem Adapter-Wust an Eurem Router. Derzeit lässt sich Homey nur in den Niederlanden und in Großbritannien kaufen, trotzdem lassen wir uns bald ein Testmuster zusenden.

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Aryzon zeigt ein 30-$-Cardboard für Augmented Reality; kompatibel mit fast allen Smartphones. / © NextPit

Auch Aryzon hatte wahrlich einen Hingucker zu bieten. Ihr AR-Headset erinnert an Google Cardboard, kostet nur 30 US-Dollar und soll den Einstieg in die Entwicklung von AR-Anwendungen erleichtern. Selbst mit vier Jahre alten Smartphones haben sie ihre AR-Demo-Anwendungen erfolgreich testen können. Dies erklärte mir Hizirwan Salim, der im Team als biomedizinischer Berater tätig ist. "Architekten und Ingenieure sollen ihre 3D-Modelle maßstabsgetreu vor sich betrachten können. Dies muss nicht mehrere tausend Dollar teuer sein. Mit unserem Produkt erhalten sie einen preiswerten Einstieg in heutige, technische Möglichkeiten." Auf Kickstarter hatte sich das Projekt viermal selbst finanziert. Es wird weltweit verkauft und in Form eines flachen Kartons geliefert.

Die CES 2018 als Erfindermesse für jeden

Während auf der Vorkonferenz weder Smartphone-Hersteller noch bekannte Marken zugegen waren, war ich doch von dem Erfindergeist der anwesenden Aussteller begeistert. Nello-Mitgründer Daniel Jahn etwa zeigte mir sein Smart-Upgrade für die Freisprechanlage in Mietwohnungen. Biotechnologe Rick van de Zedde zeigte mir sein Phenomics-Projekt, bei dem Roboter Menschen helfen, Pflanzen auf Resistenzen zu untersuchen um künftige Ernten mit oder ohne GMO zu optimieren. Jonathan Janik zeigte mir den PUPscan, einen handlichen Dokument-Scanner im Format eines übergewichtigen Kugelschreibers. Auch dieser wurde auf Indiegogo dreieinhalb Mal finanziert und wird in Januar in Las Vegas in Form eines funktionstüchtigen Prototypen gezeigt werden. Dann scannt er Bilder und Dokumente, speichert sie als Bild oder PDF und lädt sie per WLAN in das Cloud-Konto Eures Vertrauens oder schickt sie Euch per E-Mail.

Auf der CES 2018 in Las Vegas werden insgesamt 800 Start-ups aus aller Welt erwartet, die im Eureka Park neue Ideen wie die obigen präsentieren werden. So groß war dieser Bereich noch nie zuvor auf der Messe. Dies ist symptomatisch für einen Paradigmenwechsel, weg von einer Zeit, in der nur große Unternehmen große Innovationen zeigten und hin zu einer Zeit, in der junge Absolventen mit Erfindergeist und den Verbindungen zu den richtigen Leuten nützliche Veränderungen für unser Leben liefern liefern. Diese Erfindungen liefern oft die wichtige Alternative zu den Produkten der großen Hersteller. Und die Besagten Verbindungen der richtigen Leute entstehen oft erst direkt auf dem Boden solcher Messen. Also blicken wir umso gespannter darauf, wie sich die junge Tech-Landschaft noch weiter verschiebt und gegen die Kontinentalplatte der großen Unternehmen drückt.

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Eric Ferrari-Herrmann

Eric Ferrari-Herrmann
Senior Editor

Eric ist seit 2014 bei AndroidPIT. Seine alte Tech-Leidenschaft wird allmählich unterwandert von der Liebe zu mehr Nachhaltigkeit, Privatsphäre und dem Wunsch nach einer Zukunft für alle.

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