Deutsche Bahn: VR macht den Lokführer
Einmal Lokführer sein? Mit VR st das möglich. Die Deutsche Bahn hat für Trainingszwecke eine VR-Umgebung erschaffen - Engaging Virtual Education (EVE). Auf der IFA habe ich das Projekt besucht und mich gleich mal als Bahnmitarbeiter ausgetobt. Was ich dabei angerichtet habe, gibt es hier als Bericht zu lesen.
Auf dem Messestand von Microsoft war nicht nur ein kleines ICE-Abteil aufgebaut, sondern auch eine VR-Station mit der Trainingssoftware EVE. Interessierte konnten hier einmal ausprobieren, wie sich Güterwaggons kuppeln oder entkuppeln lassen.
Ich habe mich daran versucht, Wagons zu entkuppeln. “Zuerst mal die Luftdruckverbindung kappen!”, murmele ich vor mich hin. “Vorher aber besser die Ventile schließen, sonst…”, warnt mich ein Mitarbeiter. Das “sonst“ haben die Entwickler nämlich berücksichtigt. Natürlich soll das VR-Training alle richtigen Handgriffe lehren, aber auch Fehler werden visualisiert und der Mitarbeiter erfährt, was passieren kann. In meinem Fall wären die Leitungen unkontrolliert herumgezappelt und hätten mich wohl schwer verletzt. Das ist in VR extrem eindrucksvoll, aber in echt lebensgefährlich - diesen Fehler werde ich sicher nie wieder machen.
Meine Trainingseinheit ist nach diesem Fehler natürlich sofort beendet und ich muss neu beginnen. Dieses Mal klappt alles wie gewünscht und ich stehe schließlich - ein bisschen stolz - zwischen zwei entkuppelten Wagons.
In 26 Betriebsstellen gibt es das VR-Training via EVE inzwischen. Der Vorteil für Bahnmitarbeiter ist klar: Bevor es an die echten Züge geht, können sie sich mit der Situation schon einmal vertraut machen und die Züge lebensgroß sehen und mit ihnen arbeiten. In das reale Training steigen die Mitarbeiter dann besser vorbereitet ein.
Das virtuelle hat sogar für Fahrgäste einen direkten Vorteil: Die Trainingszeiten an echten Zügen werden dadurch reduziert, wodurch weniger Wagons aus dem Betrieb gezogen werden müssen. Zum Beispiel müssen die Mitarbeiter alle Details des neuen ICE4 kennen lernen. Lokführer und Zugbegleiter können dank EVE in VR mit dem neuen Zug trainieren.
Der Aufwand für EVE ist gewaltig, immerhin hat die Bahn eine Reihe Szenarien für diese Trainingszwecke entwickelt. Künftig wird das VR-Training sogar Teil der Ausbildung bei der Bahn werden. Heißt also: Im Training der Bahn gibt es künftig ausgiebig VR-Sessions. Wenn das mal kein Gewinn für VR als Ganzes ist.
Am Abend sehe ich von der S-Bahn aus einen Bahnmitarbeiter, der an einem Güterzug vorbei geht und ich habe das Gefühl, dass ich seine Arbeit besser verstehe, als vor meinem VR-Training.
Was haltet Ihr von VR für Trainsingszwecke? Habt Ihr schon einmal ein VR-Training miterlebt?
Ich als Pendler finde es ja nett, wenn die Bahn hier in der Ausbildung auf moderne Technik setzt, würde mir das aber auch in anderen Bereichen wünschen. Gerade die ICs sind teilweise derart alte Klapperkisten, das ist nicht mehr feierlich. Da funktioniert nur noch jede zweite Tür, WCs sind komplett gesperrt und ganz allgemein hat man nicht das Gefühl, in einem sicheren Zug zu sein. Von Pünktlichkeit will ich gar nicht reden, da ist die Bahn gefühlt ja noch in einer Zeit, in der man in Deutschland noch keine einheitliche Uhrzeit hatte. Hier könnte man, wenn man sich schon modern geben möchte, mal einen Blick auf Japan und den Shinkansen werfen. Die haben aufaddiert eine Verspätung von einer Minute - pro Jahr! Ich bin schon froh, wenn ich auf meiner Strecke nicht eine halbe Stunde pro Woche zusammenbekomme. Und dann diese Fehlplanungen, bei denen man nur noch den Kopf schütteln kann. Da werden zu Stoßzeiten derart kurze Züge eingesetzt, dass man dicht an dicht gedrängt die ganze Strecke überstehen muss. Sitzplatz? Fehlanzeige, den bekomme ich mit viel Glück vielleicht einmal pro Woche und das auch oft nur, indem ich mich in die vollkommen leere erste Klasse setzte. Alles in allem bietet die Bahn einen hundsmiserablen Service, der sein Geld in keinster Weise wert ist. Und dann so zu tun, als wäre man modern und am Puls der Zeit ist schon beinahe lächerlich.
Kommen die Züge in der Virtuellen Realität denn wenigstens pünktlich oder ist alles wie es in der Realität bei der Deutschen Bahn ist? 🤔
Wie in der Realität.
Fahrgäste die Türen offenhalten. Oder alle durch eine einzige Tür einsteigen, anstatt auch die anderen zu nutzen.
Leute die Selfies auf den Gleisen machen. Leute die vorbeifahrenden Züge mit Steinen bewerfen oder gar mit Waffen beschießen (wie zur Zeit im westlichen Niedersachsen vermehrt geschehen).
Und nicht zu vergessen, Leute die beschließen auf den Gleisen ihrem Leben ein Ende zu bereiten.
Hallo, ich bin seit 30 Jahren Lokführer bei der DB, sowas lächerliches habe ich ja noch nie gelesen. Meiner Meinung nach wird "VR" niemals die Realität ersetzen oder einen auch nur annähernd darauf vorbereiten können. Das können sich nur "hoch studierte" Leute ausdenken die von der Praxis keinen blassen Schimmer haben und noch niemals mit einem Zug / Güterzug in der Realität gefahren sind bzw. jemals selbst einen Zug gekuppelt haben. Schwachsinn hoch 3 !
Und wieder ein Schlauberger der etwas schlechtredet wovon er offensichtlich nich den leisesten Schimmer hat! Selbstverständlich kann VR einen darauf vorbereiten! Die Bahn sieht das offensichtlich genauso, oder Fahrschulen oder die Autoindustrie u.s.w. hast du dich nur hier angemeldet um deinen unfassbar komplexen und unendlich schwierigen Job zu verteidigen? Schwachsinn hoch 7
Es geht ja nicht um ersetzen, sondern um ergänzen... Klar ist ein VR-Training nicht komplett ohne die reale Umgebung. Hast du das Training einmal ausprobiert? Mich würde deine Meine sehr interessieren.
Nein hat er nicht. Das ist doch offensichtlich!!! Das ist ein in seiner Ehre gekränkter Lokführer dem langsam dämmert das er den Job nicht noch 30 Jahre machen kann weil jetzt schon 95 Prozent seiner Tätigkeit von Computern und Sensoren ausgeführt werden könnten. Ich lehne mich ma aus dem Fenster und behaupte von dem hörst du hier nie wieder was! Angemeldet 1 Kommentar und weg. seine Meinung zu VR sollte er besser für sich behalten!
Das 95% eines Lokführerjobs Computer und Sensoren machen könnten halte ich eher für unwahrscheinlich. Diese Aussage Zeugt eher davon das sie keine Ahnung haben, was zu den Aufgaben eines Lokführers gehört.
Nur weil eine U-Bahn in ihrem geschlossenem System automatisch fährt, ist dieses Model noch lange nicht auf das gesamte Netz anwendbar. Das wird auch sicherlich noch mehr als 30 Jahre dauern. Von den Finanziellen Kosten die eine technisch sichere Umrüstung nach sich zieht ganz abgesehen. Sowas geht nicht mal eben von heute auf morgen.
Richtig ist allerdings das neue Technische Möglichkeiten die Arbeit erleichtern und unterstützen können.
Außerdem gebe ich bei allem technischen Fortschritt immer zu bedenken. Nicht alles was technisch möglich ist, ist auch sinnvoll. Beispiel aus dem Alltag. Bei den neuesten Lokomotiven muss ich, um das Spitzensignal (die drei weißen Lichter vorn) anzuschalten, mich am Display durch drei Menüs klicken. Früher brauchte ich aber für den selben Effekt nur einen Schalter an der Rückwand betätigen. Wo liegt jetzt also der Vorteil?
Meiner Meinung nach sollte die Eisenbahn erstmal die jetzt schon vorhandenen technischen Möglichkeiten im täglichen Betrieb nutzen, ehe sich über sowas Gedanken zu machen,da hat sie nämlich auch noch eine Menge Nachholbedarf. In keinem anderen großen Deutschen Unternehmen wird Beispielsweise für den täglichen Betrieb noch soviel mit dem guten alten Fax gearbeitet wie bei der Bahn.
Ich bin mal im Cockpit mehrerer Züge quer durch die Republik mitgefahren und kann nur sagen, dass ich Respekt vor der Arbeit der Lokführer habe. Das sieht alles ganz einfach aus, erfordert aber hohe Konzentration. Da kann Technik sicher unterstützen, aber mehr auch nicht.
Richtig Zug fahren macht mehr Spaß das kann keine App ersetzen.
Öhm hast du nur die Überschrift gelesen?
Sophia nein ich habe alles gelesen.Und selber fahren macht mehr Spaß als die virtuelle App.Klar kann nicht jeder in den Genuss kommen mal selber lok zu fahren aber so eine App macht nur halb soviel Spaß.
Aber darum geht es in dem Artikel doch gar nciht. Es geht um virtuellen Unterricht, der einen Lokführer auf diverse Situationen schon einmal vorbereiten soll. Ums fahren geht es dabei gar nicht.
Hey Sophia ich gebe dir in gewisser Weise recht. Wenn ich mir die Formel 1 anschaue dann bereiten sich die Piloten auch in einem Formel 1 Simulator auf dem jeweiligen nächsten Grand Prix vor.
Das ist nicht wirklich Vergleichbar. Bei diesem VR-Programm geht es um die Arbeiten abseits des Fahrens, im Video kannst du das ganz gut sehen. :)
Was genau soll den so viel Spass machen beim zugfahren?
Ich hab ein Game in VR da kannst du gigantische modeleisenbahnlandschaften errichten, dich selbst Miniaturisieren und die Dinger dann aus dem Cockpit steuern. Überraschenderweise echt ein geiles Game. Ein bisschen Sinn dürfen Kommentare schon ergeben!
Edit: danke Karsten aber das ging eigentlich an deine Adresse!
Sind die jetzt schon verzweifelt, so nach einem faulen, gestressten und unhöfliches Personal zu suchen?
?
Gott sei Dank brauchen sie kein dummes Personal, das erst einmal ein paar Jahre Deutsch als Intensivkurs benötigt.
Das ist wohl ein bisschen neben der Sache, oder?
Rüdiger