Digitale Revolution: BMW auf der Überholspur in Richtung Autonomes Fahren
BMW zeigt auf den Innovation Days 2017 in der Technologiezentrale in Chicago seine neuesten, digitalen Entwicklungen. Zusätzlich zur Integration von Skype for Business in die 5er-Serie präsentiert der bayerische Automacher das System BMW Connected+, die neue Version seiner Mobile-App, und kündigt neue Entwicklungen bei der Konnektivität an. Das Ziel ist klar: Die Autos klüger machen und uns auf die Zukunft des selbstfahrenden Autos vorzubereiten.
Wenn das autonome Auto die Zukunft des Straßenverkehrs darstellt, dann bleibt es derzeit noch auf dem Stand eines Prototyps. Die weitreichende Verfügbarkeit für die breite Masse der Menschen wird noch einige Jahre dauern, vermutlich bis 2020 oder gar später.
Allerdings besitzt das intelligente Auto von morgen alles, um die in den letzten Jahren ein wenig verloren gegangene Attraktivität des Autos an sich wieder neu zu entfachen. Das haben die Hersteller mittlerweile verstanden und bereiten sich auf die neue Technologie vor. Zusätzlich zu neuer Sicherheitsausstattung, die Gefahren erkennen und Unfälle vermeiden soll, statten die Hersteller ihre Fahrzeuge - und nicht nur die - mit neuen Funktionen aus, die sich dem Lifestyle der Online-Kunden anpassen und beim Zeitsparen helfen sollen.
Wie alle anderen Autofabrikanten nimmt auch BMW die Digitale Revolution äußerst ernst. Einer der erfolgreichsten Hersteller der vergangenen Jahre kann hier nicht das Risiko eingehen, Innovationen nicht mit voran zu treiben und damit eine neue Käuferschicht mit digitalen Ansprüchen zu verprellen. Deshalb verstärkt BMW nun seine Ambitionen auf diesem Bereich und bleibt dabei trotzdem einer Maxime treu: der Personalisierung.
Das Connected Car als Voraussetzung für autonomes Fahren
Wie mit jeder digitalen Revolution bietet sich im ersten Schritt das Smartphone als Schlüssel zum Eintritt an. Obwohl BMW sein Programm erst im vergangenen Jahr so richtig gestartet hat, muss man zugeben, dass sich hier schon eine Menge getan hat.
BMW begann damit, eine ConnectedDrive-SIM-Karte in jedes neue Auto zu stecken und Companion-Apps für Android und iOS zu entwickeln, um den Nutzern eine digitale Servicelandschaft anzubieten. Das Resultat: Nach weniger als einem Jahr sind 8,5 Millionen BMWs mit dem Internet verbunden, über eine Million Menschen nutzen die Apps in 29 Ländern. Das zeigt, wie stark die Nachfrage nach dem Thema "Connected Car" beim Endverbraucher ist.
Die BMW-App wurde verbessert
Mit diesem ersten Erfolg im Rücken entschied man bei BMW, die Geschwindigkeit bei dem digitalen Umbau im Jahr 2017 zu erhöhen. Das Unternehmen nutzte die Gelegenheit, auf den Innovation Days in Chicago eine neue und überarbeitete Version seiner App vorzustellen, die kommenden Monat veröffentlicht wird. BMW Connected+ will die Brücke zwischen dem Smartphone und dem Auto sein und dem Besitzer viele Anpassungen und Einstellungen bieten.
Die App, die ich mit dem aktuellen BMW 530e testen konnte, macht einen guten ersten Eindruck. Aus der App lässt sich das Auto auf- und zusperren, bereits vor der Abfahrt die Klimaanlage einschalten, jederzeit ein 3D-Bild des Fahrzeug erstellen, Freunde und Kollegen über die Route informieren und vieles mehr. Die App warnt sogar, wenn getankt werden muss, und führt den Nutzer zu Fuß vom Parkplatz zum endgültigen Ziel. Als Tüpfelchen auf dem I lassen sich zudem direkt Wartungstermine mit der Werkstatt vereinbaren. BMW Connected+ hat zudem den Kalender im Blick und zeigt den Weg zum nächsten Termin an.
BMW hat zudem Amazons Sprachassistentin Alexa ins Auto gebracht. Der Besitzer kann Alexa sogar über den Amazon Echo die Klimaanlage im Auto einschalten lassen. Andere Sprachassistenten sollen demnächst auch unterstützt werden.
Zu guter Letzt hat BMW auch die Sicherheit im Blick. Datenschutz ist in diesem Gebiet ein absolutes Muss. Die App ist umfangreich geschützt, alle Informationen werden anonym übertragen und nur von BMW analysiert, um die Qualität weiter zu verbessern. Es werden keine Daten ohne Zustimmung geteilt oder gar verkauft - eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
Der Update-Zyklus wird wichtig
Die digitale Revolution und der Wandel des Autos machen natürlich ein neues Update-System notwendig. BMW weiß um diese Notwendigkeit und möchte neue Software-Updates möglichst schnell an alle Geräte verteilen.
Neue Funktionen kommen per Software-Update auf das Smartphone.
Deshalb hat das Unternehmen eine digitale Strategie entworfen, bei der die Mittelkonsole nur einen kleinen Teil einnimmt. Sie bekommt zwar auch einige Updates im Laufe der Zeit, allerdings nur durch die Werkstatt. Alles Weitere wird über die Mobile-App und die Cloud-Anbindung via Microsoft Azure abgewickelt. Hier kommen die Updates schnell und direkt zum Nutzer und die Gefahr einer schnell veralteten Mittelkonsole ist gering.
Vertrauen in maschinelles Lernen
BMW setzt verstärkt auf maschinelles Lernen, um die Systeme zu verbessern. Wem das noch nichts sagt: Es handelt sich hierbei um Computersysteme, die selbständig lernen können und nicht mehr ausschließlich auf klassische Programmierung angewiesen sind. Das Auto soll sich also selbst an Situationen anpassen und vom Fahrer lernen, während alle Informationen lokal gespeichert bleiben.
- Fünf Fähigkeiten, die Du als Machine Learning Engineer brauchst
Das Auto wird zum Meeting-Raum ...
Geht es nach Thom Brenner, Vice President Digital Services bei BMW, "wird das Auto nicht mehr länger als Transportmittel gesehen, sondern als eigenständig Wesen". Für BMW wird das Auto der Zukunft eine Art Coworking Space sein, in dem es möglich ist, bequem zu arbeiten und alles Wichtige zur Hand zu haben.
In diesem Sinne ist die Zusammenarbeit von BMW und Microsoft zu sehen, bei der Skype for Business im Zentrum steht und in den neuen 5er BMW Einzug hält, der seit Ende vergangenen Jahres bei den Händlern angeboten wird. Der Dienst wird ab Herbst in Deutschland, Frankreich und Großbritannien in das iDrive-System des BMW integriert, weitere Länder sollen kurz darauf folgen.
Natürlich kann das Entertainment-System im Auto Skype-Nachrichten ausgeben. Auch über anstehende Termine, kommende oder abgesagte Meetings wird der Fahrer informiert, Videokonferenzen lassen sich mit einem Klick starten. Das komplette System bleibt dabei per Sprache bedienbar. Bis zu zehn Teilnehmer können sich per Skype zu einem digitalen Meeting zusammenschalten lassen.
... bevor es selbst zu fahren lernt
Langfristig hat es BMW auf das selbstfahrende Auto abgesehen. Der Umbau zum rollenden Arbeitsplatz ist nur ein Zwischenschritt zu diesem Ziel. Die Ambition ist es, den Fahrer Schritt für Schritt davon zu erlösen, seine Aufmerksamkeit auf die Straße richten zu müssen. Das Ziel ist natürlich längst nicht erreicht, das wird noch einige Jahre - und Innovation Days - dauern. In der Zwischenzeit tut BMW alles, um den Weg dahin zu verkürzen und den Nutzer zu überzeugen, dass die eigenen Lösungen die besten sind.
Die wichtigste Aufgabe, die BMW jetzt angehen muss: Alle aktuellen und künftigen BMW-Fahrer von den neuen Diensten und der App überzeugen und ständig neue Features zu integrieren, die der Markt verlangt. Die Marke soll weg vom reinen Autohersteller zu einem digitalen, trendigen Image geführt werden. Das scheint schwer genug, wenn man die Konkurrenz - etwa Tesla, Apple und Volvo - betrachtet. Doch BMW vertraut seinen Fähigkeiten und der bewiesenen Kraft zur Innovation. Ob das reicht, kann nur die Zukunft zeigen.
Was denkt Ihr über die Themen Connected Car und autonomes Fahren? Liegt hier die Zukunft, oder setzt ihr Euch lieber weiter selbst ans Steuer?
Hört sich sehr nach deutschem Wir-sind-nicht-abgehängt-Bla-Bla an. Was hat die App mit Autonomem Fahren zu tun? Werkstatttermine vereinbaren? Tankfüllung visualisieren? Skype? Sagt der Artikel auch (am Ende): "Langfristig hat es BMW auf das selbstfahrende Auto abgesehen." Na dann ist ja gut ...
Und wenn was kaputt ist, kommt dir der kauf eines neuen Wagens billiger als die Reparatur
oder alle 2 Jahre eine neues Auto 😅 ich bin mal gespannt ob es dann auch heißt, 2 Jahre update und danach müss man sich eine neues kaufen. Ich denke mal so wie es viele jetzt mit dem Handy machen, werden die voll mit dem Auto nicht machen weil zu teuer.
Was hat die Headline mit dem Inhalt des Textes zu tun? Ein bisschen Smartphone-Vernetzung und der ganze Spielkram drumherum berührt ja nicht einmal das hochkomplexe Thema autonomes Fahren.
Spaß könnte man noch immer auf Rennstrecken oder auf Go-Kart-Bahnen haben. Ich denke im Straßenverkehr ist Sicherheit wichtiger und die sehe ich bei solchen Systemen eher gegeben.
Ja solange die laufen, nur ist Technik anfällig, wer weiß wie oft man im jahr in der Werkstatt muss und wieviel Unfälle wegen versagen der Technik passieren. Es gibt keine 100% Sicherheit.
Menschen machen mehr Fehler, wie man bei Googles Versuchen sieht.
Menschen sind nicht programmiert und somit können die noch rationale Entscheidungen treffen, eine Computer folgt nur seine Programmierung.
Der Spaß beim Autofahren ist doch schon lange vorbei. Die Straßen sind doch gerammelt voll und dazu kommt noch eine Baustelle nach der anderen. Wo bleibt da der Spaß?
Ich freue mich auf selbstfahrende Autos. Dann spare ich mir jede Menge Nerven und kann stattdessen auf dem Weg von und zur Arbeit schlafen, auf dem Weg in den Urlaub nachts durchfahren (und dabei schlafen) oder andere Sachen erledigen. Den Spaß holt man sich dann woanders.
Ich bin viel Fahrer und habe noch Spaß und Freude daran, aber die wird einen dann genommen, da kann ich gleich Bahn oder Bus fahren, noch besser fliegen. Es wird weiterhin Unfälle geben auch mit der Technik die kann ja mal ausfallen, dann greift man ins leere und ist der Technik ausgeliefert.
@Walter White
Da kann ich dich beunruhigen...deine Vision vom Autofahren wirst du - und auch ich selbst - wahrscheinlich nicht mehr mit erleben ;-)
Mercedes ist eh viel besser.👍
Nie im Leben 😂😂
Mal davon abgesehen, dass der Spaß am Fahren verloren geht, wurde das VERDAMMT NOCHMAL AUCH ZEIT. Google und Tesla haben bereits die Marktreife erreicht, die asiatischen Hersteller mischen gut mit, ebenso die amerikanischen Hersteller. Nur die deutschen Hersteller hinken komplett hinterher, bis auf ein paar Konzepte seitens Audi und Mercedes gab es da nichts.
BMW heißt für mich vor allem Reihensechszylinder und Hinterradantrieb und nicht bits und bytes. Ich hatte bis vor kurzem einen 5er Bj. 1994, das war noch Autofahren. Jetzt habe ich notgedrungen einen neuen SUV einer anderen Marke mit einigen elektronischen Spielereien, die für sich genommen ganz nett sind, aber das Fahren selber macht nicht mehr richtig Spaß.
Datenschutz, Hacker, Privatsphäre - das sind die großen Fragezeichen! Hatte nicht gerade BMW Schlagzeilen mit dem Sammeln von Daten der Autofahrer gemacht???
www.zeit.de/mobilitaet/2016-02/datenschutz-autos-adac-aufklaerung-transparenz
Natürlich bietet ein "smartCar" etliche Vorteile, die ich sicher auch hin und wieder gerne nutzen würde. So manchmal wünschte ich mir ja auch, mal eine WhatsApp an eine Gruppe zu schreiben (ich nutze weder WA noch FB). Aber noch komme ich ohne solche Sachen aus und schütze mich noch relativ gut - soweit es geht.
Ich bin auch der Meinung, dass die Autos dadurch sicherer werden. Klar, Technik kann ausfallen, aber der Mensch macht deutlich mehr Fehler...
Ein Notbremssystem ist schon eine tolle Sache! Selbst wenn ausnahmsweise mal nicht korrekt funktioniert - es bleiben mehr Fußgänger unverletzt, als wenn alles NUR vom Mensch abhängt.
Aber ich möchte unter keinen Umständen ständig unter Beobachtung stehen, bzw. das Gefühl haben, es sei so.
Auch möchte ich die Kontrolle über mein Auto behalten und nur bei einem echten Fehlverhalten korrigiert werden.
In der Zukunft braucht man für Spaß 2x Autos...
1. Tesla P100D mit Autonomie (inkl. Manuel Modus)
2. Nissan GTR Turbo Benziner für die wilden Stunden
Autonomes Fahren passt meiner Meinung nach sehr zu elektrischen Fahrzeugen in der Zukunft 😎
Upps ich habe eure Frage noch nicht beantwortet :
Die Zukunft autonomes fahren?
Ja klar wird das die Zukunft, wenn alles nach Plan läuft, wird es in Zukunft, weniger Unfälle geben, weniger Sprit verbraucht, weniger gestresste Leute geben.... Wenn alles nach Plan läuft.
Ja wenn mein Auto mit 250 km/h über die Autobahn fährt, kann ich wenigstens whatsapp schreiben. Also warum nicht selber nutzen.
250 km/h werden es eher selten sein, denn die autonomen Fahrzeuge werden sich streng an Tempolimits und Richtgeschwindigkeiten halten. Das wird der Sicherheit und dem Umweltschutz dienen. Ob es den Verkaufszahlen der Hersteller, insbesondere denen von Sportwagen dient, wird sich zeigen, darf aber angezweifelt werden. Die deutschen Hersteller profitieren vom Mythos der grenzenlosen Freiheit auf deutschen Autobahnen.
Och menno.... Keine 250 km/h.... Jetzt bin ich dagegen 😁😂