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Immer noch nicht angekommen: Die OnePlus Watch 3 verfehlt ihr Ziel

OnePlus Watch 3 GPS
© OnePlus

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Die OnePlus Watch 3 ist seit heute offiziell erhältlich, und obwohl es unter der Haube bemerkenswerte Verbesserungen gibt, scheint der Ansatz der Marke immer noch auf seine männliche Fangemeinde ausgerichtet zu sein. Weibliche Nutzer und ihre speziellen Gesundheitsbedürfnisse werden weitgehend außer Acht gelassen. Die neueste Smartwatch bietet Verbesserungen bei der Akkulaufzeit und den Gesundheitsdaten, insbesondere bei der Schlafüberwachung. Aber das ist noch nicht alles: Der Preis ist dieses Jahr deutlich gestiegen.

Der klassische OnePlus Hardware-First-Ansatz

OnePlus bleibt seinen Wurzeln treu und setzt wieder einmal auf hervorragende Hardware - dieselbe Formel, die dem Unternehmen seinen Kultstatus in der Smartphone-Welt eingebracht hat. Das Unternehmen wählt seine Komponenten sorgfältig aus und verlässt sich bei der Softwareentwicklung auf Partner. Und mit der Watch 3 geht es weiter als bisher.

Das Spitzenmodell der OnePlus Smartwatch-Reihe setzt auf die bekannte Dual-Engine-Architektur, die für eine lange Akkulaufzeit und eine schnelle Leistung sorgt. Als Antrieb dient der Snapdragon W5-Chip in Verbindung mit der BES2800 MCU. OnePlus behauptet, im Jahr 2025 noch mehr Leistung aus dieser Kombination herausgeholt zu haben als bei der Watch 2 vom letzten Jahr. Der BES2800 ist in diesem Jahr neu, aber seine Aufgabe bleibt dieselbe: Er führt Hintergrundaufgaben auf dem RTOS aus, während der Snapdragon W5 sich um die schweren Aufgaben wie die Ausführung von Google-Apps kümmert.

Wenn die Behauptungen von OnePlus zutreffen, kann die Watch 3 bei normaler Nutzung bis zu fünf Tagen mit einer einzigen Akkuladung durchhalten. Wenn Ihr in den Energiesparmodus wechselt, sind es laut OnePlus bis zu 16 Tage. Ich werde diese Behauptungen in meinem ausführlichen Testbericht demnächst auf die Probe stellen.

Eines ist sicher: Die Akkukapazität hat sich erhöht. Von 500 mAh bei der Watch 2 sind wir auf 631 mAh bei der Watch 3 gekommen. Also mehr Nutzungszeit, ohne ständig nach einem Ladegerät suchen zu müssen? Klingt logisch.

Obwohl es einige Änderungen am Display gibt - es ist etwas größer und deutlich heller - bleibt es ein AMOLED-Panel. Das deutet darauf hin, dass der höhere Energiebedarf des verbesserten Bildschirms den potenziellen Gewinn an Akkuleistung wieder aufwiegt.

Eine Person trägt eine OnePlus Watch 3 und überprüft den Bildschirm, während sie an einem Fenster steht.
Die OnePlus Watch 3 bietet einen neuen 60s Health Check-In für einen detaillierteren Überblick / © OnePlus

Immer noch auf "One Size Fits All" fixiert

Was die Software angeht, hält OnePlus es einfach - und sicher - indem es an Googles Wear OS festhält. Das ist ein Gewinn für Android-Nutzer, denn es bietet eine nahtlose Google-Integration und Zugang zum gesamten App-Ökosystem.

Aber während Unternehmen wie Samsung dies mit Hardware-Vielfalt ausgleichen, steckt OnePlus noch immer in seiner "Einheitsgröße" fest. Die Watch 3 ist nur in einer Größe von 47 mm erhältlich, was eine klare Botschaft ist: Diese Uhr ist für Menschen mit größeren Handgelenken gedacht - in der Regel Männer. Frauen und Menschen mit kleineren Handgelenken? Offenbar keine Priorität.

Dieser Ansatz ist im Jahr 2025 besonders unpassend, wenn man bedenkt, dass das Design von Wearables für alle immer wichtiger wird. Wir verlangen nicht viel - nur Optionen.

Ein 14-Millionen-Dollar-Gesundheitslabor, aber kein Menstruations-Tracking?

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob OnePlus es mit der Gesundheitsinnovation ernst meint. Das Unternehmen hat vor kurzem ein hochmodernes Gesundheitslabor in Guangdong, China, eröffnet und über 13,5 Millionen Euro (rund 14 Millionen Euro) in eine Einrichtung mit mehr als 100 spezialisierten Forschungs- und Entwicklungswerkzeugen in 20 Unterlaboren investiert. Diese Labore konzentrieren sich auf sportliche Leistung, kardiovaskuläre Gesundheit, Schlafüberwachung und Hardware-Entwicklung.

Laut OnePlus ist dies Teil der Vision, "Technologie mit Gesundheit zu verbinden, um die Lebensqualität weltweit zu verbessern".

Aber hier ist der Haken an der Sache: Wenn Ihr es ernst meint mit der Verbesserung der globalen Gesundheit, wie könnt Ihr dann im Jahr 2025 eine Flaggschiff-Smartwatch auf den Markt bringen, ohne den Menstruationszyklus zu erfassen?

Seien wir doch mal ehrlich: Diese Funktion betrifft die Hälfte der Bevölkerung. Sie gehört seit Jahren zum Standard der Wearables von Apple und Samsung und ist allgemein als wichtig für die Gesundheit von Frauen anerkannt. Die Watch 3 verfügt sogar über einen Temperatursensor am Handgelenk, den andere Marken nutzen, um den Eisprung zu überwachen. Aber OnePlus? Fehlt immer noch das Wesentliche.

Als Frau, die sich auf Wearables verlässt, um ihre Erholung und Leistung zu überwachen, weiß ich aus erster Hand, wie der hormonelle Zyklus die Fitness und die allgemeine Gesundheit beeinflusst. Diese Daten zu ignorieren, hinterlässt eine riesige Lücke in den Gesundheitsdaten - und das ist, ehrlich gesagt, ein Dealbreaker.

Einige Verbesserungen bei der Schlaf- und Gesundheitsüberwachung - aber es ist immer noch eine klobige Uhr
OnePlus hat sich jedoch bemüht, seine Gesundheitsdaten zu verbessern - insbesondere die Schlafüberwachung über die OHealth-App. Außerdem wurde ein 60-Sekunden-Gesundheits-Check-In eingeführt, der sechs wichtige Vitalwerte misst: Herzfrequenz, SpO2, Gefäßgesundheit, Temperatur am Handgelenk, Schlaf sowie körperliches und geistiges Wohlbefinden. Diese Funktion wird im März 2025 weltweit per OTA verfügbar sein.

Es gibt sogar eine EKG-Funktion - allerdings nur für Märkte außerhalb der USA. Klassische regulatorische Hürden.

Eine Person schläft im Bett und trägt eine OnePlus Watch 3 am Handgelenk.
Die OnePlus Watch 3 bietet eine verbesserte Schlafübersicht, aber wir müssen ihre Genauigkeit noch testen / © OnePlus

Aber vergessen wir nicht: Mit 47 mm ist die Uhr ziemlich groß. Wenn Ihr den Schlaf wirklich überwachen wollt, empfehle ich Euch ein Whoop 4.0 (Test) oder einen smarten Ring (Vergleich) wie RingConn. Sie sind viel bequemer, wenn Ihr sie über Nacht tragen wollt.

Gleiches Erlebnis, größerer Preis

Im Grunde genommen ist die OnePlus Watch 3 keine radikale Veränderung gegenüber der Watch 2. Die OHealth-App wurde ein wenig aufpoliert - ein notwendiger Schritt, nachdem es bei der Vorgängerin Probleme mit der Genauigkeit gab. (Auf diese Probleme habe ich bereits in meinen Test der Watch 2 und der Watch 2R (Test) auf diese Probleme hingewiesen, insbesondere bei den Schlafdaten.)

Im Moment würde ich dringend empfehlen, die vollständigen Testberichte abzuwarten, bevor Ihr den Abzug drückt - vor allem, weil wichtige Software-Updates wie der 60s Health Check-In auch für ältere OnePlus Watch-Modelle verfügbar sein sollten.

Wenn die einzigen wirklichen Verbesserungen der Akku und die Schlafdaten sind und Ihr sowieso keine Menstruationsüberwachung bekommt, warum bleibt Ihr dann nicht einfach bei der Watch 2? Nun, ein möglicher Grund ist, dass die OnePlus Watch 3 eine drehbare Krone mit Dreh- und Druckfunktion hat.

Schlussgedanken: OnePlus muss sich für Frauen stark machen

Ich weiß zu schätzen, was OnePlus mit der Akkulaufzeit, der Dual-Chip-Architektur und den Gesundheitsdaten macht. Aber als Wearable-Tech-Spezialistin und Frau kann ich nicht übersehen, dass die Überwachung der Menstruationsgesundheit weiterhin vernachlässigt wird. Das ist ein unverzichtbares Feature im Jahr 2025.

Solange OnePlus sich nicht ernsthaft um alle Nutzerinnen und Nutzer kümmert, werde ich die Watch-Reihe nicht empfehlen - vor allem nicht denen, die Wert auf umfassende Gesundheitsdaten legen.

Und mit dem neuen Preisschild muss die Watch 3 beweisen, dass sie mehr ist als nur ein größerer Akku. Ich werde Euch wissen lassen, ob sie das schafft, sobald ich sie geteste habe. Für den Moment gibt es hier einen schnellen Hardwarevergleich zwischen der OnePlus Watch 3 und der OnePlus Watch 2:

  OnePlus Watch 3 OnePlus Watch 2
Display
  • 1,5-Zoll-LTPO-AMOLED
  • 466 × 466 Pixel
  • Bis zu 2200 nits Spitzenhelligkeit
  • 1,43-Zoll-AMOLED
  • 466 × 466 Pixel
  • Bis zu 1000 nits Spitzenhelligkeit
Sensoren
  • Temperatursensor am Handgelenk
  • Optischer 8-Kanal-Herzfrequenzsensor
  • Optischer 16-Kanal-Pulsoximeter-Sensor
  • Beschleunigungssensor
  • Gyroskop
  • Geomagnetischer Sensor
  • Lichtsensor
  • Barometer
  • Beschleunigung
  • Gyroskop
  • Optische Herzfrequenz
  • Optischer Pulsoxymeter
  • Geomagnetisch
  • Lichtsensor
  • Barometer
Speicher
  • 2 GB RAM
  • 32 GB Speicherplatz
  • 2 GB Arbeitsspeicher
  • 32 GB Speicherplatz
Akku
  • 631 mAh
  • 500 mAh
Konnektivität
  • Bluetooth 5.2
  • Wi-Fi (5G/2.4G)
  • Bluetooth-Anrufe
  • NFC-Unterstützung
  • Dualband L1+L5, GPS, Beidou, Galileo, GLONASS, QZSS
  • Bluetooth 5.2
  • Wi-Fi (5G/2.4G)
  • Bluetooth-Anrufe
  • NFC-Unterstützung
  • Dual-Band L1+L5, GPS, Beidou, Galileo, GLONASS, QZSS
IP-Zertifizierung
  • 5 ATM
  • IP68
  • MIL-STD-810H
  • 5 ATM
  • IP68
  • MIL-STD-810H
Materialien
  • Gehäuse aus rostfreiem Stahl
  • Lünette aus Titan
  • Display aus Saphirglas
  • Gehäuse aus Edelstahl
  • Display aus Saphirglas
Abmessungen und Gewicht
  • 46,6 × 47,6 × 11,75 mm
  • 81 g mit Armband
  • 47 × 46,6 × 12,1 mm
  • 80 g mit Armband
Farben
  • Obsidian Titanium
  • Smaragd Titan
  • Schwarzer Stahl
  • Strahlender Stahl
Kompatibilität
  • Smartphones mit Android 9.0 und GMS 23.45.23 oder höher
  • Smartphones mit Android 8.0 und GMS 23.45.23 oder neuer

Die besten Smartwatches 2024 im Test und Vergleich

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Camila Rinaldi

Camila Rinaldi
Head of Editorial

Mit über einem Jahrzehnt Erfahrung in der Bewertung von Technik habe ich mich kürzlich in die Welt der Wearables vertieft und eine Leidenschaft für digitale Gesundheitsinnovationen entwickelt. Obwohl ich nun tief im Apple-Ökosystem verwurzelt bin, brennt meine Begeisterung für Android weiterhin stark. Als ehemaliger Chefredakteur von AndroidPIT und Canaltech in Brasilien teile ich jetzt meine Erkenntnisse mit dem US-amerikanischen Publikum. Neben der Technik schätze ich meine Vinylsammlung sehr und bin der Meinung, dass man einen Ort am besten durch sein Essen kennenlernen kann. Begleiten Sie mich auf meiner Reise durch die Schnittstelle von Technologie und Kultur in unserem täglichen Leben.

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