Es purzeln die Pfunde: Das bedeutet der Brexit für die Tech-Branche
Eine gute Woche ist das Referendum in Großbritannien nun her und Europa ist noch immer benommen. Noch ist vollkommen unklar, wie die künftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU sein werden, für viele Konzerne bedeutet der EU-Austritt jedoch gravierende Veränderungen. Wen wird es besonders hart treffen? Und was bedeutet das für Verbraucher? Ein Ausblick.
Die Mehrheit der Briten hat für einen EU-Austritt Großbritanniens gestimmt. Die Entscheidung wird große Folgen haben, auch wenn der Austritt ist noch nicht rechtskräftig ist. Vorstellbar ist außerdem, dass der Brexit gar nicht erfolgt, sollte sich der innenpolitische Wind in Großbritannien drehen. Für Konzerne gibt es zwei wesentliche Problemfelder, die mit einem Brexit in Verbindung stehen: Ein Firmensitz zum Beispiel in London ist derzeit innerhalb der EU. Nach einem Brexit ist das nicht mehr der Fall. Relevant ist das zum Beispiel bei Zoll- und Datenschutzfragen. Außerdem könnte für viele Firmen die Abwertung des Britischen Pfund im Vergleich zum US-Dollar zum Problem werden.
OnePlus: Auswirkungen auf die Preise wahrscheinlich
Das chinesische Startup hat seine Nutzer in Großbritannien bereits darüber informiert, was der Brexit für OnePlus bedeuten dürfte. Dabei nennt OnePlus insbesondere das Problem von Währungsschwankungen. Preiserhöhungen in UK seien durchaus denkbar. OnePlus wolle seine Nutzer aber rechtzeitig über mögliche Anpassungen informieren. Das Europa- und England-Geschäft von OnePlus sei aber nicht generell gefährdet, so OnePlus in einem Foreneintrag.
Vodafone könnte umziehen
Vodafone ist einer der größten Mobilfunker weltweit und das Hauptquartier ist in London. Dort arbeiten rund 13.000 Angestellte. Der Konzern hat nach dem Brexit-Votum jedoch bereits angekündigt, über einen Umzug nachzudenken. Dabei berücksichtige Vodafone "die Interessen von Kunden, Anteilseignern und Mitarbeitern". Noch gibt es keine Standort-Entscheidung. Zwar wird Vodafone auf dem britischen Markt aktiv bleiben, möglicherweise werden die Entscheidungen aber bald nicht mehr in London, sondern außerhalb Großbritanniens getroffen.
Samsung, LG und Acer blicken besorgt auf den Brexit
Hat LG etwas vom Brexit geahnt? Vermutlich nicht. Und die Standortentscheidung von LG ist sicherlich unabhängig von dem Referendum gewesen. Fakt ist aber: LG wird seine Europazentrale von London nach Frankfurt verlagern. Dies kündigte LG bereits im April an. Gegenüber der Korea Times äußerte sich ein LG-Vertreter zu den Aussichten nach dem Brexit. Demnach sei der Ausblick weniger rosig, denn es sei zu erwarten, dass Verbraucher wegen der gravierenden Währungsschwankungen weniger Geld in Elektronik stecken.
Obwohl LG und Samsung keine Fabriken in Großbritannien haben, könnten Zölle eine Auswirkung auf die Verkäufe der Firmen haben. Schon in den vergangenen drei Jahren sind die Zahlen stetig gesunken. Der Brexit könnte die Talfahrt weiter beschleunigen, wie der Korea Herald berichtet.
Samsung und LG sind nicht die einzigen asiatischen Smartphone-Hersteller, die angesichts des Brexit besorgt sind. Auch Acer-CEO Jason Chen hat ähnliche Bedenken formuliert. Das Ergebnis des Referendums hatte eine direkte Wirkung auf den Wechselkurs des Pfund und weil Acer rund 30 Prozent seines Umsatzes in Europa macht, blickt Chen besorgt in die Zukunft. Auswirkungen auf Preise wolle Acer aber so gering wie möglich halten.
TIGA, die Vereinigung unabhängiger britischer Spiele-Entwickler, forderte die britische Regierung auf, Maßnahmen zu treffen, die die Brexit-Folgen für die Entwickler minimieren. Spannend wird, was der Austritt von Großbritannien für Roaming-Gebühren bedeutet. Großbritannien muss sich wahrscheinlich auf weniger Investitionen aus dem Ausland einstellen.
Eines ist sicher: Der Brexit hat unkalkulierbare Folgen für Industrie und Verbraucher. Noch ist es zu früh, um mit Sicherheit zu sagen, welche das genau sind. In den Verhandlungen zwischen Brüssel und London über den Ausstieg wird es darum gehen müssen, die negativen Folgen für Europa so gering wie möglich zu halten.
Was meint Ihr: Wie sehr wird der (wahrscheinliche) Brexit die Branche durchrütteln?
Nun, Brüssel wird anfangs etwas finden GB weh zu tun aber danach werden die Gemüter sich wieder Beruhigen. Europa rennt nur das Kapital hinterher und so werden die beiden eine Lösung finden die Akteptabel ist.
Bitte, bitte, bitte ... besuch gelegentlich mal wieder den Deutschunterricht. Danke.
Ist jetzt glaub ich noch nicht wirklich vorhersehbar...
Die USA sind nicht in der EU, Australien und Neuseeland auch nicht, genausowenig wie China. Alle haben auch keinen Zugang zum Binnenmarkt.
Mit allen diesen Ländern funktioniert Handel, Technologietransfer, und die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung. Wieso sollte das mit einem Großbritannien außerhalb der EU nicht funktionieren?
Der Brexit wird etwas Wirtschaftswachstum kosten und Produkte verteuern, aber die Welt wird sich weiterdrehen, auch für die Briten.
Dießer Fall wird die Blaupause
Dieser schreibt man mit einem s, nicht mit ß. ;)
Ja die Autokorrektur immer 😉
Ich habe meine Autokorrektur in den Kerker gesperrt und den Schlüssel weggeworfen.
Die Sache ist relativ einfach:
Ein überwiegender Teil der angeblich so starken britischen Wirtschaft ist in deutschen, französischen oder spanischen Händen. So hat BMW schon angedeutet, man könne den Mini auch komplett (derzeit nur in Spitzen) in Belgien fertigen...
Die Britische Forschungswelt ist abhängig von internationalen Kooperationen und der EU-Förderung (genau so im Übrigen, wie die Britische Landwirtschaft).
Letztendlich deutet vieles darauf hin, dass Großbritannien so stark von der EU bzw. in der EU beheimateten Unternehmen abhängig ist, dass der Brexit für eine kräftige Verschiebung der kompletten Wirtschaft (inkl. Finanzwirtschaft!) und Forschung in Richtung "Rest-EU" und weg von der Insel sorgen wird.
Die Brexit-Befürworter versuchen gerade kräftig zurück zu rudern und wollen letztendlich eine Art "EU-Mitgliedschaft ohne eigene Verpflichtungen" erreichen. Das wird die EU aber sicherlich/hoffentlich nicht mitmachen. Selbst ein Modell, wie die Wirtschaftskooperation EU <> Norwegen würde für die Briten bedeuten, dass sie keinerlei Einfluss mehr auf die EU-Gesetzgebung haben. Ein so oder so schlechter Deal.
Großbritannien steht vor einem Ausverkauf - und das schadet in erster Linie den Briten selbst. Dass jetzt andere nationalistische Spinner in der EU auch auf diesen Zug aufspringen wollen, sagt viel über deren Wirtschaftskompetenz aus.
Vielleicht machen wir uns auch umsonst zuviele Sorgen. Das Leben hat vor der EU funktioniert und wird auch nach der EU funktionieren.
... und auch in Höhlen lebte es sich nicht schlecht.
Ganz einfach: Diese asiatischen Firmen haben ihren Europa Hauptsitz in GB. Wenn GB die EU verlässt, wird es für die Firmen schwierig den Handel/Werbung in ganz Europa von diesem Standort aus zu steuern.
Weshalb sie dann auf's Festland oder nach Irland ausweichen werden.
Das britische Empire ist schon mit ganz anderen Situationen fertig geworden. Am Ende sind es ohnehin wieder wir die für den Schaden aufkommen müssen, ganz besonders Deutschland.
Die Briten haben immer nach den Rosinen gepickt. Deshalb dachte ich oft - sollen sie doch verschwinden.
Aber denkt man vernünftig darüber nach, dann ist es sicher nicht gut.
Auch tuts mir für Jungen Leute dort leid. Sie werden die Leidtragenden sein.
Und vom Empire ist doch nix mehr übrig. Und wenns dumm läuft kommt in Schottland das nächste Referendum zur Abspaltung.
Dann bleibt nur noch little Britain
Vielleicht werden die Jungen aber auch noch dankbar sein, wer weiß das jetzt schon.
Genauso wenig bedeutet das Votum der Schotten für die EU, dass sie sich deshalb gegen England entscheiden werden. Das sind aber alles innerbritische Angelegenheiten, die diese selber entscheiden müssen.
Das Verhalten der Presse kam mir jedenfalls vor, wie das eines Kindes, dem man sein Spielzeug weggenommen hat, wie das von jemanden, der einfach nicht verlieren kann.
Uuuh, die Briten haben gegen die EU gestimmt, wie konnten sie nur... wir haben sie doch so lieb gehabt... hug a brit.. Cameron ist schuld, Johnson ist schuld..alle, nur wir selbst natürlich nicht.
Oh ja. Die Presse wirkt nicht ganz neutral.
Merkel und Junker voll angep....😯
Ich spreche Deutschlands Welcome Politik einen deftigen Zacken dießer Entscheidung zu.
Wer hat den Griechen oder Italienern geholfen als sie damals um Hilfe gebeten haben ? Wir nicht. Und als es plötzlich Deutschland betrifft fordern wir europaweit zu verteilen...
Keine gute Figur.
Emigration/Aufnahme war ein primäres Thema zu Brexit
Für welche Schäden mussten "wir" denn bisher so aufkommen? Wer ist denn Dein "wir"? Und warum soll Deutschland ganz besonders aufkommen und für was?
Griechenland, mehr muss man nicht sagen. Wir = Steuerzahler. Und manchmal hat man das Gefühl dass "uns" der 2. Weltkrieg noch immer nachhängt...
Es ist genau diese Polemik und vollkommen verschobene Weltvorstellung, die Europas und Deutschlands Feind Nr. 1 ist. Mache Dir doch wenigstens mal die Mühe und schau dir die Realität oder die Fakten an. Fahr doch mal nach Griechenland und schau dir an, wie es den Leuten dort geht. Frage die mal, warum es ihnen so schlecht geht und du wirst über die Antwort überrascht sein. Die Deutschen sind schuld wirst Du hören. Dass das genauso unsinnig ist, wie dieser dumme Spruch "wir" würden mit "unseren Steuern" die griechischen Schulden bezahlen ist nunmal Fakt, wenn man sich wirklich die Mühe machen würde und sich mal mehr als nur über die BILD Zeitung und ähnliche Medien mit den Problemen Europas zu beschäftigen. Vielleicht sollten sich Deutsche und Griechen nicht immer durch die Interessen der Finanzweelt gegeneinander aufwiegeln lassen, sondern zusammen versuchen die eigentlichen Ursachen für die Krise zu bekämpfen. Und wenn mir was wirklich langsam auf die Nerven geht ist es dieses ewig deutsche Gejammer, dass man seit Ende des 2. Weltkrieges sowieso an allem Schuld sei. Es war das Geld der Alliierten, allen voran der Amerikaner, das half dieses Land wieder aufzubauen. Es wurde eben nicht immer der Finger gehoben "du böser Deutscher", sondern es wurde uns die Hand gereicht. Denk mal drüber nach...