Ein Cousin meines Vaters war Physiker in der DDR und hat sogar promoviert. Zu ihm sind wir nie gefahren. Er war sicher, überwacht zu werden. Wir haben uns immer bei seiner Schwester in Ost-Berlin getroffen und von deren balkon konnte man einen Stein über die Mauer nach West-Berlin werfen. In Berlin gab es keine "verbotene Zone" aber an der Landesgrenze natürlich schon.
Der Mann der Schwester des Physiker (also die Cousine meines Vaters) war Lehrer. Aber wie vorhin gesagt, bei denen in der Wohnung haben die ihre Regierung regelrecht auseinandergenommen. Warum sie nie berufliche Nachteile hatten, ist mir unerklärlich.
Spannend für uns Kinder war natürlich die Grenze. Wenn wir im Sommer nach Dänemark gefahren sind oder in Winter nach Österreich, wurden höchstens die Ausweise kontrolliert, wenn man nicht einfach durchgewunken wurde.
Aber an der Grenze zur DDR und zwischen West- und Ost-Berlin war was los!
Zuerst die Ausweise am ersten Häuschen abgeben und weiterfahren zu den Kontrolettis.
Alle aussteigen. Mutters Handtasche durchwühlen. Rückbank hoch. Spiegel unter das Auto. Und im Tank wurde mit einer Spriale gestochert, um zu testen ob der auch die richtige Größe hatte und nicht verkleichert wurde, um jemanden zu schmuggeln.
Das ganze mit einem Grenzer drei Schritte zurück mit der Kalaschnikov in den Händen.
Dann weiter zum zweiten Häusen, wo man die Ausweise wiederbekommen hat. Die sind auf einem überdachten Förderband zwischen den Häuschen transportiert worden.
Wenn man heute hört, was sich unterhalb des Grenübergangs Marienborn so alles befunden hat und dass man ohne Hinweis geröngt wurde....
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