Honor 8 Pro Erfahrungsbericht: Blurryface findet den S7-Nachfolger, fast
Wir haben zusammen mit Honor 3 Tester für das Honor 8 Pro gesucht. Die glücklichen Gewinner haben das neue Smartphone vor ein paar Wochen erhalten und alle wichtigen Aspekte ausprobiert. Wir präsentieren Euch die 3 Erfahrungsberichte. In diesem Artikel schildert Euch Blurryface seine Erfahrungen.
Vom Honor 8 Pro habe ich mir erhofft, dass es endlich mein ungeliebtes Samsung Galaxy S7 ersetzen
kann. Mittlerweile bin ich leider kein Freund von Samsung mehr, was vielerlei Gründe hat.
Leider muss ich aber sagen, dass das Honor 8 Pro versagt hat, was ich wirklich sehr sehr schade finde,
da mir das Smartphone richtig gut gefallen hat und ich zuerst dachte, mein Galaxy S7 wäre somit
ersetzt. Aber erst einmal eins nach dem anderen.
Honor 8 Pro: Design und Verarbeitung
Das Honor 8 Pro besitzt ein Unibody-Metallgehäuse und macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Verarbeitung ist wirklich sauber. Keine Spaltmaße, nichts wackelt oder knarzt. Die Ähnlichkeit zum Design der aktuellen Apple iPhones ist offensichtlich. Hier hat sich Honor stark inspirieren lassen. Da mir das Design der iPhones, besonders der neueren Generation schon immer gefallen hat, finde ich das nicht weiter schlimm. Ganz im Gegenteil. Beim Honor 8 Pro wirkt das Design, wie ich finde, sogar etwas stimmiger. Das Unibody – Metallgehäuse geht fließend in die schwarze Front über und lässt es wie aus einem Guss erscheinen.
An der linken Gehäuseseite befinden sich der Powerknopf, sowie die Lautstärketasten. Diese sitzen fest im Gehäuse, haben nur wenig Spiel und einen sehr angenehmen Druckpunkt. Auf der rechten Seite befindet sich ausschließlich der Simkartenschacht, der wahlweise mit zwei Simkarten oder mit einer Simkarte und einer microSD – Karte bestückt werden kann. Auf der Oberseite befindet sich die Infrarotschnittstelle, sowie ein weiteres Mikrofon um Umgebungsgeräusche herausfiltern zu können. Auf der Unterseite finden wir den Lautsprecher auf der rechten Seite. In der Mitte ist der USB Typ – C Anschluss und links, worüber ich mich ganz besonders freue, ein 3,5mm Klinkenanschluss. Die Rückseite zieren die 12MP Dualkamera, der LED-Blitz, sowie der Fingerbadrucksensor. Die Vorderseite wird fast gänzlich vom 5,7 Zoll QHD Display dominiert. Das Unibody – Metallgehäuse geht annährend nahtlos in die Displayfront über, was das Design schön abrundet.
Honor 8 Pro: Software
Beim Honor 8 Pro kommt Android 7.0 mit der eigenen Oberfläche EMUI 5.1 zum Einsatz. Zum Testzeitpunkt war der Sicherheitspatch vom 01. März 2017 installiert.
Dank einer eigenen App, die Honor bereit stellt, können die Daten vom alten Smartphone übertragen werden, was die Einrichtung etwas vereinfacht. Leider werden hierbei Hersteller-Apps nicht ignoriert und so hatte ich auf einmal Samsung-Apps auf meinem Honor-Smartphone, die ich einzelnd deinstallieren musste.
Die Oberfläche von Honor erinnert noch immer stark an Apples iOS, wirkt aber glücklicherweise nicht wie eine billige Kopie. Insgesamt gefällt mir das Ganze ganz gut. Das Design lässt sich allerdings durch eine eigene Theme-Engine weiter an den eigenen Geschmack anpassen. Auch der App-Drawer hat seinen Weg zurück in die Honor-Software gefunden und kann in den Einstellungen aktiviert werden.
Die Anzahl vorinstallierter Apps ist allerdings recht hoch, die meisten lassen sich aber ohne Probleme deinstallieren. Die Grundeinstellungen sind übersichtlich gehalten und bieten eine Suchfunktion, welche es
erleichtert, bestimmte Funktionen und Einstellungen zu finden. Manche spezielle Funktionen sind aber leider recht versteckt und man entdeckt nicht sofort alle Funktionen, die das neue Smartphone bietet.
Ein massives, aber wohl bekanntes, Problem: Das Honor-Smartphone kann noch immer nicht wirklich mit Pushbenachrichtigungen umgehen. Eigentlich sollte diese Funktion wesentlicher Bestandteil eines jeden Smartphones und nicht erwähnenswert in einem Testbericht sein. Jede App, die in Echtzeit Benachrichtigungen weiter gibt, nutzt logischerweise Pushbenachrichtgungen. Hier hat das Honor 8 Pro leider gänzlich versagt. Die Benachrichtigungen kommen praktisch bei keiner App an, egal ob WhatsApp, Threema, Ebay und verschiedenste Nachrichten-Apps. Ein Smartphone, dass diese Funktion nicht zuverlässig beherrscht, ist für mich leider nicht zu gebrauchen.
Leider weißt mein Honor 8 Pro ein weiteres Problem auf: Das GPS funktioniert nicht einwandfrei. Sobald keine Internet-Verbindung besteht, ist eine Standortbestimmung nicht mehr möglich. Da ich Navigations-Apps sehr häufig nutze, ist das natürlich sehr ärgerlich, da man auch nicht immer Zugang zum mobilen Internet hat.
Anmerkung der Redaktion: Das GPS-Problem können wir auf unserem Testexemplar des Honor 8 Pro nicht nachvollziehen. Das GPS funktioniert hierbei einwandfrei.
Honor 8 Pro: Display
Eins der Highlights des Honor 8 Pro ist das 5,7 Zoll große Display. Dank QHD Auflösung, also 2560 x 1440 Pixel, ist es sehr scharf und macht einen tollen Eindruck. Im Gegensatz zum Galaxy S7 sind das satte 0,6 Zoll mehr Bildschirmfläche, die man in jedem Moment auch spürt. Ich war zuerst skeptisch, ob dies nicht etwas zu groß ist, jedoch muss ich sagen, man gewöhnt sich recht schnell an die Größe und obwohl ich nicht die größten Hände habe, kann ich das Honor 8 Pro zum Großteil einhändig bedienen. Honor bietet hierzu verschiedene Anpassungen, so kann zum Beispiel eine zusätzliche Schaltfläche den OnScreen-Tasten hinzugefügt werden, die mit einem Tipp die Statusleiste herunterzieht. Die Menüschaltflächen von Einstellungen werden zum Großteil im unteren Displaybereich angezeigt, was die Bedienung stark vereinfacht.
Auch die Farben können überzeugen, sie sind knackig, ohne dabei zu übersättigt zu wirken. Im Vergleich zum Galaxy S7 wirkt das Display des Honor 8 Pro kontrastreicher und etwas klarer. Farben werden beim Honor 8 Pro meinem Empfinden nach natürlicher dargestellt. Klarer Nachteil: Das Display des Honor 8 spiegelt deutlich stärker als das des Galaxy S7, was die Ablesbarkeit in der Sonne stark beeinträchtigt. Auch die maximale Helligkeit des Displays hilft hier nur bedingt weiter, da sie etwas zu niedrig ist.
Mit im Lieferumfang sind zwei Linsen und eine Pappschachtel, mit derer sich im Handumdrehen eine einfache VR – Brille bauen lassen. Dafür ist die Anwendung „Jaunt – VR“ vorinstalliert. Vielleicht scheinen die Linsen meine Sehschärfe nicht ganz zu treffen, jedenfalls war bei mir alles sehr verschwommen. Eine VR – Anwendung konnte ich leider nicht starten, da das Honor 8 Pro starke Verbindungsprobleme, trotz funktionierender 100 Mbit DSL Leitung hatte.
Honor 8 Pro: Finderabdrucksensor
Einen extra Punkt widme ich dem Fingerabdruckscanner. Dieser befindet sich auf der Rückseite des Honor 8 Pro. Die Konfiguration erwies sich als sehr einfach und flott. Die Erkennung von gespeicherten Fingerabdrücken funktioniert problemlos und im Handumdrehen ist das Smartphone entsperrt. An die rückseitige Position habe ich mich schnell gewöhnt, auch wenn mein Zeigefinger manchmal hätte etwas länger sein können. So musste ich meistens etwas umgreifen um meinen Finger auf den Scanner zu legen. Gut gefällt mir, dass der Scanner bestimmte Gesten erkennt.
Beispielweise lässt sich mit Wischgesten in der Galerie blättern oder in der Kamera-App ein Foto mit Antippen des Scanners auslösen. Ich für meinen Teil bevorzuge jedoch weiterhin die Position des Fingerabdruckscanners auf der Vorderseite.
Viel zu oft liegt mein Smartphone auf dem Tisch und ich muss nur eben mal was nachschauen. Entweder man gibt jedes Mal beim Honor 8 Pro die Pin ein, was die Funktion eines Fingerabdruckscanners nichtig macht oder ich muss es in die Hand nehmen. Eine geniale Lösung wäre vielleicht einen vorderseitigen und zusätzlich einen rückseitigen Fingerabdrucksensor zu verbauen. Hier hätte man alle Vorteile beider Positionen vereint.
Honor 8 Pro: Kamera
Ein weiteres Highlight des Honor 8 Pro stellt die 12MP Dualkamera sowie die 8MP Frontkamera dar. Hier muss ich meine Aussage zur Kamera im „Ersten Eindruck“ zumindest zum Teil widerrufen. Es finden sich viele vorinstallierte Modi, deren Übersicht sich mit einem Wisch vom linken Displayrand aufklappen lässt.
Insgesamt liefert die Kamera des Honor 8 Pro ein wirklich gute Leistung ab. In manchen Situationen könnten die Bilder einen Tick heller sein. Im direkten Vergleich zu meinem Galaxy S7 ist zu sehen, dass die Software des Samsung-Smartphones teils zustark nachschärft und einen zu hohen Kontrast wählt.
Gegenlichtaufnahmen meistert das Honor 8 Pro sehr gut. Hier steuert die Software stark gegen und versucht ein ausgewogenes Bild zu erzeugen, was meines Erachtens, gerade unter Berücksichtigung, dass es sich um eine Smartphonekamera handelt, gut gelungen ist.
Schönwetter – Aufnahmen meistern beide Kameras prinzipiell gleich gut. Die Farben sind satt, die Helligkeit ist gut. Jedoch im direkten Vergleich hat die Kamera des Honor 8 Pro die Nase leicht vorn. Der Gesamteindruck der Aufnahme wirkt auf mich etwas stimmiger.
In Sachen Frontkamera macht das Honor 8 Pro auch die etwas besser Figur, die Bilder sind etwas ausgeglichener. Auch die Auflösung der beiden Kameras unterscheidet sich, Samsung setzt auf 5 MP und Honor auf 8 MP.
Die Kamera des Honor 8 Pro schafft 4K, die Videoqualität ist aber eher durchwachsen. Bei gutem Licht sieht noch alles sehr gut aus, auch Nachziehen und Verzerrungen beim Schwenken entstehen nicht. Ist das Licht nicht ganz optimal, wird schnell starkes Rauschen sichtbar.
Honor 8 Pro: Prozessor und Speicher
Das Honor 8 Pro kommt mit einem Octa-Core-Prozessor vom Typ Kirin 960 daher. Dieser taktet mit 4x2.4 GHz bzw. 4x1.8 GHz. Dem zur Seite stehen 6GB RAM und 64GB interner Speicher, von dem bereits rund 11GB durch die Firmware belegt sind. Dem Nutzer stehen unterm Strich ca. 48 GB für Daten und Apps zur Verfügung. Das Arbeitstempo des Honor 8 Pro ist wirklich sehr schnell. Nichts ruckelt oder hakt. Das Galaxy S7 zeigt hier und da schon ein paar Mikroruckler, die ich beim Honor 8 Pro nicht feststellen konnte.
Der Speicher des Honor 8 Pro ist wirklich sehr schnell. Ich verglich die Kopiergeschwindigkeit eines 1,3 GB großen Ordners vom internen Speicher auf die SD Karte. Zum Einsatz kam eine Samsung MicroSD-Karte der Klasse 10. Das Honor 8 Pro meisterte die Aufgabe nahezu doppelt so schnell.
Die Spieleigenschaften des Honor 8 Pro sind ebenfalls dank der mächtigen Power des Kirin 960 Prozessors ein Genuss. Auf der Suche nach aufwendigen Spielen stieß ich, wie soll es anders sein, auf einen Artikel von AndroidPIT.
Dort pickte ich mir 2 Spiele heraus. Zum einen „Trails Frontier“ und „Real Racing 3“. Die Darstellung der Grafik beider Spiele ist fantastisch. Hier zeigt die Grafikeinheit mit dem Mali-G71 Co-Prozessor seine Muskeln und stellt grafikintensive Anwendungen blitzschnell und ohne Aussetzer dar. Im Zusammenspiel mit dem Kirin 960 macht das Spielen auf dem Honor 8 Pro einfach Spaß.
Auch der 5,7 Zoll Bildschirm spielt hier natürlich eine entscheidende Rolle. Spiele sehen auf diesem großen Bildschirm einfach klasse aus und machen besonders viel Spaß.
Honor 8 Pro: Akku
Der Akku des Honor 8 Pro hat satte 4000mAh. Die Power macht sich bereits im Alltag bemerkbar. Die Akkuanzeige sinkt nur sehr langsam. Von Energiesparmodi halte ich persönlich nicht viel, da sie sehr schnell die Funktionalität
einschränken können. Mit einer Akkuladung komme ich, je nach Intensität der Nutzung, auf eine Nutzungsdauer von zwei Tagen.
Wie sich die Akkulaufzeit entwickelt, muss sich aber natürlich noch zeigen. Auch mein Galaxy S7 machte in dieser Hinsicht erstmal einen sehr guten Eindruck, was mit der Zeit aber leider nachließ.
Honor 8 Pro: Fazit
Das Honor 8 Pro ist ein wirklich schickes und tolles Smartphone. Die Verarbeitung ist erstklassig, die Haptik dank des Unibody-Metallgehäuses hervorragend. Optisch ist es ein Augenschmaus. Ich habe mich in das Gerät förmlich verliebt. Die Darstellung des 5,7 Zoll QHD Displays ist sehr scharf und Farben werden sehr natürlich dargestellt. Die starke Spiegelung des Displays stört allerdings etwas und die zu niedrige Helligkeit des Displays sorgt nicht wirklich für Abhilfe.
Auch die Hardware des Honor 8 Pro ist mehr als zufriedenstellend. Der starke Kirin 960 Prozessor weiß seine Stärken zu zeigen, der große 4000 mAh Akku sorgt für langanhaltende Performance.
Hardware kann Honor mittlerweile wirklich richtig gut, aber bei der Software hapert es noch. Dass Pushbenachrichtigungen auch unter der aktuellsten Software nicht zuverlässig bis gar nicht funktionieren, ist ein absolutes No-Go für mich. Alle Lösungsansätze, die ich im Internet gefunden habe, haben leider nicht für Abhilfe gesorgt und unzählige Benachrichtigungen kamen nicht an.
Durch dieses massive Problem ist das Honor 8 Pro so für mich nicht zu gebrauchen. Ich bin auf zuverlässige Benachrichtigungen angewiesen und kann darauf nicht verzichten. Hinzu kommt das frustrierende GPS-Problem. Diese Probleme schränken die Nutzung leider stark ein. Ansonsten hat Honor hier wirklich ein leistungsstarkes Smartphone auf den Markt gebracht, dass es auch mit teureren Konkurrenten aufnehmen kann.
Ich kann die Aussage bezüglich des Benachrichtigungsproblems auch nicht nachvollziehen. Es ist definitiv einstellbar. Meine Freundin hat ein Honor 7, ihre Schwester ein Honor 8, mein Bruder ein Honor 6x, ich ein Mate 9... Überall ist alles wunderbar einstellbar und Benachrichtigen funktionieren so, wie sie sollen.
Ich kann das mit den fehlerhaften Pushbenachrichtigungen kaum glauben. Sogar mein Mate 8 läuft mit derselben UI in dieser hinsicht perfekt.