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Honor 90 im Test: Wenn sich Mittelklasse wie Premium anfühlt!

nextpit Honor 90 Test
© nextpit

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Eigentlich ist das Honor 90 "nur" ein Mittelklasse-Smartphone. Doch wer das Device einmal in der Hand halten durfte, denkt da vielleicht anders. Aktuell um satte 100 Euro reduziert, haben wir uns das mit 12 GB RAM und 512 GB internen Speicher satt ausgestattete Android-Smartphone einmal genauer angeschaut.

 

Honor 90

Pro

  • Schnelles Laden möglich
  • Sehr hochwertige Haptik
  • Premium-Verarbeitung
  • Überragendes Display
  • 200-MP-Kamera

Contra

  • Kein 66-W-Netzteil im Lieferumfang
  • Fehlende optische Bildstabilisierung
  • Kein microSD-Karten-Support
  • Keine Stereo-Lautsprecher
  • Schlechte Akku-Laufzeit
  • Fingerabdruck-Magnet
  • Keine IP-Zertifizierung
  • kein kabelloses Laden
  • Keine Klinkenbuchse
  • Kein LTPO
Honor 90
Honor 90
Honor 90: Alle Angebote

Kurzfazit & Kaufen

Wer die technischen Fakten des Honor 90 liest und das Android-Smartphone in der Hand hält, bekommt das gewisse Premium-Gefühl vermittelt. Auch das Einschalten des hellen und kontrastreichen AMOLED-Displays lässt uns noch in dem guten Glauben, ein ganz besonderes Device in der Hand zu halten.

Ihr wartet auf den Haken? Hier kommt er: Trotz guter Fotoergebnisse der 200-MP-Hauptkamera bei Tag und Nacht, fehlt uns eine optische Bildstabilisierung, die wir einfach in der Preisklasse erwartet hätten. Ebenso unverständlich, warum man uns nicht das 66-Watt-Netzteil beim Kauf gönnt und auch nur einen Lautsprecher verbaut. Der Snapdragon 7 Gen 1? Na ja, auch in der Accelerated Edition, welche gerade mal den Prime-Core um 0,1 GHz übertaktet, ist keine Glanzleistung der Samsung Foundry. Die zweite Generation, welche wieder bei TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company) gefertigt wurde, ist fast doppelt so schnell!

Um dem Kurzfazit gerecht zu werden: Das Honor 90 ist lediglich eine etwas bessere Mittelklasse, welche für einen Preis unter 500 Euro eine Überlegung wert ist.

Honor 90 im nextpit-Test
Von der Haptik her ist das Honor 90 ein absolutes Premium-Smartphone! / © nextpit

Honor 90: Kaufen

Das Honor 90 wird seit dem 14. Juli 2023 außerhalb von China verkauft. Es ist in den Farben Diamond Silver, Midnight Black, Emerald Green und Peacock Blue erhältlich. Hierzulande wird das Device von Honor nur in der Konfiguration mit 12 GB RAM und 512 GB internen Programmspeicher angeboten. Eine optionale Erweiterung mithilfe einer microSD-Speicherkarte ist nicht vorgesehen. Amazon bietet das Honor 90 allerdings auch mit 8 GB Arbeits- und 256 GB Programm-Speicher.

In der Honor Standardkonfiguration (12/512 GB) ruft der chinesische Konzern eine unverbindliche Preisempfehlung (UVP) von 599,90 Euro auf. Allerdings wurde es zu diesem Preis noch nie verkauft. In der Vorbestellphase vom 6. bis zum 13. Juli gab es einen Rabatt von 15 Prozent, welcher den finalen Preis auf 509,91 Euro reduzierte. Schaut man jetzt auf die Honor-Homepage, gewährt Euch das ehemalige Huawei-Unternehmen einen pauschalen Rabatt von 100 Euro.

Ich möchte jedoch zu bedenken geben: Obwohl der festverbaute 5.000 mAh starke Akku mit einem Huawei-SuperCharge-Netzteil mit 66 W entsprechend schnell geladen werden kann, liegt kein Ladegerät dem Lieferumfang bei. Auch kein anderes Netzteil, falls Ihr noch einen Funken Hoffnung hattet – lediglich ein USB-Type-C-Kabel.

Honor 90: Design und Verarbeitung

Das Honor 90 hat sich vom ersten Augenblick an hochwertiger in der Hand angefühlt, als es am Ende tatsächlich ist. Das hört sich ein wenig negativ an, ist aber gar nicht so gemeint. Denn unser Kurzfazit hat es bereits verraten: Es ist lediglich ein etwas besseres Mittelklasse-Smartphone, wenngleich die schlanke Haptik, das überragende Display und die hervorragende 200-MP-Hauptkamera darüber hinwegtäuschen wollen.


Gefällt mir:

  • Quad-Curved Display
  • Sehr wertige Haptik
  • Gut ausbalanciert

Gefällt mir nicht:

  • Glasrückseite ist ein Fingerabdruckmagnet
  • Keine IP-Zertifizierung
  • Keine Klinkenbuchse

Das  161,9 x 74,1 x 7,8 mm große und 183 g leichte Honor 90 hat seine Power- und Standby-Taste, als auch die darüber liegende Lautstärkewippe genau an der richtigen Stelle auf der rechten Seite positioniert. Der Druckpunkt ist in gewisser Hinsicht wieder einzigartig und unterstreicht dieses Premium-Gefühl, welches dem Besitzer des Honor 90 noch häufiger widerfahren wird.

Honor 90 im nextpit-Test
Das Honor 90 sendet Schallwellen nur in Monokultur! / © nextpit

Während eine fehlende IP-Zertifizierung in der Preisklasse noch halbwegs nachvollziehbar wäre, habe ich rein gar kein Verständnis dafür, dass Honor nur einen Lautsprecher verbaut. Dann hätte man das wenigstens noch mit einer analogen Audio-Klinkenbuchse kompensieren müssen, um einen gewissen Retro-Charme ins Spiel zu bringen. Aber auch einen solchen Anschluss sucht Ihr vergebens bei dem Honor 90.

Über das "Doppelring-Design" auf der Rückseite kann man sich streiten, wie über Geschmack allgemein. Unschön empfinde ich persönlich die fingerabdruckfreundliche Glasrückseite. Vermutlich ist diese bei unserer schwarzen Testversion (Midnight Black) besonders gut zu erkennen und andere Farben können diesen Umstand neutralisieren.

Honor 90 im nextpit-Test
Das Honor 90 mag zumindest in der schwarzen Farbe Eure Fingerabdrücke. / © nextpit

Die beiden Kameraelemente sind oben rechts, vertikal angeordnet und schauen recht üppig in zwei Ebenen aus dem Gehäuse. Beherbergt werden dort drei Kameras – unter anderem unser 200-MP-Bolide – und ganz unten ein LED-Blitzlicht. Als Entschädigung für all das rückseitige Übel, ereilt Euch spätestens beim Einschalten des Displays auf der Vorderseite wieder dieses viel zitierte hochwertige Gefühl.

Honor 90: Display

Ich will gar nicht groß um den heißen Brei herum reden: Das 6,7 Zoll große 1,5k-AMOLED-Display (2.664 x 1.200 px) ist ein Fest für Eure Augen. Es ist nach allen vier Seiten leicht abgerundet, was auch die Curved-Gegner beschwichtigen sollte. Auch die Farbdynamik, der Kontrast und die Blickwinkelstabilität sind schlichtweg als hervorragend zu beurteilen. Nicht umsonst vergaben die Experten von DxOMark 140 Punkte für den Bildschirm.


Gefällt mir:

  • HDR10+ und DCI-P3-Farbraum
  • Flüssige Darstellung (120 Hz)
  • Kräftige Farbdarstellung
  • Ausreichend hell

Gefällt mir nicht:

  • Manch einer mag kein Curved-Display
  • Keine LTPO-Technologie
Honor 90 im nextpit-Test
Das nach allen vier Seiten leicht abgerundete Display des Honor 90 reagiert nicht nur sehr hochwertig, es ist zudem hell und sehr kontraststark. / © nextpit

Nicht das ich zwingend auf deren Urteil was geben würde, aber in diesem Fall stimmt es einfach mal, das Honor-Display lässt sowohl von der Optik als auch von der Reaktion der darzustellenden Inhalte, nichts zu wünschen übrig. Sucht man das Doppelhaar in der Suppe, so wäre vermutlich die fehlende LTPO-Technologie zu benennen. Ich für meinen Teil kann es verkraften – Ihr auch?

Der Vollständigkeit halber sei auch das mit bis zu 1.600 Nits helle Display erwähnt, dass Euch auch bei den letzten Sonnentagen in diesem Jahr, unter dessen direktem Licht zuverlässig arbeiten lässt. Es gibt ein Always-on-Display mit vielen Themes, eine Flicker-Free-Zertifizierung des TÜV Rheinland und die vermutlich mit die höchste Pulsweitenmodulations-Dimmfrequenz (PWM) von 3.840 Hz, welche noch einmal zusätzlich Euer Augenlicht schont.

Screenshot Honor 90
Das Honor 90 besitzt alles, was ein Premium-Display bieten muss. / © nextpit

 

Honor 90: Software

Was das Betriebssystem angeht, schickt Honor MagicOS in der Version 7.1.0 ins Rennen, das auf Android 13 basiert. Das Sicherheitsupdate ist vom 1. August 2023, also noch okay, wenngleich nicht vorbildlich. Schließlich haben wir heute den 10. September! Auch im Hinblick auf die Update-Politik nimmt es der Hersteller in der Mittelklasse nicht so genau: Zwei große Android-Updates auf die Version Android 15 und vier Jahre lang Sicherheitspatche sind jetzt nicht die ganz große Nummer. Zumal man bereits beim Honor Magic 5 Pro (Test) bewiesen hat, dass auch durchaus jeweils ein Jahr mehr drin wären.

Gefällt mir:

  • Guter Fingerabdruck- und Gesichts-Scan
  • MagicOS weiß zu gefallen
  • Individuelle Einstellungen

Gefällt mir nicht:

  • schlechte Update-Politik 
  • Zu viel Bloatware
Screenshot Honor 90
Der Security-Patch ist halbwegs aktuell, die Update-Politik lässt dennoch zu wünschen übrig. / © nextpit

Zum Thema Sicherheit lasst mich noch kurz über den Fingerabdrucksensor und den Gesichts-Scan ausschweifen: Während die "Face Recognition" für meine Verhältnisse gelegentlich schon zu gut funktioniert, arbeitet der optische Fingerabdruckscanner im unteren Drittel, unter dem Display-Glas, schnell und zuverlässig. Was ich genau damit meine? Wenn ich in meinem Test das Smartphone nur von A nach B bewegen wollte, entsperrte es sich halt direkt, obwohl ich es mir nicht mutmaßlich vor das Gesicht gehalten habe. Bei mir wurde dieses Feature schnell wieder deaktiviert.

Screenshot Honor 90
Der Unlock über den Gesichts-Scan funktioniert für mich zu gut! / © nextpit

Ein Blick auf das allgemeine App-Angebot lässt es uns kalt den Rücken herunterlaufen. An die Booking.com-App – obwohl ein No-Go – haben wir uns nun ja so langsam gewöhnt. Aber Apps wie Facebook, Game of Sultans, Netflix, TikTok, TrainPal, Trip.com und WPS Office müssen dann doch nicht unbedingt vorinstalliert sein. Lässt sich aber alles deinstallieren, also nur einen halben Punktabzug!

Screenshot Honor 90
Individualität wird beim Honor 90 großgeschrieben. / © nextpit

Gefallen haben uns die vielen individuellen Design-Einstellungen, die wir aber vermutlich eher Mountain View und Android 13 zu verdanken haben.

Honor 90: Performance

Das Honor 90 ist mit einem Snapdragon 7 Gen 1 von Qualcomm ausgestattet. Hierbei handelt es sich nicht um irgendeinen herkömmlichen Prozessor, sondern um die sogenannte "Accelerated Edition". Hört sich recht spektakulär an, ist es aber am Ende eher weniger. Das Ganze ist gepaart mit 12 GB LPDDR5X RAM und 512 GB UFS-Speicher. Und das meine sehr verehrten Damen und Herren ist doch einmal eine Ansage. Da können wir auch den fehlenden microSD-Karten-Support vernachlässigen.

Gefällt:

  • Speicher satt
  • Prozessor komplett ausreichend
  • Keine ungewöhnliche Hitzeentwicklung

Gefällt nicht:

  • "Accelerated Edition" hat keinen Wert
  • Kein microSD-Card-Support

Während also Speicher technisch keinerlei Einwände von meiner Seite her kommen, muss ich doch noch einmal kurz auf den klangvollen Namen des SoCs zurückkommen. Der SM7450 – so seine Modellbezeichnung – ist ein im 4-nm-Prozess gefertigter Octa-Core-Prozessor mit vier ARM Cortex-A710-Performance-Kernen (max. 2,4 GHz) und vier Energie effizienten Cortex-A510-Kernen mit einer maximalen Taktfrequenz von 1,8 GHz. Grafikarbeiten werden von der Adreno 644 übernommen. Wer jetzt denkt: hey so klein, da hat der Chip bestimmt Probleme mit der Hitze-Absorbierung! Kein Stück, das Smartphone bleibt auch in Stresssituationen angenehm temperiert.

So, jetzt aber alle anschnallen: Die "Accelerated Edition" peitscht einen der Performance-Kerne – also den Prime-Core – um 0,1 GHz in die Höhe. Puh, ich bin mir sicher, niemand wird den Unterschied jemals merken, hört sich aber gut an. Doch was bringt der Prozessor nun wirklich auf die Waage? Das sagt uns wie immer der Geekbench-5- und 3D-Mark-Benchmark-Test:

  Honor 90  Motorola Razr 40 Realme 11 Pro+ Samsung Galaxy A53 Google Pixel 7
  Snapdragon 7 Gen1 "Accelerated Edition" Snapdragon 7 Gen 1 MediaTek Dimensity 7050 Exynos 1280 Tensor G2
3D Mark Wild Life 3183 2042 2293 2319 6656
3D Mark Wild Life Stress Test

Bester Loop: 3182

Schlechtester Loop: 3176

Bester Loop: 2078

Schlechtester Loop: 2038

Bester Loop: 2301

Schlechtester Loop: 2291

Bester Loop: 2324
Schlechtester Loop: 2312
Bester Loop: 6651
Schlechtester Loop: 4902
Geekbench 5 Einfach: 819
Mehrere: 3012
Einfach: 793
Mehrere: 2807
Einfach: 837
Mehrere: 2360
Einfach: 958
Mehrere: 2014
Einfach: 1454
Mehrere: 3794

Okay, die harten Fakten liefern dann doch noch einen Unterschied zu dem regulären Snapdragon 7 Gen 1. Entweder bringen 0,1 GHz auf einen Kern doch was, oder die Entwickler haben das freche Früchtchen hervorragend auf Benchmark-Tool eingestellt.

Also Entwarnung! Auch im Tag täglichen Gebrauch wird es keine Probleme mit der Performance geben. Wollt Ihr jedoch anspruchsvolle Games zocken, dann sind hier die Grenzen gesetzt. Vermutlich würde der Chip in einer für sich allein gestellten Bewertung gar nicht so schlecht abschneiden. Doch ich kenne auch den Nachfolger, den Snapdragon 7 Gen 2, der 1. nicht von der Samsung Foundry, sondern von TSMC gefertigt wurde und 2. nahezu in allen Bereichen doppelt zu gute Werte abliefert.

Screenshot Honor 90
Der Benchmark sieht gar nicht so schlecht aus, wie der Ruf des Snapdragon 7 Gen 1./ © nextpit

Wie zuvor erwähnt, hat das jedoch in der allgemeinen Bewertung nichts verloren, ein gewisses Geschmäckle bleibt am Ende aber doch. 

Kamera

Nicht neu, aber immer noch beeindruckend ist der 200-MP-ISOCELL-Bildsensor von Samsung, der auch im Honor 90 für die Hauptkamera verbaut ist. Zwar will der Konzern nicht verraten, um welchen der drei HP-Sensoren es sich im Detail handelt, ich würde aber zu dem HP1 tendieren, da der standardmäßig mit einer Blende von f/1.9 Fotos aufzeichnet und der HP2 mit f/1.7. Sollte es ein HP3 sein, hätte Honor das mit Sicherheit erwähnt.

Gefällt mir:

  • Tagesaufnahmen gelingen so gut wie immer
  • Nachtaufnahmen sind eigentlich auch okay
  • Einer der besten Frontkameras
  • Keine 2-MP-Makro-Kamera
  • Sehr gute Hauptkamera

Gefällt mir nicht:

  • Kamera-Arrays stehen sehr weit aus dem Gehäuse
  • Ungewöhnliches Kamera-Design
Honor 90 im nextpit-Test
Meiner Meinung ist die Kamera-Optik etwas gewöhnungsbedürftig und steht gleich in zwei Sequenzen aus dem Gehäuse. / © nextpit

Natürlich kann man die Blende auch variieren, wie es Honor auch tatsächlich im "Aperture"-Modus von f/0.95 bis f/16 zelebriert. Schaut Euch dazu gern die Beispielfotos an. Zuzüglich bekommt ihr eine 12-MP-Ultra-Weitwinkel-Kamera mit einer Blende von f/2.2, einem Autofokus und ein Sichtfeld mit schlanken 112 Grad.

Anstelle der typischen 2-MP-Makro-Kamera gibt es im Honor 90 eine 2-MP-Tiefen-Kamera (f/2.4), welche hauptsächlich für den Bokeh-Effekt verantwortlich ist. Und das war meiner Meinung nach auch eine gute Entscheidung – denn die "Super-Makro"-Aufnahmen der Weitwinkel-Kamera wissen durchaus zu gefallen, sofern man ein ruhiges Händchen sein Eigen nennt.

Honor betreibt mit seiner 200-MP-Kamera generelles Pixel-Binning – runter auf 12,5 MP. Dadurch erhalten die Aufnahmen bei Tageslicht einen hohen Dynamikumfang und können mit einer guten Detailtreue und Brillianz überzeugen. Das Gleiche gilt auch für die Nachtaufnahmen, die in der Regel in einem Kameratest nicht so gut abschneiden. Nicht so im Honor 90! Dass diese Ergebnisse auch schlechter gehen, sieht man spätestens, wenn man Aufnahmen mit dem Ultra-Weitwinkel-Objektiv macht. Jenes will auch bei Tagesaufnahmen am Rand ein wenig ausbrennen, wenngleich die allgemeine Dynamik und Farben dem der Hauptkamera optisch fast identisch sind.

Weiterhin überzeugt die Kamera mit sehr guten Makro-Aufnahmen, wo aber ein wenig Geduld gefragt ist. Denn keiner der Honor-90-Kameras besitzt eine optische Bildstabilisierung, was ich persönlich ein wenig schade finde, wenngleich erwähnte Tagesaufnahmen sehr gut gelingen.

Zur allgemeinen Vervollständigung: Das Honor 90 lässt auch "High-Resolution"-Fotos zu. Dann eben mit den zur Verfügung stehenden 200 MP, was dann auch Fotos mit bis zu 60 MB zutage fördert.

Honor 90 im nextpit-Test
Auf der Front gibt es satte 50 MP im Punch-Hole-Design. / © nextpit

Auf der Front gibt es eine 50-MP-Kamera im Punch-Hole-Design. Die Bilder werden jedoch bei einer Maximalblende von f/2.4 auf 12,5 MP reduziert. Es steht auch mit einem 0,8-fachen Zoom eine Art Weitwinkelaufnahme zur Verfügung. Ich persönlich empfand die Aufnahmen ein wenig zu hoch belichtet, bieten aber dennoch einen guten Kontrast und Farben. Die Frontkamera des Honor 90 gehört definitiv zu einer der Besseren und das nicht nur in der Mittelklasse.

Honor 90: Akku

Das Honor 90 hat einen 5.000 mAh starken Akku verbaut. Das ist jetzt nicht zwingend die größte Kapazität am Markt, bei Weitem aber auch nicht die Kleinste. Und umso häufiger ich an die technischen Daten erinnert werde, finde ich Parallelen zu dem Realme 11 Pro Plus (Test), das bis auf wenige Ausnahmen nahezu identisch ausgestattet ist. Warum ich das erwähne?

Gefällt mir:

  • Der Akku ist eigentlich ausreichend dimensioniert
  • Durchschnittliche Ladezeiten

Gefällt mir nicht:

  • Kein 66-W-Netzteil im Lieferumfang
  • Kabelloses Laden ist nicht möglich
  • Gar kein Netzteil im Lieferumfang
  • Schlechte Akku-Laufzeiten

Ganz einfach, weil meine Erfahrung mit der Laufzeit des Honor 90 im "PC Mark Work 3.0"-Batterietest mehr als unbefriedigend waren. Hier wird das Android-Smartphone zu 100 Prozent aufgeladen und auf 200 Nits Helligkeit justiert und in den Flugmodus gebracht. Dann nuckelt der Test den Akku runter auf 20 Prozent, um in unseren Fall bei einer maximalen Display-Auflösung und einer dynamischen Bildwiederholrate auf 10 Stunden und 42 Minuten zu kommen.

Screenshot Honor 90
10 Stunden und 42 Minuten ist bei Weitem kein Bestwert! / © nextpit

Das eingangs erwähnte Realme 11 Pro Plus (Test) kommt mit gleichen Einstellungen und Akkukapazität auf 14 Stunden und 17 Minuten. Und das ist bislang nicht einmal ein Bestwert. Zugegeben, wählt man die geringste Auflösung (1.998 x 900 px / 60 Hz) dann kitzelt Ihr noch einmal zwei bis drei Stunden extra aus dem Akku. Trotzdem bleiben die Erkenntnisse unter dem Strich eine Enttäuschung.

Screenshot Honor 90
In knapp einer Stunde ist der Akku voll!/ © nextpit

Allein die Tatsache, dass das Honor 90 sich mit einem 66-W-SuperCharge-Netzteil von Huawei entsprechend schnell geladen werden kann, will die Kategorie Akku nicht komplett traurig aussehen lassen. Doch Honor packt das Netzteil nicht mit in den Lieferumfang! Angeblich, weil ja jeder ein entsprechendes Netzteil zu Hause hat. 

Honor 90 im nextpit-Test
Das Honor 90 fühlt sich nach Premium an, kann aber dieses Gefühl nicht in seiner Leistung bestätigen. / © nextpit

Hände hoch, wer von Euch ein proprietäres Huawei-Netzteil mit 66 Watt sein Eigen nennt. Richtig – einer von Hundert! Ja und dann will die Ladegeschwindigkeit jetzt auch nicht so richtig rocken. Nach 5 Minuten sind es 15 Prozent, nach 20 Minuten 44 Prozent und nach einer gefühlten Stunde (55 Minuten) war dann unser Honor-Smartphone komplett geladen. Im Endeffekt ausreichend, wenn nicht der Rest die Wertung zerstört hätte.

Honor 90: Technische Daten

  Technische Daten
Name des Geräts
Bild
Honor 90
Bildschirm innen 6,7 Zoll AMOLED, Quad-Curved-Display
2.664 × 1.200 px (435 ppi)
3.840 Hz PWM-Dimmen
120 Hz Bildwiederholrate 
max. 950 Nits | 1.600 Nits (Peak)
HDR10+
Maße  161,9 x 74,1 x 7,8 mm (H x B x T)
Gewicht 183 g
Farben Diamond Silver, Midnight Black, Emerrald Green und Peacock Blue
SoC Snapdragon 7 Gen 1
Accelerated Edition
4-nm-Prozess
Speicher
(in Deutschland)
12 GB RAM
512 GB ROM
Software Android 13 | MagicOS 7.1
Erweiterbarer Speicher Keiner
Hauptkamera 200 MP | f1.9 Blende | 1/1.4 Zoll | 0.56 µm Pixel Size | PDAF
Pixel-Binning 50 MP 1.12 µm Pixel Size
Pixel-Binning 12,5 MP 2.24 µm Pixel Size
Samsung ISOCELL HP3 ?!?
Ultra-Weitwinkel-Kamera
Makro-Kamera
12 MP | f/2.2 Blende | 112° Blickwinkel | AF
Tiefen-Kamera 2 MP | f/2,4 Blende | 
Selfie 50 MP | f/2.4 | 100° Blickwinkel |
Video 4K bei 30 fps | 1080p 30 Gyro-EIS
Audio Mono-Speaker
Akku 5.000 mAh
Aufladen per Kabel Max. 66 W SuperCharge
Kabelloses Laden (Qi) Nein
UWB Nein
Sonstiges USB Type C (2.0)
NFC, BT 5.2, Dual-SIM (5G),
WLAN 2,4, 5 und 6 GHz

Abschließendes Urteil

Honor 90 im nextpit-Test
Das Honor 90 fühlt sich nach Premium an, kann aber dieses Gefühl nicht in seiner Leistung bestätigen. / © nextpit

Eigentlich kostet das Honor 90, mit satten 12 GB RAM und 512 GB internen Speicher, laut UVP 599 Euro. Zu diesem Preis wurde es aber seitdem nie verkauft. Es gab immer irgendeine Aktion, die das gehobene Mittelklasse-Smartphone um 100 Euro günstiger machte. Und auch nur unter diesem Gesichtspunkt bekommt das Honor 90 etwas zwischen 3,5 und 4 Sterne. 

Die Haptik, das Display und eine 200-MP-Hauptkamera, welche auch ohne OIS hervorragende Bilder liefert, hinterlassen den Eindruck eines Premium-Smartphones. Unschön sind die wohl unvermeidbare Bloatware, die mittelprächtige Update-Garantie und der 5.000 mAh starke Akku, der nur auf dem Datenblatt beeindruckt.

Auch das nicht leicht zu bekommende 66-W-Netzteil, welches sich nicht (wie auch kein anderes) im Lieferumfang befindet, gibt satte Minuspunkte. Kabelloses Laden? Nicht beim Honor 90. In die gleiche Kerbe schlägt auch eine fehlende IP-Zertifizierung, welche aber nicht zwingend in der Mittelklasse erwartet werden muss. Stereo-Lautsprecher vermute ich hingegen schon – doch Honor bietet Euch nur Mono-Sound. Als vergleichbares Smartphone würde ich das Realme 11 Pro Plus ins Rennen werfen, welches wir ebenfalls für Euch getestet haben.

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Matthias Zellmer

Matthias Zellmer
Senior Editor

Mit dem Palm groß geworden und mit Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an Android OS bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (später GO2mobile), 2022 bei NextPit eine neue Heimat gefunden und freut sich nun auf Bestenlisten, News, Tests und Videos. Spezialagent für alles Kreative.

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