Honor View30 Pro ausprobiert: So gut klappt's ohne Google
Das Honor View30 Pro ist das neueste Flaggschiff des Huawei-Tochterunternehmens. Zugleich ist es das erste Dual-Mode-5G-Smartphone des Unternehmens und im Vergleich zu anderen Top-Modellen von Huawei, Samsung und co. auch noch recht erschwinglich. Wir haben uns das View30 Pro genau angesehen und berichten über unsere Erfahrungen im Hands-On.
Honor View30 Pro: Preis und Verfügbarkeit
im März kommt das Honor View30 Pro in die Läden. Das Unternehmen hat bisher zwar nur Russland als Markt angekündigt, es werden aber noch weitere folgen, wie Honor mitgeteilt hat. Russland stellt einen Markt dar, auf dem Honor derzeit als zweitgrößter Smartphone-Hersteller auftritt. Und hier scheint es so, als ob die Schwestermarke von Huawei versuchen will, diese Stärke für sich auszunutzen.
Das Honor View30 Pro ist in vier Farben erhältlich: Ocean Blue, Midnight Black, Iceland Frost und Sunrise Orange. Auf einen offiziellen Preis müssen wir aktuell noch warten. Wir werden etwaige Preise an dieser Stelle ergänzen, sobald wir mehr wissen.
Moderate Design-Innovation
Das Honor View30 Pro ist mit der sogenannten Aurora Nanotextur-Technologie ausgestattet. Im Prinzip sind hier fünf Glasschichten übereinander gelegt worden, um den Farben mehr Tiefe zu geben. Das Resultat ist ein glänzender Magnet für Fingerabdrücke – einige werden ihn sicher attraktiv finden.
Ein unübersehbarer Designunterschied zum Honor View20 liegt im Fingerabdrucksensor. Dieser ist von der Telefonrückseite auf die Seite gerückt und wenn Ihr mich fragt, ist er für die einhändige Bedienung in eine sehr viel bequemere Position gekommen. Natürlich kennen wir das schon – ich denke hier beispielsweise an das Samsung Galaxy S10e – und ich bin ein Fan von dieser Position. Beispielsweise gegenüber den Fingerabdrucksensoren, die im Display bei einigen Smartphones stecken und anders als bei Flaggschiffen unzuverlässig oder langsam sein können. Die Screen-to-Body-Ratio beträgt beeindruckende 91,46 Prozent.
Abgesehen von diesen Punkten ist der Rest des Smartphone-Designs eher wenig inspirierend. Das ist nicht der Todesstoß für Honor – alle Telefone sehen heutzutage von vorne gleich aus. Das Kartenmodul auf der Rückseite ähnelt auffallend dem Stil der neuen Galaxy S20-Serie. Daneben ragt das Modul ziemlich weit aus ddem Gehäuse des Smartphones heraus. Und wie es bei den meisten modernen Geräten heutzutage so ist, ist eine Schutzhülle auch hier der beste Freund des Smartphones.
Es wird auf jeden Fall interessant zu sehen sein, wie viel von diesem Design später auch im Huawei P40 Pro eingearbeitet wird.
Eine 6,57-Zoll-Vollbildanzeige
Die Front des Honor View30 Pro ist ein 6,57-Zoll-FullView-Display. Die FHD+-Auflösung beträgt 1.400 x 1.080p (400 ppi). Es groß, hell und ziemlich ansehnlich. Zugegeben: Wenn man sich in einem hellen Raum wie demjenigen befindet, in dem ich das Telefon in der Hand hatte, ist es schwer das Display unter allen Bedingungen zu testen. Aber ich würde sagen, dass es auch bei hellem Sonnenlicht gut funktioniert. Das Smartphone bietet kein 90-Hz-Display, wie sie beispielsweise bei OnePlus und Google zu sehen sind. Von 120 Hz bei Samsung ganz zu schweigen. Honor spendiert hier ein 60-Hz-Display.
Die FHD+-Auflösung ist dafür aber scharf und das Display kann 16,8 Millionen Farben wiedergeben. Ich werde noch einmal ausführlicher über die Leistung des Displays berichten, sobald wir die Möglichkeit hatten, das Smartphone ausgiebig zu testen.
Immer noch kein Google Play Store
Ebenso wie Huawei wollte auch Honor die AppGallery bei der Vorstellung neuer Hardware pushen und verkaufte das Fehlen von Google-Diensten teilweise sogar als Feature. Der drittgrößte App-Store (hinter dem Google Play Store und dem Apple App Store) hat jetzt mehr als 400 Millionen aktive Nutzer pro Monat. Die meisten davon sind natürlich in China.
Ich will es eigentlich nicht noch einmal wiederholen, aber wir sind immer noch in einem Stadium, in dem es schwer ist, die Softwareleistung eines neuen Smartphones zu diskutieren, das nicht mit Google-Apps oder -Diensten ausgestattet ist. Ja, es stimmt, dass die AppGallery Fortschritte macht und bereits eine Menge namhafter Apps im Shop vertreten sind. Aber dass Apps wie WhatsApp und Facebook manuell über eine APK-Datei installiert werden müssen, muss man schlicht negativ werten. Die Anfälligkeit für Viren und Malware ist einfach gegeben.
Beim Betriebssystem auf dem Honor View30 Pro handelt es sich um Magic UI 3.0.1, das mit Android 10 kompatibel ist. Wir werden auch hier noch näher drauf eingehen, sobald wir unser Testgerät erhalten haben und es im Alltag unter die Lupe nehmen konnten.
Ein Kirin 990 5G SoC mit 8 GB RAM
Das Honor View30 Pro ist das erste Mobiltelefon der Marke, die mit dem Kirin 990 5G Prozessor ausgestattet ist und einen Dual-Mode 5G ALL-Access-Netz unterstützt. Hierbei handelt es sich um einen 7nm-Chipsatz mit einer Doppel-NPU. Daneben ist in dem Smartphone ein 16-Kern Mali-G76 GPU verbaut. Ihr könnt Euch zwischen einem 128 GB oder einem 256 GB internen Speicher entscheiden. Darüber hinaus sind alle View30 Pros mit 8 GB RAM ausgestattet.
Während meines kurzen Hands-On lief die Performance flüssig und ich hatte keine Probleme beim Scrollen, Apps zu Offenen und Multitasking zu betreiben. Das ich die 5G-Leistung nicht testen konnte ist klar, und hier in Deutschland wird das wahrscheinlich auch noch einige Zeit brauchen. Wir kommen aber sehr bald mit einer kompletten Leistungsüberprüfung raus. Und natürlich wird dann auch ein Benchmark-Test dabei sein.
Lernt die 40MP Super Sensing-Matrix-Kamera kennen
Mit dem Honor View30 Pro kommt auch eine neue Kamera. Diese setzt sich aus der 40-Megapixel Sony-IMX600–Hauptkamera, einer 12-Megapixel Super-Weitwinkel-Kamera und einer 8-Megapixel-Tele-Linse zusammen. Mit der sogenannten Matrixkamera könnt Ihr Aufnahmen durch mehrere Objektive machen. Die 12-Megapixel-Weitwinkel-Kamera wird mit einer 4-in-1-Lichtfusion (effektiv 2.8μm Pixel) von einem RGB-Sensor and einem 109°-Super-Weitwinkelobjektiv unterstützt. Zur Erstellung besserer Fotos und Videos wird die Kamera ebenfalls mit einem angepassten 16:9-Sensor kombiniert. Auf der Rückseite befindet sich außerdem ein Autofokus.
Auf der Vorderseite sitzen eine 32-Megapixel-KI-Selfie-Kamera und eine 8-Megapixel-Weitwinkelkamera. Honor hat schnell auf die hohe ISO seines neuen Flaggschiffs hingewiesen, und auf dem Papier sind die Zahlen beeindruckend. Ein iPhone 11 Pro Max gibt einen ISO-Wert von 6.400 an, während eine Canon 5D Mark IV eher 102.400 beträgt. Honor sagt, dass der ISO-Wert des View30 Pro bei 409.600 liege.
Im Honor View30 Pro sind eine Menge Kamera-Tricks eingebaut worden. Der Bereich rund um Video ist einer der Schwerpunkte in diesem Jahr. Hier ermöglicht ein neuer Dual-View-Videomodus den gleichzeitigen Blick durch die 40-Megapixel-Super Sensing-Kamera und die 8-Megapixel-Telekamera. Dabei unterstützt das 12-Megpixel-Cine-Objektiv auch die Makrofotografie.
Wir werden noch sehen, wie die Kamera funktioniert, wenn wir draußen reale Fotos knipsen können. Bleibt bis dahin gespannt.
Ein 4.100 mAh-Akku mit Schnellladung
Das Honor View30 Pro wird mit einem 4.100 mAh-Akku geliefert. Das ist angesichts das großen FHD+-Displays nicht wirklich groß. Momentan müssen wir aber noch abwarten, wie sich der Akku unter normalen Bedingungen verhält, bis wir ihn in unserm vollständigen Test geprüft haben. Natürlich sind solche Dinge schwer zu testen, wenn man im Hands-On-Bereich einer Smartphone-Veranstaltung ist.
Braucht Ihr aber doch einmal wieder Saft für den Akku, dann könnt Ihr einen 40W-SuperCharge nutzen, mit dem Ihr angeblich 70 Prozent der Leistung in 30 Minuten wiederherstellen könnt. Daneben unterstützt das Telefon auch 42W SuperCharge, durch das Ihr immer noch 52 Prozent in 30 Minuten wiederbekommt. Auch das umgekehrte drahtlose Aufladen ist möglich. Hier bin ich wirklich gespannt, ob die Zahlen auch unserem zukünftigen Test standhalten.
Honor View30 Pro: Technische Daten
Vorläufiges Urteil
Wieder einmal hat Honor mit dem View30 Pro eine hervorragende Hardware hergestellt. Die Achillesferse dieses Smartphone wird aber immer der Mangel an Google-Apps und -Services sein. HMS Core und Huaweis AppGallery stimmen mich positiv. Dennoch sind wir noch lange nicht soweit, dass ich ein Telefon empfehlen kann, bei dem solch eine große Lücke klafft, wie Google sie hier hinterlassen hat.
Ich hoffe wirklich, dass Huawei und Honor auf eine Zukunft zugehen, wo das kein großes Thema mehr sein wird. Wir sind aber nicht soweit – jedenfalls noch nicht.
"Huawei, Honor ZTE usw. sind das trojanische Pferd der chinesischen🇨🇳 Regierung"
Zitat von Mike Pompeo an der Münchner Sicherheitskonferenz Febr. 2020
OT : Eine Person die in China einen Account beantragt muss 3 Portrait-Bilder hinterlegen und ist dann vom Provider (Regierung) via Live-Kamera-Tracking fast jederzeit örtlich sichtbar. Hat auch sein Gutes ---> so hat man jetzt die Wuhan-Corona-Pandemie zumindest einschränken können.
Seit dem Trump-Embargo (wegen Handels Missachtung gegen Iran) wird der Bürger vermehrt gezielt von Huawei mit Lügen (FakeNews) berieselt.
Chinesen und Nordkoreaner gelten weltweit als die gefährlichsten Hacker !
Das mit der ISO ist so ein Unsinn ^^ egal was man da für Software reinpackt, so ein hoher ISO-Wert würde bei der Sensorgröße in nichts als reinem Rauschen enden. Aber dass Honor es genauso wie Huawei nicht so much echten Werten hat, ist nicht neu.
Wie die angeblichen 2.8um Pixel entstehen sollen, würde mich auch mal interessieren bzw. wie Honor das schon wieder berechnet haben will.
@Tim, mal selber ein Huawei bei Dunkelheit ausprobieren, ISO 409600 einstellen, wobei es hier wirklich sehr dunkel sein muss. Nicht von Vorhinein sagen es ist Unsinn. Und wie ich schon geschrieben habe bringt bei Smartphones eine hohe ISO Zahl ein ganz anderes Ergebnis als bei einer DSLR.
Weil Huawei einfach Unsinn erzählt. Ich weiß welche Ergebnisse produziert werden, das ändert aber nichts daran, dass das NIEMALS so ein hoher ISO-Wert ist. Schon bei ISO 25600 würde ein Smartphone-Sensor nur noch Matsch produzieren. Das ist schlicht und ergreifend so.
Nur weil Huawei behauptet, das sei so ein hoher ISO-Wert, muss das nicht auch so sein und das ist es garantiert nicht. Selbst auf einer DSLR würde so eine hohe ISO nur unbrauchbaren Pixel-Matsch produzieren.
Muss es auch gar nicht. Wo gibt es zb. eine Norm wie die ein Foto genau bei ISO 25600 auszusehen hat? Vielleicht gibt es ja so eine Norm, keine Ahnung. Wir haben nur als Referenz die Ergebnisse was man bei einer DSLR Kamera bekommt. Tatsache ist aber das Huawei und mittlerweile auch andere Hersteller enorm viel aus so einem im Vergleich kleinen Sensor rausholen können. Genauso bei den Nachtaufnahmen aus freier Hand werden ja auch nicht durch interne Stabilisierung gemacht wie es bei DSLRs der Fall ist sondern mit vielen schnellen Einzelbildern und Verrechnung durch die Software.
Sehe ich ähnlich. Mein Mate20 Pro macht wirklich gute Bilder. Vor allem muss man sich nicht groß mit den Einstellungen beschäftigen. Man zückt sein Smartphone und drückt den Auslöser. Der AF arbeitet sehr schnell und die Ergebnisse sind von der Schärfe und Farbdarstellung wirklich gut..
Die Achillesferse wird auch der Preis sein ohne Google Dienste...
Der hohe ISO Wert ist völlig uninteressant, die restlichen Daten der Kamera klingen vielversprechend
Der hohe ISO Wert ist nicht völlig uninteressant. Man darf das auch nicht 1:1 mit einer richtigen Kamera vergleichen. Bei Huawei/Honor bedeuten höhere ISO Zahlen bessere und hellere Bilder bei Dunkelheit. Wo auch bei diesen hohen ISO Werten die Fotos noch brauchbar sind.
... hab nur “206 g“ gelesen! Ähhmm - NEIN!
206g zu schwer? 🙄. (Anmerkung : Das Gewicht von 2 Tafeln Schokolade).
... trage auch nicht gerne 2 Tafeln Schoki mit in meiner Tasche!!!
Es geht ums Gewicht. Mehr trainieren, mehr essen und eventuell Anabolika einnehmen dann sollten 200G schon möglich sein zu tragen! 😉
Das Problem ist doch das der normale Käufer nur sieht das kein Google darauf läuft und dann denkt das er seine gewohnten oder auch gekauften Apps nicht verwenden kann. Deshalb werden wenige so ein Smartphone bei uns kaufen denke ich. Und noch was. Egal wie sehr ihr hier noch gegen Whatsapp,Facebook und co wettert. Sehr viele Leute benutzen sie und ich denke die kaufen kein Smartphone auf dem das nicht läuft oder nur mit höheren Aufwand zu installieren ist. Es vertieft sich nicht jeder so in die Materie wie wir hier. Smartphone kaufen. Konto wiederherstellen und benutzen fertig. Wenn das dann nicht so einfach funktioniert wird es schon schwierig. Da muss man schon ein Fan vom Hersteller sein oder kein Google wollen. Alle anderen werden wo anderes zugreifen denke ich. Das ist zumindest meine Meinung. Und wenn ich mich so in der Familie und bei Bekannten umhöre dann will jetzt fast keiner ein Handy ohne Google. Wenn das mal ein paar Jahre läuft und gut funktioniert wird sich das vielleicht ändern aber ich denke im Moment sind viele da noch verunsichert.
@Nobody, das stimmt. Ich habe jetzt seit über 3 Wochen ein Huawei Mate 30 pro. Gekauft bei Saturn. Es war das einzige Gerät das sie lagernd hatten und ich war und bin auch immer noch der einzige Interessent und Käufer dieses Smartphones. Weil eben ohne diese Google Dienste die Leute das nicht kaufen wollen. Dazu kommt noch das viele Leute glauben ohne Google Dienste funktioniert gar nichts am Smartphone. Ungefähr so wie das es immer noch Leute gibt die automatisch sagen das ein Samsung galaxy Note das Smartphone ist das expandiert. Egal welches Modell. Weil eben das Note 7 dieses Problem hatte.
Naja, der Header passt eigentlich nicht so ganz zum tatsächlichen Inhalt des Artikels.
Abgesehen davon würde mich nun wirklich interessieren, ob diese 120 Hertz-Technik tatsächlich den proklamierten Unterschied ausmacht oder nur Strom frisst. Bei der aktuellen Videorezension von Flossy Carter (Galaxy S-Serie im Vergleich) wurde jedenfalls festgestellt, dass da beim Scrollen kein spürbarer Unterschied zw 120 und 60 Hertz vorhanden sei. Also ist das lediglich ein weiteres Lockangebot, sich unnötiger Weise für ein neues, sauteures Gerät zu entscheiden?
Also ich kann zu dem Erlebnis bei der Smartphonenutzung in Verbindung mit mehr Hertz nichts sagen. Aber ich besitze ein 144Hz Monitor und allein das Bewegen des Cursors ist deutlich flüssiger. Auch das Scrollen von Internetseiten, besonders bei schwarzer Schrift auf hellem Hintergrund ist merkbar flüssiger.
So einen Gaming-Monitor habe ich auch und da kann man diesen Unterschied tatsächlich spüren. Bei den 27 Zoll macht das auch durchaus Sinn, wenngleich das auch hier keine Rechtfertigung für den immer noch deutlichen Preisunterschied ist.
Ich hab mal jetzt kurz bei einem Samsung galaxy s20 ultra die 120Hz ausprobiert. Klar, es ist auf jeden Fall eine flüssigere Bedienung sichtbar aber es steht einfach in keinem Verhältnis zu der Akkulaufzeit die damit drastisch abnimmt.
Nur mal kurz zur Iso: Nur weil etwas eine hohe ISO hat, bedeutet das nicht, dass damit bei Dunkelheit gute Bilder gemacht werden können. Normalerweise rauscht es bei höheren ISOs so stark, dass viele Hersteller darauf verzichten. Die Pantax KP hat eine ISO von bis zu 819.200. Aber das rauscht dann so, dass ich es mir gleich sparen kann.