Reparatur des Galaxy S20 Ultra: Ein Gang durch die Hölle
Samsungs Galaxy S20-Serie hat schon einige Seitenhiebe einstecken müssen. Besonders beim Marketing rund um seine neuen Flaggschiffe. Nun kommt ein weitere Negativschlagzeile hinzu: Reparaturen beim Galaxy S20 Ultra sind nicht nur für Laien eine Herausforderung.
Nachhaltigkeit ist heutzutage ein großes Thema. Nicht nur in der Herstellung von Produkten, sondern ebenso innerhalb ihres Lebenszyklus. Dass Smartphones, mit ihren fest verbauten oder verklebten Akkus, nicht unbedingt gut abschneiden ist mittlerweile klar. In einem Kommentar hat unser Kollege Eric bereits auf einige Möglichkeiten hingewiesen, mit denen das Smartphone nachhaltiger werden kann. Reparaturen selbst vorzunehmen oder in einem Repair-Café erledigen zu lassen, gehörten dazu. Welche Dramen dabei entstehen können, zeigen nun die Reparatur-Profis von iFixit am Galaxy S20 Ultra.
Galaxy S20 Ultra: Der Akku ist längst nicht das größte Problem
Spider-App oder einfacher Akku-Wechsel: Wer sein Smartphone nicht sofort in die Unendlichkeit des nächsten Recyclinghofes bringen will, der kommt um eine ordentliche Reparatur oft nicht herum. Das Reparaturunternehmen iFixit hat sich das Galaxy S20 Ultra vorgenommen und zeigt, dass sich auch bei diesem Flaggschiff an dem Trend der unmöglichen Reparatur von Smartphones nichts geändert hat.
Hier seht Ihr selbst, wie iFixit das Galaxy S20 Ultra in seine Einzelteile zerlegt:
Für die normale Öffnung, die iFixit als seine "Samsung Opening Prozedur" (kurz SOP) bezeichnet, entfernt die Firma zunächst den Glasrücken des Smartphones. Bereits hier scheint das Team auf einen schwergängigen Klebstoff zu stoßen, der laut eigener Aussage stärker zu sein scheint als gewöhnlich. Das Klebeproblem betrifft ebenfalls den verbauten Akku, wobei hier der Kleber erst gar nicht vom Akku ablassen will. Ein Akkuwechsel wird damit erheblich erschwert.
Neben der Verklebung bemängelt die Firma ebenfalls das Display. Laut iFixit führen Reparaturen hier nämlich dazu, dass unter anderem die Hälfte des Smartphones ausgetauscht werden muss.
Galaxy S20 Ultra: Am Ende war nicht alles schlecht
Trotz der vorhandenen Mängel konnte iFixit auch etwas Positives über Samsungs Galaxy S20 Ultra sagen. So bewertete das Unternehmen den Fakt als gut, dass es sich bei den Schrauben für die Befestigung durchweg um Kreuzschlitzschrauben handelten. Somit ist eine Verwechselung nicht gegeben und für die Reparatur wird nur ein einziger Schraubenzieher benötigt.
Insgesamt erhielt das Smartphone für seine Reparturfähigkeit nur drei von insgesamt zehn Punkten. Reparaturfreundlich geht anders, und das gerade in einer Zeit, wo die Nachfrage nach ökologischen Smartphones wächst:
Via: Android Authority Quelle: ifixit
Nachdem sich hier einige wegen der Überschrift aufregen und ich eigentlich keinen Kommentar schreiben wollte, tue ich das nun ganz bewußt doch.
Vor ca. zwei Wochen habe ich mir die neue Produktseite zum S20 angesehen.
Samsung scheint jede Menge Freude an speziellen Okkultismusthemen und den passenden Symbolen dazu zu haben.
Die Hölle trifft es ziemlich gut. Leider.
Auch ich würde mir sachlichere Artikelüberschriften wünschen. Der Artikel selbst bringt das immerhin wieder in Ordnung und man ist fast enttäuscht, dass keiner aufgespießt, gebraten oder anderweitig gequält wurde.
Samsung, als einer der Marktführer, steht da stets schnell im Fokus und wird dann in unserer Medienlandschaft mitunter regelrecht geschlachtet, obgleich die anderen auch nicht besser sind. Leider ein unsäglicher Trend in unseren Medien.
Meiner Ansicht nach hätten große Hersteller das Potenzial und den Background für den Anfang mindestens eine ökologischere Serie (o. Modell) als nachhaltigere Alternative auf den Markt zu bringen und gegebenenfalls auch in den Sand zu setzen. Dies sollte Sicherheitsaspekte und-updates für eine Mindestzeitdauer einschließen.
Hier würde sich zeigen, ob wir das wirklich wollen, statt immer schneller, größer, teurer und mit immer mehr Funktionen, welche in Summe kaum einer braucht oder mehr nutzen kann. Ich halte das für wahre Innovation, statt ein Smartphone zu falten und die Rückseite voller Kameras zu haben. Es würde sich zeigen, ob der Markt und das Bewusstsein der Käufer entsprechend entwickelt sind. Ich habe da so meine Zweifel.
Das die heutigen Smartphones, gerade auch die von Samsung nicht reparaturfreundlich sind, wundert mich nicht. Nichts gegen den Artikel, den finde ich okay. Wieder stört mich jedoch die Überschrift: "Gang durch die Hölle" ... also wirklich. Macht eine KI eure Überschriften? Ist ja echt unangenehm in letzter Zeit. Und am Ende ist dann doch alles einigermaßen gut oder wie ihr schreibt "am Ende war nicht alles schlecht" ....
Nachhaltigkeit. Kennt eigentlich noch jemand die ursprüngliche Definition? Im Duden kann man sie finden:
Nach|hal|tig|keit
Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann
Gebrauch Ökologie
Heute steht das Wort nur noch für verschleierndes Marketing-Gebrabbel, Politiker-Gewäsch oder Medien-Gefasel, um umweltschädliche Produkte zu verkaufen oder umweltzerstörendes Verhalten zu verdecken. Eine vorzügliche Hirnwäsche. Als i-Tüpfelchen am Ende des Artikels noch das "ökologische Smartphone".
Fun Fact: Die Rechtschreibkorrektur markiert mir "umweltschädliche" und schlägt stattdessen "umweltfreundliche" vor. Statt "umweltzerstörendes" empfiehlt sie "umweltschützendes".
Naja, ist doch immer so, die Werbung assimiliert solche Begriffe und verwendet sie so lange in falschem Kontext, bis niemand mehr genau weiß, was ursprünglich mal gemeint war. Da wirbt man mit CO2-Neutralität, KI oder Zuckerfreiheit und wenn man Glück hat, findet man im Kleingedruckten, wie die Hersteller sich das zurechtdefiniert haben. Ich finde, das ist eins unserer größten Probleme heutzutage und der Grund dafür, warum so viele sich nicht am Umweltschutz oder der Lösung anderer Probleme beteiligen wollen. Man wird einfach überall belogen, beschwindelt oder getäuscht, egal ob von der Politik oder der Industrie. Das bietet zum einen Verschwörungstheoretikern eine gute Grundlage und zum anderen verlieren die, die etwas bewegen wollen, ihr Vertrauen und oft auch ihre Motivation.
Oder man schickt ein wütendes junges Mädchen wie einen Popstar über die westlichen Halbkugel, wo sie einen medienbestimmenden Feldzug gegen die Klimaerwärmung führt. So lenkt man sowohl Menschen, die sich engagieren wollen, als auch die Medien auf ein für jeden sichtbares Thema, ohne die dafür ursächlichen Probleme angehen zu müssen (welche ohnehin nicht lösbar sind).
Immerhin können wir hier am Stammtisch unseres geliebten Tech-Boulevardmagazins auf den verwässernden Sprachgebrauch in den Artikeln verweisen, auch wenn das kaum jemanden interessieren dürfte und ganz sicher nicht zu einem kritisch differenzierten Umgang mit diesen Vokabeln führt.
Jede Reparatur an einem modernen Smartphone ist finanziell ein Gang durch die Hölle...
Komplett verklebte Akkus gehen gar nicht, allein schon aus Sicherheitsgründen. Wenn der Akku schon verklebt sein muss, dann mit Pulltabs, wie bei OnePlus, Pixel oder eben den iPhones. Alles andere ist schlicht inakzeptabel.
Dass alle Schrauben normale Kreuzschlitz sind, sind da dann auch kein gutes Argument.
Früher war das besser... Wurde der Akku heiß konnte man den schnell entfernen und weg werfen. Heutzutage muss man das ganze Handy zur Not wegwerfen...
@Karsten Geht eher darum, dass man verklebte Akkus beim Akku-Tausch mit Gewalt entfernen muss. Normalerweise kann so eine Batterie einiges ab, auch wenn sie verbogen wird sollte nichts passieren usw. Aber sicherer sind natürlich Pull-Tabs.
Erzähl das Samsung... Die kennen sich ja mit dem Akku-Gate an besten aus...
Diese Probleme haben die Hersteller selber geschaffen zum Nachteil uns Kunden. Bei Wechselakkus gäbe es diese Probleme erst gar nicht. Auch sonst war die Reparatur relativ einfach. Einen Rahmen und sonstiges fürs galaxy Note 1 bis 4 konnte man sich einfach bestellen und selber austauschen. Da gab's nur Schrauben und Haltepins die man lösen musste.
@Tim: wenn verklebte Akkus Hersteller und Fachwerkstätten vor unüberwindbare Probleme stellen, ist dies ein klarer Verstoß gegen das Elektrogesetz. Leider ist dies wiederum ein zahnloser Tiger.