Huawei erneuert "Zukunftsversprechen" – Mate X in China schnell ausverkauft
Mitte des Monats - Für Huawei fallen zwei bedeutende Daten eng zusammen. Einerseits startete am 15. November der Verkauf des ersten faltbaren Smartphones des Herstellers in China. Andererseits rückt die nächste Deadline im US-Handelsstreit näher. Zu beidem gibt es interessante Informationen.
Huawei kämpft seit dem Frühling mit den USA. Vielmehr ist Huawei leidtragend in einem Wirtschaftskonflikt zwischen den USA und China. US-Firmen ist es verboten, mit bestimmten chinesischen Unternehmen enge Geschäftsbeziehungen zu unterhalten – vereinfacht gesagt. Huawei betrifft das in der Zusammenarbeit mit Google und der aus dieser Gemeinschaft resultierenden Android-Lizenz. Ungewiss war es seitdem bei jedem neue Huawei-Smartphone bis zum Mate 30 Pro, ob es mit den Google-Services erscheinen darf. Android als Betriebssystem ist dank des Open-Source-Charakters nicht auf Huawei-Smartphones gefährdet.
Huawei erneuert das Zukunftsversprechen
Am 18. November, also am Montag, läuft die aktuelle Ausnahmeregelung Huaweis aus. Kunden des weltweit zweitgrößten Smartphone-Hersteller blüht aber kein Schreckensszenario, wie "Alle Apps von amerikanischen Anbietern funktionieren ab morgen nicht mehr" oder "Android wird über Nacht von eurem Handy gelöscht".
Das von Huawei gewährte "Zukunftsversprechen" aus dem Sommer soll weiterhin gelten. Um das zu untermauern, beginnt Huawei nun auch mit dem Update auf Android 10 – verpackt als EMUI 10 – für die Flaggschiffe der P30- und Mate-20-Serie. Erste Nutzer in Europa melden bereits den Empfang der Software-Aktualisierung.
Huawei erklärt ganz offen, dass die Sicherheitspatches und die Versions-Updates über das Android Open Source Programm bezogen werden. Auf dieser Basis passt Huawei die Versionen selbst für finale Updates an. Auf Herstellergarantien und After-Sales-Service hätte der Ausgang weiterer Verhandlungen mit den USA ebenfalls keine Auswirkung.
Es bleibt also alles beim alten und halb so schlimm. Immerhin: In den nächsten Tagen wird mit dem Marktstart des Mate 30 (Pro) gerechnet. Ein Gerät, vor dessen Marktstart Huawei für klare Verhältnisse sorgen will.
Mate X schnell ausverkauft
Und da war ja noch ein weiteres Handy von Huawei, auf dessen Marktstart wir seit Beginn des Jahres warten: Das Huawei Mate X, das faltbare Smartphone mit anderem Knick-Ansatz als Samsung und Motorola, ist in China jetzt auf den Markt gekommen.
Im Online-Store Vmall startete das Handy und schickte sich an, den Verkaufsrekord des Widersachers Galaxy Fold zu brechen, das in China innerhalb von 5 Minuten ausverkauft war. Auch das Mate X war offenbar rasend schnell weg. GSMArena mutmaßt, dass Huawei grundsätzlich zu wenige Stückzahlen anbot. Das über 2.000 Euro teure Handy soll am 22. November erneut in einem "Flash Sale" verkauft werden.
Und der Rest der Welt?
Bisher hat das Mate X im Gegensatz zum Galaxy Fold noch nicht den Weg zu uns gefunden. Man arbeite aber fieberhaft an einem globalen Launch, wie Huawei verlauten lässt. Nicht zuletzt, weil das Mate X in seiner ersten Version noch alle Google-Services unterstützt. Ein Datum gibt es aber nach wie vor nicht.
Quelle: GSMArena
Ich vermute Produktionsprobleme, denn ansonsten haben ja (kommunistischen) Chinesen keine Skrupel ihre Arbeiter wie die Manchester-Kapitalisten schuften zu lassen.
Dass ein Smartphone, gerade so eins, schnell ausverkauft ist, sagt nicht unbedingt irgendwas. Wenn der Shop nur 100-200 (oder gar weniger) Geräte bekommen hat, sind die natürlich schnell weg...
"Huawei erklärt ganz offen, dass die Sicherheitspatches und die Versions-Updates über das Android Open Source Programm bezogen werden"
Das ist aber eine ziemlich schlechte Lösung. Wenn vom Android Security Team eine schwere Sicherheitslücke gefunden wird, werden zuerst die Partner darüber informiert (also im Zweifel nicht Huawei). Erst nachdem die Sicherheitslücke gepatcht wurde und die ersten Geräte die Updates erhalten haben, wird die Lücke auch im Android Open Source Programm (AOSP) gepatcht. Vorher wäre durch den öffentlichen Patch die Gefahr zu groß, die Lücke bekannt zu machen bevor Updates draußen sind.
Soll heißen: Im Worst Case kriegen Huawei Nutzer Patches für schwere Sicherheitslücken erst weit nachdem die entsprechenden Angriffe unterwegs sind.
Ich weiß natürlich nicht wie das genau abläuft, vermute aber mal das dieses Programm mehr umfasst, als nur den AOSP-Code und die gepatchten Fehler. Bestimmt gibt es da auch öffentliche Listen auf denen neu entdeckte Fehler geführt werden. Oder die Erstellung von Patches erfolgt generell offen, damit auch andere Entwickler Lösungen anbieten können.
Letztendlich verrät dir ein Patch immer, wo die Sicherheitslücke lag. Ein öffentlicher Patch ist eine öffentlich gemeldete Sicherheitslücke.
Das Android Projekt schreibt dazu:
"When a security vulnerability in AOSP is fixed in an Android Security Bulletin, we'll notify Android partners of issue details and provide patches. The list of backport-supported versions changes with each new Android release. Contact your device manufacturer for the list of supported devices."
und
"If the security bug is in an AOSP component, the fix is pushed out to AOSP after the OTA is released to users. Fixes for low-severity issues may be submitted directly to the AOSP master branch before a fix is available to devices through an OTA."
Manche Androids bekommen GAR KEINE Updates. Ähnliches ist auch schon bei Routern passiert...
Diese Sicherheitspatches gab es früher bei anderen Betriebssystemen wie Symbian auch nicht. Es kommt drauf an was man am Smartphone drauf hat das geschützt werden muss. Viele Netzbetreiber bieten eigene Schutzprogramme. Die sind halt kostenpflichtig aber sinnvoll wenn man oft Online Banking nutzt aber auch im Online Banking App kann man Limits festsetzen und Bargeld vom Hauptkonto zum Sparkonto verschieben da das Buchungssystem samt IBAN nur am Hauptkonto funktioniert. Das Thema Sicherheit ist in erster Linie ein Thema mit dem Geld verdient wird.