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LG G7 ThinQ im Display-Test: Es geht auch ohne OLED

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© nextpit by Irina Efremova

LG versucht mit dem G7 ThinQ, auf dem Smartphone-Markt wieder nach vorne zu kommen. Im Display-Test muss sich zeigen, ob die Entscheidung, auf eine andere Technologie als die Konkurrenz zu setzen, Konsequenzen hat.

Bevor wir loslegen, erst noch einmal kurz die Eckdaten. Das LG G7 ThinQ hat ein 6,1 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 3.120 x 1.440 Pixel. Daraus ergibt sich für die Pixeldichte ein guter Wert von 563 ppi. Die Notch oben im Display lässt sich ausblenden, indem die Bereiche links und rechts davon schwarz oder andersfarbig eingefärbt werden.

Anders als die meisten Top-Smartphones verwendet LG ein IPS-Panel und kein OLED-Display. IP hat unter anderem den Nachteil, dass es dicker ist als ein OLED-Display. Außerdem braucht die Steuerelektronik mehr Platz, weshalb LG nicht auf das breite Kinn unterhalb des Bildschirms verzichten kann. In der Darstellung sind IPS-Displays meist weniger intensiv bei den Farben und nicht so kontrastreich, dafür gut in der Blickwinkelstabilität.

Genau diese theoretischen Eigenschaften zeigt der Bildschirm des LG G7 ThinQ im Test auch. Die Farben sehen natürlich und nicht übertrieben knallig aus, schwarze Bereiche aber nicht so pechschwarz wie bei einem guten OLED-Panel. Die Blickwinkelstabilität ist ausgezeichnet.

Das Messgerät deckt Schwächen auf

Unter dem unbestechlichen Auge unseres Messgeräts muss sich das LG G7 ThinQ aber ebenfalls beweisen. Mit dem Datacolor Spyder 5 Elite messen wir die wichtigsten Werte wie die Helligkeit, Kontraste, Farbraumabdeckung und die Farbverteilung.

LG G7 ThinQ Display Test 3
Viel zu viel Blau beeinflusst die Darstellung. / © NextPit

Und zur Wahrheit unter dem Messgerät zählt deshalb trotz des guten optischen Eindrucks auch, dass die Farbbalance nicht ganz ausgeglichen ist. Blau ist deutlich zu stark vertreten, und das sieht man auch, wenn man sich eine weiße Fläche anschaut. Auch die Tatsache, dass sowohl die Farbtreppe (Delta E im Schnitt 9,96) als auch die Graustufen (Delta E 14.23) vergleichsweise weit vom Optimum der Darstellung abweichen. Der CIE-Farbraum wird unterdessen mehr als großzügig abgedeckt und der Kontrast ist mit 1.597:1 ausgezeichnet.

LG G7 ThinQ Display Test 4
Den geforderten Farbraum deckt das LG G7 ThinQ mehr als großzügig ab. / © NextPit

Sternstunde im Sonnenlicht

LG betont beim Display des G7 ThinQ den Boost-Modus für die Display-Helligkeit. Entweder manuell oder automatisch schraubt das G7 ThinQ damit die Helligkeit für maximal drei Minuten deutlich hoch, um eine bessere Lesbarkeit in direktem Licht, etwa in der Sonne, zu ermöglichen. LG verspricht 1.000 nit, und unter dem Messgerät kommt das G7 ThinQ im Display-Test da zumindest nah heran und landet bei über 900 nit. Im Normalbetrieb sind es auch schon sehr helle 637 nit bei 100 Prozent Helligkeit.

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Das LG G7 ThinQ hat kein OLED-Display - ein Fehler? / © NextPit

IPS als Schlafräuber

Die Helligkeit wird jedoch an anderer Stelle zum Problem, und zwar zusammen mit der verwendeten IPS-Technologie. Das LG G7 ThinQ hat nämlich ein Always-on-Display, das stets die Uhrzeit und die wichtigsten Benachrichtigungen anzeigt. Das ist natürlich sehr informativ und praktisch, im Dunklen sollte das aber nicht stören. Blöd nur: Genau das ist der Fall.

IPS hat nämlich nicht nur Nachteile bei der Bauform und der Farbdarstellung, sondern auch bei den Schwarztönen. Die sehen nämlich nie ganz tief schwarz aus, und im Dunklen sieht man, dass das Display auf der kompletten Fläche nach wie vor leuchtet. Wenn das LG G7 ThinQ auf dem Nachttisch liegt und das Always-on-Display aktiviert ist, strahlt das weitgehend schwarze Display hell genug, um mir manchmal den Schlaf zu rauben. Ich mag da ein wenig empfindlich sein, mich nervt auch jede durchgängig leuchtende LED im Schlafzimmer, aber mit OLED-Panels gibt es dieses Problem eben nicht. Es hilft also nur, das Handy umzudrehen - mit Rutschgefahr - oder das Always-on-Display auszuschalten - schade, denn so eine Uhrzeit-Anzeige ist schon praktisch.

Fazit: Es geht auch ohne OLED

Unter dem Strich hat mir das Display des LG G7 ThinQ im Test gut gefallen, und zwar trotz der Eigenheiten des IPS-Panels. Den Boost-Modus für die Benutzung im grellen Sonnenlicht weiß ich wirklich zu schätzen, die allgemeine Darstellung gefällt mir und liegt nicht weit hinter OLED-Panels zurück. Das Always-on-Display kann ich zumindest nachts nicht gebrauchen, aber damit kann ich insgesamt gut leben.

Was meint Ihr, ist das LG G7 ThinQ trotz IPS-Display eine gute Option in der Oberklasse?

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Zu den Kommentaren (16)
Steffen Herget

Steffen Herget
Senior Editor

Steffen ist seit 2009 in der bunten Welt des Technik-Journalismus aktiv und seit März 2017 bei Android PIT. Android hat eine Weile gebraucht, um sich gegen iOS und vor allem Windows Phone durchzusetzen, gegen die Flexibilität und Vielseitigkeit des Google-Systems ist am Ende aber kein Kraut gewachsen. Gute Displays und Kameras und ordentliche Akkus sind für ihn wichtiger als das letzte Bisschen mehr Taktfrequenz.

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16 Kommentare
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  • 5
    Niko F. 03.10.2018 Link zum Kommentar

    Mein Lieblingsdisplay ist zur Zeit vom IPhone 8. 😋


  • 36
    Gelöschter Account 03.06.2018 Link zum Kommentar

    Also ob LCD oder OLED ist mir echt egal. Ich hab beides, und außer dem sehr guten Schwarzwert bei OLED sehe ich da keine Unterschiede. Und schwarze Inhalte sehe ich mir auch recht selten an...

    Patrick Maiwald


  • 75
    Gelöschter Account 03.06.2018 Link zum Kommentar

    Hab beim Mate 9 jetzt 18 Monate ein LCD Display gehabt und war sehr zufrieden. LCD ist nicht gleich LCD. Hier sind auch je nach Hersteller Unterschiede. Gerade LG hab ich seit dem g4 nicht gut in Erinnerung was. LCD angeht. Ein gutes LCD Display hat auf jeden Fall auch in einem Highend Smartphone seine Berechtigung. Jedenfalls so ein LCD wie es das Mate 9 hat würde ich jederzeit wieder gern haben wollen.

    Michael K.Andreas P.


  • 54
    Gelöschter Account 02.06.2018 Link zum Kommentar

    LG hat im V30 einen Funktion verbaut mit derm man das Always-on-Display automatisch aus- und einschalten kann....sollte das G7 auch haben, für mich aber eh egal, weil ich meine geliebte Strahlenquelle nie im Schlafzimmer habe, wenn ich schlafe..... also auch kein störendes Display.

    Karsten Bartelt


  • Karsten Bartelt 29
    Karsten Bartelt 02.06.2018 Link zum Kommentar

    Notch ausblenden in dem die Benachrichtigungsleiste schwarz eingefärbt wird?.... dann bräuchte man auch gar keine notch verbauen. Die Benachrichtigungsleiste schwarz einfärben verkleinert auch nur das Display wieder da hätten die das so machen sollen wir Samsung beim Galaxy S8 S9.
    Das Display beim s8 ist zwar schön hell aber schwächelt genauso wie das iPhone x bei voller Sonne durch spiegeln.


    • Tim 121
      Tim 02.06.2018 Link zum Kommentar

      Naja das Spiegeln ist eher eine völlig normale Eigenschaft von Glas... Das ist nur nur bei Samsung und Apple, sondern bei ausnahmslos allen so ^^ Eine Anti-Reflex-Schicht wie bei vielen Monitoren oder Laptops funktioniert nicht, weil es ein Touchscreen ist.

      Aber die Displays von Samsung sind wenigstens enorm hell und das kompensiert das recht gut. Zumindest beim note8 habe ich da keine Probleme ^^ Und da habe ich keine Zeitbegrenzung, wie bei LG :D

      Patrick MaiwaldTentenherrlichKarsten BarteltFritz F.


      • 54
        Gelöschter Account 02.06.2018 Link zum Kommentar

        Na so eine Anti-Reflex-Schicht mit Touchscreen wäre doch mal ne schöne neue Innovation, ich glaube sowas in der Art habe ich bei Notebooks irgendwo gelesen.... vielleicht wird das bald realisiert :)

        Karsten Bartelt


      • Tim 121
        Tim 02.06.2018 Link zum Kommentar

        Notebooks habe einfach eine raue Schicht Plastik statt Glas... sowas kannst du bei einem Touchscreen aber nicht verbauen, weil sich das abnutzt... und das sieht nach spätestens 2 Wochen einfach nur grässlich aus.

        Redwelth


      • 9
        obol2 03.06.2018 Link zum Kommentar

        Was ist denn mit den iPad Pro's anti reflex Display?


      • Patrick Seitz 4
        Patrick Seitz 03.06.2018 Link zum Kommentar

        Ähm nein das hat nix mit dem Touch an sich zu tun. Es gibt nämlich Entspiegelungs Folien für Touchscreens.

        Es kommt da wenn überhaupt auf die spezifische Display-Technologie an und mit Matten Displays hat man automatisch nicht so Kanalligen Farben und die Blickwinkelstabilität könnte auch darunter leiden....


      • 70
        Michael K. 03.06.2018 Link zum Kommentar

        Es gibt Folien, die wie Displayschutzfolien aufgeklebt werden. Der Zweck dieser Folien liegt aber in erster Linie darin, das Display zu entspiegeln. Wie Dislayschutzfolien, die in Panzerglasausführung noch wesentlich dicker sein können (0,3 mm) beeinträchtigen die dünnen Folien das Touchverhalten aber nur wenig. Allerdings können solche Folien, die durch Rauhigkeit auf der Lichtstreuung beruhen, die Schärfe der Darstellung beeinträchtigen. Bei Notebooks gibt es diese Diskussion schon seit Jahren: die Befürworter spiegelnder Displays argumentieren, dass Fotos darauf "knackiger" aussehen, Farben sollen kräftiger wirken, Bilder insgesamt schärfer.
        Warum sich die bei Brillen sehr erfolgreiche Entspiegelung mit einer Lamdaviertel-Beschichtung
        bei Displays nicht durchgesetzt hat, weiss ich allerdings auch nicht. Möglicherweise ist sie zu teuer, auch weil es schwierig ist, sie bei großen Flächen hinreichend gleichmäßig aufzubringen.


  • Tim E. 57
    Tim E. 02.06.2018 Link zum Kommentar

    Ich habe das Gerät bereits selber angeschaut und muss sagen, dass es gegen die Panels die bei Samsung, Huawei, Apple usw. verbaut sind nicht ankommt. Kann aber auch gut daran liegen, dass die alle von Samsung kommen.
    Ich verstehe bloß nicht, warum LG bei der G-Serie weiterhin auf IPS setzt. So gut wie jeder Hersteller hat heutzutage zu mindestens bei den Flagschiff Geräten ein OLED-Panel verbaut. Und vor allem für LG als einen der größten Hersteller von OLED-Displays sollte das meiner Meinung nach eigentlich gar kein Problem sein.

    RedwelthKarsten Bartelttomcgn


    • 35
      Gelöschter Account 02.06.2018 Link zum Kommentar

      Ganz einfach LG verbaut bei Fernsehern zwar gute OLED panels aber die in den smartphones sind grottig

      TimKarsten Bartelt


    • Patrick Seitz 4
      Patrick Seitz 03.06.2018 Link zum Kommentar

      Sony nutzt auch IPS .... Leider :(


  • Tim 121
    Tim 02.06.2018 Link zum Kommentar

    Klar geht es auch ohne OLED. Ging es "früher" ja auch. Aber wenn man Dinge wie eine Notch oder ein AOD einbaut/verwendet, dann ist das meiner Meinung nach was anderes.

    "Sternstunde im Sonnenlicht"
    Würde ich auch eher als Trauerspiel bezeichnen. 3 Minuten sind wirklich seehr kurz und damit ist diese ganze Geschichte mit dem "1000 nits Display" eigentlich völlig witzlos.

    Zudem ist der Punkt mit IPS als Schlafräuber auch der "Beweis" dafür, dass man die Notch auf einem LCD eben NICHT ausblenden kann. Klar, tagsüber merkt man das eventuell nicht (wobei man es auch dann leicht sehen kann, da das Display anders Licht reflektiert, als der schwarze Rahmen), aber wenn's dunkel ist und man bspw. Abends im Bett noch etwas lesen oder anschauen will, sieht man es eben sehr wohl.

    Dass man mit LCD zudem, wie beschrieben, mehr Platz braucht und unter anderem deswegen der Akku trotz größerem Display schrumpft, macht das ganze nur noch bekloppter...

    Elvedin Čolakovićobol2TentenRedwelthtomcgnKarsten BarteltTim E.


    • Patrick Seitz 4
      Patrick Seitz 03.06.2018 Link zum Kommentar

      Ich würde sagen für die meisten Dinge sind 3 Minuten absolut ausreichend... Mal eben ne News oder Nachricht lesen. Ggf antworten. Somit hilft dieses Display auch "noch in der Wüste" erreichbar zu sein.
      Vorallem die 3 Min. Funktionieren sicherlich nur einmal am Tag....

      Lediglich Videos ansehen und Dauersurfen kann man sich abschminken aber draußen hat man bestimmt besseres zu tun.

      Zu allen anderen Gründen muss ich aber sagen, dass IPS bis auf die Helligkeit eigentlich fast nur Nachteile hat.

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