Mods vs. Mods – Andy vs. Hasselblad und JBL, oder: was die Moto Mods im Alltag taugen
Vor einigen Tagen habe ich das Lenovo Moto Z Play mit zwei Zusatzmodulen, den sogenannten Moto Mods, zum Testen bekommen. Mod vs. Mod sozusagen – wobei viele nach dem Lesen des folgenden Berichtes sicher wieder denken werden, der Titel sei irreführend, denn schließlich sei der Andy ja kein Mod mehr und außerdem kann von einem vs, also versus (lat. gegen) eigentlich auch nicht die Rede sein, eher von einem Miteinander. Die beiden Zusatzmodule, die ich mir näher anschauen durfte, sind das „JBL Sound Boost“ AudioMod und das „Hasselblad True Zoom“ CameraMod.
Das Moto Z Play ohne Moto Mods
Das Moto Z Play hat bei seiner Displaygröße von 5.5 Zoll und einer Dicke von etwas über 7 mm für Phablets dieser Größe keine ungewöhnlichen Maße. Es ist etwas schwerer als mein derzeit im Einsatz befindliches OnePlus 3, was sich sicher auch durch den etwas größeren Akku erklären lässt. Lenovo hat hier ein Ausdauergerät geschaffen: selbst ich als Powernutzer komme mit morgens aufgeladenem Gerät locker über den Tag. Wie lang der Akku aber tatsächlich durchhält, habe ich nicht getestet, da bei mir die Geräte nachts ans Ladegerät dürfen, damit sie am nächsten Tag fit sind.
Sehr viel näher mag ich auf das Moto Z Play an dieser Stelle aber nicht eingehen, einen ausführlicheren Bericht über das Moto Z Play findet Ihr hier:
Andy vs. "JBL Sound Boost" AudioMod
Von den Audio-Qualitäten des Moto Z Play sollte man keine Wunder erwarten. Das Moto Z Play hat ohne angestecktem AudioMod einen für Smartphones eher durchschnittlichen Sound, der sich insbesondere über den eingebauten Lautsprecher bemerkbar macht.
In der Familie haben wir uns daher auch schnell darauf verständigt, beim lauten Musikhören eher einen Bluetooth-Lautsprecher zu verwenden, da diese oft einen satteren Sound mit sich bringen, als die in den Smartphones eingebauten Lautsprecher. Es bietet sich daher für mich an, das etwa 100 Euro teure „JBL Sound Boost“ AudioMod in direkte Konkurrenz zu meiner 50 Euro Bluetooth-Box „Creative MUVO mini“ zu stellen.
Verglichen mit Bluetooth-Lautsprechern lässt sich das „JBL Sound Boost“ AudioMod sehr viel leichter an das Moto Z Play anschließen. Statt (bei erstmaliger Benutzung) zunächst das Phone und den Lautsprecher zu koppeln, wird das AudioMod einfach bei entfernter Rückseite gegen das Moto Z Play gehalten und ist sofort Einsatzbereit. Für stabilen Sitz sorgt dann ein Magnet, der stark genug ist, damit das „JBL Sound Boost“ AudioMod nicht abfallen kann. Außerdem lässt sich das Gerät dank des integrierten, ausklappbaren Ständers leicht aufstellen.
Der Klang über den „JBL Sound Boost“ AudioMod kann sich hören lassen, klingt aber etwas blecherner als meine Bluetooth Box – besonders, wenn ich im Bad die Songs meiner Lieblingsband dann doch mal etwas voller aufdrehe.
Als ersten wirklichen Nachteil hat sich für uns als Familie aber der Umstand erwiesen, dass das „JBL Sound Boost“ AudioMod nur mit den Geräten der Moto Z Serie kompatibel ist, nicht aber mit den anderen im Haushalt vorhandenen Geräten. Das bedeutet, dass nur die eigene Musik abgespielt werden kann. Die Lieblingslieder meiner Jungs oder meiner Frau blieben daher ungehört – wobei das, wenn ich ehrlich bin, nicht in jedem Fall ein Nachteil war. Allerdings bedeutet das auch, dass die Musik aus bleibt, während der Familienvater das Haus verlässt, sofern man sein Smartphone nicht zuhause lassen will bzw. nicht jedem Familienmitglied ein Gerät aus der Moto Z Serie gönnt.
Das Moto Z Play ist zwar gegen Spritzwasser geschützt, nicht jedoch das „JBL Sound Boost“ AudioMod, womit sich ein weiterer Nachteil dieser Kombination besonders jetzt in der nassen Jahreszeit bemerkbar macht. Meine wasserdichten Bluetooth Lautsprecher können getrost einiges an Regen ab, wobei mein Smartphone dabei in sicherer und vor allem trockener Entfernung im Haus liegen bleiben kann. Dagegen sollte das Moto Z Play mit dem AudioMod vor aufkommendem Regen geschützt werden, womit ein Musikgenuss nicht mehr möglich ist, wenn man selber trotz leichtem Nieseln noch draußen sitzen bleiben möchte.
Fazit: Das „JBL Sound Boost“ AudioMod ist ein aus meiner Sicht für seine Soundqualität etwas überteuertes Gadget, das den Ansprüchen (m)einer Familie kaum gerecht werden kann.
Andy vs. "Hasselblad True Zoom" CameraMod
Das Moto Z Play ist mit einer 16 Megapixel Hauptkamera ausgestattet. Für den richtigen Fokus bringt es einen Phasenerkennungs-Autofokus und einen Laser-Autofokus mit. Auffällig ist bei dem Gerät, dass es dennoch relativ lange zum Fokussieren braucht.
Man darf von der Kamera des Moto Z Play nicht die Qualität der Kamera eines Samsung Galaxy S6 oder S7 erwarten - für mich als Jemanden, der eher Schnappschüsse als High-End-Fotografie macht, ist die Kamera ausreichend genug, um die eine oder andere Erinnerung in guter Qualität festzuhalten.
Was mich aber selbst bei meinen Schnappschüssen stets gestört hat, ist dass weiter entfernte Objekte mit normalen Smartphone-Kameras nicht herangezoomt werden können, ohne mittels Digital-Zoom einen Pixelbrei zu erzeugen.
Hier zeigen sich dann die Vorteile des „Hasselblad True Zoom“ CameraMods, einem weiteren Mod, der ebenso einfach an das Moto Z Play angeschlossen werden kann, wie der oben beschriebene AudioMod. Auch hier reicht ein einfaches Aneinanderhalten des „Hasselblad True Zoom“ CameraMods an die Rückseite des Moto Z Play. Das CameraMod ist dann sofort einsatzbereit und hält dank der starken Magnete auch sicher am Gerät.
Mit dem „Hasselblad True Zoom“ CameraMod wird das Moto Z Play um einen 10-fachen optischen Zoom ergänzt, womit detailreiche Aufnahmen auch aus der Entfernung möglich sind.
Da Bilder aber bekanntlich mehr als 1000 Worte sagen, zeige ich hier mal ein paar Schnappschüsse, die ich mit dem Moto Z Play und dem „Hasselblad True Zoom“ CameraMod geschossen habe. Auf einen Vergleich zu den Bilder ohne CameraMod verzichte ich hier, da die Unterschiede zu den ungezoomten Bildern des CameraMods (zumindest für mich) kaum erkennbar sind.
Neben des 10-fachen optischen Zooms gefällt mir außerdem der zusätzliche Xenon-Blitz, den das „Hasselblad True Zoom“ CameraMod mitbringt. Fotos werden damit schön ausgeleuchet und scharf, ohne rote Augen zu erzeugen oder in diesem Fall das fotografierte Tier zu erschrecken. Mein Hund zeigt sich hierbei als äußerst dankbares Modell.
Da ich, wie gesagt, eher ein Schnappschuss-Fotograf bin, habe ich meine Fotos bisher mit der Kamera meines Smartphones gemacht, also einem Gerät, das ich ohnehin mit mir umhergetragen habe. Daher stellt sich in diesem Fall für mich nicht die Frage, ob das „Hasselblad True Zoom“ CameraMod mit den anderen Geräten der Familie kompatibel ist. Zwar wäre es schön, ein CameraMod in der Familie teilen zu können, aber ich denke, dann würde ich es wohl auch nie wiedersehen.
Fazit: Das „Hasselblad True Zoom“ CameraMod ist meine absolute Empfehlung – hiermit sind selbst für mich Fotos möglich, die deutlich mehr, als nur Schnappschüsse erlauben.
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Das mit den Mods ist, wie ich finde, nicht mehr als eine Spielerei. Das sich so etwas nicht auf dem Markt etabliert, hat man ja bei LG und dem G5 in diesem Jahr gesehen. Es wird sich sicher der Eine oder Andere finden, der die Mods verwendet, aber ich glaube, die breite Masse spricht das nicht an.
Also ich finde, dass es durchaus interessant sein kann, aber die Technik teilweise noch in den Kinderschuhen steckt. Warten wir mal ab, was uns diesbezüglich die nächsten Jahre noch erwartet. ;)
Ich denke, dass sich ein modulares System nur dann durchsetzen kann, wenn die Module auch an weiteren bzw zukünftigen Geräten eingesetzt werden können. Da ist LG meiner Meinung nach bereits gescheitert.
Moto muss nun zeigen, wie ernst sie es meinen, indem sie die Mods nicht nur kompatibel zu ihrer derzeitigen Moto Z Reihe machen, sondern zukünftige Geräte ebenfalls hierzu kompatibel machen.
Im Idealfall wäre ein Industriestandard wünschenswert
da gebe ich dir Recht, Andy. Wenn es für nachfolgende Geräte kompatibel bleibt, dann könnte es interessant werden.
Ich bin da anderer Meinung was die Nutzung der Mods an nachfolgenden Geräten betrifft. Weil sich die Mods ja auch weiterentwickeln sollen. Das Kameramodul ist ein gutes Beispiel. Wenn ich ein neues Smartphone, also das Nachfolgemodell kaufe, dann will ich nicht unbedingt die alten Mods verwenden. Sonst gäbe es da ja einen Entwicklungsstand, der gerade im Bereich Smartphones wo alles sehr schnell "alt" wird fatal wäre. Bei den Anschlüssen und Maße sollte es aber gleich bleiben, das man zumindest auch das alte noch verwenden kann. Was aber wiederum nur eine Smartphonegröße zulässt.
Ich meine ja auch nicht, dass es keine Weiterentwicklungen geben soll, sondern nur dass die alten Mods kompatibel bleiben sollten.
Mich überzeugt das CameraMod jetzt nicht so wirklich, aber das Foto vom Tier gefällt mir!
Ich hab auch nicht die Ansprüche eines Fotografen, für mich als Schnappschießer ist das CameraMod aber auf jeden Fall einen Blick wert, zumal ich demnächst tatsächlich vor der Wahl stehen werde, mir sowohl ein neues Phone und eine neue Kamera zuzulegen.
Richtig enttäuscht war ich allerdings vom AudioMod.
Übrigens: das Tier ist mein Hund Pitcher - im RL ist er noch viel schöner ;)
"Mit dem Hasselblad True Zoom CameraMod bekommt man bei Nahaufnahmen keine nassen Füße"..........die Nachbarskinder machen mit ihren Kinderhandys bessere Fotos...
Aber sicher nicht auf die Entfernung ;)
Ich gebe aber zu, dass das Bild beim Skalieren zusätzlich gelitten hat.
Also die Qualität bei Bildern mit größerer Brennweite, die man mit dem Hasselblad True Zoom CameraMod knipst, sind schon nicht schlecht. Meinen Nachbarskindern würde ich eher so ein teures Mod nicht in die Hände geben. :D