Motorola Moto G30 im Test: Zuverlässiges Einsteiger-Smartphone
Das Motorola Moto G30 hat eine exzellente Akkulaufzeit, einen Bildschirm mit einer Bildwiederholrate von 90 Hz und eine Kamera, die Euch nicht im Stich lässt. Aber lohnen sich die paar Vorteile gegenüber dem günstigeren Moto G10, um die Mehrkosten zu rechtfertigen? NextPit hat das Einsteiger-Smartphone im Test.
Pro
- Ganztägige Akkulaufzeit
- Display mit 90 Hz Bildwiederholrate
- MicroSD-Karten-Unterstützung
- Kopfhöreranschluss
Contra
- Quick-Charging nicht besonders schnell
- Die Kameraleistung bei Nacht ist schlecht
- Nur ein großes Android-Update garantiert
Motorola Moto G30: Das Wichtigste auf den Punkt gebracht
Im Gegensatz zum Moto G10 ist das Moto G30 von Natur aus ein Einsteiger-Gerät, das heißt, sein Preis entspricht auch wirklich der Kategorie, in die es gehört. Die Tatsache, dass Motorola seine beliebteste Smartphone-Linie super segmentiert hat, macht es schwer, nicht ständig daran zu denken, dass man mit nur etwas mehr Geld ein deutlich besseres Gerät bekommen kann.
Und das ist für mich die Definition des G30: Ein Telefon, das immer ein Aber mit sich bringt. Es hat ein Display mit HD-Auflösung und 90 Hz Bildwiederholrate, es hätte aber auch Full HD sein dürfen. Es hat einen Snapdragon-Prozessor aus der 600er-Familie, es hätte aber auch ein 700er sein dürfen ... Das macht das Moto G30 aber nicht zu einem schlechten Gerät, denn der 5.000-mAh-Akku, die microSD-Karten-Unterstützung und eine Kamera, die meist gute Ergebnisse liefert, rechtfertigen durchaus den Kauf dieses Modells.
Das Motorola Moto G30 kommt mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 179,99 Euro.
Handliches Design und gute Bildschirmdarstellung
Mit einem 5.000-mAh-Akku ist das Moto G30 ein großes und schweres Handy ohne viele Kurven und mit der Design-Sprache der Moto G-Serie von 2021. Mit einem 6,5-Zoll-Bildschirm misst das G30 haargenau 165,3 x 75,8 x 9,2 mm und auf die Waage bringt das Handy 200 Gramm. Aufgrund des 20:9-Seitenverhältnisses des Displays ist es jedoch ein Telefon, das ein gutes Videostreaming-Erlebnis bietet.
Was mir gefallen hat:
- Fingerabdrucksensor auf der Rückseite
- Kopfhörerbuchse
- Bildseitenverhältnis 20:9
Was mir nicht gefallen hat:
- Lahmes Design
- Fotos und Videos lassen sich nur schwer mit einer Hand aufnehmen
- Display mit HD-Auflösung
Wie ich schon im Testbericht des Moto G10 gesagt habe, gefällt mir dieser längere Bildschirm, den Motorola übernommen hat, sehr gut. Es erinnert an das Format, das Sony beim Xperia 1 eingeführt hat – ein Gerät, das auf die Aufnahme und den Konsum von Multimedia-Inhalten ausgerichtet ist. Die Einsteiger-Serie von Motorola ist nicht so sehr auf die Erstellung von Inhalten ausgerichtet wie die Sony-Serie, bietet aber eine gute Experience für diejenigen, die gerne Videos auf dem Smartphone schauen.
Was eine nette Überraschung bei diesem Gerät ist, ist, dass trotz der gleichen Bildschirmeigenschaften wie beim Moto G10, mit Ausnahme der 90 Hz Bildwiederholrate, die Helligkeit und Kontrastqualität besser ist. Und das verdanken wir nicht unbedingt den 90 Bildern pro Sekunde dieses Displays, sondern dem Prozessor des Moto G30, der dem des G10 überlegen ist und Verbesserungen bei Videos und Bildern mit sich bringt (mehr dazu unten).
Die Bildschirmauflösung des Moto G30 liegt bei 1.600 x 720 Pixeln (HD+), was im Jahr 2020 bei Geräten der Mittelklasse üblich war. In diesem Jahr kommen eine Reihe von Modellen mit Full-HD-Display auf den Markt, ein Beispiel ist das Redmi Note 10 von Xiaomi. Mit dem Moto G30 verpasste Motorola die Chance, Teil dieser Bewegung zu sein.
Auch beim Design ist man wenig kreativ, denn es braucht viel Liebe zum Detail, um die Unterschiede zwischen den Modellen der 2021er Modelle zu erkennen. Der Hersteller hat darauf gesetzt, unterschiedliche Texturen bei dem G10- und dem G30-Modell anzubieten, aber wenn man eines neben das andere legt, sehen sie nur wie verschiedene Farbvarianten desselben Geräts aus. Übrigens haben wir für das G30 nur zwei Farben im Angebot: Dark Prism und White Lilac. Das erhöht die Sehnsucht nach der Zeit, als wir fast das gesamte Gerät über den Moto Maker anpassen konnten!
Schließlich war eine Sache, die mich wirklich gestört hat, die Größe und das Gewicht des Gerätes, wenn man die Kamera mit einer Hand hält. Dies ist besonders schlecht, wenn wir uns in dunklen Umgebungen oder bei Nacht aufhalten, da es wichtig ist, die Hand ruhig zu halten, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.
Was das Display angeht, hat das Moto G30 seine Höhen und Tiefen, aber am Ende des Tages genießt Ihr eine gute Experience beim Betrachten von Videos und beim Surfen im Internet. Auch bei der Qualität der Fotos in der Bildergalerie gibt es keinen großen Unterschied zwischen der Darstellung auf dem Gerät und dem Computerbildschirm. Und ich betrachte dies als einen positiven Punkt, dass das Foto, das wir auf dem Smartphone-Display sehen, keine Überraschung bereithält, wenn wir es auf anderen Geräten betrachten. Auf der anderen Seite fehlt die Kreativität in Bezug auf Design, hier ist Motorola zu pragmatisch.
Konsistente Leistung und eine ordentliche Akkulaufzeit
Das Moto G30 ist mit dem Octa-Core-Prozessor Snapdragon 662 ausgestattet, der mit 2,0 GHz läuft, und wird von 4 GB RAM und 128 GB internem Speicher begleitet. Das Gerät bietet die Möglichkeit, diesen Speicher mit einer microSD-Karte von bis zu 1 TB zu erweitern. Und um diesen SoC mit Energie zu versorgen, hat Motorola einen 5.000-mAh-Akku mit 20-Watt-TurboPower-Schnellladung eingebaut.
Was mir gefallen hat:
- Eine Batterie für den ganzen Tag
- Großzügig bemessener interner Speicher
Was mir nicht gefallen hat:
- Recht langsames Quick Charging
Der Snapdragon 662 ist ein Prozessor, der eher für Einsteiger-/Mittelklasse-Handys konzipiert ist und an der Basis der 600er-Pyramide von Qualcomm steht. Das bedeutet, dass Ihr beim Surfen im Internet, beim Anschauen von Filmen und Serien, beim Hören von Musik und sogar beim Ausführen von mobilen Spielen wie z. B. Asphalt 9 eine gleichbleibende Leistung erhaltet, ohne dass Probleme auftreten.
Beim Test des Galaxy A32 5G ist mir beispielsweise aufgefallen, dass das System nach einer gewissen Spielzeit das Rennspiel Asphalt 9 gestoppt hat, das kam beim Moto G30 nicht vor.
Motorola Moto G39: Benchmarks
BENCHMARK | GEEKBENCH 5 (Single-Core) | GEEKBENCH 5 (Multi-Core) | 3D MARK Wild Life | 3D-MARK Wild Life STRESSTEST |
---|---|---|---|---|
Moto G30 | 300 | 1226 | 388 bei 2,30 FPS | Höchste Punktzahl: 383 Niedrigstes Ergebnis: 382 |
Wie bereits erwähnt, hat der Bildschirm dieses Geräts eine Bildwiederholfrequenz von 90 Hz, und ehrlich gesagt kann ich nicht sagen, ob dies wirklich die Experience des Systems oder gar die in Spielen beeinflusst. Was mir im direkten Vergleich zwischen dem Moto G10 und dem Moto G30 aufgefallen ist: Beim Scrollen von Webseiten oder beim Starten von Apps läuft das System tatsächlich deutlich flüssiger. Das hat aber viel mehr mit der Power des Prozessors zu tun als mit den 90 Frames pro Sekunde des G30-Screens.
Was meine Aufmerksamkeit erregte, war die Erfahrung mit Helligkeit und Kontrast auf dem Display des Moto G30, die auch im Vergleich zum G10 hervorstechen, da die Bildoptimierungsfunktionen, die in der Display-Technologie dieses Qualcomm-SoC vorhanden sind, hier bemerkenswert sind. Aber natürlich hätte ich mir bei diesem Bildschirm eine FHD+-Auflösung gewünscht.
Das Moto G30 läuft ab Werk mit Android 11 und bietet eine weniger modifizierte Experience des Google-Betriebssystems, was Motorola "Pure Android" nennt. Aber lasst Euch nicht täuschen, denn es sind viele Motorola-Dienste im System integriert und die Kamera-App wird vom Hersteller und nicht von Google entwickelt. Im Gegensatz zu vielen Moto-Geräten hat das G30 nur ein einziges großes System-Update garantiert, Android 12, und zwei Jahre lang Sicherheitspatches, die alle drei Monate ausgeliefert werden.
Ich mag die Benutzeroberfläche von Motorola, sie ist einfach und intuitiv, die Navigationssteuerung erfolgt durch Gesten und wir haben gestenbasierte Shortcuts für die Taschenlampe und die Kamera, zum Beispiel, was wirklich cool ist, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat.
Genügend Akkulaufzeit für einen ganzen Tag
Ein Highlight dieses Telefons ist sicherlich die Akkulaufzeit. Das Moto G30 hat genug Saft, um den ganzen Tag durchzuhalten, ohne dass Ihr es aufladen müsst. Trotz der TurboPower-Schnellladetechnologie dauert es mit dem mitgelieferten 20-W-Ladegerät etwa zweieinhalb Stunden, um von 0 auf 100 % zu kommen.
Alles in allem entspricht die Leistung des Moto G30 dem, was wir von einem Einsteiger-Gerät dieser Kategorie erwarten können. Ihr könnt das Gerät für alltägliche Aufgaben verwenden und Euch sogar mit Spielen mit mittlerer Grafik ohne große Probleme die Zeit vertreiben. Und der Akku ist fett genug, dass Euch am Ende des Tages noch genug Saft übrig bleibt.
Eine Kamera, die (fast) jeden Moment festhält
Das Motorola Moto G30 verfügt über ein Vierfach-Kamerasystem mit den folgenden Spezifikationen:
- 64 MP Hauptkamera, f/1.7 Blende und 80° Sichtfeld
- Ultraweitwinkel-Kamera mit 8 MP, f/2.2-Blende und 118°-Sichtfeld
- Makrokamera mit 2 MP, f/2.4-Blende und 85° Sichtfeld
- 2-MP-Tiefensensor, f/2,4-Blende und 80°-Sichtfeld
- Digitaler Zoom bis zu 8x
- 13 MP Frontkamera, f/2.2 Blende und 74° Sichtfeld
Was mir gefallen hat:
- Gute Qualität in gut ausgeleuchteten Umgebungen
Was mir nicht gefallen hat:
- Ultra-bearbeitete Nachtaufnahmen
- Selfies verwandeln Euch in eine Wachspuppe
Wie beim Moto G10 und dem kürzlich angekündigten Motorola Moto G60 kombiniert der 64-MP-Sensor 4 Pixel zu einem einzigen Pixel, um Fotos mit 16 MP Auflösung zu liefern. Diese Technik wird als Quad-Pixel- oder Pixel-Binning bezeichnet. Mit dem Ultra-Resolution-Modus ist es jedoch möglich, Bilder mit 64 MP aufzunehmen. Für den professionellen Modus steht das RAW-Format zur Verfügung.
Ihr werdet auf jeden Fall viel Spaß mit dieser Kamera haben, müsst aber auch mit einigen Nachteilen rechnen. Die Kamera-Software von Motorola bietet Optionen wie Porträtmodus, Nachtmodus, Zeitlupe und Zeitraffer für Videos und sogar einen professionellen Modus.
Ich persönlich habe für die meisten Aufnahmen eher die Hauptkamera verwendet, da sie weniger Verzerrungen und eine bessere Bildqualität bietet. Bei Nacht habe ich es auch vorgezogen, den Nachtmodus nicht zu verwenden, weil er er die Ergebnisse viel zu sehr bearbeitet ist und am Ende eine Menge Details entfernt, außerdem braucht man eine sehr ruhige Hand, um eine Qualitätsaufnahme zu machen: Manchmal habe ich mein Stativ benutzt, um Bilder vom Himmel zu machen, ohne alles zu verwackeln.
Die Frontkamera mit 13 MP ist gut, aber es fiel mir auf, dass ich bei einem überbelichteten Hintergrund des Bildes und dem starken Eingreifen der KI auf den Resultaten manchmal wie eine Wachspuppe aussehe. Die besten Ergebnisse mit der Frontkamera kamen bei ausgeglichener Beleuchtung heraus, z. B. am Ende des Tages bei Sonnenuntergang.
Unten seht Ihr meinen Test mit der Kamera des Moto G30:
Die Kamera des Moto G30 erfordert ein wenig Geduld, vielleicht wird das Foto beim ersten Versuch nicht wie erwartet und man muss es wiederholen. Das Vierfach-Kamerasystem von Motorola bietet jedoch verschiedene Optionen, mit denen Ihr den Winkel der Bilder ändern, mehr Details zur Szenerie hinzufügen und das Universum der Fotografie erkunden könnt – wenn Ihr das wünscht.
Technisches Datenblatt
Motorola Moto G30
Technische Daten | |
---|---|
Bildschirm | 6,5 Zoll / 90 Hz / HD+ |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 662 (2,0 GHz Octa-Core) mit Adreno 610 |
Betriebssystem | Android 11 (wird Android 12 und zwei Jahre lang Sicherheitsupdates erhalten) |
Speicher | 4 GB und |
Hauptkamera | 64 MP / f/1.7 Blende / 80° Sichtfeld |
Ultra-Weitwinkel | 8 MP / f/2.2-Blende / 118°-Sichtfeld |
Makro | 2 MP / 85° Sichtfeld / Fixfokus |
Tiefensensor | 2 MP / f/2,4-Blende / 80° Sichtfeld |
Selfie-Kamera | 13 MP / f/2.2-Blende / 74°-Sichtfeld |
Konnektivität | 2G, 3G, 4G / Wi-Fi / Bluetooth 5.0 / GPS, AGPS, GLONASS, Galileo |
Batterie | 5.000 mAh / Schnellladegerät 20 W |
Farben | Dunkles Prisma und Weißer Flieder |
Preis | 179 Euro |
Ist das Moto G30 schließlich gut?
Im Gegensatz zum Moto G10, empfehle ich den Kauf des Moto G30. Die Prozessorleistung ist dem Preis des Produkts angemessen und Motorola bietet Software-Support, damit Ihr auf die Verbesserungen der nächsten Version des Android-Betriebssystems zählen könnt, zusätzlich zu zwei Jahren garantierten Sicherheitspatches. Dadurch wird sichergestellt, dass Ihr das Handy noch mindestens zwei Jahre lang nutzen könnt, bevor Ihr es gegen ein neues Modell austauscht.
Wenn man dann noch bedenkt, dass man sich tagsüber keine Sorgen um den Akku machen muss und die Basics mit diesem Gerät ziemlich gut erledigt werden können, ist das Moto G30 das, was im Jahr 2021 ein gutes Smartphone dieser Preisklasse ausmacht.
Bevor Ihr jedoch Eure Wahl trefft, empfehle ich Euch, auch einen Blick auf Modelle wie das Poco M3, das Galaxy M31 und das Redmi Note 10 zu werfen, die einen höherwertigen Bildschirm als das Motorola G30 haben.
Also, was denkt Ihr über das Moto G30? Glaubt Ihr, dass Motorola mit diesem Modell alle wichtigen Funktionen bietet, die Ihr benötigt?
Soviel Geld für so ne Nuckelpinne, HD+ aber Hauptsache 90Hz yeah 😂🙈