Immer teurer, immer komplizierter: Ist das die Zukunft von Netflix und Co.?
Um 20:15 Uhr den Fernseher anschalten, um genau den Spielfilm zu schauen, den der Programmdirektor ausgewählt hat? Die Zeiten sind längst vorbei, dank Netflix, Amazon und Co. schaut jeder das, was er will, und zwar dann, wann er will. Aber so simpel, wie das das klingt, ist es nicht, und vor allem bleibt es das auch nicht - im Gegenteil. Der Streaming-Welt stehen tiefgreifende Veränderungen ins Haus.
Filme und Serien schaut man heute über das Internet und natürlich trotzdem am Fernseher, dank Smart TV, Set-Top-Boxen, Streaming-Sticks und Co. Als Netflix 2014 den Sprung über den großen Teich wagte, kam die Landung in Deutschland einem Erdbeben gleich. Für 10 Euro im Monat all die tollen US-Serien schauen und noch dazu viele aktuelle und ältere Kinofilme. Die werden von Netflix von den großen Studios per Lizenz erworben, um sie den Kunden zeigen und so ein echtes TV-Angebot aufkommen zu lassen. Nur selbst produzierte Inhalte, das ist zu wenig, so der allgemeine Tenor.
Doch bald endet der Deal mit Disney, und damit dürfte sich das Lizenz-Angebot bei Netflix und Co. deutlich verringern. Disney plant nämlich ein eigenes Streaming-Portal - eine Idee, mit der auch Sony Pictures bereits geliebäugelt hat. Vor allem Disney mit Marvel, Pixar und Lucasfilm - also Star Wars - hat einige der beliebtesten Filmreihen im Programm, die es gibt. Ein gewichtiges Argument für die Nutzer, sich für den nächsten Streaming-Dienst anzumelden.
Auch jetzt gibt es schon eine große Vielfalt
Schon jetzt gibt es eine ganze Reihe von Anbietern für diejenigen, die nichts verpassen wollen. Neben Netflix und Amazon produzieren auch Apple und Google (für Youtube) und einige mehr eigene, exklusiv vermarktete Inhalte, die anderswo in der Regel nicht zu sehen sind. Der Markt mit der Lizenzierung ist zwar mit rund 80 Prozent der noch deutlich größere, das könnte sich aber zugunsten der Eigenproduktionen verschieben. Netflix etwa hat bekannt gegeben, 2 Milliarden US-Dollar Schulden aufzunehmen und das Geld in neue Produktionen zu investieren.
Nur weil Vereinbarungen wie die von Disney auslaufen, heißt es natürlich nicht, dass keine neuen Deals zwischen den Anbietern folgen. Alle wollen schließlich, dass ihre Inhalte gesehen werden. Aber wenn jeder einzelne Dienst ähnlich viel kostet - der Zehner im Monat hat sich ja etabliert - muss man sich eben mit den Inhalten voneinander abgrenzen. Alles aus einer Hand wird es nicht mehr geben, im Gegenteil, die "Hände" werden immer mehr - mit allen negativen Begleiterscheinungen in Sachen Preis und Komfort.
Beim Fußball ist es schon soweit
Das Ganze erinnert mich stark an die Situation bei den Fußballübertragungen. Wer heute die Bundesliga und den Europapokal live schauen möchte, muss bereits Sky, Eurosport und DAZN monatlich Geld in den Rachen werfen - früher reichte ein Anbieter. Und auch hier ist es nicht nur teurer, sondern auch komplizierter geworden. Den Überblick zu behalten, welches Spiel bei welchem Anbieter gezeigt wird, ist gar nicht so einfach - und das sage ich als blutjunger Vierzigjähriger mit viel Technikerfahrung. Fragt mal die älteren Menschen, die nicht mal einen Smart TV besitzen!
Klar ist aber auch: Es gibt keinen Weg zurück. Das lineare Fernsehen gibt es zwar noch, aber es wird nie wieder die Hauptrolle spielen, die es mal hatte. Schade eigentlich, denke ich manchmal, wenn ich mich einfach nur berieseln lassen möchte. Ganz bequem auf der Couch herumlümmeln und nicht überlegen müssen, ob ich jetzt diese oder jene halbgare Serie weiterschauen möchte und welche von hunderten Dokus vielleicht spannend sein könnte und in welcher App sie sich versteckt, und dazu mit fünf Fernbedienungen oder schlecht programmierten Apps jonglieren. Einfach nur durchzappen, bis etwas kommt, was mir gefällt - oder wenn nichts kommt, einfach ausschalten. Letzteres ist vielleicht sowieso ab und an die beste Idee.
Was glaubt Ihr, wie geht es mit Netflix und Co. weiter?
Mhhh ich gehöre da zum alten Eisen (oder wie heißt das?)
Ich schaue wenn überhaupt über Sat Receiver.
Den Amazon Prime Stick oder wie der heißt den habe ich, der hat aber schon Spinnenweben angesetzt 😛😝
Es ist immer gut, die Wahl zu haben. Dabei ergänzen sich TV und Streaming Anbieter. Die Kunst ist es, seine persönliche Auswahl vernünftig zu treffen und dabei seine wirtschftliche Situation realistisch im Auge zu behalten. Welche Filme, welche Serien schaue ich mir gerne an. Auf welche Fußballspiele möchte ich nicht verzichten? Nur wer meint, auf nichts verzichten zu können, zahlt halt in entsprechend viele Kassen.
Mir persönlich reicht eine Mischung aus TV ( ich gehöre schliesslich der Generation 50+ an ), kostenlosem Angebot von Streaming Anbietern und dem Eurosport Player.
Das Problem ist doch, dass es im Jahr gar nicht so viele gute Spielfilme gibt, die könnte man sich locker im Kino ansehen. Das was produziert wird auch von Netflix ist alles immer das gleiche und aufgebauscht und höchstens bis 25 interessant. Andererseits werden zum Beispiel die Fußballübertragungen auf so vielen Portalen angezeigt, da wollen die meisten nicht immer noch mehr Geld ausgeben, außer sie sind absolute Fans. Weil aber bei einem Anbieter das Angebot immer magerer wird, kündigen viele dann das Angebot und informieren sich nur noch im Internet kostenlos. Vor vielen Jahren hatte ich den Sky Vorgänger mit einem Programm nur Spielfilme 3 Monate nach dem Kinostart. Das war wirklich lohnenswert. Es kamen dann immer mehr Sender dazu und immer weniger Kinofilme und das 6 - 12 Monate nach Kinostart. Ein halbes Jahr später liefen die Filme dann bei Pro7, SAT1 etc..Da hab ich gekündigt, da kann ich bei dem Überangebot auch warten oder gleich ins Kino gehen. In aller Regel fehlt es an lukrativen Angeboten und diese verschlechtern sich nach einiger Zeit deutlich und es ist immer das selbe. Für fünf Fußballspiele gebe ich nicht eine Menge Geld aus. Da müsste ich schon die ganze Palette Bundesliga, Länderspiele etc. haben.
Ich schaue jeden Film den ich spannend finde im Kino. Dienste wie Netflix nutze ich eher für Serien und deren Eigenproduktionen. Wenn ich einen Film zeitlich nciht im Kino schauen konnte, kaufe ich ihn einfach bei Google Play und warte in der Regel nciht, bis er mal "gratis" zum anschauen verfügbar ist.
Glaube auch nicht, dass das etwas mit dem Alter zu tun hat. Jeder Mensch ist anders und hat andere Interessen.
Wer heute sich noch den Abend mit TV zuballert, den ist eh nicht mehr zu helfen.
Generation 50+ sind entschuldigt.Der Rest ist eh interaktiv unterwegs.
Und da spielt TV fast keine Rolle mehr .
Oh, TV spielt nach wie vor eine große Rolle. Ich gebe zu, auch ich gucke gerne einfach mal Fernsehen. Wie Steffen hier im Artikel schreibt, will man sich auch einfach mal "berieseln" lassen. Schade, dass mir nicht mehr zu helfen ist ... ;)
Dass immer mehr Streaming-Anbieter auf dem Markt erscheinen, ist für mich überhaupt kein Problem. Ich habe die freie Wahl, wann ich welchen davon nutzen will.
Das in Kombination mit den Öffentlich Rechtlichen ist für mich das, was ich am häufigsten nutze. Viel ärgerlicher finde ich es da nach wie vor, dass mir weder Sky, noch Unitymedia oder irgendein anderer PPV-Anbieter ermöglicht, ein Senderpaket zu schnüren, wie ich es möchte. Ich möchte z.B. FOX, SyFy und ggf. noch TNT abonnieren? Klar geht das, aber immer nur in den dicken Paketen, die mir allerlei Sender mitliefern, die mir nur die Senderlisten vollmüllen und wahrscheinlich nicht mal beim gelangweilten Zappen aufgerufen werden. Selbstverständlich zahl ich dann auch für alle.
Hast du dir mal Sky Ticket angesehen? Das Entertainment-Paket kostet regulär 10 Euro und bringt dir neben den Serien auch Live-TV in HD für die von dir genannten Sender. Meist gibt es sogar Aktionen, dass man es als Neukunde günstiger bekommt.
Kompliziert ist daran eigentlich nicht viel. Wenn es immer mehr Anbieter gibt und sich div. Serien bzw. Filme auf div. verschiedene Anbieter verteilen wird es natürlich blöd, weil man dann mehr zahlen muss um sein Interessengebiet auszufüllen bzw. abzudecken. Wer da mitzieht muss natürlich genug Kleingeld über haben. Wer nicht will, bleibt auf der Strecke bzw. signalisiert, dass er/sie diesen Trend nicht mitmacht. Das wiederum muss den Firmen der "neuen Vielfalt" zu denken geben. Dieser Lernprozess zieht sich dann wieder über ein paar Jahre. Ärgerlich.
Ich bin nun seit ca. 5 Monaten bei Netflix für 9.-€+/Monatl. Schaue dort alle DC-Serien durch plus 3-4 andere Serien wie z.B. "The 100". Die Film-Highlights habe ich vorher schon bei Google gekauft weil sie bei Netflix leider erst sehr spät erscheinen.
Wenn ich durch die ganzen aktuellen DC-Serien (Flash u. Co.) durch bin (zum Teil fehlen aber einige Nachfolge Serien wie z.B. bei Flash die Folge 4 u. 5), überlege ich wieder zu kündigen. Was ich in Zukunft in Betracht ziehe hängt schlicht vom angebotenen Programm ab. Monatl. Kündigung ist dabei essentiell.
Prinzipiell für mich nice to have, mehr nicht. Ich schaue nun Serien und Filme, die ich sonst nie geschaut hätte. Da waren schon einige Perlen bei. Nachteil: Ich schaue Serien und Filme ;)
Den Wahnsinn mit Set Top Box und Abo für private Sender mache ich aber nicht mit.
Wie es weiter geht? Im Moment ist es ein ziemlicher Konkurrenzkampf, von daher denke ich, dass sich die Plattformen gegenseitig versuchen werden, mit guten Eigenproduktionen auszustechen. Ich denke preislich wird es noch eine Weile stabil bleiben. Wobei Netflix mit mehreren Benutzern schon ein ganz Benutzerfreundliches System hat.
Bis irgendwann eine neue Vermarktungsmöglichkeit gefunden wird und besonders beliebte Programme ausgegliedert und separat angeboten werden.
Fußball schaue ich nur noch selten, weil ich den Wahnsinn nicht unterstützen möchte, der gerade abgeht.
Ich bin gern bereit für Amazon, YouTube Red sowie Netflix 20€ im Monat in der Summe zu bezahlen aber nur...
Wenn die unnütze GEZ mal endlich abgeschafft wird! 👍😝
Darüber würde ich mich sehr freuen.
Über 60,-€ alle paar Monate, so vier mal/Jahr, meine ich.
Und in den öffentlich Rechtlichen Werbung bis 20:00Uhr, ich bezahle für Werbung u. a.
Darf nicht wahr sein.
Bei Privatsendern zahlt man inzwischen auch und das bei Werbung rund um die Uhr! Man zahlt zudem pro Gerät und nicht pro Haushalt, was schnell teurer als 17,50 EUR wird.
Wo man zahlt? Für HD!
SD gibt es für den Weg DVB-T2 nicht mehr. Das gleiche wird für DVB-C und DVB-S2 auch kommen, wenn die Verträge in wenigen Jahren auslaufen.
Streaming bietet keine Nachrichten, keine Diskussionen, keine Dokumentationen oder es ist gleich extrem vereinfacht und polemisch. Damit dient Streaming rein der Unterhaltung, der ÖR dient weit mehr.
In Summe werden viele Privatanbieter viel teurer als der ÖR.
Ich bin schon seit Jahren gut ohne Astra HD (muss dann auch nicht zahlen) und den Öffentlichen (bin weiter gezwungen zu zahlen) unterwegs!
Im Auto und auf der Arbeit läuft meine "gekaufte" Musik auf diversen Geräten und unterstütze damit Musiker die ich gerne mag 🎼🎧
Meine Nachrichten hole ich mir aus dem Handelsblatt, monatlichen Printmedien und dem Internet.
Bei den Streamingdiensten habe ich eine Wahl und das Beste!
Keine abgefu... Werbung, die das Hirn der Zuschauer unnötig berieselt und Zeit verschwendet 😂😇
P.S. Jeder darf genießen was er möchte, aber ich möchte nicht gezwungen werden Sender/Dienste zu bezahlen, die ich nicht brauche 😡
Von der Rundfunkgebühr kann man sich befreien lassen, wenn das Einkommen unter einem gewissen Maß liegt. Das funktioniert nur in einem solidar finanziertem System.
Wenn jeder nur zahlen würde, was er nutzt, würde es ziemlich ruppig werden.
Für 4,99 € bekomme ich über 30 HD Sender zusätzlich (natürlich inkl. Werbung). Aber das ist ein verschmerzbares Muss bei einem 65" TV!
Wegen mir können die Privaten nach Ablauf deren Verträge gern ihr SD-Programm einstellen, ich wüsste nicht, wann ich die das letzte mal geschaut habe. Solange die Öffis bestehen bleiben (was dank der Rundunkgebühr und der Mindestversorgung gewährleistet ist) und ich weiterhin meine Anstalt, heute-show und Co sehen darf, soll mir das recht sein. Netflix hat die Privaten schon lange abgelöst: Keine synapsenaufweichende Werbung, keine 100. Wiederholung des 20. Aufgusses irgendeiner Amishow, kein dussliges Grinsen irgendwelcher Moderationsfressen, sondern mein Programm zu meiner Zeit. Dafür zahl ich den Zehner im Monat gern.
So oder so.... in unserer Gesellschaft wird und muss konsumiert werden. Ob das Radio, welches bei der Arbeit dudelt.... der Bericht, bei dem man beim zappen hängen bleibt.... oder der Zugang zu Mediatheken zur freien Meinungsbildung.... WIR ALLE sollten froh sein, dass es die Öffis gibt. Und all das Personal, welches uns diese Unterhaltung und Informationen aufbereitet, will nun mal bezahlt werden. Wie jeder von uns für seine Arbeit.
Bei den Nachbarn mit dem 64Zöller im Wohnzimmer, dem Ultra-Phone in der Tasche und dem BMW in der Garage posen - aber wegen 52 € vierteljährlich Krawall bürsten? Erinnert irgendwie an die Fraktion, die auf Ihrem 1000€-Weber-Grill die gut&günstig-Bratlinge für 89 cent bruzzelt.....
Erstens ist die GEZ seit 2013 abgeschafft.
Zweitens vermischt du zwei Dinge. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist eben durch alle finanziert. Die Privatsender und Streaming-Anbieter sind privat finanziert.
Streaming ist eine Alternative zur eigenen Musik- und Videosammlung, es ist aber keine Alternative zum Rundfunk.
Abgesehen davon ist Streaming der Rundfunkprogramme eine riesige Ressourcenverschwendung. Für jeden Hörer bedarf es eines eigenen Streams. Rundfunk wird einmal ausgestrahlt und kann von jedem abgegriffen werden.
Netflix kann man sich zu viert teilen bei 13,99€ Gesamtpreis/Monat
DAZN zu zweit bei 9,99€ Gesamtpreis/Monat
Macht um 8,50€/Monat.
McDonalds Maxi Menü ist teurer ;-)