Ok Google: Das Pixel-Event 2017 löst das ein Jahr alte Versprechen ein
Das lang ersehnte Pixel-Event hat endlich stattgefunden. Jetzt wissen wir also, was Google in den vergangenen Monaten alles gebastelt hat. Die neuen Pixel-Smartphones sind zwar die populären Highlights, das Event selbst drehte sich aber um etwas anderes.
Die zweite Pixel-Generation ist weniger Revolution, als manch Einer sich erhoffte. Vielmehr merzt Google zumindest einen Fehler der ersten Generation aus. Zumindest das große Pixel 2 XL hat einen moderneren Look erhalten. Das gilt weniger für das kleinere Pixel 2, angesichts der ganzen eingebauten Technik war hier aber auch nicht mit einem Design mit kleineren Rändern zu rechnen. Abseits dessen hat Google eine solide Neuauflage der Pixel-Smartphones vorgelegt: Erneut eine tolle Kamera, ein paar UI-Tweaks und erster Zugriff auf einen neuen Google-Dienst – in diesem Fall die Google Lens. Das echte Pixel-2-Highlight blieb auf der Bühne unerwähnt: Jetzt gibt es drei Jahre lang garantierte Android-Updates - Project Treble lässt grüßen.
Trotzdem stellt sich die Frage: Geht’s noch? Die aufgerufenen Preise sind fast schon unverschämt hoch. Sicher, die Pixel-Smartphones sind technisch highend und gerade in diesem Jahr sind die Preise in diesem Segment stark gestiegen. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack: Während die meisten Smartphones im Laufe der Zeit auf vernünftige Preise fallen, galt das bei den Pixels eher nicht: Einen kleinen Preisverfall gab es im Laufe der Zeit, einen kontinuierlichen Abwärtstrend hingegen nicht. Das dürfte sich angesichts der Verkaufsstrategie auch in diesem Jahr nicht ändern.
Achtet auf den Assistant
Natürlich ist die zweite Pixel-Generation der Publikumsmagnet. Das sollte aber den Blick nicht darauf verstellen, worum es Google beim Pixel-Event vorrangig ging: Software und Cloud-Dienste. Dreh- und Angelpunkt ist dabei der Google Assistant, der seit Mai 2016 notorisch in fast jeder Neuigkeit von Google auftaucht. Auch die Pixel-Smartphones müssen vor diesem Hintergrund gesehen werden: Nur hier hat Google die Möglichkeit, den Assistant nach eigenem Geschmack zu integrieren. Nicht umsonst betonte Google mehrfach das neue Erfolgsrezept:
AI + Software + Hardware
Natürlich könnte Google seine Software-Anpassungen auch für Partner öffnen, um die ganze Software weiter zu verbreiten. Wer sich aber den Zustand der Software-Pflege unter den Android-Herstellern ansieht, weiß: Will Google seine Assistant- und Cloud-Dienste in den Umlauf bringen, darf es sich nicht auf die Android-Hersteller verlassen.
Dienste wie der Assistant oder Alexa läuten ein neues Zeitalter ein. Allen voran ändert die Sprachbedienung, wie wir mit moderner Technik umgehen. Um bei Google zu bleiben: Der Assistant ist ein Software-Dienst, der synchron auf vielen unterschiedlichen Geräten laufen kann: Kopfhörer, Lautsprecher, VR-Brillen, Fernseher, PCs, Notebooks, Smartphones, Haushaltsgeräte – um nur einige zu nennen. Der Assistant vernetzt all diese Technik und erlaubt eine intuitive Steuerung und Kontrolle.
Machine-Learning ist bald allgegenwärtig
Machine-Learning wiederum sorgt dafür, dass wir User nicht mehr alle komplizierten Abläufe steuern müssen. “Ok Google, starte Film XY” reicht in einem künftigen Smarthome aus, damit der Fernseher eingeschaltet wird, der AV-Receiver die richtigen Soundeinstellungen vornimmt und die richtigen Eingangsquellen eingestellt werden. Ob ich das in mein Smartphone oder mein Google Home diktiere, ist dem Assistant egal. Noch ist die Vernetzung nicht ganz so weit, aber das ist die Vision hinter dem Assistant: Eine zentrale Anlaufstelle zu sein für alle Lebensbereiche. Die Computing-Umgebung soll sich dem Nutzer anpassen, nicht umgekehrt. Das funktioniert nur mit intuitiver Steuerung und Machine Learning.
Google Home Mini ist ein Gadget, das mit geringem Aufwand das Assistant-Netzwerk im Smarthome erweitert. Nicht für jeden Winkel ist ein Google Home die erste Wahl, nicht jeder Nutzer zieht so viel Mehrwert aus dem Google Home, dass es gleich mehrere dieser – nicht ganz günstigen – Lautsprecher sein müssen. Der Assistant muss aber überall sein, um sich perfekt in den Alltag zu integrieren.
Indem Google den Assistant in Lautsprecher vieler anderer Marken bringt, entsteht außerdem eine Win-Win-Win-Situation: Die Hersteller der Gadgets bringen Ihr Sound-Knowhow ein, müssen aber nicht die ganzen Assistenten-Funktionen entwickeln. Diese bringt Google ein und profitiert von zusätzlicher Reichweite und technischer Kontrolle, weil Google bei der Implementierung viele Vorgaben machen kann. Und die User freuen sich über größere Auswahl und wissen: Wo Assistant drauf steht, ist auch der Assistant drin.
AR und VR bleiben Baustellen
Zwei wesentliche Baustellen bleiben Google: Augmented und Virtual Reality. Zwar hat die Google Lens jetzt den ersten offiziellen Auftritt. Um im Feld der Augmented Reality zu bestehen, braucht es aber ARCore. Apple hat hier einen guten Vorsprung und das wird auch noch eine Weile so bleiben.
Im VR-Bereich hat Google ebenfalls offenkundig die Handbremse angezogen. Die neue Daydream-Brille ist ein kleines Refresh, mehr nicht. Eigenständige Daydream-Headsets bleiben weiterhin ein Versprechen für die Zukunft – in diesem Jahr wird es wohl nichts mehr. Auffällig war, dass über das eigenständige Daydream-Headset kein Wort zu hören war.
Nachdem Microsoft den großen Auftritt mit den Mixed-Reality-Headsets hingelegt hat, Google wiederum einen kleinen Rückzieher gemacht hat, wartet nun alle Welt gespannt auf die Oculus Connect 4: Voraussichtlich wird Oculus in wenigen Tagen sein eigenständiges VR-Headset mit dem Codenamen Pacific zeigen.
Google-Smartphones: Wie geht es weiter?
Spannend wird die weitere Entwicklung der Smartphone-Sparte sein: Die hat sich ja mit dem Google-HTC-Deal um rund 2.000 Mitarbeiter vergrößert. Auch wenn einige der neuen Googler vorher schon an den Pixel-Smartphones gearbeitet haben, dürfte das nicht für alle gelten. Insofern gibt es nun also mehr Ressourcen für Googles Hardware-Ambitionen.
Das aber wird Google vor neue Fragen stellen: Bleibt es beim jährlichen Turnus? Ist die reine Premium-Strategie langfristig so klug? Muss nicht doch ein Nexus-Nachfolger für Entwickler her? Wäre nicht in der Mittelklasse ein Platz für ein Google-Phone, das strategisch in die Ziele von Google passt? Und vor allem: Wie bedeutsam sind die Smartphones eigentlich in einer Strategie, die den Assistant an erster Stelle sieht? Für das nächste Jahr gibt es also im Hause Google eine Menge Themen, die Rick Osterloh und seine Mannschaft beackern müssen.
Smartphones bleiben für manche Zwecke der richtige Zugang zu Informationen, aber deutlich wird: Der Google Assistant steuert ein Smarthome und bringt Hilfestellung in den Alltag, auch ganz ohne Smartphone.
Datenschutz: Machine Learning und Assistant werfen neue Fragen auf
Das bringt zuletzt aber auch ein sensibles Thema mit sich: Die Privatsphäre der User. Machine Learning funktioniert, weil User viele Daten über sich und über ihr Umfeld preis geben. Hier arbeitet Google aktuell in einer Grauzone, denn viele User wissen bisher gar nicht, wie all die neuen Technologien funktionieren.
Insgesamt hat Google ein Versprechen eingelöst, das inzwischen rund ein Jahr alt ist: Damals sagte Hiroshi Lockheimer, man werde vom Pixel-Event 2016 noch lange sprechen. Erst in diesem Jahr hat Google dieses Versprechen eingelöst.
Welche Meinung habt Ihr zum Pixel-Event? War etwas für Euch dabei? Oder entfernt sich Google von Euren Wünschen? Lasst uns gemeinsam diskutieren!
"Machine Learning funktioniert, weil User viele Daten über sich und über ihr Umfeld preis geben. Hier arbeitet Google aktuell in einer Grauzone, denn viele User wissen bisher gar nicht, wie all die neuen Technologien funktionieren."
Es ist an euch und euresgleichen, liebes APit-Team, hier Abhilfe zu schaffen!
Der Ausbau von Produktlinien ist schön und gut. Man kann es aber auch übertreiben. Der Markt wird immer undurchsichtiger. Die Geräte unterscheiden sich kaum von der Konkurrenz und sind zudem oftmals nicht kompatibel. Der Kunde muss sich frühzeitig für ein System entscheiden, weiß aber nicht was er morgen kauft oder brauchen soll.
Es bedarf endlich einheitlicher Standards. Was nutzt es mir wenn alles smart ist ich aber dafür hundert Apps brauche um das auch zu bedienen. Der Kühlschrank will ein anderes System als die Lampe, die Waschmaschine, die Kühltruhe oder die Überwachungskamera.
Ihr seht alles undurchsichtig und unpraktisch. So lange ein Standard fehlt kann man nur empfehlen Finger weg.
Einheitsbrei? Einheitshardware? Einheitssoftware?
Wo bleibt dann das Konkurrenzdenken, der Anreiz, durch Innovationen den Umsatz zu steigern, usw.? Wo das hinführt, kannst Du bei Apple sehen. Zugegebenermaßen sehr gute Soft- und Hardware, aber die Preise sind außerirdisch.
Im Übrigen gibt es bei der Software doch Standards wie Android, USB, UMTS, LTE, JPEG, WAV usw., usw., usw.
Dass die Preise bei Apple "außerirdisch" sind ist spätestens seit dem Google Event kein Argument mehr... Apple macht es bei der Smart Home-Geschichte besser und die Geräte kosten genauso viel, wie das neue Zeug von Google
Die ganze Nexus und Pixel Geschichte bei Google kam mir immer wie ein Pflichtaufgabe vor. Wir haben Android erfunden und da wir die Seele des OS für eine breite Aufstellung an die Hersteller verkauft haben, müssen wir selbst ein(oder zwei...drei) Geräte am Start haben. Zum einen für die Entwickler und zum anderen um ein Gerät am Markt zu haben auf dem das "richtige" Android läuft. Für mich war der Hauptgrund für den Einstieg mit Android von Google, einfach der, die breite Masse mit mehr Google als nur der Suchmaschine am PC zu erreichen, dieses Ziel wurde erreicht und Google casht ab ohne Ende. Da ist es schon Positiv an zu merken, dass man jetzt das erste mal ein absolut gleichwertiges Phone heraus gebracht hat, welches auf einem Level mit den großen Flagschiffen ist(abgesehen von der fehlenden Klinkenbuchse...diese Entscheidung war Überflüssig, ganz im Gegensatz zu der Buchse...). Diese Entwicklung und der Einstieg bei HTC könnte eine Trendwende einläuten und aus der Pflicht wird eine Kür. Die 2.Generation Pixel könnte der Grundstein für einen neuen auch ernst zu nehmenden Mitspieler am Smartphone Markt sein....wir werden es sehen.
Der Preis ist gesalzen..ja.. aber die Zeiten von bilig produzierten Nexus Devices ist auch vorbei und diese Preise werden wir bei den Pixeln nicht mehr erleben.
Google sollte das erste Pixel einfach für einen niedrigeren Preis weiter anbieten. Selbst die ein Jahr alte Hardware ist immer noch ausgezeichnet. Dadurch würden sie die Reihe mehr Leuten zugänglich machen. Gewinn sollte immer noch abfallen, vor allem da Google seinen Hauptumsatz ja ohnehin auf anderen Wege verdient.
Gerade weil Google sein Geld auf anderem Wege verdient, sind diese Preise generell unverschämt. Ich meine man bezahlt beim Pixel 2 ja quasi schon mit seinen Daten in Form von Bildern, (anscheinend?) immer aktivem Mikro usw.
Ich kann wirklich nicht verstehen warum das Nokia 8, HTC U11 so viel schlechter sein soll...Der Hype um Googles Smartphones wird verpuffen, da es sich nicht wirklich von der Masse abhebt. Wie bereits in den Kommentaren erwähnt: Angeben kann man mit so einem Ding nicht 👌
Selbst wenn das Themen "Project Treble" wirklich bedeutet 3x Jahre OS Updates zu erhalten ist es diesen Preis nicht wert!
Ist eine Frechheit in meinen Augen Geld vom User zu verlangen und nicht genügend Updates zu liefern!
Wenn Android so weitermacht werden irgendwann viel mehr Kunden zu Apple wechseln...
Google mach Mal deine Hausaufgaben und bleib mir fort mit Assistenten, sondern zwing lieber die Hersteller Updates zu machen, mit Sanktionen wenn es sein muss! 😡
Wenn Google mit Sanktionen oder ähnliches ankommen sollte, sind die Hersteller ganz schnell weg vom Spielfeld. Den sie haben genug Alternativen zu Android z.b Tizen und das will Google nicht. Es währe zu riskant.
Ich glaube nicht, dass es eine ernstzunehmende Alternative zu Android gibt, wenn man iOS ausnimmt.
Du weißt, dass es sich bei Android um ein Open-Source Produkt handelt?
Eine Kamera wie beim Galaxy K Zoom wäre toll gewesen... Galaxy beam oder so... Aber Mal ehrlich... Dieses High End mag ja gut sein für die Entwicklung in die Zukunft aber für den Alltag ein zu tiefer Griff ins Portmonee... Mag ein high End Smartie für einige ein Statussymbol zum angeben sein was man in der Hand halten muss auf der Straße aber ... Mal ehrlich... Mit einem Smartphone kann man nicht angeben... Warum?... Weil es auch nur ein Gerät ist was seine Aufgaben erledigt wie ein Kaffeemaschine. Ob billig oder teuer... Kaffee kochen können beide... Nur das eine high End Kaffeemaschine länger hält damit kann man theoretisch angeben. Da geb ich gern mehr Geld aus. Aber teure Handys sind auch wie teure Fernseher... Halten nicht ewig... Hab mir 2010 einen Fernseher von Samsung geholt... Und nun... Schaltplatine kaputt... Nach 7 Jahren... Die Kiste hat fast 1500€ gekostet... Reparaturarbeiten lohnen sich nicht. Kauf ich mir jetzt neuen Fernseher für 300€ der ist genauso gut. Mein alter Röhrenfernseher mit Videorecorder drin hält bis heute und ist aber älter...20 Jahre schon
Von Kaffee hast du keine Ahnung, aber sonst geb ich dir recht :)
Bin leidenschaftlich Kaffeetrinker... Billig kocht auch gut...
Bei Filtermaschinen vieleicht...
auf die Bohne kommt es an ☕
Ja, traurig dass Samsung bei all der Kohle und Höhenflügen einfach kein K-Zoom Nachfolger bringt...
War ein abartig geiles Reisedevice gewesen, leider nur 8GB ROM und kein einziges OS Update! 🤧
"Nur das eine high End Kaffeemaschine länger hält damit kann man theoretisch angeben."
Das würde ich so nicht sagen, ich kenne einige teure Maschinen die schon entsorgt wurden und die für 20 Euro kocht immer noch munter drauf los. 😉
Stimm ich dir ja auch zu. Muss keine teure sein. Kommt immer auch auf den Kaffee an den man kauft